Mikro trifft Makro - Das Finanzmarktgespräch

Transkript

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00:00:00: Warum muss es eigentlich immer so viel auf einmal sein?

00:00:03: Derzeit gibt es einfach viel zu viele Meldungen rund um Börse und Wirtschaft, die Einfluss auf die Volkswirtschaften auf der Welt haben.

00:00:10: Allem voran, die sogenannte Chip-Krise.

00:00:12: Dabei geht es nicht nur um die seltenen Erden, denn da konnte Donald Trump ja zumindest einen Teil Erfolg mit seinem chinesischen Pendant erzielen.

00:00:19: Nein, auch um die Querelen rund um den niederländischen Chiphersteller Nexperia.

00:00:24: Die niederländische Regierung hatte im vergangenen Monat die Kontrolle über den Chiphersteller übernommen, um einen möglichen Technologietransfer an die chinesische Mutter zu verhindern.

00:00:33: Dadurch wurde Sorge um die Lieferkette der wichtigen Basisschips laut, die insbesondere auch die ohnehin strauchelnden Autohersteller getroffen hätte.

00:00:43: Doch damit nicht genug.

00:00:44: Es gab auch noch Zinsentscheidungen in den USA und in der EU bzw.

00:00:48: in letzterer gab es keine.

00:00:50: Und die eher schlechten Aussichten von einigen Tech-Konzern trieben den Börsen-Profis-Sorgenfalten auf die Stirn.

00:00:56: Wie viel Unruhe bringt die Chip-Krise?

00:00:58: Wie wichtig waren die Zinsentscheide der EU und der Fett?

00:01:02: Und ist der KI-Boom vielleicht wirklich an seinem Höhepunkt angelangt?

00:01:06: Wir sprechen darüber in dieser Folge.

00:01:19: Hallo und herzlich willkommen zur Einhundert-Siebenund-Dreißigsten-Folge-Mikrotript-Macro.

00:01:24: Heute ist Donnerstag der Sechste November zwei Tausendfünfundzwanzig und bei mir ist natürlich der Cheffolkswirt der Dekabank, Dr.

00:01:31: Ulrich Carter.

00:01:31: Guten Morgen Ulrich, an diesem Sonnigen... Novembermorgen.

00:01:35: Ja, guten Morgen.

00:01:36: Wir haben viel zu besprechen heute Ulrich.

00:01:37: Es ist irgendwie viel los, habe ich das Gefühl.

00:01:39: Also so viele kleine Schauplätze, wo irgendwas passiert oder passiert ist, wo man mal drauf schauen sollte.

00:01:44: Aber daneben wollen wir uns ja auch bei den Hörerinnen und Hörern bedanken, die uns tatsächlich nämlich ihre Geschichten geschickt haben, wann und wie sie uns hören.

00:01:53: Das waren doch noch viel mehr als ich dachte, als was wir an Antworten bekommen haben.

00:01:57: Weil viele Hörer.

00:01:58: Ja, ja, ja, ja, das ist, da ist viel, sind tatsächlich alle da.

00:02:02: Also das hat sich noch mal gezeigt.

00:02:04: Und ja, deswegen, wir bringen jetzt ein paar Geschichten mal hier rein, aber das sind ja bei Weitem natürlich nicht alle und wir werden auch nicht alle vortragen können.

00:02:11: Deswegen an dieser Stelle schon mal Verständnis, falls ihre nicht vorkommen sollte.

00:02:15: Aber interessant fand ich, dass es Immer so tröpfchenweise jetzt noch was nachkam, aber das liegt natürlich daran, dass ja alle zu unterschiedlichen Zeitpunkten vielleicht die Podcasts hören.

00:02:23: Also es hören ja nicht alle am Freitagmorgen direkt den Podcast, sondern manche auch erst am Sonntag oder am Donnerstag, die Woche drauf oder so.

00:02:29: Und da kommt natürlich das Zeug jetzt tröpfchenweise rein.

00:02:32: Deswegen warte ich nochmal ab, vielleicht kommt noch mehr.

00:02:34: Also wenn Sie uns noch nicht geschrieben haben und noch schreiben wollen, können Sie es immer noch tun, podcastetdk.de.

00:02:39: Packen Sie Ihre Fragen rein, packen Sie rein wann und wo Sie uns hören.

00:02:42: Vielleicht gibt es besondere Ereignisse.

00:02:44: Und eben ich habe mal ein paar rausgegriffen, die ich jetzt mal hier so einfach zitiere.

00:02:49: Und jetzt kommt schon der erste oder die erste, wo ich sage, das ist symptomatisch.

00:02:56: Sie sagt nämlich, also ich höre sie meistens am Wochenende bei der Hausarbeit.

00:03:00: Einkäufe verräumen, kochen, spülen, wäsche, was man beziehungsweise Frau halt so zu tun hat.

00:03:05: Ich höre dabei generell gerne Podcast.

00:03:07: Und wenn es von Ihnen was Neues gibt, gerne gleich das.

00:03:10: Denn es soll ja beim Anhören möglichst noch aktuell sein.

00:03:14: Und das zieht sich tatsächlich durch.

00:03:15: Also die Leute hören uns bei der Hausarbeit.

00:03:17: Das fand ich spannend.

00:03:18: Ja, solange der Podcast nicht verräumt wird, das ist ja eine tolle Sache.

00:03:21: Ja, dann noch eine Dame, die uns geschrieben hat, meine ich.

00:03:26: Ich habe das nicht dabei geschrieben, weil wir wollen ja eigentlich anonym bleiben.

00:03:28: Ist ja auch egal eigentlich.

00:03:30: Also, seit wann sie uns hört, nicht ganz fünf Jahre, aber vier Jahre sind es bestimmt schon.

00:03:34: Es war definitiv mitten in der Corona-Zeit, als mein Vater mir eine ihrer Podcast-Folgen empfohlen hatte.

00:03:39: Die habe ich dann auch brav gehört und dann mal noch die nächste und irgendwie habe ich bis heute nicht mehr aufgehört.

00:03:46: Das ist ja cool.

00:03:47: Und sie schätzt oder er schätzt vor allem, dass du immer so ruhig und gelassen berichtest, auch wenn es größere Querellen gibt.

00:03:54: Egal was passiert, ob irgendwelche Viren oder Politiker gerade irgendwie im Hohl drehen, das ist ganz egal, du bleibst immer ruhig.

00:04:00: Aber wir können versichern, dass wir hier beim Podcast nicht bügeln, um uns zu beruhigen, sondern wir sprechen einfach miteinander.

00:04:08: Aber man kennt das ja selber und man fragt sich immer, wie langweilig war die Welt vor Podcast.

00:04:14: Da hat man einfach nur... stumpf bügeln müssen oder stumpf Sport machen müssen oder so.

00:04:21: Das ist ein Podcast wirklich richtig erforscht.

00:04:24: Ja, auf jeden Fall.

00:04:25: Und es gibt auch so viele Themen.

00:04:26: Auch ganz spannend war eine Hörerin, die geschrieben hat, heute am Sonntag hörte ich euch eben beim Wandern auf den hohen Maisner.

00:04:33: Wenn Wanderfreunden und Ehemann krank sind, ist das sehr kurzweilig mit euch und bereitet auch noch auf die Arbeitswoche vor.

00:04:40: Und das war nicht zum ersten Mal der Fall.

00:04:41: Also wir sind nicht nur bei der Hausarbeit dabei, sondern auch beim Sport.

00:04:44: Und das war ja auch das, was du eben gesagt hast.

00:04:46: Tatsächlich fand ich das ganz witzig, dass wir da jetzt mitgewandert sind auf den Hohen Meißner quasi.

00:04:51: Ja, Sport ist natürlich, ich kenne das auch von mir selber, dass ich dann auch zum Podcast greife in der wenigen Zeit, wo ich auch ein paar hören kann.

00:05:03: Aber es gibt bestimmt ganz viele Untersuchungen, die einem dann auch vorrechnen, dass Sport und Social Media, die nicht den gleichen Effekt hat wie Sport ohne.

00:05:12: Social Media, aber gut, das ist ein anderer Thema.

00:05:14: Ja gut, die Frage ist halt, ist Podcast Social Media oder ist Podcast nicht was anderes?

00:05:18: Wahrscheinlich, genau.

00:05:19: Also wir gehen mal davon aus, dass Podcast und Sport eine sehr, sehr gute Kombination ist, also das ist ja sonst tragisch.

00:05:26: muss ich sagen.

00:05:27: Ja, dann noch ein Hörer, der uns bei einer buchhalterischen Arbeit hört.

00:05:30: Ich höre ihre Sendung seit Beginn und freue mich immer wieder auf die neue kommende Folge.

00:05:35: Diese höre ich immer Sonntagsabend, wenn ich mein altmodisches Kassenbuch die wöchentlichen Einnahmen und Ausgaben eintrage.

00:05:42: Also ich hoffe ja, dass ein privates Kassenbuch ist und nicht das der Stadtkämmer.

00:05:45: Ich hoffe

00:05:45: nur, dass er nicht die Zahlen für das Bruttoinlandsprodukte einträgt, die wir hier immer so machen, weil die sind ein bisschen höher.

00:05:50: Ja, das wäre ein bisschen pölt.

00:05:52: Ja, und dann wird es noch mal sportlich.

00:05:53: Ich gehöre nicht zu den Hörern der ersten Stunde.

00:05:56: Folge ihrem Podcast, aber bereits seit Jahren mit großer Freude und Interesse, dies zu neunundneunzig Prozent beim morgendlichen Nordic-Walking, egal ob daheim oder im Urlaub.

00:06:05: Deshalb war ich auch ein wenig traurig, als sie von wöchentlich auf zweiewöchentlich umgestellt haben.

00:06:09: Aber so lebe ich von der Vorfreude und vergnüge mich derweil mit anderen Podcasts.

00:06:15: Das finde ich jetzt ein bisschen kritisch.

00:06:16: Gibt es noch andere Podcasts?

00:06:19: Ja, anscheinend schon.

00:06:21: Aber wir können das irgendwie akzeptieren, glaube ich.

00:06:23: Aber sie hat sich zumindest geoutet, wenn sie diese Umstellung von wöchentlich auf zweiewöchentlich mitgemacht hat, muss es eine Mitarbeiterin der Sparkasse sein, denn die wöchentlichen Podcasts haben wir ja tatsächlich anfangs nur für die Sparkassen gemacht.

00:06:37: Wir würden wir auch sehr gerne täglich senden, aber bei Podcasts gilt ja das... Alte Valentin, sprich Wort, macht Spaß, ist aber auch viel Arbeit.

00:06:46: Das stimmt.

00:06:46: Und der wöchtliche Podcast, der ist wirklich dann viel Arbeit gewesen.

00:06:50: Deswegen haben wir es dann ja irgendwann umgestellt, als ich die Vierensituation im Sommer, zwanzig, zwanzig, ein bisschen beruhigt hatte und haben dann gesagt, na ja, dann reicht es auch, wenn wir alle zwei Wochen drüber sprechen.

00:07:01: Wie gesagt, weitere Geschichten dann gerne beim nächsten Mal.

00:07:03: Der Trend mit der Hausarbeit bleibt.

00:07:05: Sportscheint ein Thema zu sein.

00:07:06: Und ein Hörer, der schrieb uns über Instagram, dass er uns in der Badewanne höre.

00:07:10: Aber dafür mutte ich mal, der ist auf deine komische Badewannalogie eingestiegen aus Hildesheim.

00:07:16: So lange der Kopfhörer bzw.

00:07:18: der Toaster nicht reinfällt ist

00:07:21: gut.

00:07:23: Ja gut, aber wie gesagt, wenn Sie uns noch schreiben wollen, machen Sie es gerne noch.

00:07:26: Ich nehme beim nächsten Mal auf jeden Fall noch ein paar Stories mit rein und wir freuen uns eh immer über Ihre Geschichten.

00:07:30: Also dafür auf jeden Fall schon mal ganz ganz herzlichen Dank an die vielen vielen Zuschriften, die wir bekommen haben.

00:07:36: Jetzt lasst uns aber mal von den Berichten der Hörerschaft zu den Berichten aus Wirtschaft und Börse kommen.

00:07:40: Da ist ja wirklich viel los.

00:07:42: Viele kleine Schauplätze.

00:07:43: Ganz aktuell die sogenannte Chip-Krise drohte zumindest.

00:07:47: Da ging es mal nicht um China und die seltenen Erden.

00:07:50: Nein, es ging um die Niederlande.

00:07:52: Die haben nämlich für viel Unsicherheit im Markt gesorgt, indem sie den chip-Produzenten Nexperia schützen wollten und so eine veritable Angst bei den Börsen-Profis freigeschaltet haben.

00:08:01: Die Lieferketten standen mal wieder im Mittelpunkt und dazu die deutschen Auto.

00:08:05: Aber was war denn da los und wie schlimm ist denn die Lage bei den Chips?

00:08:09: Ja, das erste, was man dazu wissen muss und wenn man die Wörse verfolgt hat, hat man selber gesehen, die Märkte waren jetzt nicht so beunruhigt.

00:08:17: Die Schlagzeilen in der Presse waren größer.

00:08:21: Kein Wunder, es ist ja wirklich eher der Hintergrund und die politische Bühne, auf der sich da alles abspielt.

00:08:28: Und vor allen Dingen ist diese Chipkrise ein Beispiel sozusagen für die Welt von morgen.

00:08:34: Auf solche Episode jetzt hier mit Experion und so weiter werden wir uns wahrscheinlich häufiger einstellen

00:08:41: müssen.

00:08:43: Es ist der Hintergrund, dass eben die Welt sich aufteilt in zwei große Einflussgebiete, einmal das westliche Gebiet unter der Führung der USA und die Asiatische unter dem Führung der Chinesen.

00:09:03: Und wenn man den konservativen Strategien aus den USA, wenn man sich die anschaut, dann läuft das fast wieder auf eine Trennung dieser Gebiete, dieser Einflussphären, wie zu Zeiten des eisernen Vorhangs zu.

00:09:19: Die ganz spannende Frage wird sein, ob es Ländern in Zukunft eben möglich sein wird, neutral zu bleiben zwischen diesen Blöcken.

00:09:28: Und da sind Aussagen von einigen US-Strategien eben ziemlich eindeutig.

00:09:33: Nein, jedes Land mit dem, die die USA jetzt in Zukunft zusammenarbeiten möchte oder zusammenarbeiten wird.

00:09:42: Und dem ist beispielsweise immer weitere Unterstützung gewährt oder besondere Handelzugänge zum eigenen Markt.

00:09:48: Das muss sich dann auch eindeutig für das politische US-Lager entscheiden.

00:09:54: Dazu wird es nicht gezwungen, aber wer es nicht tut, der ist eben aus Sicht der USA auch draußen, aus der weltpolitischen Gruppe der westlichen Länder.

00:10:05: Experia war jetzt nun so ein Beispiel für die Auseinandersetzung auf diesen Ebenen zwischen diesen Blöcken.

00:10:10: Experia ist ja eine Firma, die an Chinesen verkauft wurde.

00:10:15: die Produktion auch nach China verlagert.

00:10:18: Und dann kam eben amerikanischer Druck auf die Niederländer zustande, wo die Amerikaner gesagt haben, das kann nicht sein, dass diese Produktion eben außerhalb der eigenen Einflussphäre stattfindet.

00:10:32: dann ist die Firma wieder verstaatlicht worden und damit unter niederländischer Kontrolle gestellt worden.

00:10:37: Da haben die Chinesen dann gesagt, dann liefern wir nicht mehr.

00:10:40: Das ist eben ein Beispiel für viele Geschichten, die wir wahrscheinlich in Zukunft hören werden.

00:10:46: Und man muss ja sagen, auch den Chinesen ist dieses Blockdenken überhaupt nicht fremd.

00:10:52: Es wird ja auch korporiert, dass China im Vorfeld der Reise, letzte Woche, unseres Bundesaußenministers nach China, dass die Chinesen sich so eine Art Neutralitätserklärung Deutschlands gewünscht hatten im Vorfeld dieser Reise.

00:11:13: Also das Deutschland als Vermittler zwischen den politischen unterschiedlichen Kräften mit anderen Europäern danach strebt eben sozusagen neutral zu bleiben.

00:11:24: Und das hat die Bundesregierung nicht gemacht und darauf gab es keine Termine in China für den Bundesaußenminister und auch für seine Wirtschaftsleute, die ja Gespräche führen wollten.

00:11:36: Deswegen hat die Reise und damit auch die Wirtschaftsgespräche eben nicht stattgefunden.

00:11:41: Also wir sehen hier die die Konturen eben einer neuen Weltordnung, denke ich, das ist auch noch wichtig.

00:11:47: Jedes dieser Ereignisse zeigt eben vor allem den gebeteiligten Unternehmen, in dem Fall eben tatsächlich diejenigen, die in der, wo die Chips eben von Xperia in der Lieferkette in Rolle spielen, zeigt also diesen Unternehmen wie die neuen Spielregel aussehen und erzeugt eben dann immer neuen Anpassungsdruck.

00:12:08: Es gab ein paar Politiker, die sich aufgeregt haben, dass deutsche Autofirmen immer noch so einseitig abhängig sein würden von einer Firma und dann noch außer aus China.

00:12:19: Die deutschen Unternehmen sind schon dabei, sich an diesen neuen Spielregeln anzupassen und zu diversifizieren.

00:12:26: Und solche Episoden und auch die öffentliche Debatte darüber verstärken, die solche Bestrebungen natürlich dann weiter.

00:12:33: Also auch in diesem Fall ist es ja so, dass man alternatively die Verranden aktiviert und Workarounds findet.

00:12:39: anscheinend, zumindest bisher klappt das.

00:12:42: Nochmal an den Aktienmärkten war die Besorgnis jetzt gar nicht so groß, sondern das Vertrauen, dass eben die Firmen, die beteiligten Firmen... das hinkriegen würden und dass diese Meldungen über stillstehende Bänder eben ein bisschen reiserisch und ein bisschen übertrieben war, dass das das hält weiterhin

00:12:59: an.

00:13:01: Die Chips, die wir jetzt gesehen haben, das war ja anscheinend speziell Chips, die die Automobilbauer verwenden.

00:13:06: Da hat sich die Lage jetzt, wie du gesagt hast, ja schon ganz gut entspannt wieder.

00:13:10: Aber trotzdem in dem Tech und KI Bereich, da ist die Lage ganz schön angespannt.

00:13:14: Und das, obwohl Palantir zum Beispiel jetzt eigentlich gar nicht schlechte Zahlen geliefert hat.

00:13:19: Und trotzdem haben alle irgendwie Angst davor, dass jetzt das Ende des Tech- und KI-Booms eintritt.

00:13:24: Weil ja, warum eigentlich?

00:13:26: Also was ist denn da los?

00:13:27: Was ist denn, was steckt denn dahinter, dass jetzt alle davor Angst haben?

00:13:30: Es läuft doch sehr gut eigentlich.

00:13:32: Ja,

00:13:32: aber mega Thema.

00:13:33: Das ist ein, das Riesenthema.

00:13:35: Ich denke, alle, die sich mit Anlage, mit Aktien beschäftigen, die treibt diese Frage um.

00:13:42: So eine einseitige Entwicklung, bisher so große Anteile von ganzen Indizes, sogar weltweiten Indices im MSCI World, die durch diese Entwicklung von wenigen riesigen Firmen in den USA, die wirklich einen Tempo vorlegen, in eine Richtung nur, da fragt man sich eben, kann das gut gehen, laufen die nicht auf eine Rasierklinge?

00:14:08: und das wird wirklich... sehr, sehr intensiv diskutiert und gerade jetzt in dieser Zeit gefühlt, also noch mal stärker, wobei paradoxerweise erstmal das die Gefahr von einem Crash ja erstmal so ein bisschen mindert, weil wenn, wenn ihm diese Risiken allen bewusst sind, dann werden Markteilnehmer eben nicht so völlig... kalt erwischt, wie wenn man glaubt, es kann nur gut werden und dann stellt sich raus, es ist alles.

00:14:33: Es steckt ja auch irgendwie was dahinter.

00:14:35: Es ist ja jetzt nicht grundlos so hochgegangen, sondern es steckt ja tatsächlich ein verritables Geschäftsmodell dahinter, das ist ja auch schon bei OpenAI beispielsweise, nehmen wir mal das mit ChatGPT, da sind ja Leute, die heute Geld bezahlen dafür, dass sie das Programm benutzen.

00:14:49: Das liegt nämlich ganz schwer auf der positiven Seite der der Waage, auf der Einwachschale eben.

00:14:57: Und wenn man es in dieses Bild, vielleicht ist das ein ganz gutes Bild, wenn man das in so ein Bild von der Waage gießen will, dann würde man sagen, zur Zeit halten sich eben die Skepsis, aber eben auch das Vertrauen.

00:15:10: Du hast gerade gesagt, man sieht ja tatsächlich, da kommt was raus.

00:15:13: Das sind ja nicht nur Luftschlösser.

00:15:14: Genau, anders als bei den Internetveranstaltungen, da Jahr zweitausend.

00:15:20: Dann halten sich diese beiden Sachen so die Waage.

00:15:24: Also zum einen sieht man, was da für ein großes Rad gedreht wird.

00:15:29: Die immensen Investitionen, die da reinfließen, das ist sogar so groß, dass es tatsächlich auch auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene messbar ist.

00:15:39: Das ist schon selten.

00:15:41: Das ist das einzelne Branchen-Trend, die ja meistens wirklich nur in Branchen betreffen.

00:15:46: dass man das so tatsächlich direkt in gesamtwirtschaftlichen Zahlen wiederfindet.

00:15:50: Aber eben, wenn die Summen halt bei dreihundert Milliarden US-Dollar liegen, die von den Firmen pro Jahr investiert sind, das sind eben knapp ein Prozentpunkt vom BIP in den USA.

00:16:01: Und dann sieht man es eben wirklich auch sozusagen aus dem Weltraum ungefähr.

00:16:05: Also das ist schon, da sind die Einsätze schon hoch.

00:16:09: Das ist klar.

00:16:10: Und dann ist natürlich dann gleich die nächste Frage, die man jetzt eben auch aufwirft, dass diese Investitionen auch relativ schnell wieder abgeschrieben werden müssen wegen der schnellen Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts.

00:16:24: Also das, was man heute in den Rechenzentrum reinsteckt an Ausrüstung, das kann in fünf Jahren eben schon nicht mehr verwendbar sein.

00:16:30: Deswegen wird es eben auch wirklich in kurzen, in kurzen Zyklen dann abgeschrieben.

00:16:34: Es belastet natürlich dann die Gewinne.

00:16:37: in den nächsten Jahren.

00:16:39: Das führt schon dazu, dass die Märkte das ja auch wahrnehmen.

00:16:43: Da ist eine gewisse Rationalität drin.

00:16:45: Also diese zweistelligen Zuwachsraten, die man bei den Gewinnen angenommen hat für diese Unternehmen und die jetzt auch gekommen sind in den letzten.

00:16:54: Quartalen, die schwächen sich in den Erwartungen jetzt tatsächlich schon langsam ab.

00:17:00: Also das ist ein Zeichen für Vernunft auch eben in den Märkten, die vermeintlich ja immer nur übertreiben.

00:17:08: Aber so ein bisschen ist da tatsächlich auch wohl Realität drin.

00:17:12: Ja klar und das ist die zweite große, die zweite große Unbekannte.

00:17:18: Neben den vielen Investitionen und die Frage, ob das technisch alles funktioniert, was da geplant ist, ist natürlich das Nutzerverhalten.

00:17:26: Während die Leute in kommenden Jahren wirklich die KI-Dienste so nutzen, wie sich das gegenwärtig so logisch erscheint.

00:17:34: werden sie dafür bezahlen und wie viel werden sie bezahlen?

00:17:37: genau das ist ja die frage.

00:17:38: also nutzen glaube ich schon.

00:17:39: aber ich glaube es wird ja zum teil halt einfach teil eines programms.

00:17:43: also nehmen wir mal foto bearbeitung zum beispiel.

00:17:45: da ist es einfach dann ein teil ein feature des programms dass du eben kfoto bearbeitung machen kannst und das programm halt weiter nutzt und dafür weiter bezahlst.

00:17:54: die frage ist würde ich es weiter nutzen, wenn KI nicht dabei wäre, wahrscheinlich nicht, dann würde ich ein anderes suchen und würde da das Geld ausgeben.

00:18:01: Die Frage ist, gebe ich mehr Geld aus als vorher?

00:18:05: Das ist ja das, was man wissen muss eigentlich.

00:18:06: Wir haben aber, glaube ich, noch zu wenig Nutzerfahrung mit den Fähigkeiten und Leistungen, weil diese Fähigkeiten ja auch ständig für sich verändert und ausgebaut werden.

00:18:19: Also für meine Begriffe ist zum Beispiel ein Punkt, dass gerade bei künstlicher Intelligenz, wie wir sie verwenden für Suchanfragen und für Informationsauskünfte im Netz, dass die Fehlerquote doch immer noch recht hoch ist.

00:18:30: Na ja, und die Frage ist ja auch, wie gut sind die Antworten.

00:18:33: Also wenn man manchmal

00:18:34: eine

00:18:34: kritische Frage stellt, auf die man die Antwort selber weiß, also sollte ich einen drei Wochen alten Forelle, die ich im Kühlschrank liegen habe, noch essen und die KI antworte mit, ja warum ist das eine super Idee.

00:18:48: Das passiert

00:18:50: häufiger als es bei den ganzen Erfolgs- und Jubelmeldungen auch von den Anbietern aufscheint.

00:19:00: Das kann sogar noch schlimmer werden, weil KI ja selber Inhalte produziert, die dann ins Netz gehen und dann auch wieder die Basis für neue Auskünfte da stehen.

00:19:08: Also ob das alles so funktioniert, das ist eben wirklich noch die Frage.

00:19:13: Ja, und die Frage ist ja auch, um das noch kurz einzuwerfen, was auch in den letzten Tagen noch kam.

00:19:19: Wenn ich bewusst manipulierte Dokumente und Informationen ins Netz stell, greift die KI auch wieder auf diese manipulierten, also vom Menschen manipulierten Informationen zurück.

00:19:30: Es gibt keine Qualitätskontrolle.

00:19:31: Genau.

00:19:31: Und das ist das Problem des Qualitätsregulativ.

00:19:34: Das müssen wir dann nochmal selber sein.

00:19:36: Ja, ja.

00:19:37: Solange man die Daten, Datenbasis, von der man aus man das eben alles extrahiert.

00:19:43: nicht wirklich genau erkennt und weiß, dass es zuverlässig hat, hat man eben das Problem, da kann alles drin stehen.

00:19:48: Genau,

00:19:49: also bei meiner gammeligen Forelle ist es noch einfach, weil das wissen wir selber.

00:19:52: Da brauche ich eigentlich keine KI, aber wenn ich jetzt da hochkomplexe Suchanfragen stelle und mit Daten zusammenstellen lasse und Ableidungen daraus treffe, dann wäre es schon ganz nett, wenn die Daten richtig sind.

00:20:01: Ja, ja.

00:20:02: Ja, vielleicht hast du auch den Prompfalt gemacht.

00:20:04: Vielleicht hast du eine Gefahr, ob man sie essen kann und dann ist die Frage ja, aber du hast nicht gefragt, ob einem schlecht wird danach.

00:20:12: Das werde ich dann beim nächsten Mal noch mal verifizieren.

00:20:15: Ja, das sind eben alles so Fragen, die man und die kann zurzeit keiner beantworten.

00:20:18: Das heißt, man muss es beobachten.

00:20:19: Aber das ist immer so, wenn tatsächlich das ist ja eine von vielen Leuten so eingeschätzte Basis-Innovation wirklich vergleichbar mit... tatsächlich der Einführung von grundlegenden neuen Produktionstechnologien.

00:20:32: Das geht los bei der Industrialisierung über die Elektrizität bis zum Mobilität, individuellen Mobilität.

00:20:39: Also alles die Dinge, die werden eben nochmal wieder erweitert jetzt durch eine digitale Revolution.

00:20:45: Und immer wenn das, wenn sowas ganz fundamental Neues kommt, dann... ist die Unsicherheit groß.

00:20:52: Die Investitionen sind auch riesig, insbesondere in diesem Fall auch wieder in die Infrastruktur.

00:20:58: Das, was da gebaut wird, sind ja nicht nur Software, die uns ermöglicht, bessere Suchanfragen zu stellen, sondern da ist erhebliche Infrastruktur drin im Datencenter.

00:21:11: Diese Thematik, was da unterwegs ist an neuen Kapazitäten ist ja... ist ja riesig, ist ja unvorstellbar, dann kommt das nächste Thema mit der Elektrizität, das heißt also mit der Stromversorgung und das sind alles Sachen, die eben jetzt alle ausgebaut werden.

00:21:26: und sollte sich herausstellen, dass das alles übertrieben ist, dass man nicht so richtig gebrochen könnte, dann wäre der Jammer natürlich groß, stellen wir es sich mal nur vor.

00:21:35: Bei der Entwicklung der Eisenbahnen hätte man erstmal ein flächendeckender Schienennetz gebaut und dann hätte man festgestellt, dass die Lokomotive nicht funktionieren oder das...

00:21:45: Ja, in Teilen war das bestimmt so, gerade der große Boom in den USA damals bei den Eisenbahnen.

00:21:50: Weiß ich nicht, ob die da nicht einfach drauf losgebaut haben.

00:21:52: Ja, natürlich gab es auch solche Phänomenien.

00:21:55: Es gab auch die Eisenbahnen.

00:21:58: Bubbles an den Aktienmärkten.

00:22:00: Auf jeden Fall.

00:22:00: Gerade in den USA war das doch ein Riesel.

00:22:02: Exakt, exakt.

00:22:03: Also solche Zeiten sind von gerade dann, wenn man an die Märkte, die Aktienmärkte denkt, von Übertreibungen nicht frei.

00:22:11: Da ist es beruhigend, dass man eben wirklich sagen kann, dass die Unternehmen zurzeit schon extrem viel Geld verdienen.

00:22:17: Das sind viele Werbeeinnahmenarbeit, eben auch viele Abo-Gebühren, die da muss es ja dann auch hingehen.

00:22:23: Vieles funktioniert.

00:22:24: Also Google hat jetzt gerade gemeldet, Quartalsbericht gemacht und da ist eben dann die Aussage, dass die Werbeeinnahmen auch in die KI-Zeit gerettet werden können, wo ja jetzt halt nur noch KI-Zusammenfassungen bei den Google-Anfragen geliefert werden können und man eben keine Links mehr auf diese werbeträchtigen Seiten da generiert.

00:22:45: Aber Google sagt eben, die Leute würden mehr an Fragen stellen und vor allen Dingen würde sich eben für Google jetzt auch ganz neue Felder eröffnen, dass man also jetzt den Suchkunden komplette Shoppingagenten zur Seite stellen kann und also auch Einkaufsmöglichkeiten hat.

00:23:06: Ob das Wunschdenken ist, weiß man nicht, aber die Zahlen, die Google dazu geliefert hat, sprechen eben für sich und die waren eben sehr gut.

00:23:12: Und wie gesagt, zurzeit führt das zu einem Gleichgewicht von Skepsis und Vertrauen und am Ende dazu dem Verhalten, dass alle Investoren noch investiert sind.

00:23:24: Denn es ist auch ganz klar, wer vor einem Jahr solche Gedanken hatte und ausgestiegen ist, der hat eine ganze Menge Aktienperformance links liegen lassen.

00:23:31: Das muss man auch mal mitdenken.

00:23:34: Wir beispielsweise sind in dem Trend auch weiter investiert.

00:23:37: Wir glauben aber gleichzeitig durchaus, dass es nicht ohne Rückschläge abgehen wird.

00:23:41: Das kann im nächsten Jahr passieren, dass eben der ein oder andere Wert dann auch korrigiert.

00:23:48: Die grundsätzliche Frage sind, sind diese Werte investierbar oder nicht?

00:23:51: Die würde man also am besten so beantworten.

00:23:53: Ja, die KI-Entwicklung hat nach allen... Erfahrung, die man bis jetzt hat, mehr Substanz als diese Interneteuphorien aus dem Jahr zweitausend.

00:24:03: Da sind ja nur relativ wenige, zwar gut und große, aber wenige Unternehmen übrig geblieben.

00:24:07: Ja, man sollte sich eben auch darauf einstellen, das sollte eigentlich überraschen und ist auch nicht so tragisch, dass der ein oder andere Wert eben dann auch mal heftig korrigiert und die für den normalen Anleger, für die normale Anlegerin ist die Lösung hier auch wirklich wieder die die alte Regel vom breiten Portfolio, gemanages Portfolio, dass man vielleicht tatsächlich einen anderen Wert dann auch forcierten rausnehmen kann.

00:24:35: Da macht man, glaube ich, am wenigsten falsch.

00:24:37: Anderes Thema sind ja immer noch diese seltenen Erden.

00:24:39: Da gab es ja auch jetzt nochmal, ja, zumindest so eine Art Teilerfolg, sagen wir mal, Donald Trump hat natürlich verkündet, dass er das alles gelöst hat und dass jetzt China wieder seltene Erden an die USA liefert, also er hat es ja mit den chinesischen Ministerpräsidenten gesehen.

00:24:55: gesprochen.

00:24:56: und ja, da gibt es zumindest ein bisschen Entlastung.

00:25:00: Die Frage ist nur, reicht das denn aus, um wieder ein ruhiges Fahrwasser zu kommen?

00:25:04: Denn die Verhältnisse zwischen USA und China sind ja weiter angespannt.

00:25:07: Also es ist ja nicht so, dass das alles jetzt eitel Sonnenschein ist.

00:25:10: Ja, das will ich auch sagen.

00:25:11: Also das war ja wohl doch dann eher nur ein höflicher Austausch beim Tee, wo dann beide mal darin übereingekommen sind, dem anderen für heute mal kein Gift ins Getränk zu kippen, so ungefähr.

00:25:22: Das war eher eine Verhandlung am aktuellen Rand.

00:25:25: So ein Kuhhandel.

00:25:27: Chinesen liefern wieder seltener Erden.

00:25:29: Dafür gibt es ein bisschen Zollerleichterung.

00:25:31: Aber die wesentlichen Themen, die Gegensätze zwischen China und USA, sind nicht lösbar.

00:25:36: Und Themen, wirklich brisante Themen, wie Taiwan zum Beispiel, die sind ja gar nicht angesprochen worden.

00:25:44: Es bleibt als Megatrend bei der Entwicklung dieser neuen Geoeconomie, bei dem Antagonismus zwischen den USA und China.

00:25:54: Und Geoeconomie bedeutet, ab jetzt ist nicht mehr die Effizienz und der Wohlstand aller Beteiligten in der Weltwirtschaft das oberste Kriterium, wie man die Welt aufbaut, sondern jetzt geht es einem auch um handfeste... Geopolitische Fragen, wer ist mächtiger als der andere?

00:26:11: Wo sind Einflusszonen?

00:26:12: Und da muss die Ökonomie da manchmal zurückstehen.

00:26:15: Ja und schlussendlich der nächste Schauplatz sind die nochmal die Notenbanken, die haben auch wieder für Schlagzeilen gesorgt, also beziehungsweise für Nichts gesorgt, also... Die EZB hat eben nichts getan.

00:26:26: Das amerikanische Ponton hat eine kleine Reduktion der Leitzinsen vorgenommen.

00:26:30: Die Schere zwischen USA, also die Zinsschere zwischen USA und der Eurozone scheint sich also so ein bisschen zu schließen.

00:26:36: Langsam aber sicher könnte man sagen.

00:26:39: In den USA zu zaghaft oder ist das alles gut so, wie die das machen?

00:26:42: Was sagst du?

00:26:43: Also die eigentliche Geldpolitik, die Frage, wo liegen die Zinsen und läuft läuft die Inflation aus dem Ruder und so weiter, die ist gegenwärtig irre langweilig.

00:26:55: Ja, die spannenden Zeiten sind vorbei.

00:26:58: Zinsanstieg der Welt und die Inflation von zehn Prozent.

00:27:01: Ist ja

00:27:01: auch gut.

00:27:01: Wir haben gerade Aufregung genug hinter uns, würde ich auch sagen.

00:27:06: Die Diskussionen am Markt sind sehr stark.

00:27:10: das Thema KI.

00:27:12: Das haben wir gerade gehabt.

00:27:12: Vielleicht auch ein bisschen das Thema Finanzstabilität.

00:27:14: Können wir gleich nochmal drauf eingehen.

00:27:16: Aber die eigentliche Frage frisst uns die Inflation das Geld weg und müssen die Zinsen jetzt wieder rauf oder runter.

00:27:26: Die ist eigentlich erstmal ausgelutscht.

00:27:29: Das sollte sich auch in den nächsten absehbare Zeit also das nächste Jahr rein nicht ändern.

00:27:34: Zinsen sind schon wichtig für die meisten Leute, die wollen Geld anlegen oder an Kredit aufnehmen.

00:27:42: Nach dieser wirklich ganz... außergewöhnliche Phase von extremen niedrigen Zinsen hat sich das wieder normalisiert und aber bleibt ja.

00:27:51: Also man muss wieder Zinsen zahlen, wenn man ein Hauskredit aufnehmen muss, ist zwar im Vergleich zu den letzten fünfzig Jahren nicht exorbitant hoch, aber es ist halt wieder vorhanden und daran wird sich auch nichts ändern.

00:28:03: Das wird auch nicht viel mehr werden jetzt in den nächsten zwölf

00:28:07: Monaten,

00:28:07: aber auch nicht viel billiger.

00:28:09: Also man hat da eigentlich keine große Bewegung.

00:28:12: Am spannendsten ist Oder vielleicht was anderes, was wobei keiner spricht, aber was bei der GAP-Politik zu sagt eigentlich ganz spannend ist und eine Meldung aus der letzten Woche eben auch aufgreift ist, dass die US-amerikanischen Notenbank ihre Bilanz jetzt abgebaut hat.

00:28:32: Die Fed hat gemeldet, dass ihre Anleiheverkäufe sie jetzt einstellt.

00:28:40: Das hört sich irgendwie total langweilig an.

00:28:42: Aber ist durchaus mal was, wo man mal hingucken kann.

00:28:46: Weil es war ja schon eine riesige Geschichte.

00:28:49: Auch bei den Kritikern, die immer sagen, die Geldmanagement und die Notenbanken machen nur Mist.

00:28:56: Und in der Corona-Zeit ist das Geld ja nur so herabgeregnet auf die Wirtschaft.

00:29:02: Und das ist doch alles schädlich.

00:29:03: Und die Geldschleusen sind geöffnet worden und werden uns alle überspülen.

00:29:07: Da ist es mal ganz interessant, wenn man mal melden kann, dass es eben auch andersrum geht.

00:29:12: Seit Juni, zweiundzwanzig.

00:29:16: Jetzt also, vierzig Monate lang hat die FED jeden Monat hundert Milliarden US-Dollar an Geld aus dem Kreislauf abgesaugt.

00:29:31: Das ist Geld, was Banken vor allen Dingen bei der Notenbank aus der Coronazeit noch liegen hatten, was eben uns nicht überspült hat, sondern was da rumlag.

00:29:43: Und was die Fed sagt, dann braucht man es auch nicht mehr.

00:29:47: Und dann wird es eben auch wieder aus dem Kreislauf zurückgenommen, um eventuell, wenn es mal wieder notwendig ist, viel Geld bereitzustellen, um Banken und Menschen zu beruhigen.

00:29:57: dann auch mal wieder wirklich die Geldschleusen aufzutun.

00:30:00: Also das ist eher eine Meldung aus der zweiten Reihe, aber kann an der Stelle auch mal gesagt werden.

00:30:05: Ansonsten spielt die Musik bei der Geldpolitik eher so im Hinterzimmer, also bei so Themen, die jetzt nicht so unmittelbar fühlbar sind.

00:30:13: Also wie stehen die Notenbanken zu Stablecoins?

00:30:17: Das ist eine Zahlungsverkehrsinnovation, die hat das Potenzial, Finanzwesen schon deutlich zu ändern.

00:30:23: Wie stehen die Notenbanken zur Bankenregulierung?

00:30:25: Sind die Banken stabil?

00:30:27: Bleibt das auch so?

00:30:29: Wie stehen die Notenbanken zur Staatsverschuldung?

00:30:31: Können Sie eh nichts daran ändern, aber zumindest ist das jetzt schon Einfluss auf die Gäpolitik.

00:30:38: Das sind so die Augenblicklichen Debatten auf die Gäpolitik.

00:30:42: Du hast eben das Thema Finanzstabilität ganz kurz so gestreift.

00:30:46: Sie hatten ja auch in Hildesheimer drüber gesprochen, diese ganzen Regionalbanken in den USA.

00:30:50: Die waren ja so ein bisschen wieder ein Thema.

00:30:53: und nach diesem ganzen Silicon Valley Bank gedöns vor zwei, drei Jahren.

00:30:57: Hat man da ja schon so ein bisschen Angst gehabt, dass da wieder was losbricht?

00:31:01: Hat sich das denn wieder beruhigt?

00:31:02: Oder weil man hört nichts mehr.

00:31:03: Das ist immer erst mal gut.

00:31:05: Aber es kann ja auch sein, dass da irgendwas brodelt, was dann irgendwann hochkocht.

00:31:09: Ja, unbedingt.

00:31:10: Man hört nichts mehr.

00:31:11: Das ist erst mal gut.

00:31:12: Da gibt es natürlich viele Leute, die sagen, ja, das wird alles versteckt und verheimlicht und so weiter.

00:31:17: Und ich würde mal sagen, unser wesentliches Kriterium hier ist, ob die Finanzmärkte, die ja sich mit Informationsverarbeitung jeden Tag beschäftigen, ob die reagieren.

00:31:27: Und da muss man wirklich sagen, nee, unmittelbar hat sich das Problem beruhigt.

00:31:31: Die Regionalbanken, es waren hauptsächlich zwei, die dann im Fokus standen können, die Abschreibungen bei den Krediten, die sie da gemeldet haben, verkraften.

00:31:39: Und es ist jetzt keine flächendeckende oder systematische Schieflage zu Tage getreten oder eine Betrugswelle, die das ganze Land eventuell hätte erfassen können.

00:31:48: Also das ist nicht passiert.

00:31:50: Aber es ist so, die Stabilität des Bankensektors kann man gerade nicht hoch genug schätzen.

00:31:55: Das ist eine wesentliche Säule.

00:31:57: Es ist die wesentliche Säule, auf der nicht nur die US-Wirtschaft, sondern alle Wirtschaften ruhen.

00:32:04: Für die USA kann man sogar so weit gehen, dass man sagen kann, also eine richtige Rezession, wo Amerika wirklich so richtig eine Rezession fällt, gibt es in Amerika fast ausschließlich nur in Fällen von Finanzkrisen.

00:32:18: Das heißt, wenn es eben... die Stabilität im Bankensektor nicht mehr gegeben ist oder zu anderen richtigen Krisen, wenn in Corona natürlich auch eine Rezession.

00:32:27: Aber außerhalb dieser Naturereignisse ist es dann vor allen Dingen das Thema Finanzstabilität.

00:32:32: Und daher muss man eben auf die Solidität der Bankbilanzen eben besonders acht geben.

00:32:36: Das weiß man auch.

00:32:38: Und durch die vielen, vielen Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte hinweg.

00:32:42: Deswegen sind die Banken ja auch so stark reguliert.

00:32:45: Es wird ja der gesamte Geschäftsprozess der Banken sehr, sehr eng gemonitort von den Aufsichtsbehörden.

00:32:52: Das wird ja auch vor allen Dingen um das Geld der Kunden.

00:32:55: Das ist das Wesentliche.

00:32:57: Und zurzeit haben wir eben zwei Entwicklungen, die man besonders beobachtet auf dem Feld.

00:33:04: Das ist zum einen, dass sich immer wieder auch im Finanzwesen, nicht nur bei KI, sondern auch in der Technologie, sondern auch im Finanzwesen immer wieder neue Instrumente und Innovationen bilden oder der Markt sich neu strukturiert.

00:33:21: Und zum anderen muss man natürlich immer gucken, wie viele Unternehmen gehen, gerade Pleite, wie viele Haushalte können ihre Schulden nicht mehr bezahlen, die Insolvenzen, das sind so die beiden Punkte.

00:33:32: Der erste Punkt ist durchaus auch mal wieder interessant.

00:33:35: Die Finanzwelt ändert sich eben auch immer.

00:33:39: Das ist so ein bisschen auch wieder Medizin.

00:33:41: Da gibt es ja auch mal wieder Neuheiten.

00:33:43: Aber wenn man eben in der Medizin ein neues Medikament entwickelt hat, dann... Ja, weiß man erstmal nicht, was das für Auswirkungen hat, aber man kann es eben in experimentellen Studien testen, wird ja auch gemacht, bevor es zugelassen wird.

00:33:58: Das ist eben leider bei neuen Ideen von Finanzinstrumenten im Finanzwesen nicht möglich, weil die Wirkung von einem Instrument kann man nicht an zehn Leuten oder an fünfzig Leuten austesten, sondern die Wirkung wird erst dann zuverlässlich zu beobachten sein, wenn ihm das neue Instrument ein Teil des Wirtschaften damit Finanzwesens geworden ist.

00:34:20: und wenn man die Gesamtwirkung sieht, aber das ist dann kein Experiment, sondern das ist dann die Einwendung eines neuen Instruments.

00:34:30: Und deswegen sind eben neue Entwicklungen im Finanzwesen oft eben Ursachen für Probleme, weil man dann feststellt, es gibt dann eben doch Fehlentwicklungen und die Gesundheit des gesamten Systems kann dann eben schaden nehmen.

00:34:46: Und zurzeit haben wir auch wieder neue Entwicklungen beispielsweise in den US, aber auch hier, dass eben zum Beispiel Kredite nicht mehr nur für Banken ausgeliehen werden, sondern von Kapital-Sammelstellen, die wirklich in großem Umfang jetzt Kredite ausgereicht haben oder ausgereicht Kredite übernommen haben in ihre Portfolios, würde jetzt auf den ersten Blick erst mal die Risiken mindern für die Banken.

00:35:12: Aber das dann eben doch nicht.

00:35:14: Banken dann die sehr kapitalen Samestellen bei der Kreditaufnahme dann eben mit Überbrückungskrediten dann wiederum finanzieren.

00:35:20: Also da entwickeln sich eben wie gesagt neue Strukturen.

00:35:23: und diese Entwicklung die beobachtet man eben gerade ganz genau.

00:35:27: Wahrscheinlich sind die Probleme hier noch nicht so groß, aber hier muss man eben wirklich ein gutes Auge haben.

00:35:34: gut hinschauen.

00:35:37: Das war noch das andere Thema.

00:35:39: Insolvenzen hatten wir beim letzten Podcast schon ein bisschen gestreift.

00:35:43: Ja, die steigen an, die Insolvenz zahlen hierzulande in Europa, auch in den USA.

00:35:47: Aber sind immer noch unterhalb sogar des Niveaus von vor der Corona-Krise.

00:35:52: Da können wir nicht feststellen, dass wir faule Kredite und Abschreibungen haben, die die Unternehmen, die Banken eben in Probleme bringen.

00:36:04: Da sind alle Informationen, die zur Zeit vorliegen, nicht dramatisch.

00:36:08: Thema Stabilität nochmal.

00:36:09: Frankreich ist ja zumindest so ein bisschen aus der medialen Schusslinie gekommen, aber die Probleme sind ja nicht einfach weg dadurch.

00:36:16: Es wird ja nicht mehr darüber berichtet, es wird nicht mehr darüber gesprochen.

00:36:18: Auch da eher ein gutes Zeichen, dass das erstmal weg ist.

00:36:22: oder ist das eher so, naja, gut, das wird nur nicht gesagt.

00:36:25: Ich würde auch sagen, es ist auch eher, wie zwischen Trump und Xi ist, eher in Burgfrieden.

00:36:32: Staatsverschuldung bleibt eine Fehlentwicklung.

00:36:34: Die französische Finanzlage ist jetzt nicht so verzweifelt, dass die Märkte jetzt sofort sagen, die können das nicht mehr zurückzahlen, deswegen finanzieren wir das nicht weiter.

00:36:43: Man betrachtet es aber, wir hatten auch schon mal so Diagnose gestellt, da bleiben wir auch bei, dass man wahrscheinlich bis zur nächsten Präsidentschaftswahl in Franz Rosen noch Kredit gibt.

00:36:53: Ich würde jetzt sagen, dass wir wieder zurück an die Arbeit gehen, aber ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass ihr an eurer Prognose setzt.

00:36:59: für Das ist natürlich streng geheim.

00:37:04: Ich bin eben heimlich in dein Büro gekommen, weil ich gehofft habe, ich könnte was auf deinem Bildschirm entdecken.

00:37:08: Aber nee, war alles gesperrt.

00:37:12: Es gibt auch kein Erlkönig, den man irgendwo entdecken kann.

00:37:15: Also von daher müssen wir wahrscheinlich abwarten, was ihr da nächste Woche berichtet.

00:37:20: Wir werden dann auf jeden Fall im nächsten Podcast vielleicht nochmal das ganze Thema aufgreifen.

00:37:26: Aber kann ich dir irgendwas entlocken?

00:37:27: Wie sieht es aus?

00:37:28: Ich habe dir doch schon länger im Blick eigentlich, oder?

00:37:31: Naja, also erstmal ja klar.

00:37:33: Unsere prognose Pressekonferenz ist für die Medien.

00:37:36: Es findet in der kommenden Woche statt.

00:37:37: Das ist richtig.

00:37:38: Und wir werden im nächsten Podcast, wenn wir das dann

00:37:40: auch noch mal

00:37:41: ein bisschen ausführlicher

00:37:42: betrachten,

00:37:43: das ist immer so.

00:37:44: Zum Jahresende wird es prognose Fenster erweitert.

00:37:46: Wir schauen immer zwei Jahre in die Zukunft.

00:37:48: Wenn ein Jahr abläuft, dann nimmt man halt ein weiteres Jahr einen Blick.

00:37:50: Das ist jetzt im Jahr Und das heißt aber, dass wir für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... für ... ... für ... ... für ... ... für ... ... für

00:38:20: ...

00:38:21: Was kann ich schon mal verraten?

00:38:24: Ich würde mal sagen, der Aufschwung kommt.

00:38:27: Es geht auch viel besser in Deutschland.

00:38:30: Okay, dann bleiben wir gespannt an dieser Stelle, was uns beim nächsten dazu

00:38:35: berichten wird.

00:38:37: Ja,

00:38:37: genau.

00:38:38: Ein schöner Cliffhanger hast du da hinterlassen.

00:38:41: Genau, und wir sprechen ja ohnehin am Jahresende auch nochmal mit unserem Schief-Investment-Officer Jörg Boysen.

00:38:47: Das machen wir auch jedes Jahr, so einen kleinen Jahresrückblick und auch einen Blick nach vorne.

00:38:50: Da werden wir auch sicherlich nochmal

00:38:52: ein bisschen

00:38:52: detaillierter drauf schauen, aber auch nächstes Mal schauen wir schon mal ganz kurz ein bisschen rein.

00:38:57: Ja, dann würde ich sagen, wir machen für heute und ich erneue nochmal meinen Wunsch danach, noch mehr Podcast-Geschichten zu hören, weil ich habe mich echt gefreut, darüber diese E-Mails zu lesen.

00:39:07: Es ist immer schön, wenn wir uns mal reingeguckt ins Postfach.

00:39:09: Ach, da ist wieder einer.

00:39:10: Guck mal.

00:39:11: Ja, wirklich schöne Geschichten.

00:39:12: Nächstes Mal gibt es noch ein paar.

00:39:13: Schreiben Sie uns gerne noch an podcast.dk.de und schreiben Sie auch vielleicht Fragen rein, die Sie haben, wo Sie sagen, ah, das mit der KI fand ich jetzt interessant.

00:39:21: Könnte da nicht nochmal drauf eingehen oder... Das Thema Stablecoins beispielsweise ist ja auch so was, was derzeit in aller Munde ist.

00:39:28: Der digitale Euro kommt und hat aber auch Probleme.

00:39:31: Die wurden schon offensichtlich, also da wird an dem Konzept des digitalen Euro wohl aktuell gearbeitet.

00:39:36: Fand ich auch ein spannendes Thema.

00:39:38: In dem Sinn machen wir für heute Schluss und wir freuen uns aufs nächste Mal und Ihre Geschichten.

00:39:43: Machen Sie es gut und bis bald.

00:39:44: Tschüss!

00:39:46: Mikro trifft.

00:39:47: Makro ist ein Podcast der DK Bank.

00:39:50: Weitere Informationen zur DK Bank finden sie unter

00:39:53: www.dk.de-dk-mimus-gruppe.