Mikro trifft Makro - Das Finanzmarktgespräch

Transkript

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00:00:00: Börse ist doch eigentlich ganz einfach.

00:00:02: Unten kaufen, oben verkaufen.

00:00:05: Und trotzdem fällt es uns oft schwer, rational zu handeln, wenn es um das dynamische Geschehen

00:00:10: an den Kapitänmärkten geht.

00:00:12: Das zweite Feld der Behavioral Finance liefert wichtige Erklärungsansätze, warum wir uns

00:00:17: wieder besseres Wissen nicht irrational, sondern emotional verhalten.

00:00:21: Man spricht deshalb auch von Emotional Finance.

00:00:24: Welche Muster dabei besonders zutage treten, wie wir uns verhalten und warum?

00:00:29: Und was wir tun können, um nicht in diese Muster zu verfallen, darüber spreche ich mit Professor

00:00:34: Johannin in dieser Folge "Mikro trifft Makro".

00:00:38: Hallo und herzlich willkommen zu Folge 128 von "Mikro trifft Makro".

00:00:53: Und heute werfen wir mal einen Blick auf unser eigenes Verhalten.

00:00:57: Nicht beim Essen oder beim Sport, sondern beim Thema Finanzen natürlich.

00:01:01: Und dazu begrüße ich heute mal ausnahmsweise nicht den Chefvolkswirt der Dekabank, Dr.

00:01:06: Ulrich Kater hier bei mir im Studio, sondern Professor Lutz Johannin.

00:01:09: Er leitet den Lehrstuhl für Empirische Kapitalmarktforschung an der WHO Otto Beisheim School of Management.

00:01:16: Hallo und herzlich willkommen Lutz hier im virtuellen Studio.

00:01:19: Hallo Dirk.

00:01:20: Bevor wir ins Thema einsteigen, lassen wir uns doch nochmal so ein bisschen im Blick werfen

00:01:23: auf die Felder, die ihr überhaupt in dieser empirischen Kapitalmarktforschung betrachtet.

00:01:28: Das ist ja erstmal so ein Begriff, ich weiß nicht, ob sich der eine oder die andere was

00:01:31: drunter vorstellen können.

00:01:33: Ihr schaut euch ja sicherlich nicht nur nackte Zahlen an, sondern ihr geht ja einen Schritt

00:01:36: weiter und guckt ein bisschen tiefer rein in die Psychologie auch.

00:01:39: Was findet ihr so für Felder, die ihr da betrachtet?

00:01:42: Ja, das ist richtig, das sind.

00:01:44: Am Anfang sind es Zahlen.

00:01:46: Wir gucken uns an letztendlich, wie erklären sich ganz einfach Aktienkurse, Aktienrenditen.

00:01:52: Wie können wir die stückweit vorher sagen?

00:01:54: Da nehmen wir erstmal Zahlen, indem wir Bilanzzahlen nehmen, historische Kursdaten nehmen, aus diesen

00:02:01: Daten versuchen das Wesen, sich hier zu extrahieren.

00:02:04: Das sind typischerweise viel Daten, da muss man immer extrahieren, was ist eigentlich wichtig.

00:02:07: Und daraus will man extrahieren und möglichste gute Prognose für die Zukunft ableiten, was

00:02:13: auch gelingt.

00:02:14: Und dann kommt man den nächsten Schritt dahin und fragt sich eigentlich, wie kann man das

00:02:18: erklären?

00:02:19: Wenn man keinen Erklärungsmuster hat, kann man eigentlich auch keinen nix ableiten, weil

00:02:22: dann fischt man irgendwo in den Dunkeln.

00:02:24: Und bei der Erklärung gibt es dann teilweise sehr rationale Erklärungen und sagt man, das

00:02:29: sind Risiken und man wird bestimmt der Risiken entlohnt und kriegt eine Risikopremie oder

00:02:33: es sind eben Behaltensanomalien, dass man weiß, dass die Kapitalmarktteilnehmer eben durch

00:02:38: psychologische Effekte abweichen vom optimalen Verhalten und dass man dann auch diese Aspekte

00:02:45: mit einbeziehen.

00:02:46: Und das ist ja nicht nur bei nackten Zahlen, sondern eben auch bei der Frage, wie das

00:02:51: zustande kommt.

00:02:52: Und dann muss man sich mit den Menschen und mit den Kapitalmarktteilnehmern selbst beschäftigen.

00:02:55: Das ist mit der Vorhersage, das klingt ja fast schon so ein bisschen alchimistisch.

00:02:58: Also ich habe die Möglichkeit heute zu sagen, was morgen passiert.

00:03:02: Ist es denn wirklich so, dass das so gut funktioniert oder schlägt euch dann die Psychologie am

00:03:06: Ende doch ein Schnippchen?

00:03:07: Ab das gut funktioniert, das ist erstmal eine richtige Frage.

00:03:10: Die Kapitalmarktteil ist unglaublich effizient.

00:03:12: Weil ja ganz, ganz viele Kapitalmarktteilnehmer jeden Tag in jeder Stunde in neue Informationen

00:03:17: suchen, diese Informationen versuchen, gewinnbringend auszunutzen und damit die Preise ja letztendlich

00:03:22: diese Informationen schon widerspiegeln.

00:03:24: Gelingt uns das?

00:03:25: Ja, ich denke, das gelingt uns in der Summe sogar sehr gut.

00:03:29: Aber natürlich schlägt die Psychologie uns da einhaken.

00:03:35: Zum Beispiel, wenn, das ist ein wichtiger Aspekt, wenn wir jetzt so ein AI-Hype haben und dann

00:03:41: diese ganzen AI-Unternehmen, also die Unternehmen der künstlichen Intelligenz, gehypt sind,

00:03:46: wie man so schön sagt, dann spiegelt sich das natürlich in den Kursen wieder, was man

00:03:50: eigentlich dann fundamental mit den Zahlen überhaupt nicht vorherzusagen kann.

00:03:53: Und dann denkt immer, das ist doch völlig übertrieben, die Kurse müssten nächst runterkommen.

00:03:56: Passiert dann aber lange Zeit nicht, vielleicht passiert es irgendwann mal und da muss man

00:04:02: dann schon sagen, dass die nackten Zahlen bzw. diese vorherzusagen, dann häufig auch nicht

00:04:07: eintreffen.

00:04:08: Dann lass es doch mal in medias Rees einsteigen in unser eigentliches Thema Behavioral Finance.

00:04:14: Das ist ja so der Begriff, unter dem ich es noch kenne aus dem Studium.

00:04:17: Ich habe jetzt aber gelesen, dass ihr eigentlich über Emotional Finance schon redet.

00:04:21: Das heißt, das ist ja nochmal ein bisschen Verfeinerung des Begriffes eigentlich oder

00:04:25: eine Veränderung des Begriffes.

00:04:27: Vielleicht erklärst du nochmal ganz kurz, was steckt denn hinter Emotional Finance genau

00:04:31: hinter und wie grenzt sich es vielleicht von Behavioral Finance ab oder ist vielleicht

00:04:35: letzteres ein Teil davon?

00:04:36: Genau, das ist eine sehr gute Frage.

00:04:39: Es ist ja so, wir unterteilen sogar drei, wenn man will, Ebenen.

00:04:45: Man hat ja immer mit dieser neoklassischen Ebenen, alle Menschen wären rational, homo

00:04:50: ökonomikos.

00:04:51: Das ist nicht der Fall, das wissen wir aber wir sagen, der Markt wäre so als ob sie rational

00:04:56: wären.

00:04:57: Und wenn ganz viele, es gibt welche, die machen Fehler, aber in der Summe ist es praktisch

00:05:00: so ein optimales Verhalten.

00:05:02: Das ist dieser neoklassische, der homo ökonomikos.

00:05:06: Dann gibt es seit langen die Behavioral Finance.

00:05:08: Das wir sagen, na ja, wir wissen, wir haben Verhaltensanomalien.

00:05:11: Wir können hier alle Informationen verarbeiten.

00:05:13: Wir sind begrenzt in unserer Wahrnehmung.

00:05:15: Wir müssen schnell entscheiden, das ist die Behavioral Finance.

00:05:19: Da haben wir auch Heristiken und sagen, na ja, es ist eine Ansammlung von verschiedenen

00:05:23: Effekten, was tatsächlich von diesem optimalen Verhalten abweicht und wir wissen, dass das

00:05:28: passiert und das spiegelt sich natürlich dann auch in Kursen wieder.

00:05:31: Das sind eigentlich kognitive Begrenzungen.

00:05:33: Und die dritte Ebene, die Emotional Finance, die du ansprachst, da geht es darum zu erklären

00:05:40: eigentlich, warum gibt es denn diese Verhaltensanomalien?

00:05:44: Woher kommen die eigentlich?

00:05:46: Also wir fragen nach dem Verständnis.

00:05:48: Wir gucken uns entwicklungpsychologisch eines Menschen an.

00:05:50: Also das sind genetische, epigenetische Grundlagen, die dafür sprechen, damit wird man geboren.

00:05:55: Oder eben auch sehr frühkindliche Prägungen, die dazu führen, dass man bestimmte Heuristiken

00:06:01: anwendet und mitunter dann auch einfach Fehler macht.

00:06:04: Wenn man so will, ist das die Erklärung der Behälfe Finance.

00:06:07: Und natürlich überlappen sich die drei Bereiche und richtig guten Sicht auf die Dinge kriegt

00:06:13: man dann, wenn man alle drei Bereiche gleichzeitig betrachtet und versteht, wie die miteinander

00:06:18: im Austausch stehen.

00:06:19: Aber wenn du es richtig verstanden hast, sind wir manchmal genau das Gegenteil vom Homo

00:06:24: Ökonomikus.

00:06:25: Also der ist ja eigentlich der rationale Mensch, der ihn wirklich nur auf die Zahlen guckt und

00:06:29: sagt und entscheidet nur auf Basis der Zahlen bei uns.

00:06:32: Um hier mal den alten Frankfurter Goethe zu zitieren, ist es ja oft so, dass da zwei

00:06:36: Seelen in unserer Brust wohnen.

00:06:39: Man spricht da ja auch von der sogenannten Two Mines Theorie.

00:06:42: Man kennt ja auch von sich selber.

00:06:44: Man weiß ja eigentlich ganz genau, dass man jetzt vielleicht nicht die ganze Tafel Schokolade

00:06:48: essen sollte, rational gesehen.

00:06:50: Emotional gesehen macht man es leider manchmal doch.

00:06:55: Welche Seite übernimmt denn wann?

00:06:57: Also wie stark ist denn welche Seite bei uns ausgeprägt?

00:07:00: Ist eine gute Frage.

00:07:01: Ich stelle die Frage ziemlich am Anfang meiner Vorlesung, die auch so heißt Psychologie

00:07:07: und Emotional Finance.

00:07:08: Dann sagen die Experten 95 bis 98 Prozent sind letztendlich unbewusste Prozesse in der Wahrnehmung

00:07:14: Entscheidungsfindung.

00:07:15: Häufig denken wir, wir handeln rational, also der Homo Ökonomikus tatsächlich ist die

00:07:20: Entscheidung emotional schon vorher getroffen.

00:07:22: Da gibt es viele Forscher, die das auch zeigen und initiieren und wir uns mit Eintreten

00:07:31: mögen.

00:07:32: Naja, das ist eine rationale Entscheidung gewesen.

00:07:34: Ich habe ja nachgedacht, aber tatsächlich ist die emotionale Entscheidung vorher lange

00:07:37: getroffen.

00:07:38: Das muss man zur Kenntnis nehmen und akzeptieren und verstehen.

00:07:42: Ich glaube, wenn man es versteht, kann man eine Menge mehr für sich persönlich erklären,

00:07:45: also mit der Schokolade.

00:07:46: So dass es sagt, naja, was der Körper hat, hat er eine Energie oder ist vorräglich da,

00:07:51: kommt vielleicht so ein bisschen aus der Steinzeit.

00:07:53: Das sage ich auch immer ganz gerne, so dass Steinzeitgehörn übernimmt, also dieses eigentliche

00:07:59: Betriebssystem, auf dem wir laufen, das ein paar Millionen Jahre alt ist wahrscheinlich.

00:08:02: Das sagt dann irgendwann, ja, lieber noch die ganze Tafel aufessen, wer weiß, ob die morgen

00:08:07: noch da ist.

00:08:08: Genau.

00:08:09: Und die Energie hast du und das sicher dir das überleben und wenn du sie weglegst,

00:08:14: weiß es genau, vielleicht ist er morgen nicht mehr da, der Nachtwahrt zu gegessen und dann

00:08:18: musst du dort verzichten.

00:08:19: Das sind sicherlich, sagen wir mal, gelernte Verfahren und Regeln, die viel stärker sind

00:08:27: und das ist ja auch praktisch die zwei Syszene, die du ansprachst, dass man einerseits regelbasiert

00:08:31: sich verhält, man hat etwas gelernt frühkindlich, man erbännt diese Regeln an, wiederholt sie

00:08:36: oder vielleicht ist es sogar auch effektiv, also schon genetisch geprägt.

00:08:39: Und das andere ist das System Denken.

00:08:41: Das ist langsam, das ist analytisch, das kontrolliert, da muss ich aber wirklich viel

00:08:45: Energie aufwenden.

00:08:46: Und kann ich auch Fehler korrigieren, aber das ist schwierig.

00:08:50: Wir Menschen haben halt dieses zweite System und können denken, das ist natürlich ein

00:08:54: ganz großer Vorteil und diese beide Systeme in Einklang zu bringen, darum geht es.

00:08:58: Ja, aber jetzt haben wir die Schokolade mal angesprochen als einen Punkt.

00:09:01: Wir reden ja aber eigentlich über Finanzen.

00:09:03: Was sind denn bei den Finanzen so typische Fehler, in die man gerne reintappt, weil man

00:09:08: eben vielleicht zu emotional handelt und wenn du sagst, dass das emotionale Handeln vielleicht

00:09:13: schon stattgefunden hat und man dann nur rational das emotionale Handel begründet, wie kann

00:09:17: ich denn da hinkommen, dass sich da vielleicht ein bisschen näher ans Rational ab und zu

00:09:21: dran rückt oder beziehungsweise welche Fehler macht man denn da gerne?

00:09:25: Das ist eine umfassende Frage mit vielen Antworten.

00:09:28: Fangen wir mal an, welche Fehler macht man gerne?

00:09:30: Wir haben, vielleicht für mich das Wichtigste, ist die Verlustaversion.

00:09:36: Also du machst einen Verlust in der Größenordnung von 100, der tut ja viel, viel mehr weh als

00:09:40: ein Gewinn in der Größenordnung von 100.

00:09:42: Also die überproportionale Bewertung von Verlusten, weil der Schmerz einfach sehr, sehr groß

00:09:46: ist.

00:09:47: Das ist dieser Effekt.

00:09:48: Ich habe etwas und wenn ich etwas verliere, dann bedroht das potenziell mein Zustand.

00:09:52: Das ist glaube ich ein ganz großes Verhalten, dass wir dann an sich, was die Gewinne angehen,

00:09:58: vielleicht nicht mehr die genug würdigen, weil zumal es ja auch irgendwie auch vielleicht

00:10:02: an der prehistorischen Zeit kommt.

00:10:04: Und das hat dann viel zu tun, auch so was mit Dispositionseffekt.

00:10:07: Wir kaufen eine Aktie zu 100, sagen, wenn wir 10% Gewinn gemacht haben, dann ist das

00:10:13: gut.

00:10:14: Dann verkaufen wir sie wieder, dann passiert das vielleicht auch, die Aktie macht 10% Gewinn,

00:10:19: dann sagen wir, verkaufen sie, weil wir uns ja dieses Ziel gesetzt haben, also diese

00:10:22: Disponiert haben, anstatt vielleicht neu zu bewerten, zu sagen, die Aktie hat auch noch

00:10:27: Potenzial bis 120.

00:10:28: Das tun wir dann nicht mehr.

00:10:29: Und dann stehen wir uns selbst im Weg, aber häufig dann zu früh verkaufen und die Gewinne

00:10:36: damit dann indirekt gar nicht so wertschätzen im Vergleich zu den Verlusten.

00:10:40: Das ist so ein Teil, aber da gibt es viele Aspekte, bei meinem Kapitalmarkt spricht interessiert

00:10:46: mich persönlich das Herdenverhalten am Kapitalmarkt.

00:10:48: Das ist ja nicht nur einzelne Personen sind, sondern plötzlich die ganze Herde rennt und

00:10:53: zum welben Zeitpunkt durch einen schmalen Ausgang will.

00:10:56: Das wird natürlich zu Kapitalmarkt Krisen bzw.

00:10:59: Kapitalmarkt Krisen werden signifikant verstärkt und das führt dann zu ganz hohen Verlusten

00:11:03: oder kannst du ganz hohen Verlusten führen, was auch gesamtwirtschaftlich wirklich problematisch

00:11:06: sein können.

00:11:07: Also so wo du gerade geredet hast, habe ich doch auch das eine oder andere Verhalten gesehen,

00:11:11: was ich durchaus auch wahrscheinlich habe.

00:11:14: Also gerade so Herdenverhalten.

00:11:15: Klar, wenn jetzt alle auf gewisse KI Aktien du hast gerade davon springen, dann denkt man

00:11:21: natürlich auch ja, vielleicht soll ich da auch mal rein investieren, ohne vielleicht

00:11:24: dann schon rational zu bewerten.

00:11:26: Wo steht die denn?

00:11:27: Ist das überhaupt noch sinnvoll?

00:11:28: Und eigentlich hat man das doch auch ganz gerne, nehmen wir jetzt mal den DAX beispielsweise,

00:11:33: der hat jetzt zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade mal wieder in Allzeit hochgeknackt, dass

00:11:37: viele Menschen denken so, da jetzt rein investieren, weiß ich nicht, der ist jetzt gerade so hoch

00:11:41: wie noch nie, das kann ja nur bergab gehen.

00:11:43: Ist das auch so was, was aus der Emotionalität eigentlich kommt, dass wir uns nicht vorstellen

00:11:47: können, dass das nach oben weiter geht, sondern wir erst mal wirklich sagen, okay ich will

00:11:50: mich nach unten absichern, ich will keinen Verlust machen?

00:11:52: Also das ist schon ein Punkt der da mitspielt, wenn du konkret den DAX ansprichst, das ist

00:11:57: richtig.

00:11:58: Wir haben Allzeit hoch in einer ökonomischen Krise, in einem geopolitisch ziemlich unsicher

00:12:04: Umfeld mit vielen Unsicherheiten, gerade was hier in Europa angeht, Zollkonflikt, geopolitische

00:12:12: Krisen in Richtung Osteuropa, das ist schwierig und das hat ein DAX in Allzeit hoch und wir

00:12:17: haben keinen Wachstum in Deutschland.

00:12:18: Was ja letztendlich gesagt wird, wir gucken nach vorne, die Kapitalmarktteilnehmer erwarten,

00:12:23: dass es ja zu gut besser aussehen wird.

00:12:25: Da sollte man sich natürlich jetzt von den kurzfristigen aktuellen Degen nicht leiten

00:12:28: lassen, sondern einfach mal wirklich versuchen zu bewerten, stimmt.

00:12:31: Und wir müssen uns einfach davon ausgehen, wir machen ganz viele professionelle Teilnehmer

00:12:34: den ganzen Tag.

00:12:35: Fondsgewirtschaften, Hedgefonds, Versicherung, Banken, das sind ja die professionelle Teilnehmer,

00:12:39: die bewerten das und offensichtlich kommen die im Durchschnitt zu der Meinung, dass hier

00:12:44: Potenzial liegt, sonst hätten wir nicht das Allzeit hoch im DAX.

00:12:47: Das sollten wir zur Kenntnis nehmen und natürlich auch verstehen, dass das, wenn

00:12:52: Experten sagen, dass das offensichtlich ein guter Indikator ist, ob darüber hinaus

00:12:56: weiteres Potenzial gibt, ist schwierig.

00:12:58: Es gibt natürlich auch immer die Stimmen, die mahnen und sagen, das Rückstabpotenzial

00:13:02: ist groß, das ist ja auch immer da an den Märkten.

00:13:04: Aber das sollte uns nicht davon verleiten lassen, nur weil jetzt vielleicht gerade die

00:13:10: Wirtschaft nicht so gut dasteht, dass das nicht heißt, dass es zukünftig nicht deutlich

00:13:13: besser sein wird.

00:13:14: Und da gibt es viele Indikationen dafür, dass das zukünftig deutlich besser aussieht.

00:13:18: Gibt es denn so ein paar Fälle, wo du sagst, da konnte man auch mal sehen, wie Emotional

00:13:23: Finance tatsächlich in der Realität, in der Praxis wirkt und welche Fälle wären das

00:13:30: zum Beispiel, wenn man mal so ein bisschen zurück schaut, historisch vielleicht drauf

00:13:33: schaut, welche Kapitalmaxenarien sind es denn, wo du sagst, naja, das war vor allem durch

00:13:40: emotionale Entscheidungen geprägt und gar nicht so durch Rationale.

00:13:43: Also du hattest vorhin angesprochen, die verschiedenen Fälle, das macht man in der Behälfe

00:13:48: Finance gerne, da habe ich einige gar nicht erwähnt, sowas wie Anchoring, Overconfidence,

00:13:54: also dass ich zu confident bin und denke, die gute Kursentwicklung, ich habe jetzt

00:14:00: erfolgreich in Aktien investiert, das ist mein persönliches Wissen, vielleicht war das

00:14:04: einfach nur Glück.

00:14:05: Häufig ist das nur Glück und man interpretiert das als eigenes Können.

00:14:08: Das sind so Dinge, die wir in der Behälfe Finance machen.

00:14:11: Wenn du jetzt auf diese Emotional Finance Ebene gehst, da geht es ja sehr stark darum, dass

00:14:15: man so emotional gesteuert ist und das sind für mich insbesondere dieses Verlustverhalten,

00:14:20: das Krisenverhalten, da kommt eine Kapitalmarkkrise, das ist zum Beispiel in der Finanzkrise 2008/09

00:14:27: untersucht worden.

00:14:28: Was macht man da?

00:14:30: Dann kommen der schlechte Nachrichten, die Kurse rauschen nach unten, dann setzen solche

00:14:35: Koppungseffekte ein, das sprechen wir vielleicht später noch mal dazu und dann verkauft fängt

00:14:40: man an, so wird man unruhig und man verkauft.

00:14:42: Das ist so eine bisschen Panikreaktion.

00:14:44: Und dann stellt man an sich fest, typischerweise verkauft man zum schlechtesten Zeit, wenn

00:14:49: ich dann mit den Kurse ganz unten war.

00:14:51: Weil alle sind in Panik, alle wollen raus und dieses Fluchtverhalten führt dann typischerweise

00:14:57: zum...

00:14:58: Und das ist für mich das am meisten emotional aufgeladete, weil man selbst, wenn man sagen

00:15:02: kann, du liebe Leute, ihr seid gerade in der Panik, ihr rennt gerade einen Abhang hinunter,

00:15:09: das ändert nichts daran, die laufen trotzdem weiter.

00:15:13: Ein Appell an die Einsicht hilft nichts, weil in dem Moment, wenn man emotional getrieben

00:15:18: ist, dann kann man es ja zwar anhören, aber ich habe es wohl verstanden, aber vor allem

00:15:21: rennt man weiter einfach, weil das so unbewusste Prozesse sind, die man nicht stoppen kann

00:15:25: in dem Moment.

00:15:26: Und das ist für mich ganz stark, das sieht man einerseits an den Aktienmärkten oder

00:15:30: an den Kapitalmärkten, dass sie sehr stark reagieren.

00:15:34: Das sieht man aber zum Beispiel auch in anderen Krisen, gesellschaftlicher Art, in der Corona-Krise

00:15:37: hat man es auch sehr gut gesehen, 2020.

00:15:40: Da war die Risiko-Wahrnehmung viel zu hoch.

00:15:44: Wir wussten, dass das Risiko ernsthaft an Corona zu erkranken, irgendwie so bei 0,8% liegt.

00:15:50: Das wussten wir relativ früh.

00:15:52: Dann hat man aber im April bis Juli 2020, hat man über 5000 Bundesbürger gefragt, wie

00:15:59: hoch denn für sie das Risiko ist, in den nächsten 12 Monaten ernsthaft an Corona zu erkranken.

00:16:04: Und die Antwort war im Schnitt 26%.

00:16:07: Also vielfach höher als realistisch.

00:16:10: Weil man durch das ja so ein präsentes Thema war, auch medial, man selbst davon betroffen

00:16:16: war, man hat das Risiko viel zu hoch eingestellt.

00:16:17: Und wenn man das tut, macht man Fehler.

00:16:19: Wenn man Aktien zu früh verkauft, sehr verrustig sind, sehr teuer persönlich einzustiegen kommt,

00:16:27: wenn man das in der Gesellschaft aber hat, so wie so ein Krisen-Corona, natürlich unglaublich

00:16:31: große gesellschaftliche Kosten verursacht, die man über Jahre erst wieder aufholen kann.

00:16:37: Und deswegen ist es so wichtig, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

00:16:39: Heutzutage geht es ja auch viel um Selbstoptimierung.

00:16:44: Also ich weiß nicht, ob du Sport machst, wahrscheinlich, ob du deine Ernährung tracksst

00:16:49: mit irgendeiner App oder smarten Becher hast, der misst, wie viel du trinkst am Tag.

00:16:54: Aber das machen wir ja heutzutage.

00:16:57: Wir machen ja unfassbar viel Selbstoptimierung, um genau auch, du hast eben Corona angesprochen

00:17:02: und auch gesundheitlich zu sagen, man hätte das ja oft auch Challenge ist oder so.

00:17:06: Ich würde jetzt mal einen Monat lang kein Alkohol zu trinken oder was auch immer.

00:17:11: Bei Finanzen gibt es sowas irgendwie nicht, um genau diese Fehler, die du ja eben angesprochen

00:17:16: hast oder diese Fallen, in die wir oft haben, emotional zu verhindern.

00:17:20: Da habe ich das noch nie gesehen, dass es da eine Möglichkeit gibt zu sagen, na ja,

00:17:24: aber wenn ich das so und so mache oder dieses oder jenes nutze, dann kann ich das so ein

00:17:28: bisschen verhindern.

00:17:29: Vielleicht gibt es da doch was, wo du sagst, na ja, ein bisschen geht es doch.

00:17:31: Also erst mal, das ist ja dieses berühmte Nudging.

00:17:35: Man möchte gerne so einen dahin schubsen, um zu sagen, guck, mach deinen Sport, guck

00:17:41: an, was du isst, wie viel du trinkst.

00:17:43: Das gibt es natürlich bei Finanzen auch, indem man durchaus von der Industrie heraus versucht,

00:17:51: anlagestiebe zu entwickeln, die einem bewusst ein emotionales Fehlverhalten verhindern.

00:17:56: Also zum Beispiel, da kommt eine Krise, die schon sagen, okay, die Krise wird kommen.

00:18:01: Ich weiß nicht genau, wie die Krise aussieht, aber ich weiß, was ich in einer Krise tue,

00:18:04: wie ich mich verhalte.

00:18:05: Ich muss mir nicht in der Krise selbst erst überlegen, was ich tue, weil wenn ich das

00:18:08: in der Krise tue, dann kann ich das nicht.

00:18:10: Da habe ich die Zeit nicht.

00:18:11: Da muss ich schnell handeln.

00:18:12: Aber es gibt Systeme, die sagen, na ja, guck uns das an.

00:18:17: Wir wissen, dass das in Krise passiert und die halten sich genau entgegenläufig.

00:18:21: Also solche Systeme gibt es schon und die dann auch darauf hinweisen, also wo man dann auch,

00:18:26: ja ich sage mal, mehr oder weniger permanent so ein eigenes Gehäusekonomonitoring machen

00:18:31: kann und sich dann gucken kann, wie ist mein Risikowahnnämmung gar nicht momentan.

00:18:35: Verändert ihr sich, weil am Kapital mal gerade sehr viel passiert.

00:18:37: Und auch die Regulierung, wo ich ein paar Jahre mitwirken durfte für die Regulierung,

00:18:44: die U-Regulierung, auch die will darauf hinweisen, indem sie versucht Transparenz zu schaffen,

00:18:49: aber Risiken über Kosten von Finanzprodukten, wo ja auch regulatorisch eingebettet ist,

00:18:56: dass das Risiko aufgenommen wird, wo man auch versucht, durch Transparenz natürlich so was darzustellen.

00:19:00: Stück weit fällt man natürlich auch diesen Problemen wieder an Heim, weil dann die Regulierung

00:19:06: genau dasselbe umsetzt, was eigentlich dieses Fruchtverhalten ja noch verstärkt.

00:19:09: Aber da gibt es schon Maßnahmen, die man auch findet, also Online-Boker machen,

00:19:16: das Produktanbieter machen, das findet man schon, dass man es kann, dass man auch finanziell als das

00:19:20: Problem das Beispiel ist, fangt früh an in Aktien zu sparen für deine Rente, weil diese du eine höhere

00:19:29: Rendite im Schnitt kriegst, nicht jedes Jahr beim Schnitt kriegst du eine höhere Rendite und wenn

00:19:32: du früh anfängst zu sparen, hat man später im Alter natürlich viel, viel besser Fokus sorgt.

00:19:37: Allerdings ist es ja auch so, dass viele von den Systemen, die du eben angesprochen hast,

00:19:42: natürlich auch eher was sind für professionelle Investoren und Investorinnen, so der autonormal

00:19:47: Verbraucher, Verbraucherinnen, die werden das ja wahrscheinlich so nicht machen können,

00:19:52: die haben nicht die Möglichkeiten das alles so dauernd auszuwerten, meistens fehlt wahrscheinlich

00:19:57: auch das Know-how. Was sind denn da eigentlich Sachen, die man machen kann, wo du sagst, naja,

00:20:02: Das hilft auf jeden Fall in Krisensituationen.

00:20:04: Also wir hatten jetzt ja gerade einen ziemlich starken Kursrutsch,

00:20:06: Anfang April 2025 durch den sogenannten Liberation Day.

00:20:10: In so einer Situation eben nicht zu sagen,

00:20:13: jetzt verkaufe ich alles oder ich gehe jetzt erst mal raus.

00:20:15: Und am Ende des Tages hätte ich einfach nur zwei Tage abwarten müssen

00:20:19: und wäre alles wieder gut gewesen.

00:20:21: Jetzt mal persönlich, was man da tun muss,

00:20:23: das ist so was kann man nicht vorhersagen.

00:20:25: Wenn solche politischen Ereignisse kommen, das kann niemand vorhersagen.

00:20:28: Das sind die sogenannten Schwarzen Schwäne, ne?

00:20:29: Das sind die Schwarzen Schwäne, die weiß man nicht.

00:20:32: Und man weiß eben nur, wenn so was kommt,

00:20:35: dann darf man eigentlich nicht in Panik verfallen.

00:20:37: Das ist natürlich jetzt leichter gesagt als getan.

00:20:39: Also du hast das vorher gesagt, du erkennst das bei dir,

00:20:41: ich erkenne es bei mir auch.

00:20:42: Da kann man jetzt sehr lang unterrichten,

00:20:44: deswegen ist man deswegen nicht anders.

00:20:46: Also das muss man erst mal zur Kenntnis nehmen

00:20:49: und zu sagen, na ja, sämtliches übertriebene Verhalten,

00:20:54: also dieses Flucht, dieses Panikverhalt,

00:20:55: woher kommt das denn ein?

00:20:56: Das war ja früher Fight of Light, haben wir immer gesagt.

00:20:59: Entweder musst du kämpfen oder fliegen.

00:21:02: Da kannst du aber nicht mehr groß nachdenken,

00:21:03: weil in der Situation nachzudenken,

00:21:04: Moment, was ist hier eigentlich besser,

00:21:05: die Zeit hast du nicht.

00:21:07: Und das ist ja jetzt eigentlich so ein archaisch übernommendes Verhalten.

00:21:13: Und dann kommt so eine Situation, die Angst macht und typischerweise rennt man.

00:21:17: Also da hilft es schon, wenn man sich regeln setzt,

00:21:20: vielleicht sich auch mit Menschen umgibt,

00:21:22: die dann nicht sofort in Panik verfallen.

00:21:25: Das hilft sehr, das macht man übrigens auch in,

00:21:28: man kann Investoren, das machen auch, glaube ich, Banken.

00:21:30: Und das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:33: Und das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:36: Das ist ja für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:39: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:42: Und ich glaube, das ist für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:45: Und ich glaube, das ist auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:48: Und ich glaube, das ist auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:51: Und ich glaube, das ist auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:54: Und das ist für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:56: Und ich glaube, das ist auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:21:59: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:01: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:04: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:07: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:10: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:13: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:15: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:18: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:21: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:24: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:27: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:29: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:32: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:35: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:38: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:41: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:45: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:48: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:51: Und ich glaube, das ist ja auch für mich auch eine große Herausforderung.

00:22:55: Weil sie vielleicht wirklich eine andere Prämium hatten.

00:22:57: Und dann kann man anfangen, das abzulegen.

00:23:00: Und ich glaube, das ist extrem produktiv für ein persönlich,

00:23:02: aber auch für eine ganze Gesellschaft oder ich hier am Kapitalmarkt.

00:23:05: Weil wir dann vielleicht nicht mehr so kopflos in Krisen verfallen.

00:23:08: Die Kurse runter rauschen, man verkauft am schlechtesten Zeitpunkt,

00:23:10: dann geht es wieder hoch.

00:23:11: Und dann hat man auch, hätte ich mal wieder eingestiegen,

00:23:13: man weiß nicht, wann man will, zurückkauft.

00:23:15: Ist ja, man sagt ja immer, Börse ist ja ganz einfach,

00:23:17: unten kaufen, oben verkaufen.

00:23:19: Viele machen es halt leider falsch rum.

00:23:21: Oder haben es falsch rum gemacht.

00:23:23: Hast du denn das Gefühl, dass sich in den letzten Jahren da was geändert hat?

00:23:26: Man hat ja immer auch davon gesprochen,

00:23:28: dass die Wertpapierkultur in Deutschland nicht so ausgeprägt ist,

00:23:31: im Vergleich zu den USA, wo ja auch ganz viel Altersvorsorge am Kapitalmarkt hängt,

00:23:35: mit den sogenannten 401k-Plänen dort.

00:23:38: Hat sich da in Deutschland was geändert,

00:23:39: habt ihr das mal feststellen können, dass ihr gesagt habt,

00:23:42: na ja, da hat sich irgendwie ein bisschen doch was an Finanzbildung breit gemacht

00:23:45: mit einer deutschen Bevölkerung.

00:23:47: Also ich finde ja, es hat sich strukturell etwas geändert,

00:23:51: wenn ich so gerade diese Onlinebroker Trade Republic scalable sehe,

00:23:55: wo ja unheimlich viele junge Leute aktiv geworden sind,

00:23:58: die sich stückweit von dieser historischen Kultur des Deutschen zurückhalten.

00:24:03: Wir sind gute Ingenieure, verdienen also viel Geld darüber,

00:24:06: wir können das Geld nicht gut anlegen und verwalten,

00:24:08: weil wir dann das eher auf dem Festgeldkonto anlegen oder in Bons anlegen.

00:24:12: Das finde ich, macht die junge Generation anders und das ist gut.

00:24:16: Die darf auch Fehler machen, da darf man auch mal in Verlust dazu hin,

00:24:18: weil ohne diesen Verlust-Erfahrungen wird man es auch nicht lernen können.

00:24:21: Das finde ich richtig und das ist gut.

00:24:23: Das stimmt mich positiv, wo ich immer ein bisschen Sorge habe,

00:24:29: ist, dass wir eine sehr, sehr starke Regulierung haben.

00:24:32: Also wir haben eine europäische Regulierung,

00:24:34: die wir häufig auch nationale auslegen können

00:24:36: und die wird dann in Deutschland besonders streng ausgelegt.

00:24:39: Nach dem Motto Verluste dürfen nicht passieren, das ist schlecht,

00:24:42: natürlich ist es nicht gut, aber ohne Verluste kann ich keine Erfahrung machen

00:24:46: und ich muss eben auch akzeptieren,

00:24:48: dass ich durch eine sehr, sehr strenge Regulierung teilweise dieses System selbst bestärke.

00:24:52: Also ganz einfach gesprochen,

00:24:54: Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften

00:24:57: sind ja die großen Kapitalmarkteilnehmer, da haben wir die Privaten.

00:25:01: Und wenn alle zur selben Zeit verkaufen, weil vielleicht die Konjunktur nicht ganz so rosig ist,

00:25:07: weil vielleicht irgendwas sich abzeichnet, was ein Fragezeichen hinter die Aussichten stellt.

00:25:12: Aber wenn dann alle diese Kapitalmarkthema regulatorisch, also Bankenversicherung und Fonds,

00:25:16: sind dann regulatorisch eigentlich auf alle demselben System, die alle sagen, jetzt musst du verkaufen.

00:25:20: Und der Bewartanleger sagt, oh, das macht mir Angst, ich verkaufe auch.

00:25:24: Dann habe ich quasi sowas wie so eine selbst erfüllende Prophezeiung,

00:25:28: weil wenn die alle in diesem System sind, das ist so mechanistisch,

00:25:32: ich sage, da passiert was, dann musst du verkaufen.

00:25:35: Das beschleunigt dann erst quasi diese Abwärtssendenzen

00:25:39: und ich muss das als Teil des Systems verstehen, dass wir als Deutsche besonders ängstlich,

00:25:44: die Regeln auch besonders streng auslegen,

00:25:47: sodass man eigentlich die ganzen Kapitalmarkte immer ein Stück weit auf dieses Verhalten zwingt.

00:25:52: Und das macht mir Sorge und ich glaube, da müssen wir umdenken,

00:25:55: wir müssen das umfassender verstehen und dass wir auch die Freiheit haben, Fehler zu machen,

00:26:01: damit umgehen können und dann daraus in der Stittarbe profitieren.

00:26:06: Und ich meine, diese geringen Aktienquoten haben wir ein Stück weit natürlich immer noch.

00:26:10: Wir haben unglaublich viel Geld auf dem Festgeldkonto nach wie vor liegen.

00:26:15: Wir haben unheimlich viel Geld dann in Bundesweltpapieren liegen, was ja auch dazu gehört,

00:26:20: das möchte ich mal sagen, aber wir müssen andere Quoten haben,

00:26:23: weil das für die Altersvorsorge für das Ersparen ist, einfach im Schnitt, viel, viel besser ist.

00:26:28: Natürlich kann es dann kommen, also wenn ich jetzt dann Richtung Rente gehe,

00:26:31: muss ich ein Stück weit das runterfahren, weil wenn so eine Kapitalmarkrise kommt

00:26:34: und ich dann in dem Moment eine Aktien verkaufen würde, ist schlecht.

00:26:37: Das muss ich aussteuern.

00:26:39: Das passt mal ja auch als Lebenszyklusmodell zusammen,

00:26:42: sodass dann ab Mitte 50 anfangen, mein Risikomodell ein bisschen zu verändern.

00:26:47: Kommt natürlich dann auch immer drauf an, habe ich noch Immobilien, habe ich noch dies, habe ich noch das.

00:26:51: Das muss man dann alles berücksichtigen.

00:26:53: Das macht man am besten in der Beratung, in der Bank oder Sparkasse.

00:26:56: Aber insgesamt ist es natürlich so, dass ich mein Risiko dann runterfahren muss.

00:27:00: Ja, genau.

00:27:02: Also das ist ein sehr wichtiger Aspekt und das gehört natürlich dazu ein bisschen dieses Risikultur,

00:27:08: vielleicht auch Unternehmerkultur dazu wird, dass man Fehler macht.

00:27:11: Also eine ganz andere Frage, ich habe Zeitlange Studenten aus Amerika, die man zu Besuch hat,

00:27:18: dann fragt man, was machst du, wenn du mit deinem Unternehmen gescheitert bist?

00:27:22: Geht alle Hände hoch und sagen, try again, versuch es nochmal.

00:27:26: Das ist so eine Mentalität, das gehört dazu.

00:27:29: Und das ist bei uns, glaube ich, ein Stück weit noch anders, das ändert sich und es ist gut, dass sich das ändert.

00:27:32: Und da wollen wir Beitrag zu leisten, weil wir brauchen eine gesunde Kultur, das Unternehmertums.

00:27:38: Und dazu gehört auch Risikoverhalten dazu, das gehört auch dazu, dass man Fehler machen darf und ausfedern lernen kann.

00:27:44: Ja, man sagt ja auch, wer laufen lernen will, der wird auch mal fallen zwischendrin.

00:27:49: Und wer Kinder hat, der wird es mehrfach beobachtet haben, sehr schmerzlich mitunter.

00:27:53: Aber laufen gelernt haben sie bei mir alle.

00:27:57: Also von daher funktioniert das eigentlich ganz gut mit dem Try and Error.

00:28:03: Das gehört dazu, das dürfen wir nicht wegregulieren, das ist wichtig.

00:28:07: Genau. Eine Sache, die mir eben noch so gekommen ist, während du gesprochen hast,

00:28:12: in der Zeit, wenn wir jetzt mal so seit den frühen 80er Jahren schauen und bis heute,

00:28:17: der hat sich ja vor allem auch eins geändert, die Zugänglichkeit von Informationen.

00:28:22: Also wenn ich mir vorstelle, ich habe Ende der 80er mich über die Kapitalmärkte informieren wollen,

00:28:26: da habe ich meine lokale Zeitung rausgeholt, habe den Börsen-Teil aufgeschlagen, das war eine halbe Seite, da standen ein paar Kurse drin.

00:28:34: Und so ein kurzer Kommentar und das war es, mehr Informationen hatte ich nicht.

00:28:38: Im Fernsehen wurde im Grunde nicht darüber berichtet. Heute ist es allerdings so, ich kann mich in unfassbar vielen Quellen informieren.

00:28:45: Es ist jegliche Information fast frei zugänglich, sicherlich gibt es auch Sachen, die man dann bezahlen muss.

00:28:50: Aber es ist sehr viel frei zugänglich. Inwiefern trägt das denn dazu bei entweder in Krisen besser und informierter zu handeln

00:28:58: oder genau das Gegenteil eben doch panisch zu werden und zu sagen, hey, das schreiben jetzt alle über den nächsten Börsen-Crasch.

00:29:05: Ich gehe doch mal raus.

00:29:06: Also erstmal ist es natürlich gut im Sinne einer Informationseffizienz.

00:29:10: Das heißt ja letztendlich für uns, die Preise sind spiegelnde tatsächlichen Verhältnisse wieder und möglichst zeitnah.

00:29:17: Wenn du jetzt mal zurück denkst, als die Brieftaube quasi noch der beste Informationsverhältnis war,

00:29:25: dann hat das ein paar Stunden, wenn es gut war, gedauert und dann konnte man diese neue Informationen in Preise einarbeiten.

00:29:30: Das haben wir heute zukündlich in jedem Zeitpunkt.

00:29:34: Das ist erstmal gut, weil wir dadurch die Möglichkeit haben, dass diese Informationen auch in die Preise einfließen.

00:29:40: Natürlich muss man dazu sagen, dass wir sehr viele Informationen haben, bei Weitem wenig ist noch wichtig.

00:29:46: Also häufig ist es ja fuchsierlich auf das Wesentliche und das ist viel, viel schwerer geworden, weil es so viele gibt.

00:29:50: Man denkt, das könnte auch relevant sein.

00:29:52: Und da muss man immer im Kopf haben, der Kapitalmarkt ist ja letztendlich schon so etwas wie eine künstliche Intelligenz immer gewesen,

00:29:58: weil ganz viele Teilnehmer, wo auch immer sie sitzen, Informationen sammeln, ausferten und sagen,

00:30:04: ah, gu, ich habe eine Idee, warum die Aktie höher bewertet sein soll, also kaufe ich sie.

00:30:08: Und andere haben die Idee, dass sie zu hoch bewertet sind, verkaufen sie.

00:30:11: Und dadurch, dass alle das tun, haben wir letztendlich ein System der künstlichen Intelligenz, die ja unheimlich stark ist.

00:30:17: Also das darf ich nicht vergessen, dass ich das ja schon immer hatte.

00:30:20: Also der Kapitalmarkt ist halt unglaublich gut, weil diese vielen Leuten unabhängig voneinander Informationen suchen

00:30:25: und das im Schnitt einfach sehr, sehr starkes System ist.

00:30:29: Also sie hat sehr gute Prognosekraft auch hat.

00:30:31: Und das wird jetzt durch heute eine hohe Informationsversorgung nicht umweg besser.

00:30:36: Und du sprachst einen zweiten Punkt an, nämlich die Frage, was passiert denn in solchen Krisensituationen,

00:30:43: wo oder auch mit fehlgeleiteten Informationen, mit Fake News, sind die dazu da so etwas zu verandern?

00:30:50: Das muss man natürlich feststellen, dass wir damit teilweise auch volatilere Märkte haben.

00:30:55: Also gerade die Schwankung in solchen Phasen sehr hoch wird.

00:30:58: Und das ist nicht, das wollen wir nicht, weil wir wollen ja nicht irgendwie,

00:31:01: also wenn das eine Volatilität ist auf Basis von fundamentalen Informationen,

00:31:05: also die Kurse schwanken, weil halt die Fundamentaldaten schwanken, dann ist es okay.

00:31:09: Aber es ist nicht okay, ist es, wenn die Kurse anfangen zu schwanken,

00:31:12: einfach nur aufgrund irgendwelcher Informationen, die da reingeblasen wurde

00:31:16: und die dann zu Panik oder zu kurze Zeit Irritationen führt, das wollen wir ja vermeiden.

00:31:21: Weil das dann die Olzettveranlass vielleicht auch zu verkaufen,

00:31:23: dann verkaufen im falschen Seiten, erleiden Verlust.

00:31:26: Das müssen wir vermeiden und es hat schon zugenommen.

00:31:29: Und insofern muss man schon immer wieder nur appellieren, zu sagen,

00:31:35: guckt euch die wesentliche Informationen an, verfällt nicht in Panik.

00:31:39: Wenn ihr langfristige Ziele verfolgt, dann könnt ihr auch kurzfristige Irritationen aussetzen.

00:31:45: Dann geht es um das langfristige Ziel, aber man guckt dann doch jeden Tag in die Zeitung oder auf die Kurse

00:31:51: und dann darf man nicht in Panik verfallen, weil das geht an typischer Weise weg.

00:31:56: Also wenn man am Aktienmarkt profitieren will, muss man langfristig investiert sein,

00:31:59: sonst wird man das nicht mitnehmen.

00:32:01: Und da muss man schon, ehrlich sagen, dass die Technologie dann auch dazu führt,

00:32:05: dass es zu volatil wird und dass diese Volatilität einfach nicht.

00:32:10: Du hast eben auch schon mal ein bisschen angedeutet in der Finanzkrise.

00:32:14: Da sind ganz spannende Dinge abgelaufen, an den Märkten, die euch natürlich dann aus der heutigen Sicht nochmal interessieren,

00:32:20: nochmal draufzuschauen.

00:32:22: Wie beeinflusst denn unsere Emotionalität und die Emotionalität der Marktteilnehmer die Märkte generell?

00:32:29: Also welche Mechanismen sind es denn, die dann da zum Tragen kommen?

00:32:33: Also was passiert an den Märkten, warum passiert das?

00:32:36: Sollte man das überhaupt verhindern oder ist es nicht auch ein normaler Prozess am Ende des Tages?

00:32:41: Also erst mal müssen wir sagen, Emotionalität ist gut.

00:32:44: Du sprachst ja vorhin diese beiden Systeme an.

00:32:46: Wir brauchen im täglichen Leben schnelle, intuitive Entscheidungen.

00:32:51: Wir lernen Regeln der Kindheit, diesen EP genetisch teilweise übergeben, genetisch übergeben.

00:32:58: Wir lernen diese Regel, wir wenden die an, einfach weil wir schnell entscheiden müssen.

00:33:00: Du kannst nicht beim über die Straße gehen, da musst du intuitiv handeln.

00:33:04: Du kannst dich jeden Schritt kontrollieren und gucken, das dauert so lange, das geht nicht.

00:33:08: Das ist gut und das ist auch im Finanzmarkt gut, dass wir diese Regeln haben.

00:33:12: Aber diese Regeln können mitunter falsch sein.

00:33:15: Du hast jetzt was gelernt, was heute einfach nicht mehr passt.

00:33:17: Da gibt es in meiner Vorlesung ein schönes Beispiel.

00:33:20: Da hat ein Forscher-Team ein schwarm junger Bienen ausgesetzt und hat dann Blumen aufgestellt.

00:33:27: So künstliche Blumen, die einen waren gelb, die anderen waren blau.

00:33:30: Die gelben Blumen hatten Nektar und die Bienen lernten dann A.

00:33:34: Wir müssen ausfliegen, die gelben geben Futter, die blauen nicht.

00:33:38: Da ist das die erlernte Regel und dann haben ja die Bienen die Sprache, die das übermitteln.

00:33:42: Und irgendwann wissen die A, wir müssen nur noch zu den gelben fliegen, da gibt es Futter.

00:33:46: Und in dem Moment, als das die Bienen gemacht haben, also die Paketchnur noch auf die gelben Blumen flogen,

00:33:51: haben die Forscher das geändert, dann waren plötzlich die blauen Blumen mit Futter und die gelben nicht mehr.

00:33:56: Und jetzt ist die Frage, waren die Bienen in der Lage, das umzulernen.

00:34:00: Und das ist nur zufällig der Fall gewesen, im Prinzip ist das Bienen voll gestorben,

00:34:04: weil sie nicht mehr lernen konnten, das wissen wir nicht mehr da.

00:34:07: Und so müssen wir uns das auch vergegenwärtigen.

00:34:09: Wir lernen etwas, das ist gut, weil wir schnell handeln können.

00:34:12: Aber jetzt ändert sich die Umwelt oder die Regel, die ich gelernt habe, ist falsch.

00:34:16: Da müsste ich eben das jetzt auch anwenden können.

00:34:19: Und ich habe zum Beispiel gelernt, das hat man vorhin schon mal, Fluchtverhalten ist gut, weil das mir Leben rettet.

00:34:25: Aber Fluchtverhalten am Kapitalmarkt ist meistens schlecht, weil ich in Panik verfalle.

00:34:30: Also ich bin erstmal mein Hype, KI, künstliche Intelligenz.

00:34:36: Also ich brauche immer irgendetwas, was mir die Zukunft besser macht.

00:34:40: Und deswegen, was war das Internet? Das waren jetzt KI-Aktien, sind das jetzt?

00:34:45: Und dann dreht sich plötzlich alles um und dann verfalle ich in Panik.

00:34:49: Und beides ist natürlich nicht gut, weil beides kostet in zweieinzweifel Geld.

00:34:53: Und damit müssen wir uns beschäftigen, dass wir lernen und verstehen, so was zu unterbinden.

00:35:01: Weil jetzt nicht auf dem Kapitalmarkt bezogen, in der Corona-Krise hätte ich gesagt,

00:35:05: ich brauche Politiker, die über solche Mechanismen Bescheid wissen.

00:35:09: Ich fand das nacheinander ein bisschen, da haben wir zu schnell auf die Bremse getreten.

00:35:14: Und das kostet unglaublich viel Geld und das kostet unheimlich viel gesellschaftliche Kraft,

00:35:20: das wieder aufzusammeln. Das merken wir ja heute noch.

00:35:22: Und in diesem Sinne müssen wir denken, das ist wirklich teuer.

00:35:25: Ja klar. Und das kostet einen selbst im Zweifel auch Geld.

00:35:29: Also wenn ich dann eben sage, ja, ich gehe jetzt lieber mal raus.

00:35:32: Finanzmarktkrisis war ein super Beispiel.

00:35:34: Da haben auch viele einfach zu früh verkauft oder überhaupt verkauft und sind nicht einfach blin geblieben.

00:35:40: Und gefühlt ein Dreivierteljahr später war schon wieder alles zurück auf Anfang.

00:35:46: Und sogar höher. Und typischerweise erwischt du dann den Zeit, also rausgehen ist ja noch einfach.

00:35:51: In der Krise gehe ich raus. Die Frage ist, wann steige ich wieder ein?

00:35:54: Ja, beziehungsweise wie lange warte ich in der Krise, um rauszugehen.

00:35:57: Wir haben auch wieder das Problem, dass Verluste eigentlich ja ungern realisieren möchte,

00:36:01: weil ich immer die Hoffnung habe, dass es doch noch klappt.

00:36:04: Das stimmt. Das gibt es dann auch. Aber da bist du dann gefangen.

00:36:08: Und deswegen sage ich, ist es wichtig, dass du vorher regeln hast.

00:36:11: Wie du dich eigentlich verhältst. Das kann natürlich auch falsch sein.

00:36:13: Das gibt ja kein System für alles. Wer das hätte, der ist der König.

00:36:17: Gibt es nicht. Aber du brauchst dann Regeln, wie du dich verhältst,

00:36:21: dass du gerade nicht in Panik war, falls du dich dafür beschützt,

00:36:24: weil du eine Regel vorher gemacht hast, eine Anlageregel, das gibt es.

00:36:27: Oder weil du sagst, Moment, lass uns mal mit Leuten umgeben,

00:36:30: die dann auch ruhige Hand bewahren und sich überlegen,

00:36:33: wie verhalten wir uns eigentlich in solchen Situationen, um gerade das zu vermeiden.

00:36:37: Das ist wirklich teuer. Und das ist übrigens, das sind ja nicht nur private Anleger,

00:36:42: es sind auch ganz viele institutionelle Anleger. Also Familien, Funktionskassen,

00:36:45: alle davon betroffen. Die alle dann praktisch, das sind ja alles Entscheidende,

00:36:49: menschliche Entscheidungen teilweise sind mechanistische Regeln geworden,

00:36:52: aber das sind die alle davon betroffen. Und das kann sehr, sehr teuer sein.

00:36:55: Und wir wissen dann wiederum auch aus der Kapitammark, warum es sehr einfach,

00:36:58: wenn du von diesen Aktienmärkten in so einer Partizipierung willst,

00:37:02: also von dem zusätzlichen Renditepotenzial, dann musst du langfristig investiert sein.

00:37:06: Da musst du diese guten Jahre mitnehmen, die du nicht vorher sagen kannst.

00:37:10: Und dazu gehört eben aber auch, dass du in den schlechten Jahren nicht einfach panisch aussteigst,

00:37:14: weil du dann typischerweise die guten Jahre nicht mitnimmst.

00:37:16: Sollte ich eigentlich gerade noch nach einem Tipp fragen, wie man dem Ganzen entgehen kann,

00:37:20: hast du jetzt eigentlich schon vorweggenommen, um nicht einfach langfristig investieren,

00:37:25: dass das eigentlich der große Trick ist?

00:37:27: Langfristig investieren, wenn das wirklich zu einem passt.

00:37:29: Also wenn ich das Geld nicht brauche, wenn das wirklich,

00:37:31: ich bin heute ein Boveinsteiger, ich weiß, ich will für die Rente vorsorgen,

00:37:35: was hier da tun sollte. Und ich jetzt dieses Geld nicht morgen,

00:37:39: oder das ist kein Notkroschen, dann kann ich das tun.

00:37:42: Ist das natürlich jetzt etwas, wo ich sage, ich brauche mal so ein Liquiditätspolzer

00:37:45: für den Fall des Fals, dann darfst du das nicht in Aktien investieren

00:37:48: oder solltest du vorsichtig sein, weil da willst du dir auch ein zweites Jahr zugreifen.

00:37:51: Wenn du gerade in der Kapitama-Krise ist und das Geld weg ist oder halt sicherisiert hat,

00:37:55: dann ist das nicht gut. Also wenn du eine langefristige Perspektive habt,

00:37:58: dann sollt ich das tun und wirklich von diesen Renditen profitieren.

00:38:02: Genau. Und am Ende natürlich auch die Regelmäßigkeit.

00:38:05: Also wenn ich kann im Monat regelmäßig sparen,

00:38:08: ist glaube ich auch so ein ganz guter Trick.

00:38:10: Das Geld wird dann am Monatsanfang abgebucht, das ist erstmal so ausgebucht quasi aus dem Kopf.

00:38:14: Das hilft auch ganz gut.

00:38:16: Das ist sehr, sehr gut im Mental Accounting, weil das ist ja auch so eine berühmte Regel,

00:38:19: dass man das einfach schon mal hat, dann ist das abgebucht,

00:38:22: dann kann man da gar nicht über entscheiden.

00:38:24: Das ist sehr, sehr hilfreich und das zahlt sich unglaublich aus, wenn man sich das anguckt.

00:38:29: Weil diese Zins-Effekte, Rendite-Effekte muss man ja eigentlich sagen, unheimlich mächtig sind

00:38:35: und das Kapital auf langefrist sehr stark mehr.

00:38:40: Lutz, ich könnte noch ewig so weiterreden, aber ich glaube, wir machen mal ein Schleifchen dran

00:38:45: für heute. Es war total informativ und lehrreich.

00:38:49: Von daher vielen Dank, vielleicht auch einfach mal im Namen der Zuhörerinnen und Zuhörer,

00:38:53: dass du uns mal unsere eigenen Fehler vielleicht manchmal auch so vor Augen geführt hast heute.

00:38:58: Was machen wir eigentlich manchmal falsch aus emotionalen Gründen

00:39:01: und was sollten wir vielleicht anders machen und wie sollten wir uns vielleicht in Krisenzeiten verhalten.

00:39:06: Vielen Dank dafür.

00:39:08: Und ich hoffe Ihnen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, hat es auch so gut gefallen wie mir,

00:39:12: den Lutz zuzuhören aus einer Forschung, aus einer Praxis, die er da schon lange eigentlich betreibt,

00:39:18: schon ein paar Jahre nach.

00:39:20: Ja, ich bin seit jetzt über 20 Jahren Professor und seit fast 18 Jahren an der WHO.

00:39:27: Ja, also dazu da schon wirklich viel Erfahrung gesammelt und ich fand es wirklich zu verspannt

00:39:32: und erhellend. Also vielen Dank nochmal dafür.

00:39:35: Das war's von uns für heute. Wir hören uns dann wieder beim nächsten Mal dann wieder mit unserem Chefvolk

00:39:39: für Dr. Ulrich Krater. Da schauen wir dann, was in den letzten Wochen so passiert ist am Kapitalmarkt.

00:39:43: Lutz, dir vielen Dank nochmal.

00:39:45: Machen Sie es gut und bis bald. Tschüss.

00:39:48: "Miko trifft Makro" ist ein Podcast der DK Bank.

00:39:53: Weitere Informationen zur DK Bank finden Sie unter www.dk.de/dk-gruppe

00:40:03: [MUSIK]