Mikro trifft Makro - Das Finanzmarktgespräch

Transkript

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00:00:00: Das erste Halbjahr 2022 neigt sich dem Ende zu und die Situation an den internationalen

00:00:06: Aktienmärkten bleibt angespannt.

00:00:08: Auch wenn die Zinsentscheidungen der FED bereits erwartet wurden und die Inflation nicht ganz

00:00:13: überraschend auf hohem Niveau verharrt, sind es nun doch Rezessionsängste, die Verunsicherungen

00:00:18: die Märkte bringen.

00:00:19: Und wenn wir eines gelernt haben in den vergangenen 45 Folgen, dann das Verunsicherung meistens

00:00:26: für fallende Aktienkurse sorgt.

00:00:28: Und so standen die letzten Tage im Bilde starker Schwankungen.

00:00:31: Der historische Zinsschritt in den USA setzt nun auch die EZB-Unterdruck und man erwartet

00:00:37: nun endlich auch in Euroland wieder steigende Zentralbadzinsen.

00:00:41: Ob der Schritt ähnlich stark wie in den USA ausfallen wird, bleibt allerdings zu bezweifeln.

00:00:47: Etwas mehr Mut würde den europäischen Währungshydern aufgrund der Rekordinflation wohl aber doch

00:00:53: gut zu Gesicht stehen.

00:00:54: Welche Auswirkungen haben die starken Zinssprünge, droht daraus eine Rezession und warum ist

00:01:00: die EZB im Vergleich zur FED so zögerlich?

00:01:04: Wir sprechen drüber in dieser Folge.

00:01:06: Micro trifft Makro.

00:01:07: Herzlich willkommen zur 46. Folge von Micro trifft Makro.

00:01:21: Heute ist Donnerstag der 23. Juni 2022 und an meiner Seite der Chefvox wird der DK Bank

00:01:27: Dr. Ulrich Carter.

00:01:28: Hallo Herr Carter.

00:01:29: Ja, hallo.

00:01:30: In der letzten Folge haben wir uns sehr ausführlich über das Thema Geldpolitik unterhalten.

00:01:35: War fast eine kleine Vorlesung und es kam irgendwie auch genau zur rechten Zeit, denn

00:01:39: nun hat die amerikanische Notenbank Federal Reserve immer gerne abgekürzt mit FED einen

00:01:45: historischen Zinsschritt unternommen und die Zinsen sind 0,75 Prozentpunkte.

00:01:50: Man spricht hier in Finanzkreisen auch immer von 75 Basispunkten erhöht.

00:01:53: Immerhin die höchste Anhebung seit 1994.

00:01:57: Ziel ist natürlich die Eindämmung der Inflation.

00:01:59: Die ist ja in den USA noch mal etwas höher als bei uns, aber es schwingt natürlich auch

00:02:04: immer das Risiko der Rezession mit, wenn ich die Zinsen sehr schnell sehr stark anhebe

00:02:08: und weil es eben einfach dann teurer wird, sich Geld zu leihen, etwas auf Raten zu kaufen

00:02:13: vielleicht und das ist ja vielleicht gerade in den USA ein Riesenthema, eben gerade diese

00:02:18: Kreditzinsen, wenn die stark ansteigen, dass alles etwas teurer wird und vielleicht weniger

00:02:22: konsumiert wird.

00:02:23: Was steckt denn hinter dem Turbo, den die FED jetzt da gezündet hat, kommt nach der

00:02:27: turbo-expansiven Geldpolitik jetzt die Turbo-Zinswende auf uns zu?

00:02:32: Naja, es ist vor allen Dingen das offensichtlichste Signal, dass die Notenbanken umgeschaltet

00:02:39: haben.

00:02:40: Die Inflation ist jetzt eine Weile lang da.

00:02:43: Die Befürchtungen waren, dass die Notenbanken eingerostet werden und nichts gegen Inflation

00:02:48: tun könnten.

00:02:49: Die Europäische Zentrabank sowieso nicht wegen der hohen Verschuldung.

00:02:52: Und das ist nicht so, sondern die Notenbanken haben ganz klar nach ihrem Auftrag jetzt gehandelt.

00:02:59: Es macht ein bisschen Panik, haften Eindruck, dass man auch in Notenbankentagen erst jetzt

00:03:05: erkennt, was für ein infizienterer Druck dahinter ist.

00:03:08: Und alles zusammen führt jetzt eben zu diesem Turbo-Gang, zu dieser Turbo-Entwicklung aus

00:03:13: den letzten Wochen.

00:03:14: Ich glaube, das kann man am besten beurteilen.

00:03:18: Ist ja auch hier so, auch die EZB hat ja umgeschaltet und wer noch vor drei Monaten

00:03:23: ein Baufinanzierungsangebot so im Bereich von 1,5 Prozent hatte und dann ein bisschen

00:03:28: warten musste, vielleicht wegen Planungsverzögerung oder was, der zahlt jetzt das Doppelte.

00:03:32: Also das ist eben schon auch hier angekommen, hat eben diese wirklich sehr starken Auswirkungen

00:03:39: auch an den Märkten.

00:03:40: Also wer wer Anleihen besitzt, der hat in diesem Jahr durchaus Kursverluste von bis

00:03:45: zu 15 Prozent auch in einem gestreuten Portfolio.

00:03:49: Das kommt eigentlich sonst nur bei Aktien vor.

00:03:51: Das ist also auch wirklich ohne historisches Beispiel.

00:03:53: Und das ist aber auch gleichzeitig der Zusammenbruch dieser Nullzinswelt von vor Corona.

00:03:59: Das ist auch eine Erkenntnis, wie wir sehr wir uns haben einlullen lassen von diesen

00:04:04: immer niedrigeren Zinsen und dann noch niedriger, dann negativ.

00:04:07: Das ist alles vorbei und jetzt sehen wir erst, wie tiefe gesunken waren, um jetzt eben halbwegs

00:04:14: normale Verhältnisse zu erreichen.

00:04:16: Denn wir haben jetzt den größten Zinsanstieg aller Zeiten in einem halben Jahr hinter uns

00:04:22: und wir erwarten, dass dieser Zinsanstieg ja die europäischen Zinsen jetzt hier auf 1,5

00:04:27: Prozent führt.

00:04:28: Das ist ja historisch gesehen immer noch sehr wenig.

00:04:32: Also es sind die Monate der Erkenntnis, dass sich viele Dinge geändert haben, teilweise

00:04:37: schon in der Vergangenheit durch Corona jetzt ausgebrochen sind und auch durch den Krieg,

00:04:42: also die Struktureller Weltwirtschaft.

00:04:43: Auch die Demografie schlägt immer stärker zu den Arbeitsmärkten.

00:04:46: Und irgendwann gibt es halt bestimmte Punkte, wo sowas dann ganz besonders offensichtlich

00:04:51: wird, dass sich Dinge ändern.

00:04:52: Und so ein Punkt haben wir jetzt gerade in diesen Wochen jetzt hier erreicht.

00:04:55: Ja, die Kritiker werfen der Fett ja auch so ein bisschen vor, dass sie mit dem Schritt

00:04:58: und dem generellen Ende der niedrigen Zinsen eigentlich ein bisschen zu lange gewartet

00:05:02: haben.

00:05:03: Deswegen jetzt auch dieser sehr starke Zinsstritt vielleicht und sind irgendwie sehenden Aures

00:05:08: in diese Rekordinflation reingelaufen.

00:05:10: Ist das eine Sichtweise, die man teilen kann oder ist das alles so ein bisschen nach dem

00:05:14: Motto?

00:05:15: Naja, hinterher ist man halt immer schlauer und deswegen kann ich natürlich jetzt sagen,

00:05:17: das hätte man ja auch alles früher machen können.

00:05:19: War es richtig oder ist es?

00:05:21: Ja, es gibt mit dem Krieg in Osteuropa gibt es schon so ein Element, das ja natürlich

00:05:26: niemand auf dem Schirm hatte.

00:05:28: Und es ist ja so ein Großteil der Inflation, dieser wirklich beängstigenden Inflation,

00:05:35: ist energiedingt.

00:05:36: Das kommt aus den Energie- und Rohstoffpreisen und die sind durch den Krieg und die Sanktionen

00:05:40: ja nochmal ganz besonders in die Höhe geschossen.

00:05:43: Das muss man schon sehen.

00:05:44: Das konnte man auch in den Zentralbanketagen natürlich nicht voraus sehen.

00:05:48: Es reicht als Entschuldigung aber jetzt auch nicht ganz aus, denn auch vorher waren zumindest

00:05:54: in Vereinigten Staaten die Inflationsgefahren ja schon absehbar und die Fett hat tatsächlich

00:06:00: da beide Augen zugedrückt gehabt.

00:06:02: Und das scheint eben dann doch so zu sein, dass eben nach, ja es sind ja 40 Jahre, die

00:06:07: war keine Inflation hatten, dass das nach dieser langen Zeit eben die Sensoren auch in

00:06:11: der Geldpolitik, diese Sensoren für Preisstabilität, Inflationsgefahren und so weiter vielleicht

00:06:16: ein bisschen eingerostet sind.

00:06:18: Muss man wahrscheinlich auch rein menschlich und psychologisch verstehen.

00:06:22: Denn bei allen Überraschungsmomenten durch Militäraggression und so weiter sind ja herkömmlich

00:06:28: Inflationsbestandteile durchaus vorhanden gewesen.

00:06:30: Also wir haben eine Übernachfrage gehabt durch die großen Corona-Geschenke in Amerika ganz

00:06:35: besonders.

00:06:36: Wir haben eine laxe Geldpolitik gehabt in den vergangenen Jahren und das sind eigentlich

00:06:39: klassische Inflationstreiber und eine Inflationserfahrene Generation, weil da vielleicht ein bisschen

00:06:44: aufmerksamer gewesen, was da alles draus passieren kann und hätte dann sofort, nachdem

00:06:48: eben im vergangenen Jahr ja so die ersten Anzeichen vorhanden gewesen wären, ein bisschen besorgter

00:06:56: reagiert.

00:06:57: Also wurden ja auch schon weitere Zinsschritte angekündigt.

00:06:59: Auch im Juli soll es jetzt eine weitere Erhöhung geben.

00:07:01: Geht es ja jetzt in diesem Turbo-Tempo weiter oder drückt man jetzt so ein bisschen auf die

00:07:05: Bremse?

00:07:06: Also man wird ja nicht wieder so einen riesen Schritt wagen jetzt gleich, oder?

00:07:09: Wir werden ja in den USA mit den nächsten Jahres Zinsen auf dem Bankkonto von über

00:07:14: drei Prozent haben.

00:07:15: Wir werden in Europa auf Zinsen von über einem Prozent haben.

00:07:18: Wenn man der Sprache der Finanzmärkte jetzt gerade zuhört, dann war es das erste Mal.

00:07:22: So muss man es glaube ich ausdrücken und es reicht aus, aber es reicht erst mal aus.

00:07:27: Dann guckt man mal weiter.

00:07:28: Wenn man sieht das daran, dass eben die Langfristinrenditen jetzt gerade zur Zeit auf diese jüngsten

00:07:33: Ankündigungen der Notenbanken in den letzten Wochen wurden ja nochmal ganz klare Verschärfungen

00:07:39: von der FED und von der EZP verkündet.

00:07:41: Also die Finanzmärkte, das lange Ende, wie man so schön sagt, das heißt die langen

00:07:44: Laufzeiten haben darauf jetzt nicht mehr reagiert, sind nicht mehr weiter nach oben gegangen.

00:07:51: Es kann sein, dass in den nächsten Monaten und Quartalen die Kurzfristin und Langfristin

00:07:57: Zinsen sehr, sehr ähnlich sind.

00:07:59: Und das heißt nichts anderes als, dass die Marktteilnehmer dann davon ausgehen, dass

00:08:04: es in Zukunft jetzt nicht noch weitere Zinserhöhungen geben muss.

00:08:07: Im Gegenteil, dass vielleicht sogar schon die nächsten Zinsaktionen dann Richtung 24,

00:08:11: 25 dann wieder nach unten gerichtet sein müssen.

00:08:14: Und wie gesagt, daraus und aus der Tatsache, dass auch die Inflationserwartungen jetzt in

00:08:20: den letzten Tagen nach unten gegangen sind an den Märkten, kann man ablesen, dass es

00:08:25: aus Sicht der Finanzmärkteinehmer jetzt erstmal genug ist, wie die Notenbanken sich jetzt

00:08:31: dazu stellen.

00:08:32: Das ist eine gewisse Beruhigung an den Märkten, das ist also jetzt nicht in dem Tempo weitergehen

00:08:37: sollte.

00:08:38: Aber man sollte jetzt hier auch nichts sich zu früh freuen oder sich beruhigen lassen.

00:08:42: Das kann sich auch schnell wieder ändern, im Gegensatz zu Volkswürttel können die Märkte,

00:08:47: ihre Meinung schlachartig und ohne Begründung sofort ändern.

00:08:50: Wenn sich im Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres, herausstellt, dass die Inflationsdynamik

00:08:58: ungebrochen ist, dann kann es sich auch durchsetzen, dass noch mehr Zinsschritte notwendig sein

00:09:04: müssen und die würden dann auch geliefert werden von den Notenbanken.

00:09:08: Der Winter wird aus vielelei Gründen ja recht schwierig werden, von realwirtschaftlicher

00:09:14: Seite Rohstoffmärkte natürlich, aber eben dann auch von der Inflationsseite.

00:09:19: Und deswegen wird dieses Umfeld von Unsicherheit in jedem Fall durch den Winter hinaus noch

00:09:24: anhalten.

00:09:25: Für jetzt stand heute kann man sagen, dass die Finanzmarktteilnehmern sehr wohl registrieren

00:09:32: und auch für gut befinden, was die Notenbanken jetzt gemacht haben.

00:09:37: Wirklich mit den USA steht die EZB ja noch so ein bisschen an der Seitenlinie.

00:09:41: Also es passiert schon was, aber sehr vorsichtig, sehr bedächtig und Frau Lagarde hat immer

00:09:44: wieder zu hören bekommen, sie müsste nur ein bisschen beherzter handeln, müsste vielleicht

00:09:48: da auch ein bisschen mehr auf den Turbo drücken, wie das in den USA passiert.

00:09:52: Warum ist es denn in Euroland so bedächtig geblieben alles und warum legen wir nicht

00:09:57: so ein Turbo ein wie die USA, um da ein bisschen schneller alles einzufangen?

00:10:01: Ach im Vergleich zu europäischen Verhältnissen ist die Zinswende in der Zentralbank hier in

00:10:07: Frankfurt genauso kräftig ausgefallen wie in den USA.

00:10:11: Wir haben immer einen Abstand zwischen der US-Zinshöhe und Europa.

00:10:15: Wir liegen immer etwas niedriger bei Veränderungen der Geldpolitik auch ein bisschen später.

00:10:20: Liegt daran, dass die Vereinigten Staaten erstens nach wie vor der Leitkapitalmarkt

00:10:25: ist auf der Welt und von der Zinshöhe wegen der langfristig höheren Wachstumsdynamik

00:10:32: in Amerika auch mal ein bisschen überall, wo der europäischen liegt.

00:10:36: Da sind also die Unterschiede jetzt gar nicht so groß.

00:10:39: Aber man kann natürlich schon fragen, wie will man eigentlich eine Inflation bekämpfen

00:10:43: in Europa, wenn der Zinssatz jetzt erstmal auf 1,5 Prozent im nächsten Jahr steigt.

00:10:48: Das ist historisch auch nicht viel.

00:10:49: Die letzte große Inflation in den 70er Jahren hatte ja auch Inflationsraten von 7 Prozent,

00:10:56: aber damals hatte die Bundesbank, die damals ja zuständig war, auch den Leitzins, das

00:11:02: war damals der sogenannte Diskonsert, jetzt zwischenzeitlich durchaus auf 7 Prozent hoch

00:11:06: gesetzt.

00:11:07: Also wie will man jetzt mit 1,5 Prozent den Leitzins in die Inflation bekämpfen?

00:11:10: Die Antwort lautet, dass 1,5 Prozentpunkte zinsen heutzutage auf die Wirtschaft sehr

00:11:16: viel stärker restriktiv wirken als damals 4 Prozent zum Beispiel, weil man davon ausgeht,

00:11:23: dass in den letzten 20, 30 Jahren das Zinsniveau auf der Welt generell gesunken ist.

00:11:29: Das hat viele Ursachen, demografische Ursachen, sehr viel Sparkapital auf der Welt, eben all

00:11:36: das, was uns ja in dieser Niedrigzinsphase der letzten Zeit immer so zu schaffen gemacht

00:11:41: hat.

00:11:42: Und das ist nicht vorbei.

00:11:44: Das heißt also, das Zinsniveau ist schon niedriger als vor 30 oder 40 Jahren.

00:11:49: Aber wo denn nun wirklich die Grenze liegt, ab der eine Notenbank bremst in der Wirtschaft,

00:11:57: das lässt sich nicht exakt beziffern.

00:11:59: Das sind diese Überlegungen, Modellergebnisse.

00:12:02: Man geht davon aus, dass dieser restriktive Zins etwa bei 1,5 Prozent beginnt in Europa,

00:12:08: in Amerika etwa bei 2,5 Prozent.

00:12:11: Aber ob das eben exakt diese Werte sind, das kann man nicht sagen, das geben Modelle einfach

00:12:15: nicht her, ex rechtlichen Zeiten, in denen sich Dinge strukturell eben so ändern wie

00:12:19: jetzt.

00:12:20: Und deswegen wird es immer so eine Art von Versuch und Irrtum sein, wie weit man eben

00:12:24: auf die Wirtschaft und damit dann eben auf die Inflation einwirken kann.

00:12:29: Versuch und Irrtum werden die Notenbanken machen müssen, das geht nicht anders.

00:12:35: Für die Märkte ist es natürlich keine so tolle Umgebung, weil das natürlich mit Unsicherheit

00:12:40: verbunden ist.

00:12:41: Und das ist der Grund auch für diese starken Ausschläge.

00:12:44: Die Volatilität, also die Schwankungsanfältigkeit, gerade auch am Anleihmarkt ist ja auch so

00:12:49: hoch wie nicht zuvor zur Zeit.

00:12:51: Ja, auch im Fokus stehen immer die Aktienbörsen, die haben ja auch heftig reagiert.

00:12:55: Da war ja irgendwie in den letzten Tagen alles dabei, von minus 3 bis plus 2 Prozent.

00:13:00: Und es geht munter hoch und runter, jeden Tag ein anderes Vorzeichen davor.

00:13:04: Das, was jetzt in der Geldpolitik passiert ist, war ja aber eigentlich weitgehend absehbar.

00:13:10: Also zumindest, wir haben uns ja auch schon häufiger drüber unterhalten, dass jetzt

00:13:13: die Zinsschritte kommen.

00:13:14: Woher kam denn nun die Überraschung an den Märkten und woher kommt diese starke Volatilität?

00:13:19: Spielen da auch andere Faktoren rein, wie zum Beispiel die weiterhin bestehenden Lieferkettenprobleme

00:13:24: und andere?

00:13:25: Die Reaktionen jetzt auf die Sitzungen der Zentrabankerrete in Amerika und in Europa,

00:13:33: jetzt hier im Juni, die waren nicht mehr so sehr groß.

00:13:36: Wir haben Schwankungen gehabt, Sie haben es gesagt von 203 Prozent, aber das ist ja jetzt

00:13:42: kein plötzlicher Cresch, der jetzt nochmal stattgefunden hat, sondern wir haben eben

00:13:46: diese Verunsicherung der Finanzmärkte das ganze Jahr schon, weil eben die Themen jetzt

00:13:50: in diesem Jahr plötzlich da waren und das Ergebnis sind deutliche Kurskorrekturen bei

00:13:55: Aktien und bei Renten.

00:13:57: Die Finanzmärkte versuchen sich halt in dieser neuen Welt nach Corona jetzt zurechtzufinden

00:14:02: und dazu gehören diese Fragen, wie entwickelt sich jetzt die Inflation im nächsten Jahr?

00:14:06: Wie weit müssen dazu noch die Zinsen steigen, dass die Inflation wieder runter kommt?

00:14:10: Wie wird sich die Industrie mit diesen neuen geopolitischen Bedrohungen, wie wird sie damit

00:14:16: umgehen können?

00:14:17: Ganz konkret im Winter natürlich die Frage der Erdgasversorgung in Westeuropa.

00:14:23: Also das sind alles Themen, die einfach so neu sind, dass die Märkte sich jetzt da zu

00:14:31: recht finden müssen.

00:14:32: Das wird auch noch ein Weile dauern, bis diese neuen richtigen Kursenkursniveaus da gefunden

00:14:41: werden.

00:14:42: Die DAX ist jetzt in einem Seitwärtstrend unteren Grenze, seit wir 12.500 Punkte und

00:14:50: der Oberrandlicht bei so 14.700 in dieser Region und dabei wird es dann auch erst mal bleiben.

00:14:57: Es kann sogar sein, dass wir jetzt gegenwärtig wegen der akuten Verunsicherung, Rohstoffversorgung,

00:15:04: Erdgasbelieferung, Rezessionsprobleme, dass wir durchaus auch nach unten rausfallen aus

00:15:09: dem Band, dann sind aber Aktien wirklich, wir haben es glaube ich an dieser Stelle schon

00:15:14: häufiger gesagt, dann sind Aktien aber wirklich dann sehr günstig geworden.

00:15:18: Denn die Gewinne und die Ausschüttungen der Unternehmen werden auch unter weiter sich

00:15:26: verschlechternden Wirtschaftsbedingungen jetzt nicht so sehr leiden, dass also Kurse

00:15:30: dauerhaft 11.000 Punkte eben die Normalität werden sollten, sondern es wird dann bei der

00:15:37: Aufhellung der Situation und auch der Konjunktur dann auch wieder nach oben gehen, denn wir

00:15:42: haben zurzeit immer noch weniger eigentliche Nachfrageprobleme.

00:15:45: Das sind tatsächlich die Angebotsthemen, das heißt fehlende Rohstoffe, fehlende Verbindungen zu anderen

00:15:53: Produktionsorten in China, die problematischer Arbeitsmarktlage, das heißt also in dem Fall

00:16:01: nicht zu viel Arbeitslosigkeit, sondern zu wenig Arbeitskräfte, alles Dinge, die sich

00:16:06: natürlich verändern werden, also worauf sich die Wirtschaft einstellen wird und das bedeutet,

00:16:11: dass die Angebots- und Produktionsbedingungen sich schon wieder verbessern werden, wenn auch

00:16:15: nicht in dem Tempo, in dem man das erhofft hat, aber das sind dann die Zeiten, wo dann die Märkte

00:16:20: auch wieder nach oben gehen. Insofern bleiben wir dabei, wenn wir uns das anschauen, dass wir zwar

00:16:27: sehr große Herausforderungen haben, aber das Fundamental der Wert, der in Unternehmen steckt,

00:16:34: für die Anleger sehr, sehr wichtig ist, die Dividendenfähigkeit und Ertragsfähigkeit der

00:16:40: Unternehmen da ist und auch weiterhin da bleiben wird. Die Sparerinnen und Sparer, die freuen sich

00:16:45: sicherlich über zurückkehrende Zinsen, der sichere Hafen des Sparbuchs ist vielleicht wieder was

00:16:50: wert demnächst, aber die steigenden Zinsen, wir haben es eben auch schon so ein bisschen davon gehabt,

00:16:55: die treffen ja auch alle, die sich über Kredite finanzieren müssen und da fallen einem natürlich

00:16:59: sofort alle ein, die in Immobilie kaufen wollen, also sei es jetzt für sich privat, gewerbliche

00:17:05: Investments etc., da haben ja auch die Preise in den letzten Jahren ordentlich angezogen, also wenn

00:17:10: ich das für meinen ländlichen Raum allein mal bogeh erteile, da haben sich die Preise irgendwie

00:17:14: gefühlt verdoppelt bis verdreifacht für Häuser und man hatte auch schon so von so einer Blase

00:17:19: gesprochen, während die steigenden Zinsen diese Blase jetzt ein bisschen einfangen,

00:17:23: diese Entwicklung so ein bisschen einfangen, ist damit zu rechnen, dass das vielleicht sogar

00:17:26: rückläufig wird, dass Immobilienpreise zurückkommen auf niedriger Niveaus? Also Einflüsse von der

00:17:32: Finanzierungsmöglichkeit von der Finanzierungseite auf die Preise am Immobilienmarkt sehen wir

00:17:37: schon und sehen wir auch gerade, das sind zurzeit sehr unterschiedliche Entwicklungen, also bei

00:17:43: Einfamilienhäusern, bei Eigentumswohnungen, für so den normalen Haushalt. Da ist es tatsächlich jetzt

00:17:49: durch die Verteuerung so, dass die Finanzierung mehr oder weniger schwierig bis unterschwinglich

00:17:56: wird. Von den Preisen her war es ja auch schon in vergangenen Jahren schwierig, sich eine Immobilie

00:18:02: zu leisten, aber da waren wenigstens die Zinsen so niedrig, dass man die Kreditraten bedienen

00:18:06: konnte und das ist eben jetzt vorbei. Daher geht eben in diesem Segment die Nachfrage zurück, das

00:18:13: kann man jetzt schon sehen, da werden auch viele Bauprojekte gestoppt, teilweise weil eben die

00:18:17: Nachfrage danach eben geringer geworden ist, teils aber auch weil Bauprojekte zurzeit sehr

00:18:24: schwierig zu planen sind und wegen der Preissituation und wegen der Materiallage vernünftig

00:18:33: geplant und eben nicht möglich wird. Deswegen sieht man also in diesem Bereich von, ich würde mal sagen,

00:18:37: Einfamilienhäusern, auch mehr Familienhäusern, Eigentumswohnungen, sieht man tatsächlich eine

00:18:44: deutliche Dämpfung der Aktivität des Geschehens, des Brauns und des Kaufens und Verkaufens.

00:18:51: Das wird sich auf die Preise dann auswirken, dass es ein bisschen zurückgeht, aber viel Luft nach

00:18:57: unten ist auch schwierig, weil eben einfach die Baupreise ja weiterhin hoch bleiben und dann hat

00:19:04: man noch andere Segmenten des Marktes, da gibt es also die Ballungsräume mit ihren ja sehr,

00:19:09: sehr hochpreisigen Segmenten. Da ist zurzeit noch wenig an, Rückschlägen zu sehen, da ist eben

00:19:15: eben noch auch sehr viel Nachfrage vorhanden, die auch bei höheren Zinsen weiterhin so bleibt.

00:19:20: Alles zusammen erwarten wir vor allen Dingen, dass die Preise im Bereich der Wohnimmobilien

00:19:27: erst mal nicht weiter steigen und das auch nur gut, denn das ist ja auch durch diese Nullzinsphase

00:19:33: in der Gefahr gewesen, völlig auszuufern und dann auch vom Kreditvolumen her viel zu umfangreich

00:19:38: zu werden. Ja und ein möglicher Rückgang bei den Immobilienpreisen, der hängt natürlich von

00:19:43: der Höhe des Zinsanstichs ab. Wenn die Bauzinsen dann wieder auf 5 % steigen würden, dann könnten

00:19:48: wir uns auch einen moderater, aber fühlbaren Rückgang bei Wohnimmobilienpreisen in der Breite

00:19:54: vorstellen. Aber das ist eben zurzeit dann doch immer noch ein bisschen weiter entfernt. Da

00:20:00: müssen wir mal im nächsten Jahr schauen, wie weit eben das Zinsinstrument noch eingesetzt werden

00:20:05: muss, um die Inflation in den Griff zu kriegen. Und insofern ja, es gibt Auswirkungen, aber wer

00:20:11: meint, dass er jetzt im nächsten Jahr im Baubereich dann gleich Knäppchen machen kann oder das Ganze

00:20:16: um 30 % billiger erwerben kann, so schnell geht es nicht. Zumal wahrscheinlich der Rückgang ja auch

00:20:21: durch die höheren Zinsen, zumindest für den Käufer, dann wieder aufgefressen werden. Also wenn ich

00:20:26: jetzt das Haus mit mehr Zinsen finanzieren muss als vorher, dann zahle ich ja am Ende wahrscheinlich

00:20:31: in etwa dasselbe. In der Tat bisher war es der Kaufpreis, der unerschwinglich war, aber es war

00:20:35: noch finanzierbar. Jetzt ist die Kreditrate, die dann auch nicht mehr möglich ist. Genau, dann schauen

00:20:40: wir doch noch mal ein bisschen auf das Thema Gas. Da kam ja gestern Abend heute morgen so ein bisschen

00:20:47: Bewegung rein nochmal. Die Gaswarnstufe soll ausgerufen werden. Ich glaube in der Zwischenzeit

00:20:53: ist es auch tatsächlich passiert und Gaspromm hat ja auch wegen angeblich fehlender Ersatzteile die

00:20:58: Gaslieferung relativ stark gedrosselt in den letzten anderthalb Wochen, glaube ich, in etwa

00:21:03: waren es. Die Energiepreise steigen weiter. Der Tankrabatt, Sie haben es ja fast schon

00:21:07: angedroht in einer der letzten Folgen, der ist ein bisschen verpufft. Wie geht es denn da jetzt

00:21:11: weiter am Energiemarkt, gerade jetzt im Bezug auch, wenn man mal so ein bisschen weiter über den

00:21:15: Sommer hinaus in den Winter schaut? Naja, wir rutschen in dieses Risikoszenario von Kürzungen bei

00:21:24: der Erdgasversorgung rein. Inwieweit das politische Waffe Russlands ist, die da jetzt gerade

00:21:31: verwendet wird, ist natürlich nicht eins zu eins eindeutig zu sagen. Die Anreize sind aber sehr

00:21:37: hoch. Die Regierung in Russland weiß auch, dass sie in zwei, drei Jahren keine Erdgasgeschäfte mehr

00:21:42: machen kann mit dem Westen. Und da läge es nahe eine Destabilisierung der westlichen Gesellschaften

00:21:50: über hohe Erdgaspreise, hohe Inflation jetzt noch so weit wie möglich voranzutreiben. Das ist

00:21:58: auch so, Inflation ist schon eine große Belastung. Insofern wäre das alles sehr plausibel. Ist aber

00:22:06: am Ende auch egal. Es sieht eben so aus, als wird die Erdgasversorgung im Winter schwierig

00:22:12: werden. Das hat stempfende Effekte auf die Konjunktur. Das wird die Inflation hochhalten. Die

00:22:18: Raten werden in jedem Fall bis Ende des Jahres, also die Inflationsraten in Deutschland, über 6

00:22:25: Prozent bleiben. Und wenn jetzt noch weitere Knappheiten dazukommen, dass die nächste Stufe

00:22:31: aus der Erdgaswarnleiter ermöglicht, eben auch Preiserhörungen für alle Beteiligten, wenn es der

00:22:39: notwendig ist und die Knappheit macht es dann eben notwendig. Also dann kann es eben noch mal weiter

00:22:44: nach oben gehen. Und das sind schon Belastungen für diesen Herbst, die nicht erfreulich sind,

00:22:50: ohne dass deswegen die Wirtschaft zusammenbrechen muss. Aber es werden eben wahrscheinlich Einschränkungen

00:22:54: an verschiedenen. Allerdings, und das muss man ja dann immer über das Jahr hinaus denken,

00:23:00: von da ab wird es natürlich dann wieder positiver. Die Wirtschaft wird sich darauf einstellen,

00:23:05: das wird jetzt der härteste Winter, wenn man dieses Wort so verwenden möchte, sein. Im Winter

00:23:13: danach und erst recht dann danach sind natürlich die Strukturen dann auf die fehlende Versorgung

00:23:20: aus Russland eingerichtet und die Unabhängigkeit aus diesem Land wird dann für Westeuropa der Fall

00:23:26: sein. Und umgekehrt wird Russland in der Zeit die Rohstoffe und die Abnehmer dann woanders suchen.

00:23:35: Die Rohstoffe woanders verkaufen. Auch hier Infrastruktur bereitstellen, die auch noch nicht

00:23:41: liegt. Und auf diese Weise wird der Rohstoffmarkt sich in den nächsten Jahren von der Struktur her

00:23:49: sehr stark ändern. Russland wird mit Schwellenländern handeln. Westliche Länder werden mit anderen

00:23:55: Anbietern handeln, nämlich denjenigen, wo die Schwellenländer jetzt gekauft haben. Und das wird

00:24:00: dann zu einer Entspannung führen auf den Rohstoffmarkt, weil das Angebot aus Russland, man mag das

00:24:05: bedauern oder nicht, es wird aber so sein, eben dem Weltmarkt weiter zur Verfügung gesteht,

00:24:09: weil die Sanktionen zwar wirksam sind, aber die Länder die sanktionieren eben zu wenig sind.

00:24:18: Es gibt eben mittlerweile sehr große Schwellenländer, die diese politische Haltung im nicht haben,

00:24:28: die im Westen vorherrscht. Und das sind so eine die langfristigen Perspektiven. Und am Finanzmarkt

00:24:34: ist es ja immer so, dass nicht nur auf die dramatischen Umstände von jetzt oder auch im

00:24:42: Winter geschaut wird, sondern diese lange Perspektive ja auch im Blick behalten wird. Und

00:24:47: deswegen Herausforderungen, Belastungen in diesem Winterjahr. Aber die mittelfristige Perspektive

00:24:54: sieht dann schon wieder ein bisschen anders aus. Wenn ich die Themen mal Revue passieren lasse,

00:24:58: die wir heute besprochen haben, haben wir da eine Zinswende den USA, alle möglichen Veränderungen,

00:25:03: die dadurch ausgelöst werden, heftige Aktienmarktbewegungen, Energiepreise, die steigen in das

00:25:07: unendliche Gefühl, Inflation. Ist eigentlich noch irgendwas anderes los bei Ihnen oder reicht das

00:25:13: erstmal auf dem Schreibtisch? Naja, wir fragen uns schon, wie viele Veränderungen in den Strukturen

00:25:20: der Weltwirtschaft denn es es denn auf einmal geben kann. Wobei es natürlich so ist, dass diese

00:25:25: Veränderungen sich ja schon angebahnt haben. Also die Veränderungen in den Lieferketten sind ja

00:25:32: eigentlich eingeläutet worden durch die Regierung Trump vor ein paar Jahren. Die Probleme mit der

00:25:39: Demografie und dem Arbeitskräftemangel und der inflationären Gefahr daraus war ja eigentlich

00:25:43: auch schon bekannt. Es sind also Dinge, die einem jetzt sehr viel stärker bewusst werden und in solchen

00:25:48: Umbruchzeiten passiert natürlich sehr viel. Auch Dinge, die jetzt nicht immer auf der ersten

00:25:53: Seite stehen. Was wir uns zurzeit anschauen, ist auch die Entwicklung im Krypto Bereich. Also wir

00:25:58: haben da ja wirklich eben so eine Anpassungskrise wie am neuen Markt in der Internetzeit, also

00:26:06: im Aufbau des Internets Anfang der 2000er. Krypto Bereich sind durch die Bankwektiverte um 70%

00:26:14: gefallen. Da haben wir so vermögenen Bereich von zwei Billionen, die bisher eben zur Verfügung

00:26:21: standen, um die Geschäftsmodelle dort voranzutreiben, die eben jetzt raus gewaschen worden sind. Und ja,

00:26:27: es zeigen sich allerdings für meine Begriffe auch noch größere Anwendungs- und Technologischwierigkeiten

00:26:32: in dieser neuen Technik, also der der kryptografischen Technologie für die Finanzmärkte. Als es damals

00:26:42: im Bereich vom Internet war, da hatte man eigentlich von der Technik her und von den

00:26:47: Anwendungsfällen her eigentlich schon die Gewissheit, dass da eben sehr viel Geschäft zu machen wäre.

00:26:53: Es waren damals halt nur, wie das normal ist, viel zu viel Firmen, die sich eben auf diesen Markt

00:26:56: stürzten. Im Krypto Bereich werden jetzt auch viele Dinge raus gewaschen, die eben nicht funktionieren.

00:27:02: Es bleiben auch Themen übrig. Also die Anwendung der Blockchain, das ist ja auch unsere generelle

00:27:07: Einstellung zu diesen Kryptothemen. Die Anwendung der Blockchain ist weiterhin sehr interessant und

00:27:15: es gibt viele Anwendungen, die da auch kommen werden, aber das reicht eben nicht um 16.000 oder

00:27:21: 20.000 Coins und damit Geschäftsmodelle eben zu füttern und das ist das, was gegenwärtig

00:27:27: passiert. Insofern kommt auch hier der Hype und auch die vielleicht ein bisschen irrationalen

00:27:34: Übertreibungen zu einem jähnende. Für solche Industrien ist das immer so eine Art Heutung.

00:27:41: Es bleibt was übrig, was dann aber lebensfähiger ist. Insofern ist das auch ein normaler Vorgang.

00:27:47: Und zurzeit muss man ja sagen, alle diese Kursbewegungen haben nicht dazu geführt,

00:27:54: dass wir jetzt große Ängste ums Finanzsystem haben. Also gerade beispielsweise in den USA haben wir

00:27:59: eine große Immobilienkrise hinter uns und der Zinsanstieg jetzt könnte ja schon wieder solche

00:28:03: Ängste hervorrufen, aber man hat hier doch den Eindruck, dass das Herzstück des Finanzwesens und

00:28:10: das sind die Banken eben doch besser in der Lage sind, mit solchen Belastungen umzugehen.

00:28:17: Verluste fallen natürlich an, aber die sind dann eben in den Institutionen, wo mehr mit Eigenkapital

00:28:24: gearbeitet wird. Das heißt also, die Verluste müssen dann diejenigen tragen, die das Geld dort

00:28:28: eben angelegt haben. Es sind die sogenannten Schattenbanken. Der Ausdruck ist ja immer so ein

00:28:34: bisschen mediocre, aber es sind wichtige Institutionen des Finanzwesens, aber die sind eben anders

00:28:43: aufgebaut. Die große Probe ist sicherlich, ob solche abrupten Kursänderungen eben dann doch

00:28:49: dazu führen, dass über die Verbindung von Schattenbanken zu Banken eben dann doch auch wieder

00:28:54: Instabilitäten auftreten, aber das ist zurzeit eben nicht der Fall, das ist ein gutes Zeichen. Insofern

00:28:59: ist die Veränderung, die zurzeit ansteht, vor allem eine in der realen Wirtschaft und das braucht

00:29:06: halt Zeit, aber irgendwann wird die Wirtschaft wieder neu aufgestellt sein. Die Unternehmen haben

00:29:11: wieder verlässliche Rahmenbedingungen und dann geht es weiter, dass das Wachstum eben in der

00:29:15: Welt auch weitergeht. Das ist für uns gesetzt und das ist die wesentliche Grundlage gerade für die

00:29:20: Aktienmärkte. Ja, ich sehe schon, Ihnen wird mit den Finanzmärkten auf jeden Fall nicht langweilig

00:29:25: werden in den nächsten Monaten und ich glaube generell auch nicht. Also irgendwas ist immer,

00:29:30: kann man auch, glaube ich, ganz gut zusammenfassen, oder? Ja, es war in der Vergangenheit eine hohe

00:29:35: Eindruck von vielen Krisen hintereinander, aber ich denke, wenn man die Finanzgeschichte zurückgeht,

00:29:41: dann wird man viele Phasen finden, wo das ähnlich ist. Genau, das ist tatsächlich so. Dann bedanke

00:29:47: ich mich fürs Zuhören bei unseren Zuhörerinnen und Zuhörern. Wenn Sie Fragen an uns haben oder

00:29:52: Themenvorschläge oder irgendwie uns einfach Feedback geben wollen, dann schreiben Sie uns gerne an

00:29:57: podcast@dk.de, bewerten Sie uns auf iTunes, teilen Sie unseren Podcasts auf irgendwelchen Social

00:30:04: Media Plattformen, auf denen Sie sind. Es gibt ja mittlerweile ja zahlreiche, darüber freuen

00:30:08: wir uns natürlich dann auch immer sehr. Ansonsten machen wir für heute hier Feierabend, machen

00:30:12: Sie es gut und bis bald, tschüss! Mikro trifft Makro ist ein Podcast der DK Bank. Weitere Informationen

00:30:21: zur DK Bank finden Sie unter www.dk.de/dk-gruppe.

00:30:28: [Musik]

00:30:30: Und die nicht.

00:30:31: [Musik]