Mikro trifft Makro - Das Finanzmarktgespräch

Transkript

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00:00:00: Nun hat er endlich seinen Willen.

00:00:02: Nach Monaten erhörte die amerikanische Notenbank Fed Donald Trumps Beschwerden über deren Nachlässigkeit und senkt die Zinsen.

00:00:10: Allerdings ist es nur ein zackhafter Schritt und nicht der große Wurf, den Trump sich gewünscht hätte.

00:00:15: An den Märkten bleibt der Schritt eher zahnlos.

00:00:18: Der Euro notiert aber weiterhin auf recht hohen Niveaus.

00:00:21: Die Aktiemärkte, dann geht es nur ein wenig.

00:00:24: Sie eilen zumindest in den USA weiter von Rekord hoch zu Rekord hoch.

00:00:27: Zu groß sind die anderen Themen, die die Märkte beschäftigen.

00:00:30: In den USA läuft es allerdings derzeit mehr als gut und es werden hohe Einnahmen aus den Zöllen realisiert.

00:00:37: Scheint also doch zu laufen mit den Zöllen.

00:00:40: Und neben dem Goldpreis schießen auch die deutschen Arbeitslosenzahlen in neue Höhlen.

00:00:45: Was bedeutet die Zinssenkung in den USA?

00:00:47: Funktioniert Donald Trumps Zollpolitik vielleicht doch?

00:00:51: Und was ist eigentlich mit dem Fachkräftemangel in Deutschland?

00:00:54: Wir sprechen drüber in dieser Folge.

00:01:08: Hallo und herzlich willkommen zur einhundertvierunddreißigsten Folge Mikrotreff Makro.

00:01:12: Heute ist Donnerstag der fünfundzwanzigste September zweitausendfünfundzwanzig und bei mir sitzt heute wieder der Chefworx wird der Dekabank Dr.

00:01:20: Ulrich Carter.

00:01:21: Guten Morgen Ulrich.

00:01:23: Hallo Dirk, schön, dass es dir wieder gut geht.

00:01:25: Ja, ich bin ja in der letzten Folge von unserem Kollegen Björn Kunkel vertreten worden, da es mich ja krankheitsbedingt etwas aus der Bahn geworfen hat.

00:01:32: Also ich war dann tatsächlich mit dem grümmten grippalen Infekt so ein bisschen aus der Bahn geworfen worden.

00:01:39: Vielen Dank nochmal an der Stelle an Björn, dass er das so kompetent vertreten hat hier und natürlich auch an meine wunderbare Kollegin Tanja, die die Produktion der Folge dann übernommen hat.

00:01:48: Man kann sagen, mit solchen Kollegen kann man echt arbeiten.

00:01:51: Also vielen Dank nochmal an alle, dass das so reibungslos geklappt hat.

00:01:55: Wischen wir mal meine Krankengeschichte beiseite und blicken erstmal über den großen Teich.

00:01:59: Ja, Donald Trump hält das Tempo in allen Berichterstattungen derzeit wieder sehr, sehr hoch.

00:02:03: Er ist quasi omnipräsent derzeit.

00:02:06: Nun hat er auch endlich seinen Willen in Bezug auf die Zinssenkungen bekommen.

00:02:10: Da hat er ja monatelange kämpft mit Jerome Powell eigentlich.

00:02:13: Das war ja ein richtiges Gefecht, was die zwei da ausgetragen haben.

00:02:16: Nun also die große Erlösung.

00:02:18: Die Frage ist natürlich, hat es denn an den Märkten auch was ausgelöst, weil es war ja eher so ein kleiner Schritt, muss man sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu

00:02:29: sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen, um zu sagen beispielsweise gewünscht hätte?

00:02:32: Ja, und die Frage ist wirklich, was Jump und die Geschichte drumherum jetzt zu diesem Zinshund beigetragen hat.

00:02:38: Das ist nach meiner Auffassung minimal.

00:02:43: Es gab eine Zinssenkung bei der US-amerikanischen Notenbank um ein Viertelprozentpunkt.

00:02:48: Das war an den Märkten erwartet worden und das ist eben

00:02:52: auch

00:02:52: geliefert worden.

00:02:54: Das ist ein Zeichen dafür, dass die FED eben jetzt nicht durchdreht wegen des politischen Drucks, sondern dass sie ganz konventionell entscheidet, wie das ihr Auftrag ist.

00:03:10: Und das hat sie getan.

00:03:11: Ja, die Inflation ist noch zu hoch.

00:03:14: Aber die FED hat ja eben auch eine andere Aufgabe neben der Inflation.

00:03:19: Sie soll anders als die europäische Zentrale auch die Konjunktur unterstützen.

00:03:24: Und die Konjunktur schwächelt tatsächlich, das haben wir an vielen Daten gesehen.

00:03:28: Und zwar so stark, dass man schon was tun muss, geldpolitisch, erst recht, wenn man davon ausgeht, dass diese zu hohe Inflation nur vorübergehend sein wird, weil es eben die Zölle sind, die im nächsten Jahr dann ihre Wirkung auch wieder verlieren auf die Inflation.

00:03:45: Der Markt erwartet weitere Schritte, vier Schritte im nächsten halben Jahr, wir erwarten drei Schritte.

00:03:52: Also eigentlich gar nichts Auffälliges.

00:03:55: Warum gab es denn dann den ganzen Hype um die Nominierung für die FED, um den Rausschmiss von Boardmember Lisa Cook und den ganzen Untergangsrhetorik über die Geldpolitik?

00:04:04: Das war ja ein Riesenbuhai, der da passiert ist im Vorfeld jetzt.

00:04:09: Alles gar nicht so schlimm, gar nicht so wichtig.

00:04:10: oder ist es doch im Hintergrund immer noch am Brodeln?

00:04:13: Naja, also es kann ja potenziell tatsächlich katastrophal werden.

00:04:18: Die Produktion des Geldes ist für die Wirtschaft essenziell.

00:04:24: Und zwar muss die Produktion so laufen, dass das Geld Qualität hat.

00:04:29: Und Qualität hat eine Währung nur dann, wenn sie preisstabil ist.

00:04:32: Das heißt, wenn die Inflationsrate eben niedrig ist.

00:04:35: Und wenn man da Schindluder betreibt, dann kann man wirklich viel viel Schaden anrichten.

00:04:38: Aber noch ist es eben nicht so weit.

00:04:42: Trump möchte mehr Einfluss haben auf die FED und deswegen besetzt er, wie das aber auch jeder Präsident macht, alle Positionen, die er turnusgemäß besetzen darf, gehen ja Amtszeiten zu Ende und es werden neue Leute berufen und er besetzt die mit Leuten, die ihm eben gefallen.

00:05:00: Das heißt die Auffassungen haben, die seinen entsprechen.

00:05:04: Das wird häufig eher so dargestellt, als ob er da so Aufziehpuppen in die Fett setzt, die dann alles machen, was er will.

00:05:14: So einfach ist es also nicht.

00:05:15: Das würde auch ein wenig den Menschen in den Gremien in der Federal Reserve nicht gerecht werden.

00:05:23: Ja, es ist richtig.

00:05:24: Einer seiner Leute, die jüngste Besetzung, Stephen Mirren, hat sich als Einziger bei dieser Entscheidung geäußert, dass er meint, die Zinsen müssten weit niedriger sein.

00:05:35: Und zwar nicht nur twenty-fünf Basispunkte, sondern zweihundert Basispunkte.

00:05:38: Das heißt, zwei Prozent.

00:05:40: Zwei

00:05:40: Prozent.

00:05:41: Und von dort aus würde er erst anfangen zu diskutieren.

00:05:45: Aber es ist ja so, dass auch Mirren vom Fach ist.

00:05:49: Es ist ja nicht so, dass Trump Hafenarbeiter oder Chemiker jetzt in die Fette setzt, sondern Mirren ist Ökonom.

00:05:56: und in der ökonomischen Debatte ist es immer so, es gibt keine endgültigen Wahrheiten, sondern es ist viel zu diskutieren.

00:06:04: und Diskussionen beleben ja tatsächlich auch die Debatte und auch Lösungen.

00:06:10: Und es gibt eben durchaus eine Diskussion um den richtigen sogenannten neutralen Zinssatz, also der Zinssatz, den man in eine Notenbank einstellen sollte, wenn die Wirtschaft in Ordnung ist.

00:06:21: Und er meint eben, dass dieser neutrale Zinssatz niediger liegt als viele, viele andere Ökonomen, viele Ökonomen gehen davon aus, dass dieser neutrale Zinssatz in Amerika etwa bei drei Prozent liegt.

00:06:34: Myron sagt höchstens zwei Prozent.

00:06:38: Er sagt... Das Wirtschaftsprogramm von Trump wird das Wachstum verlangsamen und zu einem langsameren Wachstum gehört in der Tat ein niedrigerer Zins.

00:06:48: Das Wirtschaftsprogramm von Trump würde auch dazu führen, dass die Leute mehr sparen.

00:06:52: Mich überzeugt das nicht, aber zumindest bewegt sich der Mann eben auch auf dem Boden von makroökonomischen Diskussionen.

00:07:00: Und das muss man immer im Hinterkopf haben.

00:07:02: Also ist schon ganz klar, wenn die Fett zu einem Befehlsempfänger des weißen Hauses würde, ist das ein großes Risiko.

00:07:08: für die Stabilität in Amerika in den kommenden Jahren.

00:07:12: Aber so einfach ist das eben nicht.

00:07:15: Gerade bei den Ökonomen und gerade bei solchen Institutionen wie der Notenbank gibt es in den Gremien eine starke Eigendynamik.

00:07:24: Die Leute diskutieren, führen Fachdiskussionen und dabei einflusst man sich dann gegenseitig dann doch schon so, dass am Ende eine moderate Meinung rauskommt.

00:07:34: Und das beste Beispiel, dass die Leute eben nicht so einfach zu steuern sind, ist eben der Chef der Notenbunker Room Paul selber.

00:07:43: Der wurde von Donald Trump ja als ein sehr, sehr dummer Mann beschrieben, weil eben Paul auch der Auffassung ist, dass der neutrale Zinssatz eben höher ist.

00:07:55: Aber wer hat Paul ins Amt gehoben?

00:07:56: Wer hat ihn ernannt?

00:07:58: Donald Trump in der ersten Amtszeit.

00:07:59: Also insofern.

00:08:01: Ob die Fett jetzt zur Marionette wird, ich bin da nicht ganz überzeugt.

00:08:04: Aber es bleibt ein Thema, ganz klar.

00:08:06: Denn das Thema Nominierung geht ja weiter und das muss schon beobachtet werden.

00:08:11: Ja.

00:08:11: Nach den Leitzentsenkungen gab es ja auch die klassische Pressekonferenz, wo eben der Notenbank-Chef Jerome Powell auch nochmal erläutert hat.

00:08:19: Wieso, weshalb, warum das Ganze jetzt passiert ist.

00:08:21: Da wird ja jedes Wort dann immer auf die Goldwaage gelegt.

00:08:24: Es gibt gewisse Ausdrücke, die da verwendet werden, die irgendwas anzeigen.

00:08:28: Es ist so ein bisschen mysteriös, so ein bisschen wie so ein Orakel fast, was man lesen muss dann immer.

00:08:34: Hier war es jetzt so, dass er gesagt hat, naja, der Arbeitsmarkt in den USA, der hat noch ein erhöhtes Risiko.

00:08:40: Derzeit war er recht stabil.

00:08:42: Die ganze Zeit, jetzt hat er erhöhte Risiken.

00:08:44: Das scheint ja gerade so ein Ding zu sein, dass in den USA der Arbeitsmarkt sich so ein bisschen verändert.

00:08:49: Und das war wohl auch der Auslöser für die Zinssenkung überhaupt.

00:08:52: Ja, genau.

00:08:53: Es ist klar, dass die starke Wirtschaftsdynamik in den USA sich abschwecht.

00:08:59: Ein Anzeiger dafür ist der Arbeitsmarkt und dann muss man eben versuchen rauszufinden, wie sind die einzelnen Einflüsse.

00:09:07: Und beim Arbeitsmarkt ist ganz klar, dass eben die verminderte Migration, die Einwanderung, die Zahlen ganz stark verändert.

00:09:16: Es stehen eben weniger Personen zur Verfügung.

00:09:19: und wenn dann jetzt weniger Jobs entstehen.

00:09:25: Dann muss man sich immer fragen, liegt das daran, dass die Wirtschaft schwächelt oder liegt es daran, dass nicht mehr genug Leute da sind?

00:09:34: Ein Gradmesser dafür ist dann auch die Arbeitslosigkeit.

00:09:38: Die steigt eben noch nicht an.

00:09:41: Und wenn das passieren würde, dann wäre es ganz klar, dass die Wirtschaft sich abkühlt in den USA.

00:09:49: Was wir im Hinterkopf haben müssen, ist, dass Die Stärke aus den letzten Quartalen, wenn nicht sogar Jahren in den USA

00:09:59: doch

00:09:59: sehr stark aus der Technologiegeschichte gekommen ist, die das Wachstum bei den Investitionen ist sehr stark getrieben durch die KI-Milliarden, hunderte Milliarden, wenn nicht sogar noch eine Dimension höher, die da hineingehen.

00:10:17: Was nichts heissen soll, dass deswegen dieser Aufschwung eine schlechte Qualität hat, aber es ist eben schon eine wichtige Säule.

00:10:25: Und da muss man immer genau hinschauen, wie sich weiterentwickelt, ob das so weitergehen kann.

00:10:31: Das tut die Fett auch.

00:10:33: Wie sie jetzt reagiert, ist eben ein behutsamer Kurs.

00:10:35: Und behutsame Zinssenkungen sind auch sinnvoll.

00:10:39: Auch an den Notenbank weiß ja nie genau, wo es hingeht mit der Wirtschaft im nächsten Jahr.

00:10:46: Sie tastet sich ja langsam voran.

00:10:48: Und bei dieser Einflussnahme, um darauf noch mal zurückzukommen, ich glaube, Trump geht es

00:10:56: auch

00:10:57: nicht nur, vielleicht auch gar nicht mehr vorrangig, um die Zinsen, denn das wäre sehr kurzfristig gedacht, wenn Trump sagt, die Notenbank soll die Zinsen so niedrig wie möglich halten, dann vernachlässigt er ja, dass die Notenbank die eigentlich wichtigen Zinsen in der Wirtschaft gar nicht steuern kann.

00:11:17: Das sind die Kapitarmarkzinsen, die längerfristigen Zinsen, die kann den Fett gar nicht direkt beeinflussen.

00:11:24: Und es kann sehr gut sein, dass bei zu niedrigen, kurzfristigen Zinsen eben gerade die langfristigen Zinsen ansteigen, weil die Leute denken, also in den Marktteilen, die man denken, jetzt kommt Inflation und das wird dann sofort in gesteifeln, höheren Zinsen eingepreist und damit hätte... Trump sich dann einen Bärendienst erwiesen, weil Hypotheken sind zum Beispiel zwei so dann ansteigen und das ist ja genau das, was er nicht haben will.

00:11:43: Nein, also dieses Thema, dass jetzt die Zinsen unbedingt auf Null gesetzt werden müssen, das ist glaube ich gar nicht so sehr im Vordergrund.

00:11:51: Nein, es geht Trump auch noch um was anderes, nämlich die Notenbanken macht ja nicht nur die Leitzinsen, sondern ist ja auch der Regulierer des dankensystems.

00:12:03: Und das ist für Trump genauso wichtig wie die Zinsen selber.

00:12:09: Es geht um die Regulierungskompetenzen der FED.

00:12:11: Die FED kann Anreize setzen, sie kann Geh- und Verbote für das Bankensystem aussprechen, beispielsweise in dem Feld des Erwerbs- und Staatsanleihen bis hin zu dem Punkt, dass die FED auch selber Staatsanleihen kaufen kann.

00:12:28: Und hier eine... Fett Politiker zu haben, die näher an der Regierung sind ist Trump mindestens genauso wichtig wie niedrige Zinsen, weil er eben dafür sorgen muss, dass die hohe Produktion an Staatsanleihen in Zukunft auch gekauft wird.

00:12:46: Also, wenn man mal ein Strich drunter zieht und unter dieses große Thema US-Geldpolitik die kurzen Zinsen werden weiter sinken in den USA.

00:12:55: Wir glauben, die langen Zinsen auch etwas, weil sich die Aufregung ein bisschen legen wird.

00:13:00: Und ob die Fett jetzt wirklich am Ende ihrer Unabhängigkeit ist, ich bezweifle das.

00:13:05: Schauen wir nochmal kurz nach Deutschland auf den Arbeitsmarkt hier.

00:13:09: Der ist ja auch nicht sonderlich stabil.

00:13:10: Da haben wir ja zwischenzeitlich mal diese magische Grenze von drei Millionen Arbeitslosen geknackt.

00:13:14: Ich weiß gar nicht, wo wir jetzt stehen aktuell, ob wir da immer noch drüber sind.

00:13:18: Ja, die letzten Zahlen sind Monatszahlen, die gekommen sind, leicht über drei Millionen.

00:13:22: Ja, und da kann man sich ja dann überlegen, mit dem Fachkräftemangel weiß ich ja nicht, wenn so viele Leute Arbeit suchen, dann kann es ja soweit gar nicht her sein mit dem Fachkräftemangel.

00:13:30: Vielleicht steckt ja noch was ganz anderes dahinter.

00:13:33: Vielleicht ist es ja doch die KI, die da schon rein spielt jetzt.

00:13:36: Ja, dafür ist es noch ein bisschen zu früh.

00:13:38: Da gibt es sicherlich einzelne Geschichten, wie man so schön sagt, anekdotische Evidenzen dafür, dass einige Routinearbeiten von KI übernommen werden, was insbesondere auf den Markt für Berufseinsteiger eine Bedeutung hat, weil da eben die Heranführung ans Beruf leben, ja auch daran besteht, eher mit Routinearbeiten einzusteigen.

00:14:04: Aber das sind noch keine Phänomene, die sich wirklich zahlenmäßig belegen lassen.

00:14:08: Also das ist noch ein bisschen früh, das zu konstatieren.

00:14:12: Dann haben wir in Deutschland ja eine zweite große Welle, die gerade läuft.

00:14:16: Wir haben eine riesige Umstrukturierung in der Industrie, nicht nur wegen der Zölle, wo jetzt wirklich Geschäftsmodelle sich ändern, Kundenbeziehungen sich ändern.

00:14:28: Man geht raus aus den amerikanischen Exportverbindungen, sucht sich neue Kunden.

00:14:34: Man ändert sogar die Produktpalette.

00:14:36: Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Anzahl von Menschen, die in den Fabriken arbeiten.

00:14:42: Wir hatten das Energiethema, dass die deutschen Unternehmen eben keine energieintensive Produktion mehr machen.

00:14:49: Auch das hat Auswirkungen auf die Jobs in der Industrie.

00:14:53: Aber hier haben wir durchaus eben auch Gegenentwicklungen.

00:14:56: Wir haben die Aufbau der Rüstungsindustrie und wir haben das selber mal in der Untersuchung uns angeschaut.

00:15:05: der Druck auf Arbeitsplätze in der Industrie durch beispielsweise auch das Problem in der Automobilindustrie, Zulieferer usw.

00:15:13: Das heißt, der Abbau der Jobs in diesen Bereichen entspricht von den Größenordnungen her so ungefähr dem, was man erwarten kann, was aufgebaut wird in der Rüstungsindustrie.

00:15:23: Also hier ist es eher ein Drehtüreffekt, das eben vor allen Dingen auch von der Qualifikation her Leute aus dem Maschinenbau eben mehr oder weniger die Firma wechseln.

00:15:35: Also da gibt es eben auch ausgleichende Themen.

00:15:38: Ja, dann fragst du genau, wie kommt es dann, dass dann doch anscheinend die Anzahl der arbeitslosen Menschen steigt.

00:15:46: Ein Punkt ist, dass man aus Sicht der Arbeitgeber eben diejenigen, die man haben will, nicht findet.

00:15:55: Und diejenigen, die es am Arbeitsmarkt gibt, man nicht haben will.

00:15:59: Das heißt also, dass die Qualifikationen tatsächlich nicht stimmen, dass zu wenig gut ausgebildete Leute da sind.

00:16:05: Das ist das Thema Fachkräftemangel, Fach, nicht nur Arbeiter, sondern auch im Dienstleistungsbereich, also jeder, der eine Ausbildung hat.

00:16:14: Und da scheint es im Argen zu liegen, dass wir von den Ausbildungsprofilen her... nachgelassen haben.

00:16:25: Das ist ein großes Problem.

00:16:27: Also mit anderen Worten, wenn jemand jetzt aus der Automobilindustrie rausgeht, vielleicht nicht in die Rüstungsindustrie wechselt, der kann ja nicht einfach irgendwo anders eingesetzt werden, wo er gar keine Kenntnis hat.

00:16:37: Immer noch einfacher als jemand, der keine Ausbildung gemacht hat und dann in einen Job gehen soll, der eben wirklich Qualifikationen verlangt.

00:16:46: Ja, dann lass uns doch auch nochmal auf die Zölle in den USA schauen, du hast eben schon angesprochen, das tangiert uns natürlich hier auch in Europa ziemlich stark.

00:16:53: Es kam jetzt ja eine erste Zahl zu den Zöllen, etwa fünfhundert Milliarden pro Jahr, möchte er zusätzlich einnehmen mit diesen Zöllen, das ist natürlich eine gigantische Zahl, die da neue Mittel in die Staatskassen spült in den USA.

00:17:07: Die große Wirtschaftskrise, die durch die Zölle ausgelöst werden soll, die scheint es auch noch nicht zu geben, zumindest und scheint auch nicht in Aussicht zu stehen.

00:17:16: Hat Trump da einfach Glück gehabt mit der Phase, in der die Zölle erhoben hat?

00:17:19: oder strafft er seine Kritiker jetzt lieben?

00:17:22: Ja, also wirklich, das ist der große Hammer.

00:17:24: Das ist die große Erkenntnis zum Mitte des Jahres, dass diese großen Auswirkungen, man hat ja den Eindruck gehabt, als würde ich die ganze Welt zusammenbrechen, weil Amerika sich jetzt abschottet, dass das offensichtlich nicht passiert.

00:17:39: Das wird auch weiterhin nicht passieren, selbst wenn wir sagen, die Wirkungen der Zölle werden sich erst länger entfalten.

00:17:47: Man hat sicherlich den Fehler gemacht zu glauben, dass jetzt von heute auf morgen alles anders ist, aber das ist nicht so.

00:17:54: Die Zölle brauchen Monate, ich würde sogar sagen, ein, zwei Jahre.

00:17:59: bis es sich wieder neu eingeruckelt hat.

00:18:01: Und dann kann man eigentlich erstmal vergleichen, was ist denn jetzt anders als vor zwei Jahren.

00:18:07: Und dann wird man auch diese Fragen beantworten, wer trägt es denn jetzt eigentlich?

00:18:12: Du hast gerade gesagt, fünfhundert Milliarden.

00:18:15: Das ist viel Geld, aber man muss auch sehen, dass Amerika eine Riesenwirtschaft ist.

00:18:20: Und wenn man das viel Geld gegenüber dieser Riesenwirtschaft sich anschaut, dann stellt man fest, es ist doch nur eins Prozent des Produkts.

00:18:27: Aber immerhin, also es ist ja eine Menge Geld, was reinkommt.

00:18:30: Immerhin, aber wenn du dir vor Augen führst, dass der amerikanische Staat einen Defizit, also zu wenig Geld in der Staatskasse hat, in Höhe von sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts, dann kann man sagen, ja schön, die zusätzlichen Zolleinnahmen, die mindern jetzt das Defizit ein bisschen, aber es bleiben fünf Prozent oder vier Komma fünf Prozent übrig, immer noch viel zu viel.

00:18:52: Es ist also höchstens ein Baustein, ein Museumstein von einer Strategie, wo er sagen kann, Trump möchte vielleicht auch ein bisschen die Staatsfinanzen reparieren, reicht aber auf gar keinen Fall aus, das weiß ich auch.

00:19:05: jeder einig gut.

00:19:06: aber dann ist natürlich vor einigen die frage wer zahlt?

00:19:10: am ende gibt ja nur drei möglichkeiten also entweder zahlt ist der us amerikanische konsument weil die zölle einfach dann die preise weitergewälzt werden.

00:19:21: danach sieht es zur zeit eben nicht aus.

00:19:24: und dieser prozess dass es am endkunden ankommt Der braucht einfach Zeit.

00:19:28: Das kann man gar nicht beurteilen jetzt, ob und in welchem Ausmaß diese Überwälzung statt.

00:19:33: Wenn es haben schon Überwälzung stattgefunden, dann macht Branchenstudien im Bereich von sehr konsumnahen Gütern, die eingeführt werden.

00:19:43: Also keine Vorprodukte, sondern tatsächlich Konsumgüter.

00:19:45: Da sieht man auch schon, wie es weitergegeben wird.

00:19:48: Allerdings zahlhaft.

00:19:50: langsamer, als man erwartet hat und vor allen Dingen selbstverständlich nicht alles, was jetzt an einem tollen Einnahmen da ist.

00:19:58: Der Konsument ist eben der eine mögliche Träger.

00:20:03: Dann kann es sein, dass es so läuft, wie Trump sich das vorstellt und auch sein Berater Mirren, der jetzt bei der FET ist.

00:20:10: Die sagen nämlich, es zahlen die überhaupt gar keinen Amerikaner, sondern es zahlen die Ausländer.

00:20:16: der ausländischen Exporteure, also eine Firma in Deutschland oder in Asien, die nach Amerika liefert und die jetzt von ihren amerikanischen Importeuren gesagt bekommt.

00:20:27: Also, pass auf, wir haben jetzt Zölle hier, wir müssen nur zu einem Prozent Zölle auf eurem Maschine zahlen.

00:20:34: Und wenn wir die hier verkaufen wollen, dann müsst ihr mit den Preisen runtergehen, sonst geht das ja gar nicht.

00:20:37: Das ist eine Möglichkeit, das hätte natürlich Trump am liebsten, weil dann wirklich das Ausland diese Zölle tragen würde.

00:20:45: die außenische Exportfirma deutlich geringere Einnahmen hätte von ihrem Export, gibt es zurzeit auch wenig Anzeichen dafür.

00:20:57: Wir haben zwar jetzt in unserer Umfrage bei den Sparkassen festgestellt, dass viele Unternehmen sagen, es geht nicht, dass die Preise überwälzt werden nach Amerika, das stellen wir fest.

00:21:10: Die Konsequenz ist aber jetzt nicht, dass man die Preise senkt.

00:21:12: Das kann man sich auch nicht leisten, sondern dass man sagt, ja dann können wir halt in Amerika kein nichts mehr verkaufen.

00:21:17: Dann müssen wir uns neue Kunden suchen.

00:21:19: Das ist so eher die Strategie.

00:21:25: Also wie viel davon die Ausländerzahlen ist, muss dann eben auch nach ein, zwei Jahren festgestellt werden.

00:21:32: Ja, und wenn es die Ausländer nicht sind und auch die US-amerikanischen Konsumenten nicht sind, wer bleibt dann noch übrig?

00:21:37: Ja, der amerikanische Importeur.

00:21:39: Das heißt, die Firma, die die Importe macht und die einerseits einkauft im Ausland, andererseits verkauft im Inland und auf beiden Feldern die Zölle nicht überwälzen kann und dann müssen sie selbst getragen werden.

00:21:53: Das heißt, die Marge der Importfirma, die geht dann runter, die Gewinne gehen runter.

00:21:59: Und zurzeit sieht es aus, dass viele, viele Anteile von diesen fünfhundert Milliarden durch die US-amerikanischen Importeure zurzeit abgefedert werden.

00:22:09: Aber nochmal, das wird nicht der Endzustand sein.

00:22:11: Die werden natürlich weiterhin versuchen, so viel wie möglich davon wieder wegzuwälzen.

00:22:16: In welche Richtung?

00:22:17: Das wird man sehen.

00:22:21: Wo man sich wahrscheinlich geirrt hat, ist, dass es einfach länger dauert, bis ein neues Gleichgewicht entstanden ist.

00:22:31: Jetzt gibt es ja schon wieder die neuesten Meldungen von gestern, dass Trump Zölle sich überlegt.

00:22:39: Wahnsinnig originell.

00:22:40: Das heißt neue Zölle.

00:22:43: Und klar stellt sich der eine oder andere die Frage, wann kommt die nächste Welle, wie geht das weiter?

00:22:49: Wir glauben das nicht.

00:22:51: Also wir glauben, dass das, was jetzt erreicht ist, an Zollniveau, das sind etwa fünfzehn Prozent im Durchschnitt auf alle Güter, alle Länder, dass das wahrscheinlich auch nicht mehr stark erhöht wird.

00:23:04: Das sollte Trump aus Eigeninteresse machen, weil wenn er von dieser Zoll Höhe jetzt noch weiter nach oben geht, dann wird er den Effekt, dass sein Außenhandel schrumpft, das heißt also, dass seine Importe schrumpfen, extrem in die Höhe treiben und das wird bedeuten, dass die Zolleinnahmen sinken.

00:23:26: Das heißt, mit diesen zehn Prozent hat er wahrscheinlich ein Optimum, ein Zollsatz erreicht, der seine Zolleinnahmen maximiert.

00:23:35: Und vor dem Hintergrund glauben wir, dass diese diese Zollhöhe so einermassen auch rational ist.

00:23:41: Das heißt, da steckt schon ein rationales Kalkül dahinter, eben auch die Einnahmen eben zu maximieren.

00:23:46: Das ist eben bei diesen Regionen, in denen die Zölle jetzt liegen, der Fall und deswegen rechnen wir damit, dass das so, wie das jetzt eingeführt ist, bleibt und das heißt, die Wirtschaft kann sich darauf jetzt einstellen und das wird sie auch.

00:23:59: Genau und dementsprechend trübe ist auch die Stimmung in Deutschland.

00:24:02: So ein bisschen überraschende Daten bei den Geschäftsklima-Indizes in der Vergangenheit.

00:24:08: Aber irgendwie... So richtig Euphorie oder Aufbruchstimmung kommt jetzt auch nicht auf in Deutschland,

00:24:13: ne?

00:24:13: Ja, also gestern hatten wir den EFO-Geschäftsklimaindex.

00:24:16: Es wurde erwartet, dass die Stimmung den Unternehmen sich weiterhin leicht bessert, weil wir haben ein paar Impulse, die erwartet werden.

00:24:24: Und die kalte Dusche war, dass der EFO-Geschäftsklimaindex gesunken ist, und zwar sowohl in der Beurteilung dessen, was gerade passiert, in der Lagebeurteilung, als auch dessen, was man erwartet.

00:24:33: Beides ist zurückgegangen.

00:24:35: Kurioserweise hat das mit den Zöllen jetzt gar nichts mehr zu tun.

00:24:38: Und das deutet darauf hin, dass diese Zollstory durch ist.

00:24:41: Die Unternehmen haben jetzt eine Basis, wovon sie ausgehen können, die Zölle bleiben, so wie sie sind.

00:24:46: Wir müssen uns auf einstellen.

00:24:47: Abgehakt, wir ruckeln uns jetzt da zurecht.

00:24:51: Das, was neu ist, ist die Erkenntnis, dass die Hoffnungen auf Verbesserung in Deutschland an diesen vielen, vielen schwierigen Rahmenbedingungen, die wir für die Wirtschaft haben.

00:25:02: Und die versprochen worden sind, jetzt endlich fundamental geändert zu werden in der Rhetorik der neuen Regierung, dass das immer mehr abrackelt.

00:25:11: Das ist was, was im EFO-Geschäftslimaindex gestern ganz deutlich zu spüren war.

00:25:16: Und es gibt auch viele, viele andere Anzeichen, dass die Unternehmen sagen, da wird sich nicht viel tun.

00:25:21: Da gibt es eine Investitionsprogramm, da gibt es ein paar Schulden finanzierte Infrastrukturinvestitionen, da gibt es das Thema Verteidigung, aber das war es.

00:25:30: Also alles andere.

00:25:32: von den vielfältigen Behinderungen durch Regulierungen, Bürokratie, hohe Steuern.

00:25:38: Das wird so bleiben.

00:25:39: Da ist das Interesse der Regierung eben doch nicht so groß, sich eben mit diesen vielen Widerständen gegen Veränderungen anzulegen.

00:25:47: Und deswegen, ja, es wird vielleicht nicht mehr schlechter, aber eben Aufbruchsstimmung sieht anders aus.

00:25:54: Das ist auch was, was wir in der Umfrage bei den Sparkassen.

00:25:58: auch als Rückmeldung erhalten haben bei unserem S-Finanzklima.

00:26:02: Es ist auch so was Ähnliches, wie das IFO-Geschäftsklima.

00:26:06: Da wurde auch gesagt, dass es bis auf das Thema Infrastrukturinvestition, doch große Enttäuschung gibt auf allen anderen Feldern.

00:26:14: Und das drückt sich eben auf, wie gesagt, Aufbruchschirmung sieht anders aus.

00:26:18: Genau.

00:26:19: Und dementsprechend, lass uns noch mal so ein bisschen schauen.

00:26:21: Es wurde jetzt ja der Haushalt verabschiedet, und kurioserweise auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch

00:26:36: der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt, auch der Haushalt.

00:26:38: Ja, das geht.

00:26:38: Wir erinnern uns alle zurück.

00:26:40: Der Haushalt, der nicht beschlossen werden konnte, weil der eben daran die Ampel ausgegangen ist, also als der Ampel zerbrochen ist, an diesem Haushalt.

00:26:50: Das verstößt natürlich gegen eine solide Haushaltsführung, der Haushaltsorte beschlossen werden, bevor das Jahr anfängt.

00:26:57: Aber in der Demokratie weiß man, dass es Umstände geben kann, die das unmöglich machen.

00:27:05: Es kann ja beispielsweise, wie es jetzt ja auch der Fall war, eine Wahl stattfinden, eine neue Regierung, die dann vielleicht nur noch zwei Jahre im alten Jahr Zeit hat, um zu arbeiten.

00:27:13: Und dann kriegt man natürlich keinen neuen Haushalt hin und deswegen gibt es da Vorkehrungen.

00:27:18: Es gibt dann die vorläufige Haushaltsführung, glaube ich, Artikel, Hundertelf oder was im Grundgesetz.

00:27:25: Da darf die Regierung dann weitermachen.

00:27:28: Also Renten müssen ja weiter gezahlt werden.

00:27:31: Und alle anderen Ausgaben oder Projekte, die man angefangen hat, müssen ja weitergemacht werden.

00:27:35: Da kann man nicht einfach sagen, wenn's hier mal auf ist, gibt es keinen... der Haushalts noch nicht fertig.

00:27:40: Deswegen, das heißt, vorläufige Haushaltsführungen, man darf also weitermachen, aber viele Dinge sind dann erschwer.

00:27:45: Wenn man Neues anfangen möchte, also neue Projekte regierungsseitig dann auf die Beine stellen möchte, dann kann man das noch nicht machen, weil das Parlament eben dem Haushalt noch nicht zugestimmt hat.

00:27:55: Die Hürden dafür, neue Ausgaben zu machen, die sind dann höher, aber die Alten dürfen dann durchaus weiterlaufen.

00:28:03: Und dann damit arbeiten wir jetzt in der ersten Jahreshälfte.

00:28:07: Und das ist jetzt geheilt worden durch die Beschluss des Haushalts.

00:28:11: Jetzt kommt dann eben Turnus gemäß vor dem Jahr.

00:28:14: Ja,

00:28:15: bis Jahr ist gut.

00:28:16: Also wir haben jetzt Ende September.

00:28:19: Das Jahr ist fast rum.

00:28:20: Das stehen schon die Lebkuchen in den Supermärkten.

00:28:22: Du hast ein bisschen abgerundet.

00:28:26: Lass uns doch jetzt nochmal auf den Haushalt schauen.

00:28:28: Also für beide Jahre ist das jetzt so weit durch.

00:28:31: Das heißt, wir haben auch unsere großen Investitionspakete in die Infrastruktur, was du eben ja auch schon angesprochen hast.

00:28:36: Das heißt jetzt geht's vorwärts in Deutschland, oder?

00:28:39: Ja, fragt sich nur, wie weit.

00:28:41: Also die Enttäuschung liegt ja darin, und die Kritik ist ja jetzt schon lange ausgebreitet worden.

00:28:45: Die Öffentlichkeit ist viel von dem zusätzlichen Geld, was man sich eben auch verschuldungsmäßig in den Sonderformen da eingebucht hat, dass das eben doch nicht in Investitionen geht.

00:29:00: Also man kann ja mit Zuhälzungen Geld, das kann man ja für Konsum ausgeben oder man kann es eben für die Zukunft investieren in Straßenbrücken, Schulen und so weiter.

00:29:11: Und das

00:29:11: kurbelt ja auch die Wirtschaft wieder an, weil das muss gebaut werden.

00:29:14: Das kurbelt die Wirtschaft.

00:29:14: Das

00:29:15: kann Personal eingestellt werden.

00:29:16: Beides kurbelt die Wirtschaft an.

00:29:18: Wenn man die fünfhundert Milliarden in einem Jahr verschenkt an die Menschen in Deutschland, dann ist das ein super Wirtschaftsankurbel.

00:29:25: Hat Donald Trump ja gemacht in seiner ersten Amtszeit, hat er doch Sex unterschrieben,

00:29:28: ne?

00:29:29: Ja, das war vor dem Hintergrund, dass die Menschen dachten, die Welt bricht zusammen.

00:29:34: Wir waren nämlich in Corona, die Wirtschaft war geschlossen.

00:29:38: Und deswegen hat man den Menschen sehr viel Geld aufs Konto überwiesen, damit sie das Vertrauen nicht verlieren.

00:29:45: Das ist sogar eine Geschenkaktion, wo man auch aus ... Sonst konservative Ökonomen sagen, ja, in der Situation, wo das ganze Schiff unterzugehen droht, da muss man tatsächlich alles tun, dass die Löcher gestopft werden.

00:30:00: Das haben wir aber jetzt nicht mehr.

00:30:01: Nur mal wirklich zum Vergleich, wenn man das jetzt machen würde, dann würde es natürlich auch einen Schub beim Bruttoinlandsprodukt geben.

00:30:08: Der Konsum würde ja steigen ohne Ende und dann würde geproduziert werden.

00:30:12: Das ist aber eine sehr, sehr kurzfristige Sichtweise.

00:30:15: Nach zwei Jahren ist das wieder vorbei.

00:30:16: Läuft dieser Impuls aus, die fünfhundert Milliarden sind weg und müssen mal zurückgezahlt werden.

00:30:23: Deswegen ist die optimale Wirkung von solchen fünfhundert Milliarden dann, wenn man Investitionen anstößt.

00:30:29: Das heißt also, wenn man eine Region beispielsweise mit einer Autobahn anschließt, wo dann eben Unternehmen gegründet werden.

00:30:35: Deswegen, das weiß dann über zwei Jahre hinaus, sondern das geht unter zehn, zwanzig Jahre voran.

00:30:42: Und das ist nur ein Beispiel.

00:30:44: Investitionen wirken eben alle viel, viel längerfristig.

00:30:48: Die Wirtschaftsweisen haben das mal ausgerechnet, jetzt in den letzten Monaten, als eben die Diskussion über den zusätzlichen Haushalt da so hochgekocht ist.

00:30:57: Und die haben versucht, das in Zahlen zu geben.

00:30:59: Die haben gesagt, na ja, also wenn wir das Ganze konsumtiv verwenden, diese Gelder, dann steigt das Bruttoinlandsprodukt über die nächsten fünf Jahre wahrscheinlich so Richtung insgesamt so zwei, drei Prozent.

00:31:12: Wenn wir das ganze Geld investiv verwenden, dann kann es Anstoßeffekte geben für die Wirtschaft, wo das Bruttoinlandsprodukt innerhalb von fünf Jahren, also nicht jedes Jahr, aber innerhalb von fünf Jahren, fast um zehn Prozent ansteigt.

00:31:26: Und das sind so einfach die spannenbereiten.

00:31:28: Und jetzt stellt man eben fest, dass immer mehr Geld eben aus dem normalen Haushalt oder immer mehr Aktivitäten und Vorhaben, die eigentlich bisher im normalen Haushalt finanziert worden sind, jetzt umdeklariert werden als zusätzliche Investition und eben durch den neuen Top finanziert werden und das Geld, was frei wird im alten Haushalt, dann dazu verwendet wird, um Lücken zu stopfen.

00:31:55: Da geht es natürlich insbesondere um die rapide steigenden Sozialausgaben.

00:32:01: die den Haushalt belasten.

00:32:03: Das ist natürlich jetzt auch eine Diskussion, die auch immer stärker wird, die soziale Ausgewogenheit.

00:32:11: Ja, und das weiß natürlich jetzt wesentlich weiter, als wir jetzt hier diskutieren können.

00:32:17: Es ist am Ende eine Frage, was meint man, was kann man produzieren im Jahr?

00:32:32: Und was meint man, was kann man davon verteilen?

00:32:35: Und wir haben eben eine sehr starke Betonung jetzt wieder auf das Thema verteilen.

00:32:42: Die soziale Ausgewogenheit ist natürlich niemals ausreichend.

00:32:46: Aber wir vernachlässigen die Frage, dass wir nicht mehr produzieren.

00:32:54: Und im Gegenteil in den letzten zwei Jahren haben wir sogar Produktion verloren in Deutschland.

00:32:58: Das Bruttoinlandsprodukt ist gesunken in realer Rechnung.

00:33:03: Und zwischen diesen beiden Polen, zwischen der Produktion des Bruttoinlandsprodukt und der Verteilung muss man immer sehr gut abwägen und wir vernachlässigen zurzeit, dass wir bei der Produktion extreme Schwierigkeiten haben.

00:33:16: Jedenfalls sind die Hoffnungen, die viele eben hatten, dass mehr für das Wachstum der Produktion getan wird, die sind enttäuscht worden und das ist halt die Stimmung, die sich jetzt hier verzeigt.

00:33:27: Aber dieser Effekt, den du eben angesprochen hast, also ich nehme was aus dem Haushalt raus und packe es in das Sondervermögen und habe dann im Haushalt mittelfrei, die ich verwenden kann, um Sachen, die ich sonst mit Schulden finanzieren müsste, wieder aus dem Haushalt zu finanzieren.

00:33:42: Oder

00:33:42: die man vielleicht nicht mehr finanzieren könnte und deswegen fallen

00:33:48: lassen müsste.

00:33:49: Ja, aber die Investitionen, die ich im Rahmen dieses Sondervermögens mache, das sind ja zwei Töpfe, einmal Rüstung, einmal Infrastruktur, die sind ja trotzdem da.

00:33:58: Die sind da, aber der Effekt, den man sich versprochen hat, wenn eine Regierung sagt, wir machen fünfhundert Milliarden Investitionen, dann merken viele Wirtschaftsteilnehmer, gerade Unternehmen, auf und sagen, also, wenn das der Fall ist und wir wirklich ein neues Wachstumsprogramm bekommen.

00:34:17: dann kann ich für die Branche, in der ich tätig bin, Maschinenbau-Zulieferer beispielsweise, dann kann ich mit höherer Nachfrage rechnen und dann überlege ich jetzt schon mal, plan ich jetzt schon mal eine neue Fabrikale, weil dann geht es richtig los.

00:34:29: Dieser Effekt, der ist, steckt ja dahinter, also eine Aufwärtsspirale bei den Erwartungen zu erzeugen, der steckt ja auch von der Psychologie dahinter, dass man Aufbruchsstimmung erzeugt.

00:34:41: Und dann hört man, dass von diesen zusätzlichen Investitionen nur noch die Hälfte gemacht wird, weil eigentlich Investitionen, die bisher schon gemacht worden sind, die werden es umdeklariert und als zusätzliche Investitionen gekennzeichnet und damit bleibt es eigentlich vollkommen hinter dem zurück, was man erwartet hat.

00:35:01: Es ist nicht so, dass es keine zusätzlichen Investitionen gibt und die sind ja auch in den Wachstumsvorausschätzungen drin.

00:35:08: Wir erwarten ja auch für Deutschland im nächsten Jahr ein Wachstum von einem Prozent.

00:35:13: Aber das Ausmaß dessen, was mal angekündigt, das wird eben überhaupt nicht erreicht und dann winken halt viele schon wieder ab und sagen, naja, also das wird dann wohl doch wieder viel weniger werden und dann lassen wir das mit der neuen Fabrik alle.

00:35:25: Ja, du hattest ja auch schon mal gesagt, dass du dieses ganze Thema Renten... Lücke, Rentenversicherungen, Rentenzahlungen, Sozialausgaben, dass das ja eigentlich das große Paket ist, was die Regierung jetzt mal auch von der Reformseite her angeht.

00:35:37: Das sehen natürlich auch viele, die eben die Prognosen kennen, die Dynamik in den Sozialversicherungszweigen aufgrund der Demografie, die eben immer mehr Geld in Anspruch nehmen wird.

00:35:49: Und es kein Konzept gibt, das zu finanzieren außer überhöhere Verschuldung.

00:35:55: und das ist eben keine Perspektive.

00:35:57: Wo Unternehmen und Unternehmen mehr sagen, dass man in einer solchen eher umverteilungsgeprägten Wirtschaft eben weitere Steigerungen von Kapazitäten eben eingeht.

00:36:11: Ein schwieriges Thema, glaube ich.

00:36:13: Ich würde sagen, wir machen für heute lieber Schluss.

00:36:15: Ein Dauertema, das wird uns in den nächsten Jahren wesentlich deutlicher beschäftigen.

00:36:20: Ja, das denke ich auf jeden Fall auch.

00:36:21: Vielleicht sollten wir da dann noch mal ein bisschen näher drauf schauen, wenn es da jetzt ein paar Beschlüsse gibt aus der Regierung, dass man noch mal schaut, was passiert da überhaupt aktuell in dem ganzen Bereich, Rente, Sozialversicherung

00:36:32: etc.,

00:36:32: weil das ja doch durchaus auf die deutsche Volkswirtschaft einen enormen Auswirkungen hat.

00:36:38: Die nächste Folge übrigens, da freue ich mich schon drauf.

00:36:40: Ulrich, die wird mal wieder was Besonderes.

00:36:42: Im neunten Oktober sind wir nämlich zu Gast in der Sparkasse Hildesheim-Gostler-Painer.

00:36:47: Ja,

00:36:47: der Tourbus ist schon aus der Garage geholt.

00:36:49: Ja, auf jeden Fall.

00:36:49: Der wird schon geputzt, durchgesaugt und alles bereit gemacht.

00:36:52: Und da sitzen wir mal wieder vor Live-Publikum, da freue ich mich schon drauf.

00:36:55: Weil das letzte Mal war wirklich schön, so ein bisschen Feedback auch zu kriegen.

00:36:58: Also, es ist immer so ein bisschen... Ich mag das gerne mit dir hier, wir so one-on-one quasi, aber... Wenn dann so Leute sitzen, die einem mal zunicken oder mal ein bisschen lächeln oder ja, wo immer merkt, das kommt an, ist ja schon schön.

00:37:11: Ja, schon schön.

00:37:12: Also da freuen wir uns auf jeden Fall drauf.

00:37:14: Und wenn Sie Fragen haben, dann schicken Sie uns doch gerne einfach eine E-Mail an podcastatdk.de und dann bauen wir das hier in den Podcast ein.

00:37:23: Das war's von uns für heute.

00:37:24: Machen Sie es gut und bis bald.

00:37:26: Tschüss.

00:37:28: Mikro trifft.

00:37:29: Makro ist ein Podcast der DK Bank.

00:37:32: Weitere Informationen zur DK Bank finden sie unter

00:37:35: www.dk.de-dk-mimus-gruppe.