Mikro trifft Makro - Das Finanzmarktgespräch

Transkript

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00:00:00: Wie seinerzeit Usain Bolt jagt auch der Goldpreis dieser Tage Rekord um Rekord.

00:00:05: Aber auch die Aktienmärkte stehen mehr als solide da.

00:00:08: Der DAX notiert wieder bei deutlich mehr als vierundzwanzigtausend Punkten und in den USA läuft es trotz der Trumpschens-Zöl-Politik weiterhin rund.

00:00:17: Dennoch stehen viele Unsicherheit auf den Büchern der Marktprofis, zum Teil politische Unsicherheiten, aber eben auch wirtschaftliche.

00:00:25: Gerade für Deutschland sieht es wirtschaftlich Nicht rosig aus.

00:00:28: Viele Unternehmen haben bereits Entlassungen angekündigt und weitere könnten folgen.

00:00:33: Dabei trifft es nicht alle Bereiche, sondern vor allem die Automobilhersteller und Zulieferer.

00:00:38: Und auch wenn die Weltwirtschaft stabil bleibt, bleibt die unkonventionelle US-amerikanische Politik ein struktureller Unsicherheitsfaktor.

00:00:47: Wie weit kann der Goldpreis noch steigen, warum tankiert den DAX die Schwäche der deutschen Wirtschaft nicht und warum läuft es in den USA so gut?

00:00:54: Wir sprechen darüber in dieser Folge.

00:00:57: Mikro trifft Makro.

00:01:08: Hallo und herzlich willkommen zur einhundert und dreißigsten Folge.

00:01:12: Mikro trifft Makro.

00:01:13: Heute ist Donnerstag, der neunte Oktober zweitausendfünfundzwanzig und bei mir sitzt heute nicht nur der Chefvolkswirt der DK Bank, Dr.

00:01:21: Ulrich Carter.

00:01:21: Trotzdem erst mal guten Abend, lieber Ulrich.

00:01:23: Hallo, Dirk.

00:01:25: Ja, wir sind heute nicht allein in unserem Podcaststudio wie sonst, sondern wir sind mal wieder... von einer Sparkasse eingeladen worden, live zu Podcasten auf der Bühne.

00:01:33: Das freut uns immer sehr.

00:01:35: Und wir haben ein kleines, ja gar nicht so kleines Publikum von etwas mehr als hundert Menschen hier vor uns sitzen.

00:01:41: Und ich begrüße Sie sehr herzlich hier in der Sparkasse Goslar.

00:01:45: Nee, ich begrüße Sie sehr herzlich in der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine.

00:01:51: Hallo und herzlich willkommen an Sie alle.

00:01:58: Jetzt habe ich den Namen so lange geübt und trotzdem hat es nicht geklappt.

00:02:01: Aber so ist das, wenn man live ist.

00:02:03: Da kann man nicht schneiden.

00:02:05: Ich lass es ja alles drin.

00:02:07: Wir schneiden ja nie.

00:02:08: Lass uns mal zu den eigentlichen Themen heute kommen.

00:02:11: Ich habe es eben schon gesagt, wenn man so auf die Marktlage schaut, da gibt es einen Shootingstar dieser Tage und das ist tatsächlich der Goldpreis.

00:02:17: Der schießt von einem Höchststand zum nächsten.

00:02:21: Seit Jahrzehnte hat er etwa achtzig Prozent zugelegt.

00:02:24: und ja, Gold gilt ja eigentlich als Krisenwährung.

00:02:27: Eigentlich merkt man ja, na ja, Gold wird gekauft, wenn die Aktienmärkte fallen, die fallen aber gar nicht.

00:02:32: Wer kauft denn jetzt dieses ganze Gold, was da ist?

00:02:35: Ist das Rendite, Gier oder sind es die Notenbanken?

00:02:39: Naja, in jedem Fall ist es schon eine längere Entwicklung.

00:02:41: Mittlerweile steht es jetzt in der Zeitung, aber das geht schon eine längere Zeit so.

00:02:48: Man kann sogar sagen, Gold ist die erfolgreichste Anlageklasse in diesem Jahrhundert.

00:02:55: Es ist jetzt noch nicht mehr ganz so jung, aber das ist schon eine Weile.

00:03:01: Wobei der Vergleich nicht ganz fair ist.

00:03:05: bei den Aktienmärkten, zumindest bei den US-amerikanischen Aktienmärkten, da sind die... Dividenden, die die Aktien auszahlen, ja nicht im Kurs drinnen.

00:03:15: Und wenn man die noch mit reinrechnet, dann sind Aktien und Gold etwa gleich.

00:03:19: Aber Gold eben eine sehr erfolgreiche Preisentwicklung in diesen letzten Jahren.

00:03:26: Wir können aber jetzt zum Schluss eine deutliche Beschleunigung feststellen, wenn wir ein paar Jahre zurückgehen, in einer Corona-Krise, im Jahr ist es.

00:03:32: im Jahr ist es in der Corona-Krise, im Jahr ist es in der Corona-Krise, im Jahr ist es in der Corona-Krise, im Jahr ist es in der Corona-Krise, im Jahr ist es in der Corona-Krise, im Jahr ist es in der Corona-Krise, im Jahr ist es in der Corona-Krise, im Jahr ist es in der Corona-Krise, im

00:03:39: Jahr ist es in der Corona-Krise, im Jahr ist es in der

00:03:40: Corona-Krise, im Jahr ist es in der Corona-Krise, im Jahr ist es in der Corona-Krise, Dollar, US-Dollar-Profein und so.

00:03:44: Und da hat man ja schon gedacht, das ist hoch.

00:03:45: Das war auch schon, da gab es auch schon Alltime heiß.

00:03:46: Und dann ging es aber jetzt wirklich forciert in den letzten zwei, drei Jahren auf diese viertausend Dollar-Profein und so, also nochmal eine Verdopplung.

00:03:56: Und es begann im Frühjahr, und damit eben ganz eindeutig nach dem Einmarsch der Russen in der Ukraine.

00:04:05: Was eben dann auch schon einen Hinweis gibt, warum der Goldpreis dann so stark gestiegen ist.

00:04:11: Nicht so, wie viele vielleicht denken, dass man jetzt Angst hatte, die Welt geht unter, sondern es war ein ganz bestimmtes Markt aktiv.

00:04:21: die angefangen haben, Gold zu kaufen, und zwar ganz seriöse, offizieuse Marktakteure, nämlich Notenbanken.

00:04:28: Und zwar insbesondere Notenbanken aus den, was sagt man so schön, Länder des globalen Südens, die sich letztes Jahr in China getroffen haben, um eine geopolitische Allianz zu bilden.

00:04:41: Diese Notenbanken haben Währungsreserven ganz regulär, die bislang in Dollar gehalten werden.

00:04:49: Und die Notenbanken haben angefangen, diese Währungsreserven zu tauschen, also Dollar zu verkaufen und dafür Machen jetzt irgendeine Alternative.

00:04:58: Es gibt keine andere Reservewährung auf diesem Planeten als den US-Dollar.

00:05:01: Also keine so große, es gibt auch den Euro, es gibt auch den yen, aber die sind eben zu klein, um alle Währungsreserven aufzunehmen oder alle Kapitalflüsse und deswegen kaufen Notenbanken Gold.

00:05:17: Das ist ein geopolitisches Motiv dahinter.

00:05:21: Man will sich unabhängig machen von den US-amerikanischen Institutionen, im weiteren Sinne den westlichen Institutionen.

00:05:29: Man will auf vielen Disziplinen eben auch beim Zahlungsverkehr eben weg von diesen Institutionen, insbesondere aus Amerika.

00:05:40: Und deswegen kauft man Gold.

00:05:42: Man hat eben die Erfahrung der Russen jetzt mit dem Hinterkopf, wo die Hälfte der Währungsreserven stillgelegt worden sind, die zumindest der Teil der Währungsreserven, die in Europa gebucht sind und liegen.

00:05:58: Und das steckt dahinter, das eben Notenbanken gekauft haben in den letzten ein, zwei Jahren schon.

00:06:06: Und der Goldmarkt ist eng.

00:06:08: Da reichen eben tatsächlich solche Spieler, die dann anfangen, sukzessive über die Zeit zu kaufen.

00:06:15: Und dann geht der Preis in die

00:06:16: Höhe.

00:06:17: Und dann kommt das, was unvermeidlich ist, bei so einer spektakulären Bewegung, also wo eine Geschichte ist.

00:06:27: die auch plausibel ist.

00:06:28: Da ist dann der Hype nicht weit und wir sind jetzt sozusagen in einem Bereich, wo der Hype kommt.

00:06:32: Das heißt, jetzt taufen Leute, die Angst haben, am Goldmarkt was zu verpassen, weil der Preis gestiegen ist und weil der Preis weiter steigt.

00:06:40: und so nähert jetzt der steigende Preis, den steigenden Preis.

00:06:43: Und wann so was dann zu Ende ist, also wann es wieder umgekehrt geht, das kann man schlichtweg nicht sagen.

00:06:52: Also da ist jetzt sehr viel Spekulation drin.

00:06:56: Und das ist, wie gesagt, nicht zu prognostizieren, aber da ist, wie gesagt, immer mehr heiße Luft drin.

00:07:08: Und diese Dinge, die man mit Gold sonst verbindet, dass eben alles schwierig ist und Risiken und Katastrophen, die werden vor allen Dingen vom ganzen Rest des Finanzmarktes überhaupt nicht so gesehen.

00:07:21: Ja genau, weil die Aktienmärkte steigen ja.

00:07:23: Wenn es so ein Szenario wäre, wo alles bald zusammenbricht und man Gold braucht, also auch der private Haushalt sagt, ich muss Gold haben, weil das Zahlungsverkehrssystem nicht mehr funktioniert.

00:07:34: Wenn das tatsächlich an den Finanzmärkten breit gedacht würde, wäre hier was ganz anderes los.

00:07:39: Und zwar würden dann Aktienmärkte nach unten gehen, die Anleimärkte würden verrückt spielen.

00:07:46: Und alles ist nicht der Fall.

00:07:48: Im Gegenteil, die Schwankungen, d.h.

00:07:49: die Risikoanzeige an den Märkten, sind zurzeit gering.

00:07:53: Und das betrifft eben, dass es nur der kleine Teil des Goldmarktes ist.

00:08:01: Deutet eben darauf hin, dass es eben eine ganz besondere Entwicklung des Goldmarktes ist.

00:08:04: Und da muss man dann irgendwann so ein bisschen vorsichtig werden.

00:08:07: Obwohl Gold grundsätzlich durchaus eben eine stärkere Stellung im Währungssystem.

00:08:14: haben wird in den nächsten jahren als das in den letzten zwanzig jahren der fall ist.

00:08:19: Anfang des jahrhunderts hatte man geglaubt man braucht gar kein gold mehr.

00:08:21: die notenbanken könnten alles gold verkaufen weil eben gold keine rolle mehr spielt im im zahlungsverkehr.

00:08:26: das hat sich durchaus geändert aber eben nicht so dass die preise so stark steigen können.

00:08:33: also hat das keine besondere aussage dass die beiden merkte jetzt gleichzeitig steigen.

00:08:38: oder sagst du naja irgendwie zeigt das schon einen dass eine gewisse unsicherheit irgendwie auch im markt dann doch ist weil Man deckt sich ja doch mit dem Gold ein.

00:08:48: Nein, also es gibt, zu jeder Zeit gibt es ganz viele unterschiedliche Gründe, warum Marktteilnehmer auch eine Aktie oder eine Anleihe oder eben auch Gold kaufen.

00:08:59: Und es gibt natürlich einen ganzen Stamm von Leuten, die eben unglaublich politikkritisch geworden sind, dann auch sehr stark kritisch gegenüber dem den wirtschaftlichen Institutionen, wie wir sie kennen und wie sie funktionieren und wie sie manchmal eben auch Krisen haben.

00:09:15: Das Finanzsystem ist ein krisenanfälliges System.

00:09:20: Aber bei lauter Krisenbetrachtung vergisst man eben, dass zwischen den Krisen so Perioden von dreißig oder vierzig Jahren sind, wo das System einfach... funktioniert und uns mit Dienstleistungen versorgt, nämlich dass unsere Wirtschaft funktioniert.

00:09:36: Insofern, wer sagt, das ganze System ist Mist und der müsste dann erstmal eine krisenfreie Alternative aufzeigen und die ist eben kaum vorstellbar.

00:09:47: Also insofern gibt es zu jeder Zeit Leute, die eben da sehr skeptisch sind, insbesondere die Bitcoin-Käufer.

00:09:53: Bitcoin ist entstanden dadurch, dass eine Gruppe von sehr Staatskritischen Leuten, in Asien ist das ja gewesen, eben gesagt haben wir wollen ein neues Finanzsystem schaffen mit dem Bitcoin und da sind viele aufgestiegen und sehr viele auch hartnäckig dabei, die sagen das andere System ist völliger Mist, aber das Problem bei Bitcoin ist es ist eben keine Währung, es ist kein Währungssystem, es ist nicht in der Lage das zu leisten was das Finanzsystem eben zurzeit leistet, nämlich Zahlungen abzuwickeln, in Milliarden Anzahl jeden Tag kreditbereit zu stellen und uns eben mit dem zu versorgen, was wir brauchen, auch sparen zu können, dass alles mit Bitcoin nicht möglich.

00:10:33: Aber man sieht eben, dass diese Motivationen überall dabei sind und das wird auch bei Gold sein.

00:10:38: Es gibt bei Gold auch viele Leute, die sagen, also ich kaufe Gold, weil ich wirklich davon ausgehe, dass es in den nächsten Jahren hier alles zusammenbricht.

00:10:45: Das ist eigentlich ein stehendes Motiv.

00:10:47: Das gibt es eigentlich schon sehr lange.

00:10:49: dass das jetzt so stark zugenommen hat, das können wir nicht feststellen.

00:10:52: und diese spektakuläre Preisentwicklung, die ist wirklich durch die Notenbanken als Käufer und bei den Motiven der privaten Käufer eher wirklich so.

00:11:02: dieses Spekulationselement der Preissteig muss ich dabei sein.

00:11:05: Hätte sich ja auch gelohnt die letzten zehn Jahre da reinzugehen.

00:11:08: Unbedingt, dass es immer so bei solchen Systemen, wo dann die Assoziations- und Schneeballsysteme sehr schnell da ist, dass die Genie, die früh dabei sind, natürlich die Entwicklung positiv für sich mitnehmen und die, die zum Schluss dann aufspringen, weil es eben in der Zeitung steht und weil es sich beschleunigt, die dann das nachsehen haben, weil eine Korrektur kann dann eben auch schnell wieder runtergehen auf zweitausend und dann ist man halt halbiert mit dem, was man da erfährt, wenn man da jetzt in den Goldmarkt einsteigt.

00:11:41: Ich würde sagen, Gold hat eine Bedeutung in der Vermögensverwaltung, auch in der ganz normalen, seriösen Vermögensverwaltung.

00:11:51: Das ist so der Bereich von einer sogenannten Beimischung, das heißt also eine Quote, die jetzt nicht den Hauptteil der Anlage Last trägt, das sind so zwei bis fünf Prozent.

00:12:05: Dazwischen schwankt man immer so in der Aufstellung und wir, kann ich ja auch hier an der Stelle sagen, mit unseren Allokationen in den Fonds bei der DECA.

00:12:16: Wir haben in der Tat jetzt in den letzten zwei Jahren eine erhöhte Goldquote gefahren und das hat der Performance, das heißt also der Wertentwicklung der Fonds, die ansonsten ja eigentlich eher Aktienfonds sind und Anleiffonds sind, insgesamt sehr gut getan.

00:12:34: Wir haben noch einen zweiten Rekord.

00:12:36: Sie haben wir heute gerade aufgestellt.

00:12:37: Der DAX hat mal wieder ein Allzeithoch erreicht.

00:12:40: Wir haben ja schon öfter über die Allzeithochs gesprochen.

00:12:42: Das Allzeithoch von heute sind die Normalkurse von morgen quasi.

00:12:47: Deutschland geht es aber gar nicht so gut.

00:12:49: Man sagt zwar, ja, im Jahr ist es ein bisschen mehr Wachstum drin, sagt ihr glaube ich auch, da geht es wieder ein bisschen mehr Berg auf, immer noch nicht.

00:12:56: sehr viel, aber ein bisschen.

00:12:57: Was dürfte sich tun?

00:12:59: Und der DAX, der steigt und steigt, obwohl wir in massener Entlassung bei Bosch beispielsweise große Freisetzungen, bei anderen Automobilzulieferern, bei Automobilherstellern selber werden Werke zugemacht beispielsweise.

00:13:12: Woran liegt es denn?

00:13:13: Der DAX läuft, obwohl die deutsche Wirtschaft eigentlich nicht so wirklich läuft.

00:13:17: Zumindest auf dem Papier in den Medien.

00:13:20: Gut, also zunächst muss man natürlich sehen, was ist der DAX?

00:13:23: Der DAX ist eine Auswahl von Top-Unternehmen.

00:13:26: Top-Unternehmen von der Größe und von der Performance her.

00:13:30: Insofern hat man dort also immer die glänzenden Stellen der deutschen Wirtschaft.

00:13:37: Wenn man in die breiteren Aktienindices in Deutschland geht, die Werte der zweiten Reihe, wo auch die Industrie noch größer vertreten ist, dann ist, also MDAX zum Beispiel, Dann ist diese Entwicklung bei Weitem nicht so stürmisch.

00:13:53: Der Deutsche Leitendextax, die größten vierzig Unternehmen, werden von internationalen Anlegern auch als Teil des Weltfinanzmarkts gesehen.

00:14:04: Insofern sind die Strömungen, die am Weltfinanzmarkt, am weltweiten Aktienmarkt, und das ist insbesondere der US-amerikanischen Markt, die dort herrschen.

00:14:13: Die werden registriert bei diesen internationalen Anlegern und dann eben auch darüber übertragen, dass Kapital aus Norwegen zum Beispiel vom norberischen Staatsfonds, aus Arabien von den großen arabischen Staatsfonds, das Kapital, was eben in die Aktienmärkte fließt, dann zum Teil auch nach Europa fließt und damit eben auch dann die Kurse unterstützt.

00:14:33: Also ist teilweise eine Nachfrage getriebene Sache und die Differenzierung zwischen Amerika und Deutschland.

00:14:41: ist schon da, also die amerikanische Wirtschaft ist noch erfolgreicher, der amerikanische Aktienmarkt ist noch erfolgreicher.

00:14:46: Wir hatten mal eine gute Strecke in diesem Jahr, also im Frühjahr hat der DAX tatsächlich gegenüber den amerikanischen Indizes aufgeholt.

00:14:55: Ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern, das war die Zeit, wo wir die Wirtschaftswende angekündigt bekommen haben und hatten und mit der neuen Regierung, die gesagt hat, also wir haben verstanden, das Problem ist die Wirtschaft in Deutschland, wir setzen das an Topposition Nummer eins, zumindest ganz nah.

00:15:10: oben und wir tun hier ganz, ganz große Dinge.

00:15:14: Da kam richtig Stimmung auf, Hoffnung auf an den Märkten.

00:15:19: Das hat sich dann über den Sommer verflüchtigt und auch durchaus nach der Vorstellung des Haushalts erst mal, können wir gleich darüber reden, jetzt haben wir heute auch nochmal Reformmaßnahmen bekommen, die hauen jetzt auch nicht um.

00:15:32: Ich will gleich dazu sagen, wir sind hier nicht dazu angetreten, die Dinge, die sich in Deutschland auch wirtschaftspolitisch tun zu zerreden, aber man muss eben durchaus auf die Dimension der Probleme hinweisen und dann fragen, ob eben die Ansätze, die da jetzt gemacht werden ausreichend sind, um uns wieder in eine bessere Wirtschaftsposition zu bringen.

00:15:51: Da gibt es noch ein Missverhältnis, obwohl eben... Wir durchaus schon weiter sind, als das vor ein paar Jahren der Fall war.

00:15:59: Also insofern ist also der DAX schon immer noch eine Top-Liga von Top-Unternehmen, die es in Deutschland gibt, die auch weltweit aktiv sind.

00:16:09: Die sind ja nicht nur in Deutschland aktiv, im Gegenteil.

00:16:12: Die Firmen, die im DAX notiert sind, haben mehr als die Hälfte ihrer Umsätze, mehr als die Hälfte ihrer Gewinne, deutlich mehr als die Hälfte ihrer Mitarbeiter, nicht in Deutschland.

00:16:22: Und die können auch global agieren.

00:16:25: Das heißt also, wenn in Deutschland Bedingungen, Energiekosten oder sonstige Lohnkosten oder sonstige Themen dem Geschäftsmodell nicht zuträglich sind und Aktionäre sind sehr anspruchsvoll, dann wird eben verlagert.

00:16:39: Dann geht man eben an einen anderen Standort.

00:16:42: In der Gewinnrechnung kommt es dann eben alles wieder zurück.

00:16:44: Und insofern ist eben dieser DAX dann nicht so ganz typisch für die deutsche Wirtschaft.

00:16:50: Aber man kann natürlich auch durchaus Dinge ablesen, die in Deutschland passieren.

00:16:56: Und zwar eben vor allen Dingen, dass es und das ist das Megathema zur Zeit, dass es die Industrie in Deutschland sehr, sehr schwer hat.

00:17:07: Also das Vorzeige, Parade fährt.

00:17:10: Der deutschen Industrie steht sehr stark unter Druck.

00:17:15: Bei den Autos wissen wir es schon länger, aber es geht jetzt auch in die anderen Bereiche rein, auch in die Maschinenbau, auch die Pharmaindustrie, sehr große Herausforderungen, um das mal so zu formulieren.

00:17:32: Und das spiegelt sich durchaus im Dachs wieder, also das Gewicht.

00:17:36: dieser Vorzeigeteile der deutschen Wirtschaft, der Automobilindustrie im DAX, liegt noch bei fünf Prozent.

00:17:43: Das heißt also, diese Schwierigkeiten bei der Industrie, die im DAX vertreten ist, die ist von den Marktteilnehmern in den letzten Jahren ja schon gesehen worden und deswegen im Kursverlauf auch wiedergespiegelt.

00:17:59: Die Kursgewinnverhältnisse von den Autofirmen liegen im Bereich von fünf oder sechs.

00:18:05: Normal ist dreizehn, vierzehn und wir sind jetzt bei fünfzehn im DAX insgesamt.

00:18:13: Das heißt also, da ist schon die Lage widerspiegelt und da zeigt sich eben, dass Deutschland, seit ich auch im DAX, dass Deutschland eben nicht mehr Industrie ist, zumindest nicht mehr so dominierend.

00:18:29: Du hast eben schon die neue Regierung angesprochen.

00:18:31: Deutschland in der wirtschaftlichen Dauerkrise, so fühlt sich es zumindest an, jetzt seit zwei Jahren, drei Jahren irgendwie geht es nicht mehr so richtig voran.

00:18:38: Die neue Regierung will Wachstumsimpulse setzen für die Wirtschaft.

00:18:42: Das erste was man natürlich macht in Deutschland ist ein Autogipfel einberufen.

00:18:46: Das kennen wir ja schon von den anderen Regierungen auch.

00:18:48: Ich kann es langsam auch nicht mehr hören, weil so richtig rausgekommen ist ja nichts bei den Autogipfeln anscheinend, weil du sagst, naja der Dachs zeigt ja, sie werden immer unwichtiger eigentlich.

00:18:58: Aber wie kommt denn die Regierung jetzt mit Wachstumsimpulsen um die Ecke, die den Unternehmen tatsächlich hilft?

00:19:04: Also das Reformpaket, was wir jetzt heute gesehen haben, hilft das denn tatsächlich oder ist das vielleicht dann doch eher ein Reformchen?

00:19:10: Ich habe es ja für uns noch angedeutet, die Stimmung ist eigentlich doch eher wieder gekippt, also diese Hoffnungssignale.

00:19:20: die wir wahrnehmen konnten aus der Wirtschaft, wir haben ja monatliche Stimmungsumfragen, die sind schon ganz wichtig, also ob das das Evo-Geschäftsglima-Index ist oder wir haben eine ganze Reihe von weiteren Umfragen bei Unternehmen, die schauen wir uns immer an und die haben wirklich angezogen im Frühjahr, die sind nach oben gegangen eben auf diese Ankündigungen von ja auch Reform, aber nicht nur Reform, ganz wichtig war der Impuls den die Bundesregierung tatsächlich mit mehr Ausgaben im investiven Bereich setzen wollte.

00:19:59: Inzwischen ist davon ja auch einiges eingetroffen, nicht ganz so wie man das erwartet hat, aber das waren die wesentlichen Dinge, Infrastrukturinvestitionen auch, das Thema Verteidigung natürlich, was was den Unternehmen durchaus bessere Stimmung gemacht hat und Hoffnungen gemacht hat.

00:20:19: Man war aber immer noch im abwartenden Modus, die Wirtschaft ist ja sehr stark psychologisch bedingt und idealerweise hätte eine solche Änderung in der Wirtschaftspolitik, idealerweise hätte es Vorzieheffekte ausgelöst, indem die Unternehmen sagen, naja, wenn also jetzt sich wirklich fundamental was ändert, hier von Steuer über die Energie bis hin zu Bürokratie, Dann wird der Standort wieder attraktiver und dann fangen wir im Vertrauen darauf, dass das passiert jetzt schon an.

00:20:54: Das ist gar nicht passiert.

00:20:55: Zuerst war eben nur so die ausgedrückte Hoffnung in solchen Umfragen der Fall, aber wir haben es in den Investitionen beispielsweise gar nicht gesehen.

00:21:03: Man hat also erst mal abgewartet, weil man vielleicht auch ein bisschen leid geprüft war.

00:21:07: Es gab so viele Ankündigungen, auch in der Ampelzeit, wo man jetzt sagt, na ja, also wir nehmen eigentlich jetzt noch das geschriebene Gesetz oder die Tat und Maßnahme, die da kommt.

00:21:20: Ja, und das war nicht ganz unberechtigt, weil das, was gekommen ist, hat die Erwartung eben zumindest... Es gibt viele Erwartungen, viele unterschiedliche Erwartungen, aber zumindest die Erwartungen von Ökonomen, die sagen also, wir müssen tatsächlich hier einiges tun, nicht erfüllt.

00:21:36: Und so ist die Stimmung dann auch wieder zurückgegangen.

00:21:41: Und also ein Beispiel für die nicht erfüllten Hoffnungen war eben dieser berühmte Haushalt jetzt.

00:21:49: Das ist ja auch sehr interessant, was heute jetzt auch beschlossen worden ist, jetzt immer wieder mehr Verkehrsinvestitionen machen.

00:21:56: Dazu muss man wissen, dass im Haushaltsentwurf der Etat, der meisten gekürzt worden ist, der Verkehrsetat war.

00:22:05: Wir haben das Sondervermögen.

00:22:06: Richtig.

00:22:07: Das war eine Buchungsaktion, die eben Anlass zu Fragen gibt.

00:22:13: Das ist ja auch viel diskutiert worden.

00:22:16: Die Fragen sind, wie stark wollen wir uns eigentlich wirklich ändern?

00:22:21: Es gab jetzt hier in der Frankfurter Allgemeinen vom letzten Wochenende eine sehr schöne Impression aus dem Berliner Politikbetrieb mit dem Zitat eines Politikers, dass ganz Politik Deutschland ganz klar mittlerweile wüsste, dass was geschehen muss, aber es darf nichts passieren.

00:22:41: Das ist die Haltung.

00:22:43: Möglichst

00:22:43: schnell vorankommen, bitte nicht stolpern.

00:22:45: Richtig, ja.

00:22:46: Das ist die Haltung, um das mal wirklich so in psychologische Bilder zu gießen, die gegenwärtig vorherrscht.

00:22:53: Ich würde sagen, es ist immer noch besser, als das, was wir vor zwei, drei Jahren gemacht haben.

00:22:58: Da galt nämlich die Devise Don't Look Up, ich weiß nicht, wer den Film kennt, von einem Meteor, der ganz klar auf die Erde zufällt, aber die Stimmung, die politische Korrektheit eben soweit ist, dass man sagt, also nicht hingucken, dann passiert es auch nicht.

00:23:11: Das ist ein bisschen

00:23:11: wie der Vogel Strauß eigentlich,

00:23:13: den

00:23:14: Kopf.

00:23:14: Das ältere

00:23:15: Bild ist der Vogelstraut.

00:23:17: Das herrschte also in den letzten drei, vier Jahren eigentlich vor.

00:23:23: Man sah förmlich, wie die energieintensive Produktion hier abwanderte und zusammenbrach, eben nach dem Energiepreisschock.

00:23:30: Aber man sagte ja, es ist alles in Ordnung, das geht alles schon wieder.

00:23:34: Also wir sind ein Schritt weiter, das ist schon richtig.

00:23:36: Es sind Maßnahmen, es sind eine höhere Priorisierung des Themas Standortbedingungen in Deutschland.

00:23:45: Aber die Umsetzung ist dann doch so, dass eben nichts passieren darf.

00:23:49: Es darf also nicht weh tun.

00:23:51: Und insofern ist dieses Buchungsverfahren da eben sehr unangenehm aufgestoßen, dass man also sagt, okay, wir sehen.

00:23:59: dass wir Haushaltslöcher bekommen über insbesondere den Sozialhaushalt.

00:24:04: Wir haben sehr viele Leistungen in den letzten zehn Jahren noch dazu gebaut zur sozialen Absicherung, was ja immer sehr stark alle zufrieden stellt.

00:24:16: Wobei, wenn man es als Seitenbemerkung sagen darf, Die Zufriedenheit steigt ja eigentlich nicht mit der Höhe des Sozialbudgets, also zumindest nicht automatisch.

00:24:26: Frankreich hat ein wesentlich höheres Sozialbudget und alle sind unzufrieden.

00:24:29: Das können

00:24:30: wir gleich nochmal bei Frankreich gesondert.

00:24:32: Aber gut, wir schweifen ab.

00:24:35: Wir haben eben eine starke Dynamik in den Sozialausgaben.

00:24:38: Das ist unsere Demografie und die schlägt jetzt langsam zu und deswegen wird der Bundeshaushalt halt von Jahr zu Jahr schwieriger eben zuzukriegen.

00:24:47: Und in diesem Jahr hat man so gemacht, dass man gesagt hat, naja, dann nehmen wir halt ein paar Investitionsausgaben zurück, raus aus dem Bundeshaushalt und packen die eben in diesen neuen Infrastrukturform.

00:24:59: Und dadurch werden Milliarden frei, die eben zum Löcherstopfen da sind.

00:25:04: Das wurde eben von vielen Beobachtern eben da hingehend aufgefasst.

00:25:09: Ja, wie soll das denn weitergehen?

00:25:10: Soll dieses Manöver jetzt von Jahr zu Jahr im immer größeren Umfang gemacht werden, dann gibt es nämlich wirklich keine zusätzlichen Investitionen, sondern halt nur Konsum, konsumtive Verwendung dieser, dieser Mittel aus den Sondervermögen.

00:25:25: Ja, und das hat eine ganze Menge Wasser in den Reformweinen gegossen, ohne dass man jetzt natürlich auch Kleinreden sollte, dass natürlich was passiert, das ist immer die Frage.

00:25:36: Das werden die Maßnahmen, dem Ausmaß der Schwierigkeiten, die wir haben und wir sind in einem rasanten Strukturwandel.

00:25:43: Das geht von der Geopolitik bis hin zur Technologie.

00:25:45: Das heißt, wir müssen uns wirklich wandlungsfähig machen.

00:25:49: Wir müssen Unternehmen einfach machen, schnell ihre Geschäftsmodelle anzupassen, Technologie zu entwickeln, in Märkte auszurollen.

00:25:58: Das müsste eigentlich die Priorität sein.

00:26:00: Und ich würde mal sagen, dass immer noch nicht ganz.

00:26:04: Du hast eben schon die Indizes angesprochen oder die Umfragen, die gemacht werden.

00:26:07: Einer habe ich mal rausgesucht, dass der Scentix, der misst so ein bisschen die Hoffnung der Markteilnehmer, ob wie die Lage sich entwickeln wird, ob positiv oder negativ.

00:26:15: Der ist überraschend stark gestiegen in der letzten Zeit.

00:26:18: Und die Bersianerinnen und Bersianer haben gesagt, sie schätzen die Konjunktur in der Eurozone ein bisschen optimistischer ein für die Zukunft.

00:26:27: Trotzdem liegt er noch im Minus.

00:26:29: Ein positives Zeichen ist es noch nicht so wirklich, aber vielleicht der berühmte Hoffnungsschimmer, oder?

00:26:34: Diese Stimmungsindikatoren liegen eigentlich auf einem ziemlich niedrigen Niveau.

00:26:40: Also niedrig von tief oder gut?

00:26:44: Tief und das heißt eher pessimistisch.

00:26:48: Weil die steigende Werte drücken dann eben auch höhere Erwartungen aus.

00:26:54: Und wenn sich das mal verbessert, dann kann man sagen, es wird besser, aber da muss man immer noch sehen, wo befindet man sich.

00:27:00: Aber wenn es immer noch Minus ist,

00:27:01: dann sieht es anders aus.

00:27:02: Das würde ich ganz klar sagen.

00:27:04: Und es ist ja auch so, also im nächsten Jahr wird das Proteinlands Produkt mal wieder steigen.

00:27:08: Wir haben jetzt drei Jahre hinter uns, wo wir nicht nur stagniert sind, sondern wirklich weniger produzieren als im Jahr vorher.

00:27:16: Und das ist schon ein Ding.

00:27:17: Das haben wir in der Bundesrepublik noch nicht erlebt.

00:27:20: Zu der stimmungsgekippten Stimmung gehört übrigens auch, dass wir in diesem Jahr eigentlich schon erwartet hätten, dass im zweiten Halbjahr wenigstens im Vorgriff auf die Ausgaben, die am nächsten Jahr kommen werden, die Aktivität anziehen würde.

00:27:32: Und das passiert nicht.

00:27:34: Die Belastungen aus dem Außenhandel sind so groß, dass wir... nicht weiter davon entfernt sind, nochmal für die gesamte Jahresrechnung im deutschen Bruttoinlandsprodukt, nochmal wieder ein Minus zu kassieren, das wäre das Dritte dann.

00:27:48: Also das gehört auch dazu, dass die harten Zahlen, die reinlaufen, auch wirklich nicht gut sind.

00:27:55: Also es ist nicht nur Stimmungsphänomen, aber im nächsten Jahr werden halt Ausgaben wirksam, Verteidigung wird hochgefahren, Infrastruktur, die Sondervermögen exakt.

00:28:06: Und dann kann sich das Bruttoinlandsprodukt gar nicht dagegen wehren, als zu steigen.

00:28:10: Es ist aber die Frage, wie werden diese Mittel eingesetzt?

00:28:18: Und da gibt es zwei Möglichkeiten.

00:28:20: Entweder man konsumiert die Mittel, das heißt also man gibt sie als Leistungen an private Haushalte, die damit Konsum finanzieren und das ist die Verwendung.

00:28:32: Dabei auch gut für die Wirtschaft erstmal.

00:28:33: Exakt, dadurch steigt das Protonennanzprodukt ebenfalls an, vielleicht auch noch mit dem ein oder anderen zweitrunden Effekt.

00:28:41: Dieser Anstieg ist dann Einmalig.

00:28:44: Das heißt, in dem Jahr, in dem die Regierung sagt, wir erhöhen die Ausgaben aus den Sondervermögen, steigt dann das Bruttoinlandsprodukt.

00:28:51: Wenn man dieses Wachstum dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann passiert, dann in dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann passiert, dann in dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann passiert, dann in dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann passiert, dann in dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann passiert, dann in dem Jahr, wenn es dann aus dem Jahr, wenn es dann aus dem Da ist also ein Mechanismus in Gang, der kann nicht unendlich fortgesetzt werden.

00:29:10: Der Staat kann nicht immer mehr Geld in die Wirtschaft holen.

00:29:12: Das

00:29:12: klingt ein bisschen nach Teufelskreis.

00:29:14: Genau.

00:29:14: Und deswegen ist das eigentlich nicht das, was man sich erwartet, wenn die staatlichen Ausgaben steigen.

00:29:21: Das andere Modell ist, dass man eben investiv die Mittel verwendet, das heißt also Unternehmen.

00:29:28: anregt, neue Dinge zu tun, Infrastruktur, Straßenbau, damit sich Unternehmen ansiedeln, um dann eben selbstständig im zweiten, dritten, vierten Jahr etwas in Gang zu setzen, was dann losläuft.

00:29:40: Dazu muss man sagen, es gehören auch nicht nur diese Gelder dazu, sondern es gehören dann eben auch Verbesserung bei Rahmenbedingungen, steuerlicherseits und so weiter und sofort dazu, dass man eben eine eigene Dynamik da reinbekommt.

00:29:53: Und der Sachverständigerat, d.h.

00:29:55: die Wirtschaftsweisen, haben sich das mal angesehen und haben gesagt, also wir haben so und so viel Mittel, so ein Sondervermögen um fünfhundert Milliarden auf zwölf Jahre.

00:30:02: Und welche Wirkungen kann das geben?

00:30:05: Und die haben genau diese Unterscheidung gemacht.

00:30:07: Die haben gesagt, also wenn man es konsumtiv verwendet, dann kommt eben nicht viel mehr als ein Prozent oder zwei Prozent raus, so vielleicht über zwei oder drei Jahre verteilt.

00:30:16: Und das ist so das Geld, was eben mehr ausgegeben wird jährlich.

00:30:21: Aber wenn man es investiv verwendet, dann kommen wir im Bereich von fast knapp zweistellige Wachstumsraten über zehn Jahre.

00:30:30: Also nicht jedes Jahr über zehn Jahre, aber das ist ja schon mal ein Wort.

00:30:34: Und deswegen ist man eben so aufmerksam und so beunruhig, wenn man sieht, also da werden dann doch Mittel eher in Konsum gegeben.

00:30:43: Und das steckt eben hinter der Überlegung.

00:30:46: Wobei ist ja auch interessant, In Deutschland, wie gesagt, ist diese Konjunkturaussicht jetzt nicht so berauschend, aber wir sind ja eingebettet im europäischen Wirtschaftsraum und da läuft es ja besser.

00:31:01: Meistens zumindest.

00:31:03: Naja, in diesen Jahren, letztes Jahr, vor letztes Jahr, auch jetzt gibt es einen Favoritenwechsel.

00:31:10: Wir haben ja unsere wohlgeflächten Vorurteile.

00:31:13: Italien funktioniert gar nichts.

00:31:15: Da haben wir jetzt, wie gesagt, so einen kleinen Staffelübergabe.

00:31:20: Das geht aber ein bisschen

00:31:21: rüber.

00:31:21: Bisher hieß es, die Italiener wachsen nicht.

00:31:24: Wir haben Probleme, dass das Wachsen funktioniert nicht.

00:31:28: Das haben wir jetzt für uns genommen.

00:31:29: Wir wachsen seit drei Jahren nicht und die Italiener bauen so langsam auf.

00:31:33: Und dann hatten wir das Thema Startschulden.

00:31:37: Genau, Frankreich nimmt das mit den Staatsschulden

00:31:39: jetzt.

00:31:40: Frankreich ist jetzt an den Finanzmärkten schlechter angesehen als Italien, was die Staatsschulden angeht.

00:31:47: Und was hatten wir noch?

00:31:48: Ja, dann Stabilität, politische Stabilität.

00:31:51: Ja, Regierungswechsel.

00:31:53: Die Premierminister geben sich die Klinke in die Hand.

00:31:55: Das hat auch Frankreich jetzt übernommen.

00:31:57: Also, es ist schon interessant, Italien, so gut soll man nicht immer grünen Klee lieben, loben, aber läuft tatsächlich besser.

00:32:05: Spanien auch.

00:32:06: Und die Probleme werden jetzt hier eher so die Deutschen und die Franzosen.

00:32:11: Was machen wir denn mit den Franzosen?

00:32:13: Staatshaushalt, Staatsschuldenkrise.

00:32:16: Der Premier tritt zurück, obwohl er noch nicht mal richtig angefangen hat, irgendwie müssen wir uns da Sorgen machen.

00:32:21: oder sagst du, naja, das ist ein politisches Ding, das wird sich schon wieder einrenken.

00:32:25: Also das ist ein innenpolitisches Thema, da mischt man sich am besten als Außenstehender nicht ein, auch in der europäischen Familie.

00:32:33: Da bin ich auch gar nicht befugt zu, weil ich kein Frankreich-Experte bin, das politische System angeht.

00:32:39: Ich weiß nur, dass...

00:32:40: Nur beim Essen oder was?

00:32:43: Ja, wir waren gerade schon wieder im Elsass jetzt, ja.

00:32:51: Also da ist es ja Gott sei Dank nicht zu spüren.

00:32:53: Es sieht sich manchmal ein bisschen deutsch an, muss ich sagen.

00:32:56: Na

00:32:56: ja, ich meine überhaupt im allgemeinen Betrieb, da muss man wahrscheinlich auch in Paris sein, um da was zu täglichen Straßenbild zu erleben von diesen Widersprüchen der politischen Entwicklung.

00:33:11: Was wir nur beobachten, wir sind ja für die Finanzseite zuständig und was wir beobachten ist, dass in den Augen der Finanzmärkte getrennt wird zwischen der augenblicklichen Sackgasse, die Frankreich politisch gerade eben reingefahren ist und einer Verfassungskrise, wo man sagen müsste.

00:33:34: Das ganze System funktioniert nicht mehr und wir brauchen keine Ahnung, eine neue Republik.

00:33:40: Und das Letztere ist nicht die Einstellung der Finanzmärkte.

00:33:46: Die Verschuldung steigt in Frankreich zu stark an, weil eben auch dort eine Sparpolitik, das heißt die Anerkennung, dass selbst der Staat, der mächtigste Spieler in der Wirtschaft, irgendwo eine Grenze hat, seiner finanziellen Leistungsfähigkeiten.

00:34:06: Der Staat hat irre viele Möglichkeiten, was er machen kann, wie er Geld aufwenden kann und auch was er damit anstellen kann.

00:34:12: Aber auch der Staat hat eben Grenzen seiner Leistungsfähigkeiten und das wird von vielen nicht anerkannt.

00:34:19: und in Frankreich ist eben gerade die Frage eben der Stein des Anstoßes.

00:34:24: Inwieweit da tatsächlich ein morges politisches System dahintersteckt, das kann ich nicht sagen, die vielen Kleimparteien, die eben ihre eigenen Interessen haben in Frankreich.

00:34:33: ist sicherlich eine andere Situation als in Deutschland.

00:34:35: Aber an den Finanzmärkten wird diese Finanzsituation noch nicht subriker angesehen, als dass man sie nicht bewältigen kann, wenn Beschlüsse im Haushalt jetzt erfolgen.

00:34:51: Und das ist das Drehbuch, was die Kollegen an den Anleihermärkten, insbesondere sich vorstellen, dass es jetzt eine Einigung geben wird.

00:35:04: über den Haushalt und der jetzige Zustand, also ohne große Einsparungen, noch anderthalb Jahre aufrechterhalten wird, um dann eben mit der Präsidentschaftswahl dann, siebenundzwanzig, denn entscheidende Weichenstellung in welche Richtung auch immer.

00:35:16: Das kann ja auch sein, dass dann der Weg in den Abgrund tatsächlich offen wird.

00:35:19: Aber diese Weichenstellung, die wird man abwarten und diesen Kredit, den gibt man Frankreich als großes Industrieland noch.

00:35:30: Und deswegen halten die Finanzmärkte da still.

00:35:35: Schauen wir in die USA.

00:35:37: Da läuft es ja irgendwie wie geschnitten Brot, sagt man, glaube ich.

00:35:41: KI ist weiterhin ein Riesentreiber für die großen US-amerikanischen Tech-Unternehmen.

00:35:47: Das Wachstum bleibt stabil trotz dieser verrückten Zollpolitik, die hier Anfang des Jahres Einzug gehalten hat.

00:35:54: Und irgendwie hat er Herr Trump ja dadurch seine Kritiker so ein bisschen lügengestraft und scheint ja doch alles im Griff zu haben in den USA.

00:36:01: Und er wollte die USA ja auch führen wie ein Unternehmen.

00:36:03: Das macht er ja auch mit seinen Deals, die er schließt, mit jedem einzelnen Land einen anderen Deal.

00:36:08: Hat er da jetzt tatsächlich ein glückliches Händchen nur gehabt oder geht sein Plan auf und keiner hat es geglaubt?

00:36:14: Das ist jetzt schwierig, in dem Sinne zu beantworten, so nach dem Motto, was wird denn mal in den Geschichtsbüchern stehen?

00:36:20: Das ist immer die schwierigste Frage, wenn man es gerade eben im Entstehen beobachtet.

00:36:26: Was wir jetzt in diesem Jahr, glaube ich, gemacht haben und auch begriffen haben und auch wo wir jetzt nicht mehr erstaunt sind, ist eben, dass wir die Dimension und die Art des Politikwechsels in Amerika ein schätzen können und das eben auch tun.

00:36:46: Wir sind also jetzt nicht mehr überrascht von dem, was da kommt.

00:36:48: Das war ja das Kennzeichen von den ersten Monaten, Trump, wo selbst Unternehmen gesagt haben, wer weiß, wo die Zölle am Ende nur wirklich landen, der könne ich ja heute das an und macht morgen Jehnes, vielleicht sind die Zölle im RSNL alle wieder weg.

00:37:03: Diese Unsicherheit war also auch bei Wirtschaftsteilnehmern und auch erfahrenen Wirtschaftsteilnehmern vorhanden, weil der Politik, die Disruption, d.h.

00:37:13: also die Unterbrechung des bisherigen Politik-Trends in Amerika so vollständig war, dass man wirklich sehr verunsichert war und erst mal rumgeflattert hat, was passiert in da eigentlich?

00:37:29: Wie ernst muss man das nehmen?

00:37:31: Und mittlerweile gibt es halt eine Interpretation.

00:37:33: Ich glaube, wir haben hier auch niemand mehr im Raum, der glaubt, dass diese... Handlungen der US-Regierung, des Präsidenten, irgendwelche chaotische Rumstocherei ist oder sich auch noch darin erfreuen, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.

00:37:48: Das war ja in den letzten Jahren so die herangehensweise an Donald Trump, sondern mittlerweile eben auch auf dem Boden der Realität angekommen sind.

00:37:56: Das ist eine neue Strategie in den Vereinigten Staaten, die sich in den letzten drei Jahrzehnten aufgebaut hat.

00:38:03: bei den bei einigen Politikkräften, eben bei der MAGA-Fraktion der Republikaner.

00:38:10: Das sind ein paar Leute, die halt anders gedacht haben als die damals in der Regierung befindlichen und deren Inhalt ist vor allen Dingen eine neue geopolitische Ausrichtung der Vereinigten Staaten.

00:38:26: Wir haben es in dem Podcast ja auch schon häufiger erwähnt.

00:38:29: Geopolitik gab es immer.

00:38:31: Aber die Ziele und Ausrichtungen der Vereinigten Staaten haben sich jetzt geändert.

00:38:38: In den letzten acht Jahrzehnten hat Amerika eine kooperative Außenhandelspolitik verfolgt, mit dem Ziel, die Welt zu einem großen Marktplatz zu formen und die wirtschaftliche Entwicklung auch in anderen Teilen der Welt voranzubringen.

00:38:55: Das hat man deswegen gemacht.

00:38:58: eigentlich aus Erfahrung des Zweiten Weltkrieges heraus und man gesagt hat, Frieden gibt es eigentlich nur, wenn die Völker sich entwickeln, wirtschaftlich entwickeln und dazu muss man eben auch die entsprechenden Möglichkeiten haben.

00:39:09: Der Welthandel ist eben da ganz wichtig für.

00:39:13: und hat eben viele dieser Institutionen aufgebaut, mit denen wir alle groß geworden sind, die wir vor ganz normal gehalten haben, die auch zu dieser Globalisierung geführt haben, die wir vielfach auch diskutiert haben.

00:39:23: Der Hintergrund war natürlich auch ein eigen Nütziger.

00:39:26: Also die Vorstellung, dass mit wirtschaftlicher Entwicklung auch gesellschaftliche Freiheit und Demokratie einhergeht, Wandel, Durchhandel ist ja so der Schlagwort.

00:39:37: Das ist die Philosophie.

00:39:38: die wir kannten und gegen die sich aber letzten zwei, drei Jahrzehnten eben durchaus Widerstand in Amerika aufgebaut hat, weil man gesehen hat oder meinte, dass man sich gehört hat.

00:39:51: Nicht in dem Punkt, dass die Globalisierung nicht erfolgreich ist.

00:39:54: Im Gegenteil, die waren mega erfolgreich.

00:39:55: Die USA

00:39:56: haben ja stark profitiert eigentlich.

00:39:57: Aus

00:39:58: materieler Hinsicht.

00:39:58: Die Amerikaner haben natürlich von diesem System auch profitiert, nicht zuletzt mit der Reservewährung, US-Dollar und so weiter.

00:40:04: Aber... In den letzten vier, fünf Jahrzehnten haben noch stärker profitiert Länder, die diese globalisierte Welt tatsächlich genutzt haben, um sich zu entwickeln, einfach an China.

00:40:15: Und man hat in Amerika eben registriert, dass zwar der Wirtschaft sich toll entwickelt, aber das Gesellschaftssystem überhaupt keine Anstalten tut sich zu verändern und damit eben aus dieser erhoften einen Welt eher wieder die Angst vorm Systemwettbewerb gekommen ist, dass man eben einen Wettbewerber sich heran.

00:40:36: in dieser globalisierten Welt, der irgendwann vielleicht auch ein Opponent wird, ein Gegner wird.

00:40:43: Und diese Ausrichtung ist jetzt ganz bestimmend für die Politik Donald Trumps, die eben jetzt darauf ausgerichtet ist.

00:40:55: keine dieser Leistungen, die Amerika eben bei dem Aufbau der internationalen Wirtschaftswelt bisher geleistet hat.

00:41:03: Und das sind erhebliche Aufwendungen noch zu tun.

00:41:06: Deswegen zieht man sich zurück aus internationalen Organisationen.

00:41:10: Deswegen ist man nicht mehr bereit, die bisherigen Partner in dem System weiter zu unterstützen.

00:41:16: Das heißt also, man fordert... Gebühren ein, für diese weltweite Aufstellung.

00:41:22: Diese Gebühren sind die Zölle.

00:41:24: Also Amerika will mehr profitieren davon.

00:41:27: Amerika will wieder Industrie zurück haben, weil man ist abhängig vom Ausland, gerade auch von einem anderen System Ausland.

00:41:36: Und man lässt sich die Militäreinsätze bezahlen.

00:41:40: Wenn jetzt die Ukraine-Unterstützung aus Amerika kommt, wird es von europäischen Haushalten vergütet.

00:41:48: All diese Dinge sind eben die neuen Ziele der US-Regierung.

00:41:53: Und Zölle sind da ganz zentral.

00:41:56: Zölle bedeuten dann am Ende sogar Staatseinnahmen.

00:42:00: Der amerikanische Staat ist ja viel zu klamm.

00:42:03: Also, die Zölle sind eben ein ganz zentrales Instrument, um all diese neuen geopolitischen Ziele, die die Trump-Administration eben verfolgt, zu bekommen.

00:42:15: Und deswegen werden diese Zölle bleiben.

00:42:19: Das ist die Erkenntnis seit Mitte des Jahres.

00:42:21: Darauf stellen Sie jetzt die Unternehmen ein.

00:42:23: Und das ist eben auch das Thema, ja, wie wirkt das jetzt in den nächsten Jahren?

00:42:29: Ein anderes Thema in den USA, was aktuell auch stark durch die Medien geht, ist der Shutdown, den es da gibt.

00:42:35: Ich versuche das mal so zusammenzufassen.

00:42:37: Man kann sich irgendwie nicht so richtig auf den Haushalt einigen, wie es weitergehen soll finanziell in den USA.

00:42:42: Und dann heißt es dort eben, dann machen wir eben einmal alles zu.

00:42:46: Also die Administration geht auf so eine Art Standby.

00:42:49: Alle werden nach Hause geschickt, keiner kriegt mehr Geld.

00:42:52: Ich kann mir das für Deutschland, ehrlich gesagt, überhaupt gar nicht vorstellen, dass einfach alles zugemacht wird, kurzfristig.

00:42:59: Weil da wird ja hier alles zusammenbrechen.

00:43:01: Es läuft ja so schon nix.

00:43:01: Also es wird ja dann noch schlimmer.

00:43:05: Oder man merkt, geht auch ohne alles.

00:43:07: Aber es glaube ich nicht.

00:43:08: Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat das denn überhaupt in den USA, was da gerade passiert?

00:43:13: Diese Schließung von Behörden ist nicht so allumfassend, wie das dieses Wort Shutdown andeutet.

00:43:22: Es geht um die Bundesbehörden.

00:43:24: Das heißt also um das, was der Bund in den USA macht und in den USA ist, genauso wie bei uns.

00:43:30: Die Durchführung der Politik obliegt den Ländern und Gemeinden.

00:43:34: Also Personalausweis verlängern geht noch.

00:43:36: Genau, das funktioniert alles noch und es sind dann auch die systemrelevanten Dinge natürlich ausgenommen.

00:43:43: Medizin, Gesundheitssektor und Verteidigung usw.

00:43:48: So verrückt ist man nicht.

00:43:49: Es ist ein politisches Druckmittel.

00:43:51: Wir kennen das hier nicht.

00:43:52: Wir arbeiten dann, wenn man sich nicht einigte, auf den Haushalt eher mit dem Übergangshaushalt.

00:43:57: Haben wir

00:43:58: jetzt gerade.

00:43:59: Weil die Wahlen dazwischen kamen.

00:44:02: Ampel konnte den Haushalt nicht mehr.

00:44:04: nicht mehr verabschieden und deswegen haben wir mit einem vorläufigen Haushalt, dann kann man keine neuen Projekte machen.

00:44:11: Also die Zahlungen laufen in Deutschland dann weiter, auch die Bundeszahlungen, aber man kann jetzt keine neuen Projekte anfangen, das funktioniert nicht.

00:44:18: Und jetzt haben wir den neuen Haushalt bekommen.

00:44:21: So, in Amerika ist dann das politische Druckmittel, dass man tatsächlich dann schon Bundesdienste zurückfährt.

00:44:31: Es gibt Berechnungen, wonach eine Woche Shutdown...

00:44:35: Die haben wir ja jetzt gerade.

00:44:37: Ja, genau, die erste Woche.

00:44:39: Null Komma ein Prozent an Wachstuben kostet.

00:44:42: Aber auch das Temporär, das heißt also alles das, was eben nicht geleistet werden konnte, wird dann auch teilweise dann nachgeholt, da wird dann wieder ein bisschen was eingespielt.

00:44:54: Also kriegt die Löhne dann noch nachgezahlt quasi oder wie?

00:45:00: Das nicht.

00:45:01: Das weiß ich gar nicht,

00:45:03: wie das geregelt ist.

00:45:04: Irgendwelche

00:45:04: Leute können sich nicht einigen und ich werde nach Haus geschickt, kriege kein Geld mehr.

00:45:08: Vor Augen auf bei der Berufswahl.

00:45:10: Also niemals bei der amerikanischen Bundesbehörde anfangen.

00:45:15: Wenn du da noch Ambitionen hast.

00:45:19: Also rein vom Volumen her sind die... Auswirkungen nicht so stark.

00:45:26: am stärksten trifft, ist die Wirtschaft noch dadurch, dass einige statistische Daten, auf die die Finanzmärkte angewiesen sind, einfach nicht veröffentlicht werden, weil das Statistische Bundesamt in Amerika eben dann auch geschlossen ist.

00:45:40: Das heißt also, die amerikanischen Notenbank will dann wissen, wie hoch es ist, eigentlich die Inflation, die wir bekämpfen sollen, und dann ist die Auskunft ja, wissen wir nicht, nimmt man die Daten von vor vorigen Monaten oder dem davor.

00:45:55: Der Druck ist schon da und das wird ja auch gearbeitet an dem Wiedereröffnung der Regierung und am Haushalt.

00:46:05: Es war in der bisherigen Geschichte noch nie ein Stolperstein für Wirtschaft oder Finanzmärkte.

00:46:11: Trotzdem finde ich es immer noch ein komischer Vorgang irgendwie da Sachen zuzumachen, weil man sich auch nicht auf den Haushalt einigst.

00:46:16: Ich finde es komisch irgendwie.

00:46:17: Es fühlt sich komisch an.

00:46:19: Ungewohnt für uns.

00:46:20: Denker Amerika hat in einigen Punkten komische Sachen.

00:46:23: Mittlerweile finden die Amerikaner aber auch einiges komisch, was bei uns ist.

00:46:26: Ja, das kann gut durchaus sein.

00:46:27: Ich mache es jetzt mal ein bisschen wie Kolombo.

00:46:30: Eine Frage habe ich noch.

00:46:33: Weil eigentlich müssen wir jetzt ja nochmal drüber sprechen.

00:46:35: Was heißt denn das eigentlich alles?

00:46:36: Also ich meine, der ganze Sinn dahinter, worüber wir uns jetzt unterhalten haben, ist ja, wie kann ich denn eigentlich jetzt auch Geld anlegen?

00:46:44: Also die Aktienmärkte haben einen Allzeit hoch, Gold hatten einen Allzeit hoch.

00:46:48: Zinsen sind jetzt, ja, haben wir wieder ein bisschen, aber so viel ist es im Moment auch nicht.

00:46:54: Wie geht man denn davor am besten?

00:46:55: Was ist denn da das Mittel der Wahl?

00:46:57: Ist es die berühmte Streuung oder ist es, was man da am besten macht?

00:47:04: Also ich kann mir vorstellen und bei vielen Diskussionen ist das auch Thema, dass so zwei zwei Themenkomplexe dabei gibt.

00:47:16: Es gibt den einen oder anderen, der sagt, die Welt ist so unsicher.

00:47:21: Man kann eigentlich gar kein Geld sparen.

00:47:23: Das ist alles zu unsicher.

00:47:28: Das halte ich für übertrieben und in unseren Diskussionen oder den Zahlen, die wir uns anschauen, findet sich das auch nicht wieder.

00:47:37: Die Welt ist immer von großen Unsicherheiten.

00:47:41: gekennzeichnet, es gibt immer andere Herausforderungen.

00:47:45: Die Wirtschaft ist aber zum großen Teil sehr robust, was auch politische Veränderungen angeht.

00:47:52: Das haben wir eben jetzt gerade in den letzten drei, vier Jahren sehr, sehr deutlich gemerkt, sowohl in der Corona-Zeit, wo er empfindliche extreme Veränderungen in der Rahmenbedingung bis zum Shutdown, den wir dann auch mal hier gehabt haben.

00:48:08: Und auch die Veränderungen, die jetzt geopolitisch anstehen, haben Unternehmen extrememöglich gerne.

00:48:15: Das ist ja auch ihre Aufgabe.

00:48:16: Als kleinste, flexibelste Einheiten in den Marktwirtschaften, sich sehr, sehr schnell an unterschiedliche Bedingungen anzupassen.

00:48:26: Preis-Signale, die sie empfangen, die Produktion raufzufahren, herunterzufahren, die Produktion zu verändern.

00:48:33: Das ist beispielsweise das, was bei deutschen Unternehmen gerade extrem passiert.

00:48:37: Die ganze energieintensive Produktion funktioniert nicht mehr.

00:48:40: Also was kann man sonst machen?

00:48:42: Amerika fällt für jetzt auch wieder nicht alle, aber einige Unternehmen aus als Absatzmarkt.

00:48:48: Was kann man tun?

00:48:48: Wo kann man sich neue Kunden suchen?

00:48:50: Es gibt einen wahnsinnigen Strukturwandel zurzeit in den deutschen Unternehmen.

00:48:56: Ob das gut oder schlecht ist, wohin es führt, ist jetzt mal ein anderes Thema, aber dass Unternehmen eben in der Lage sind, sich auch unter diesen Bedingungen eben weiterzuentwickeln.

00:49:07: Das sieht man, es geht so weit, dass diese geopolitischen Dinge, Signale, die da von der US-Administration ausgehen, beispielsweise die Weltkonjunktur, kaum beeinflusst haben.

00:49:22: Wir haben Anfang des Jahres als Trump noch nicht verkündet, was er machen wollte.

00:49:26: Ein Wachstum erwartet von drei Prozent.

00:49:29: Zwischendurch, im März, April, Mai, waren wir mal unsicher.

00:49:33: Wir waren alle bisschen unsicher, was so passiert.

00:49:35: Na ja, so bei Zäulen von hundert Prozent, da kommt man da schon mal ins Nachdenken, und da hatten eigentlich die Aussichten auch ein bisschen zurückgenommen.

00:49:44: Mittlerweile sehen wir, was für Daten einlaufen und diese Robustheit von Unternehmen schlägt sich eben darin nieder.

00:49:50: Und wir sind jetzt wieder bei einer Wachstumszahl für die Weltwirtschaft, die wieder bei drei Prozent liegt.

00:49:56: Das gilt auch für den Welthandel.

00:49:57: Der Welthandel, von dem man jetzt glaubt, der bricht zusammen, passiert nicht.

00:50:02: Also es wird da umgelenkt um die amerikanischen Zollmauern drum herum.

00:50:07: die Exporte nach Amerika gehen deutlich zurück.

00:50:12: Dafür merken wir, dass die Exporte in europäische Länder steigen aus Deutschland heraus und auch sogar nach China steigen.

00:50:18: Umgekehrt ist auch der Export aus China sehr stark eben nach Europa jetzt statt nach Amerika.

00:50:24: Also diese Veränderungen, die finden jetzt gerade statt.

00:50:27: Aber von oben geschaut ist die Wasseroberfläche eigentlich relativ ruhig für das, was darunter stattfindet.

00:50:32: Das ist schon bemerkenswert.

00:50:33: Also Inflation, Welthandel.

00:50:36: Weltkonjunktur sind von der obersten Ebene heraus erstaunlich stabil.

00:50:42: Wie gesagt, darunter findet sehr, sehr viel statt.

00:50:45: Und deswegen ist diese Idee, dass hier alles zum Anlegen nicht taugt.

00:50:49: Das ist übertrieben.

00:50:53: Aber ja, wir müssen uns schon Gedanken machen, wie das ist mit dem Anlegen, mit dem Geld.

00:50:59: Wer also sagt wegen der ganzen Unsicherheiten, will er nur noch Bargeld halten?

00:51:04: Oder Gold?

00:51:06: Oder Gold?

00:51:07: Gold hat keine Rendite, hast du mal gesagt.

00:51:11: Na ja, Gold hat keine laufende Rendite.

00:51:14: Es ist kein Betriebsablauf darunter, der eben Einkommen erzielt, die dann eben an den Anleger ausgezahlt werden.

00:51:23: Das ist bei Gold eben nicht der Fall.

00:51:26: Also wer beispielsweise jetzt nur Bargeld halten möchte, der hat mehrere Probleme.

00:51:32: Einmal wird es im Keller feucht, das ist das eine, das andere ist, Bargeld gibt auch keine Rendite.

00:51:41: Und so niedrig die Inflation ist.

00:51:43: Selbst wenn sie bei zwei Prozent ist, was genau das richtige Ausmaß ist, halbiert sich der Geldwert alle dreißig Jahre.

00:51:49: Und dann ist der Bargeldhaufen im Keller halt dann noch die Hälfte wert.

00:51:52: Das muss man im Hinterkopf halten.

00:51:53: Man muss also etwas tun, um eben anderen, die zu erwirtschaften, also zumindest bei der Inflationsrate liegt.

00:52:00: Und da ist es selbst mit dem Sparbuch schwierig, selbst auf die Gefahr, dass wir jetzt hier rausgeschmissen werden.

00:52:08: Ich will auch keinen Missverständnis aufkommen lassen.

00:52:12: Jeder

00:52:13: braucht

00:52:14: ein Sparbuch oder eine Termineinlage für gewisse Zwecke, für Liquiditätsvorhaltung, ist das absolut notwendig.

00:52:23: Aber alles, was darüber hinausgeht, muss eben eine gewisse Verzinsung aufweisen.

00:52:27: Und da bleiben nun mal die Aktienmärkte, die Anleimmärkte und die Immobilienmärkte.

00:52:34: Und die spiegeln eben diese Robustheit der Wirtschaft zur Zeit wieder.

00:52:39: Die laufen sogar sehr gut, da muss man gucken, wo ist es vielleicht auch zu heiß gelaufen.

00:52:46: Und an denen muss man sich beteiligen, wenn man eine Rendite erzielen möchte, die oberhalb der Inflationsrate.

00:52:51: Und das kann man eben machen über Einzelaktien.

00:52:54: Da muss man den ganzen Tag dann recherchieren und machen und tun.

00:52:56: Da

00:52:56: muss man gut aufpassen auch.

00:52:58: Ja, deswegen, da muss ich jeden Tag eben, also deswegen beschäftigen wir ja ein paar Leute, die das professionell machen und selbst beim Einschlafen noch die Börsenkurse studieren.

00:53:07: Man kann eben das ganze über Fonds machen.

00:53:11: Da gibt es den ETF, der ja immer... beliebter wird.

00:53:16: Wobei der ETF natürlich das Problem hat, ist ein sperrenstarres Corset.

00:53:19: Also da hat man eben den ganzen Index und dann eben auch vielleicht die Teile des Indexes, die sich dann vielleicht ein bisschen problematisch entwickeln, wie gerade die KI-Aktien in den USA.

00:53:29: Deswegen gibt es eben auch andere Konzepte, den aktiven Fond oder die Vermögensanlage, wo dann eben die Leute, die dann an den Bildschirmen sitzen, dann versuchen, dann jetzt mal ein bisschen Gold zurückzufahren oder ein bisschen KI auch zurückzufahren, also das ein bisschen auszugleichen.

00:53:48: Wie auch immer, ja, in welcher Form, es gibt viele Formen, aber man muss eben tatsächlich auch in dieser Welt sehen, dass eben das Vermögen erst mal zumindest erhalten bleibt, sich aber eigentlich ja auch so ein bisschen vermehren sollte.

00:54:03: An dieser Stelle kommt jetzt der offizielle Disclaimer, dass wir natürlich hier keine Anlagetipps geben, sondern am besten empfehlen, ein Beratungsgespräch zu führen in der Bank, in der Sparkasse und sich da beraten zu lassen, um die richtige Anlage zu finden.

00:54:17: Ja, jetzt sind wir schon am Ende irgendwie.

00:54:18: Zumindest mit dem Podcast heute hier.

00:54:21: Wir machen uns jetzt noch ein bisschen gemütlich hier.

00:54:22: Wir machen noch eine kleine Frage-Antwortrunde hier mit unserem Publikum vor Ort.

00:54:27: Da können jetzt natürlich die Menschen im Livestream oder alle, die uns jetzt später im Podcast hören, leider ja nicht mitmachen.

00:54:32: Ist ja so ein bisschen das Problem bei dem Podcast.

00:54:35: Man weiß ja nie, wann es die Leute hören und auch wann sie es hören.

00:54:38: Und ich weiß gar nicht, ob du es so auf dem Schirm hast, aber wir werden tatsächlich beim nächsten Mal fünf Jahre alt sein.

00:54:46: Ja, wir haben also Gepotztag sozusagen und in dem Zuge würde mich mal interessieren, wie und wann uns unsere Hörerinnen und Hörer eigentlich hören.

00:54:56: Wir rufen ja sonst immer dazu auf, uns Fragen zu schreiben an unsere E-Mail-Adresse.

00:55:00: Aber diesmal würde mich mal interessieren, wie und wann hören uns die Leute überhaupt?

00:55:03: Also auf der Fahrt zur Arbeit, in der U-Bahn, in der Badewanne.

00:55:06: Vielleicht hört uns auch jemand zum Einschlafen, das weiß ich nicht.

00:55:09: Es könnte ja auch sein.

00:55:10: Also ich höre tatsächlich ganz gerne so Hörbücher zum Einschlafen.

00:55:13: Aber das würde mich interessieren.

00:55:15: Solange du nicht vorschlägst, dass wir in der Badewanne aufnehmen, alles okay.

00:55:19: Auf keinen Fall, Herr Müller-Lüdenscheid.

00:55:23: Nein, so weit sind wir noch nicht, Uli.

00:55:27: Ja, also würde mich mal interessieren, wo hören Sie uns?

00:55:29: Wie lange hören Sie uns überhaupt?

00:55:31: Haben Sie alte Folgen nachgehört, wenn Sie später eingestiegen sind?

00:55:34: Lohnt sich das überhaupt bei einer Finanz?

00:55:35: Wie oft

00:55:35: haben wir uns wiederholt?

00:55:36: Wie oft haben wir uns widersprochen?

00:55:37: Haben wir uns widersprochen?

00:55:38: Nein, das glaube ich nicht.

00:55:39: Widerholt haben wir bestimmt was.

00:55:41: Da bin ich mir ziemlich sicher.

00:55:42: Ja, also schreiben Sie uns einfach Ihre Geschichten über unseren Podcast zum fünfjährigen Jubiläum.

00:55:47: Ich freue mich auf Ihre Zuschriften.

00:55:48: Schreiben Sie uns einfach per E-Mail an podcastatdk.de.

00:55:53: Wir machen jetzt unsere Fragerunde und alle, die uns morgen übermorgen oder wann auch immer hören, sagen wir jetzt an dieser Stelle, machen Sie es gut und bis bald.

00:56:13: Tschüss!