00:00:00: Gerade kommt es zur großen Aufarbeitung des Politikbebens in den USA für die Kapitalmärkte.
00:00:06: In der letzten Folge haben wir uns ja mehr mit den geopolitischen Hintergründen für
00:00:09: diese neue Politik aus den USA befasst.
00:00:12: Amerika hat bisher die freie Welt angeführt, das schaffen die Amerikaner scheinbar nicht
00:00:17: mehr und statt sich zurückzuziehen, rastet die Politik aus und entwickelt sich ein bisschen
00:00:22: in Richtung Schurkenstaat.
00:00:24: Heute wollen wir uns den ökonomischen Argumentationen aus der neuen Administration mal zuwenden,
00:00:30: also starker Dollar, Leistungsbilanzdefizit, Deindustrialisierung.
00:00:34: Wenn man Donald Trump zuhört, dann hat sich die USA in einen verarmten Staat am unteren
00:00:39: Ende der weltweiten Nahrungskette verwandelt, der von anderen Staaten ausgenutzt wird.
00:00:44: Was ist da dran?
00:00:45: Was bedeutet das für unsere Geldanlage?
00:00:47: Und wie geht es denn in den USA weiter?
00:00:50: Wir sprechen drüber, in dieser Folge, Mikro trifft Makro.
00:00:55: Hallo und herzlich willkommen zur 124. Folge Mikro trifft Makro.
00:01:10: Heute ist Donnerstag der 24. April 2025 und bei mir im Studio ist wie immer der Chef
00:01:17: Fox, der Dekabank.
00:01:18: Dr.
00:01:19: Ulrich Kratter, guten Morgen Ulrich.
00:01:20: Guten Morgen.
00:01:21: Ja, wir haben eine ganze Menge Themen.
00:01:24: Man weiß gar nicht, wo wir anfangen sollen.
00:01:26: So viele Begriffe jonglieren wir heute hier in der Luft.
00:01:29: Es heißt immer, die USA werden ausgenutzt.
00:01:31: Der Dollar ist zu stark.
00:01:32: Die Arbeitsplätze werden gestohlen.
00:01:34: Das Land ist im Ausland verschuldet.
00:01:36: Wie wird denn da eine ökonomische Geschichte daraus, die wir jetzt heute erzählen könnten?
00:01:40: Ja, es sind viele Sachen in der Luft, das ist genau richtig.
00:01:43: Deswegen tut es ganz gut, wenn man sich mal selbst erdet, mal drauf hinweist.
00:01:47: Bei einem Geräte.
00:01:49: Also die USA ist kein armes Land.
00:01:51: In der Weltrangliste pro Kopf-Einkommen steht die Amerikaner an Position 7.
00:01:57: Zumindest in den unbereinigten Zahlen.
00:02:00: Und davor sind dann so Stadtstaaten wie Luxemburg und Singapur.
00:02:03: Die sind ja quasi definitiv reich.
00:02:06: Und die USA ist auch die größte Volkswirtschaft der Welt.
00:02:10: Also ebenfalls nicht schwerungsbereinigt.
00:02:12: Dann kommt China danach.
00:02:15: Und das eben, wo die Amerikaner halt nur ein Viertel der Einwohner von China haben.
00:02:19: Amerika hat Armut, partiell große Armut.
00:02:23: Das sieht man ja in den Städten aus, in den Bildern oder wenn man selbst mal in den Städten
00:02:30: da das Elend sieht auf der Straße.
00:02:33: Das aber liegt an einer innenpolitischen Entscheidung.
00:02:35: Das liegt daran, dass die USA keine große Umverteilung, also kein Sozialsystem zulassen.
00:02:42: Zumindest nicht so wie wir das hier kennen.
00:02:44: Wer in Amerika arbeitslos wird, der kriegt halt sechs Wochen Unterstützung.
00:02:48: Und das war es dann.
00:02:49: Danach kann er sich dann Lebensmittelmarken abholen.
00:02:52: Und ich glaube, wenn wir in Deutschland hier das Ruhrgebiet ähnlich behandelt hätten,
00:02:57: also vernachlässigt hätten, wie es in den USA mit dem Rust Belt passiert ist,
00:03:01: dann hätten wir hier auch ähnliche Bilder.
00:03:03: Aber das sind eben innenpolitische Themen.
00:03:06: Nach außen ist die USA weiterhin die reichste und mächtigste Nation der Welt.
00:03:11: Aber dann kann man sich natürlich fragen, wo genau liegt denn jetzt das Problem?
00:03:16: Ja, mit dem Reichtum fangen die Probleme vor allen Dingen erst an.
00:03:19: Das kennt man ja aus vielen Zusammenhängen.
00:03:22: Also zum einen ist es wohl die relative Entwicklung in den letzten Jahrzehnten.
00:03:26: Das haben wir ja auch im letzten Podcast besprochen.
00:03:30: Die anderen Länder holen auf, die werden halt immer mächtiger, immer größer.
00:03:35: Die entwickeln sich von früher Hilfeempfänger oder sogar auch Befehlsempfänger
00:03:42: hin zu Wettbewerbern, zu Konkurrenten und dann wird auch schnell Gegnerschaft daraus.
00:03:47: Dann gibt es andere kulturelle Vorstellungen und vor allen Dingen andere Gesellschaftssysteme
00:03:51: in China.
00:03:52: Und damit wird diese hegemonial Rolle für die USA eben immer aufwendiger, mal teurer.
00:03:59: Und am Ende ist eben auch die größte Volkswirtschaft der Welt damit überfordert.
00:04:04: Und es zeigt sich auch in der Diskussion in den USA und auch in der Diktion,
00:04:11: das heißt, der Art, wie geredet wird aus der Administration, die USA sieht sich mehr und
00:04:18: mehr nicht mehr von Freunden, sondern eher von Gegnern umgeben.
00:04:23: Das ist das eine.
00:04:25: Das andere sind aber auch wirklich handfeste ökonomische Fehlentwicklungen, die man an
00:04:29: Zahlen auch belegen kann.
00:04:31: Also natürlich hat nämlich auch eben so eine Erfolgsgeschichte wie die US-Wirtschaft Schattenseiten.
00:04:37: Also da ist zuerst mal das Thema der Schuldner-Nation.
00:04:43: Die USA haben seit Mitte der 70er Jahre, das ist ein halbes Jahrhundert lang, in jedem
00:04:51: Jahr mit Ausnahme eines Jahres, glaube ich, Leistungsbilanzdefizite, das was Trump so
00:05:00: bitter beklagt.
00:05:01: Insbesondere im wahren Handel, das heißt, sie importieren also mehr als sie exportieren.
00:05:08: So, das kriegen sie nicht geschenkt von dem Rest der Welt, sondern das Defizit geht dann
00:05:13: eben mit einem Kredit einher, den das Ausland den USA zur Verfügung stellen.
00:05:21: Das ist erstmal gar nichts Schlimmes.
00:05:25: Stellt man sich erfolgreiche Firmen vor, dann sieht man, dass die auch dauerhaft mit
00:05:30: erheblichen Kreditvolumen auf der Bilanz arbeiten, ohne dass sich irgendjemand beschwert.
00:05:35: Im Gegenteil, man könnte sogar sagen, die Tatsache, dass alle Länder auf der Welt ihr
00:05:41: Geld an die Amerikaner leihen wollen und auch leihen, ist ja eher ein Ausdruck besonderer
00:05:47: Vertrauens in das Land und vor allen Dingen auch die starke Wirtschaft, die dahinter steckt.
00:05:53: Aber mittlerweile haben wir eine Kommunität der Auslandsverschuldung der US-Wirtschaft
00:06:00: von etwa 70 Prozent im Verhältnis zum eigenen Bordeaux-Inlandsprodukt.
00:06:07: In der Trump-Administration sieht man darin eben eine auch ja Abhängigkeit zum Ausland
00:06:16: und damit eben eine zu große politische Abhängigkeit.
00:06:19: Dann könnte man doch einfach hergehen und sagen, naja, dann halten sich die USA ein
00:06:25: bisschen zurück bei dieser ganzen Kreditaufnahme, machen das halt nicht mehr so, wie sie es
00:06:29: in der Vergangenheit gemacht haben und dann hat sich die Sache ja eigentlich auch erledigt.
00:06:32: Wieso gibt es denn so viel Wirbel darum?
00:06:34: Ja, guter Vorschlag.
00:06:35: Aber jetzt stell dir mal vor, du trägst deine Spargroschen regelmäßig zur Barkasse, schon
00:06:43: seit Jahren, seit Jahrzehnten.
00:06:45: So, und auf einmal sagt die Sparkasse, ne, heute nicht.
00:06:49: Wir haben Annahme-Stop für Spargelder und das geht jetzt nicht nur dir so, sondern allen
00:06:55: Einwohnern deiner Stadt.
00:06:56: So, jetzt müssen wir glaube ich eine Klammerbemerkung machen, keine Angst an dieser Stelle, das
00:07:01: wird nicht passieren, das ist ein hypothetisches Beispiel.
00:07:05: Ich glaube, wir sollten an der Stelle betonen, dass sich alle Sparker in Deutschland versparen,
00:07:09: lang freuen, weiterhin.
00:07:10: Aber damit will ich einfach nur ausdrücken, dass das gesamte Finanzsystem in der Welt
00:07:15: aus den Fugengeräten, wenn jetzt der größte Kapitalmarkt der Welt oder kann man ein bisschen
00:07:23: Salopah ausdrücken, die größte Spardose der Welt jetzt ein Schild raushängt und schreibt
00:07:28: hier wegen Überfüllung geschlossen.
00:07:29: Dann müsste man natürlich jetzt auch die Rolle des US-Dollars auf diesem Spielfeld
00:07:36: der internationalen Kapitalmärkte betrachten.
00:07:38: Die USA sind ja nicht nur die größte Spardose der Welt, sondern produzieren ja quasi auch
00:07:42: noch das, was drin ist, also den Dollar.
00:07:45: Ist das richtig ausgedrückt oder?
00:07:48: Ja, so kann man das durchaus vergleichen.
00:07:53: Also Reservewährung heißt, dass der US-Dollar eben nicht nur in den USA verwendet wird,
00:08:02: sondern überall auf der Welt.
00:08:04: Wann hattest du den letzten Dollar-Schein oder Dollar-Check oder irgendwas mit Dollar
00:08:10: in der Hand?
00:08:11: Da muss ich mal gut überlegen.
00:08:13: Aber so Reisechecks macht man ja eigentlich nicht mehr.
00:08:15: Früher gab es das ja die Traveler-Checks, immer ein 100 Dollar tatsächlich.
00:08:20: Daran kann ich mich erinnern.
00:08:21: So richtig US-Dollar, wann hatt ich die denn mal in der Hand?
00:08:25: Das ist eine gute Frage.
00:08:26: Es ist verdammt lang her.
00:08:27: Ich habe irgendwo, glaube ich, so einen einzelnen Dollar noch rumfliegen aus einer USA-Reise
00:08:31: aus den 90ern.
00:08:32: Den hatte ich mir damals als Souvenir quasi mitgenommen.
00:08:36: Ansonsten, ich spare ja alles in Euro eigentlich.
00:08:42: In meinen Decafons, zum Beispiel, die ich habe im Decabank-Depot, da spare ich in Euro
00:08:45: rein.
00:08:46: Das macht ja dann das Form-Management.
00:08:48: Die kaufen ja dann in den USA davon die Aktien.
00:08:51: Aha, da haben wir also dich erst mal als privaten Bürger, da ist das wahrscheinlich nicht so
00:08:59: stark ausgeprägt, aber deiner Rolle als Sparer hast.
00:09:02: Hast du sehr wohl Dollar?
00:09:04: Wenn du einen Decafon hast, der weltweit anlegt, dann werden da Euro eingezahlt.
00:09:09: Das Form-Management tauscht das um in US-Dollar und kauft damit US-Aktien.
00:09:14: Also hast du dann eben auch, wie viele viele andere Deutsche in der Welt, zumindest indirekt
00:09:22: und vorübergehend US-Dollar gut haben.
00:09:24: Und wir haben jetzt noch nicht vom internationalen Warenverkehr gesprochen.
00:09:28: Da wird ja viel in Dollar fakturiert.
00:09:31: Der Ölhandel weltweit ist ausgesucht.
00:09:33: Containerschiff ist US-Dollar.
00:09:39: Alles das führt eben dazu, sprichwörtlich ist es ja so, dass man im letzten Winkel,
00:09:44: im Dschungel genauso wie auf einer einsamen Insel eben mit Dollar bezahlen kann, führt
00:09:48: dazu, dass eben viele Leute auf der Welt eben viele Dollar in den Händen halten.
00:09:52: Führt übrigens auch zu dieser tendenziellen Überbewertung des US-Dollars, die hat Trump
00:09:57: auch immer beklagt oder seine Mannschaft.
00:09:59: Der Dollar ist schon tendenziell immer eher zu teuer.
00:10:03: Bei meinem fähren Wert ausrechnet die Kaufkraftparität zum Euro sind wir bei 1,30.
00:10:07: Und wir waren fast bei 1.
00:10:09: Ganz kurz noch ein, vielleicht sagen wir noch mal ganz kurz, wie diese 1,30 und 1,9, 1,13
00:10:15: bis jetzt im Moment so steht.
00:10:16: Das bedeutet ja immer für 1 Euro kriege ich 1 Dollar und 13 Cent.
00:10:22: Richtig.
00:10:23: Richtig.
00:10:24: So, weil dazu muss man immer noch mal im Kopf halten.
00:10:25: Eigentlich müssten es ein bisschen mehr US-Dollar sein, die immer für ein Euro kriegt.
00:10:29: 30, das heißt, da müsste ein bisschen schwächer sein, der Euro müsste ein bisschen stärker
00:10:33: sein.
00:10:34: Das wäre die faire Veranstaltung.
00:10:36: Wenn man hier in Supermarkt geht mit 100 Euro sich den Einkaufswagen vollkauft, die 100
00:10:44: Euro dann umtauscht am Diversenmarkt in US-Dollar und damit das Gleiche kaufen will in Amerika,
00:10:52: den gleichen Einkaufswagen, das ist die sogenannte Kaufkraftparität und die Lichtzeit eben.
00:10:57: Das wäre bei einem Kurs von 1,30 dann eben der Fall.
00:11:01: Und das ist in den letzten Jahren nicht gewesen.
00:11:05: Der US-Dollar war tendenziell eben eher etwas zu stark.
00:11:09: Das ist eben eine Folge dieser weltweiten Nachfrage nach US-Dollar.
00:11:16: Und jetzt interessant ist aus dieser ganzen makrokonomischen Sicht, das wirrungstechnisch
00:11:22: gesehen, jeder US-Dollar in den Händen von einem Nichtamerikaner ein Kredit des Auslandes
00:11:30: an die USA darstellen.
00:11:33: Darüber hinaus muss man sehen, was die USA damit alles für eine Dienstleistungsindustrie
00:11:41: weltweit unterhält.
00:11:43: Die USA verkaufen nämlich auch Währungsverwaltung damit eben an andere Länder, an Ausländer.
00:11:49: Das Bankensystem in Amerika wird in Anspruch genommen.
00:11:53: Die Amerikaner haben das größte weltweite Zahlungsverkehrssystem, mit dem man über
00:11:58: das Auto an sehr schönen Sanktionen aussprechen kann.
00:12:02: Dann wird das Geld auch bei US-Vermögensverwaltern geparkt, die dann auch zufällig die größten
00:12:08: der Welt sind.
00:12:09: Also in diesen ganzen Verästelungen sieht man eben die Rolle des US-Dollars, kann man
00:12:15: schon sagen, ist so das Rückgrat des Weltfinanzsystems.
00:12:18: Und daran operiert Trump eben gerade rum, ich würde mal sagen ohne Narkose.
00:12:24: Wir lassen nicht falsch verstanden, man kann das machen.
00:12:27: Also man kann alle diese politischen Vorstellungen natürlich gestalten.
00:12:32: Gerade bei der Währung, die Währung wird vom Staat erzeugt und ist etwas, was der Staat
00:12:37: auch gestalten kann.
00:12:38: Man kann sich auch von all dem verabschieden aus US-amerikanischer Sicht, ob das so sinnvoll
00:12:43: ist, ist das zweite Frage.
00:12:44: Aber dass es eben ein radikal Umbau des Weltfinanzsystems bedeutet, das in den letzten Jahrzehnten
00:12:50: gebaut worden ist und dessen Folgen auch gar nicht in allen Verästelungen jetzt überschaubar
00:12:57: sind, das sollte klar sein und das ist eben der große Diskussionsgegenstand zurzeit
00:13:03: an den Märkten.
00:13:04: Was geht da los?
00:13:05: Genau und damit steigt die Unsicherheit eigentlich wieder an und da wissen wir, das ist immer
00:13:10: ein schlechter Ratgeber für die Märkte, denn Unsicherheit und keinen Blick in die Zukunft
00:13:18: zu haben, was jetzt passiert, das führt dann dazu beispielsweise, dass jetzt, haben wir
00:13:22: ja gerade gesehen, der Goldpreis erneute Höchststände erreicht, von denen man gedacht hätte, dass
00:13:27: er sie in so kurzer Zeit gar nicht erreichen könnte und dass auch viele internationale
00:13:32: Portfolio-Manager gerade ihre USA-Anteile etwas reduzieren, das heißt also Europa beispielsweise
00:13:38: Übergewichten oder Asien-Übergewichten gegenüber den USA und da fragt man sich natürlich auch
00:13:43: wie sicher ist denn mein Geld eigentlich noch in den USA, also wenn ich es dort angelegt
00:13:46: habe, wenn es einen Annahme-Stopp geben sollte tatsächlich dort und mein Geld dort nicht mehr
00:13:51: angenommen wird, wie wird es denn überhaupt umgesetzt, was bedeutet das überhaupt für
00:13:54: meine Bestehen anlegen, also es passiert halt unglaublich viel und es ist gar nicht absehbar,
00:14:00: wie die Folge tatsächlich ist.
00:14:01: Genau das sind eben die Überlegungen, die an den Kapitalmärkten zurzeit drauf und
00:14:06: runter dekliniert werden.
00:14:08: Hier gibt es ein altes Sprichwort, Kapital ist ein Scheißerie.
00:14:12: Das ist sehr schnell reagiert, wenn da irgendein Geruch in der Luft ist.
00:14:19: Aber jetzt hier, wir wollen hier an dieser Stelle jetzt auch keinen falschen Eindruck
00:14:23: erwecken, das ist ein so dickes Brett, das Vertrauen in die US-Kapitalmärkte ist wirklich
00:14:34: riesig.
00:14:35: Und das funktioniert ja auch in den letzten Jahrzehnten ein eingespieltes System auch
00:14:42: zu vielen Vorteilen der Amerikaner.
00:14:44: Es ist immer sehr vorteiler für meine Reservewährung, man hat Belastungen auf der einen Seite, auf
00:14:48: der anderen Seite hat man eben auch viele Vorteile, wenn man in der Rest der Welt das
00:14:51: Geld förmlich aufdrängt.
00:14:52: Also wenn man das Vertrauen was an den Kapitalmärkten herrscht gegenüber der US-Währung, wenn man
00:15:01: ein Bild gießen würde, würde ich sagen, der Talsperre ja voll gefüllt mit Vertrauen.
00:15:06: Was Trump gerade macht, er lässt ein bisschen was von diesem Vertrauen ab, aber da ist
00:15:10: noch sehr viel drin.
00:15:11: Also wir wollen ja nicht nur ein Eindruck erwecken, also ob der Dollar morgen nicht mehr funktioniert.
00:15:15: Außerdem ist hier die Frage, wie wird es denn überhaupt kommen, wollen sich die Amerikaner
00:15:21: von auch den Vorteilen eben wirklich verabschieden.
00:15:24: Da ist noch ein kleines Problem im Hintergrund.
00:15:30: Kapital, was aus dem Rest der Welt nach Amerika strömt, wegen der Reservewährungssunktion
00:15:36: der US-Dollar, wegen der guten Wirtschaft in den US-Dollar, dieses Kapital kann vor
00:15:44: allen Dingen der größte Schuldner im Lande Amerika gut gebrauchen.
00:15:50: Und das ist der Staat.
00:15:53: Der US-Stat hat kein Geld.
00:15:56: Er ist nicht pleite, weil er sich immer noch Geld leihen kann.
00:15:59: Aber die Einnahmen liegen weit unter dem, was er selbst ohne Sozialsystem, das muss man
00:16:05: sich mal überlegen.
00:16:06: Die Sozialausgaben sind in Deutschland der größte Regierungsposten, also der größte
00:16:10: Budgetposten.
00:16:11: Er ist in den USA ja wesentlich geringer und trotzdem hat man kein Geld.
00:16:16: Das ist ja auch eine der Fehlentwicklungen, die Team Trump beklagt.
00:16:23: Er leit sich das Geld und die Schuldenquote des US-Stats liegt ja jetzt bei 120%.
00:16:27: Wird ja auch viel diskutiert.
00:16:28: Der IWF hat gestern frühe Gutachten rausgegeben, hat auch gerade wieder beklagt, dass das
00:16:33: nicht so weitergehen kann.
00:16:34: An der Stelle könnte man natürlich jetzt auch wieder einflechten, dass man ja die Finanzprobleme
00:16:40: des US-Stats ganz leicht beheben kann, indem man etwa die Steuern erhöht.
00:16:45: Das ist eigentlich die normale Einkunft des Staates.
00:16:49: Amerika hat die niedrigste Steuerquote aller Industrieländer.
00:16:52: Also eine einfache Steuererhöhung um ein paar Prozentpunkte in den Reaktionen zum Produkten
00:16:56: und zurück würde all diese Themen verringern, würde auch die Leistungsbilanz übrigens am
00:17:01: Ende tendenziell ausgleichen, weil die Steuern den US-amerikanischen Konsumenten natürlich
00:17:06: weggenommen würden und die könnten nicht mehr so viel kaufen, das heißt nicht mehr
00:17:09: so viel importieren.
00:17:10: Also das wäre schon ein Baustein, auch um all diese Themen, die da Trump aufgerufen
00:17:14: hat, zu mildern, wenn er einfach ...
00:17:16: Das ist halt unpopulär, ne?
00:17:17: Richtig, macht man nicht gerne, insbesondere nicht vor den Präsidenten des goldenen Zeitalters.
00:17:22: Ich würde ... hat noch andere Gründe in Amerika, es ist auch eine kulturelle Veranstaltung
00:17:27: in der Lande wo es geht.
00:17:29: wirtschaftliche Freiheit herrscht, darf der Staat sich nicht so viel von den erträgen,
00:17:34: mühsame, arbeiteten erträgen der Bürger nehmen. Ich würde es mal ohne Untertreibung
00:17:39: sagen, in Amerika die Steuern zu erhöhen ist etwas so schwierig wie in Deutschland Bürokratie
00:17:42: abzubauen. Das geht nicht. Im Gegenteil, jede Regierung übertrifft sich ja darin, dass
00:17:47: man die Steuern noch weiter senken möchte. Trump plant ja eine weitere Steuersenkung.
00:17:52: Er redet davon, dass man die Einkommenssteuer sogar ganz abschaffen kann in seiner gewohnt
00:17:58: großspurigen Art. Gut, aber das nur als Seitenbemerkung. Das wäre ein Ausgang aus
00:18:04: einer Reihe von beklagten Problemen. Dieser Ausgang ist aber vermauert. Da wollen die
00:18:09: amerikanische Regierung, da will sie nicht raus. Und deswegen ist es schwierig, wenn man
00:18:14: mit dem Status der US-Kapitalmärkte in der Welt spielt. Denn der größte Schuldner
00:18:20: der Welt, eben die US-amerikanische Staat, ist eben auf dieses Kapital angewiesen, dass
00:18:27: die Renditen für Staatsanleihen eben in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen sind.
00:18:32: Das ist ein Warnzeichen, weil das eben die Verschuldung in Amerika verteuert und das
00:18:36: kann eine gefährliche Schuldenspirale auslösen. Und hat ja seine Wirkung auch nicht verfehlt.
00:18:43: Hat anscheinend selbst Trump zu Vernunft gebracht. Das war der Grund, also als er die rezipurken
00:18:49: Zölle dann wieder ausgesetzt hat für seine 90 Tage. Wahrscheinlich kam der Finanzminister
00:18:53: zur Tür rein und hat gesagt, oh, da läuft gerade was, mächtig schief an den Finanzmärkten.
00:18:58: Aber wir dürfen das jetzt alles andere als von der humorigen Seite betrachten. Denn dieser
00:19:06: Administration hat sich eben in den Kopf gesetzt, die beklagten Umstände zu verändern. Auch
00:19:13: der Finanzminister, Scott Bessent, möchte eine Änderung der Verhältnisse. Nur weiß
00:19:20: eben niemand so genau, wo es denn jetzt hingehen soll mit der Stellung der USA im Welthandelsystem,
00:19:28: Weltfinanzsystem. Und das ist eben der Kern der Unsicherheit an den Aktien- und Anleihmärkten,
00:19:34: der jetzt freigelicht worden ist in den letzten Wochen mit der ersten Zollankündigung Donald
00:19:38: Trumps, als Signal dafür, dass diese Administration eben tatsächlich Dinge verändern will.
00:19:45: Auch eine Sache, die Trump immer wieder verändern will, immer wieder betont ist, dass er Fabriken
00:19:51: bauen will, wieder in den USA bauen lassen will, sagen wir mal, dass wieder Produktion
00:19:57: in die USA zurückkommt. Das ist ihm sehr wichtig. Also Industrialisierung der US, oder
00:20:02: Reindustrialisierung könnte man ja fast sagen in den USA. Warum ist ihm das eigentlich so
00:20:07: wichtig? Ich glaube dadurch, das Leistungsbilanzdefizit beheben zu können.
00:20:10: Das ist jetzt der letzte große Komplex von Fehlentwicklungen, die die Trump-Mannschaft
00:20:18: immer wieder betont und die man ändern muss. Die USA haben in den letzten Jahrzehnten
00:20:23: Millionen an Industrie-Arbeitsplätzen verloren. In Trumps Augen ist das nicht gut. Ich denke,
00:20:32: wir als Deutsche sollten das eigentlich ganz gut verstehen, denn gerade wir hängen ja an
00:20:37: unser Industrie, für sagen Sie emotional sogar und auch historisch, das drückt sich ja auch
00:20:43: in den Zahlen aus. Unser Industrieanteil am Biblicht immer noch bei 20 Prozent. Für
00:20:48: ein Industrieland, für ein reifes entwickeltes Industrieland, hoher Produktivität, hohen
00:20:54: Einkommen ist das international sehr hoch. In Amerika sind wir jetzt unter die 10 Prozent
00:21:00: gefallen. In Großbritannien sind wir nicht weit über diesen 10 Prozent. Ich denke, das
00:21:06: ist auch etwas, was die persönliche Biografie von Trump sogar eben beeinflusst hat. In seiner
00:21:14: Lebenszeit hat er eben die Phasen mitbekommen, wo halt im Zuge der Globalisierung in den
00:21:21: 80er Jahren, in den 90er Jahren eine Fabrik nach der anderen in Amerika zugemacht hat.
00:21:28: Die Produktion ist eben abgewandert nach Asien, weil sie dort kostengünstiger war und hat
00:21:33: eben dann auch die Entwicklung Chinas erheblich begünstigt. Damals noch als billige Produktionsplattform
00:21:40: für günstige Produkte mit niedrigen Preisen für die amerikanischen Bevölkerung, die sich
00:21:45: darüber gar nicht bewusst war, dass es sich eigentlich freuen sollte. Aber heute eben als
00:21:50: Ausrüstung des Kontrahenten, des Gegners, des ideologischen Feinde sogar China. Also
00:21:57: all diese Entwicklungen sind Dinge, wo die Trump-Leute sagen, das kann doch nicht wahr sein. Das
00:22:04: sehen sie als enorme Schwäche Amerikas an. Übrigens auch eben als Abhängigkeit vom Ausland.
00:22:10: Und die Leute, die das alles am eigenen Leib miterlebt haben, also die Leute in den Regionen,
00:22:17: wo diese Jobs verloren gegangen sind, in den Städten und auch in vielen ländlichen
00:22:23: Regionen. Und da kann man ja gleich dann die Folgephänomene dranhängen, die gesellschaftlichen,
00:22:28: also die US-Drohungepidemie zum Beispiel. Das kann man mit einem schönen wissenschaftlichen
00:22:34: Wort alles verbreben. Das ist ein missglückter Strukturwandel. Die USA haben sich nicht darum
00:22:39: gekümmert, dass man irgendwas dagegen setzen muss, wenn solche Strukturen zusammenbrechen.
00:22:45: So kurzer Zeit hat man nicht gemacht. Aber das ist den Trump-Leuten auch egal. Jetzt geht
00:22:50: es darum, diejenigen wieder zu befrieden, die darunter leiden. Und das sind ja auch viele
00:22:58: davon, diejenigen, die Trump wählen. Ja, und die Lösung von Trump ist dann das Zurückholen
00:23:05: dieser Arbeitsplätze, ist ganz wichtig. Und er macht das natürlich dann gleich im Populisten-Sprech
00:23:11: und erzählt dann ja diese Arbeitsplätze, die sehr in der Geschuhe gehören worden sind.
00:23:16: Und jetzt geht es um die Menschen, die uns. Ja, aber damit haben wir dann wirklich alle Punkte zusammen, die eben ernst zu nehmen sind. Das sind die Dinge, die aus amerikanischer Sicht, die laufen falsch. Die Verschuldung des Landes, die Abhängigkeit des Landes in der Industrie, der starke Dollar. Das sind die Sachen, die Trump und seine Berater ökonomisch bewegen. Und natürlich sind eben die anderen schuld.
00:23:44: Die Propaganda-Variante fürs Volk heißt ja dann, die anderen Länder verarschen uns. Ja, und wenn man das dann zusammenzieht mit den Sachen, die wir beim letzten Podcast besprochen haben, also die ganzen geopolitischen Themen dann drauf mit der Konkurrenz zu China und zu anderen Ländern in der Welt. Ja, dann sieht man, wie die Motivation ist. Und nochmal, das sollten wir eben ernst nehmen.
00:24:04: Jetzt haben wir ganz viele Probleme gehört. Ich habe mal gehört, man soll nicht in Problemen denken, sondern in Lösungen. Was ist denn jetzt Trumps Lösung für das ganze Dilemma?
00:24:15: Außer die anderen zu beschuldigen, dass die alles gemacht haben. Schlussendlich waren es alles auch Entscheidungen der USA, diese Industrie ja auch woanders hinzubringen, weil es günstiger wird, weil es im Profit steigert. Jetzt sagt man, alles auch nicht vergessen.
00:24:27: Ja, natürlich. Richtig Geschichte gehört natürlich immer zu den Zielen dazu. Das hat er sich natürlich auch nicht selbst ausgedacht, sondern das ist die Beratermannschaft. Das sind eine ganze Reihe von Ökonomen, die das schon seit den 90er Jahren ausgeheckt haben.
00:24:42: Also als Trumpscher will er natürlich alles haben. Am besten möchte er Tributzahlungen vom Rest der Welt an sein Land und wo er dann alles geschenkt wird wegen der Größe und der Großartigkeit der amerikanischen Nationen.
00:24:55: Aber die Geheimwaffe, die jetzt ökonomisch eingesetzt werden soll und die man manchmal gefunden hat, berater glauben, dass eben dieser Eier legende Wäume ich so, das sind Zölle. Das ist der Grund, warum man so auf die Zölle fixiert sind. Zölle sollen die Leistungsbilanz ausgleichen, in dem man halt nicht mehr so viel importiert.
00:25:18: Und die außenischen Firmen eben animiert in den USA zu produzieren, damit die Zäume aber übersprungen werden können. Mit Zöllen kann man die anderen Länder sowieso bestrafen. Man kann alle möglichen Dinge von ihnen fordern.
00:25:30: Sie sind ein idealer Verhandlungsschiff, den man mal in den Pot werfen kann und wieder rausnehmen kann ein paar Stunden später. Und Zölle füllen die Staatskassen. Zölle sind Einnahmen, wo man eben die Nöte im Staatshaushalt damit die Verschuldung stopfen kann und auch die nächste Steuersenkung finanzieren kann.
00:25:51: Das ist alles die Lösung und deswegen eben diese Fixierung auf diese Zölle, die auf einmal wieder auftauchen, nachdem sie 50 Jahre lang aus der ökonomischen Diskussion völlig verschwunden waren.
00:26:02: War ja auch so lange hilfreich, wie ich immer aus dem Ausland alles bekommen habe. Es waren Vorprodukten an produzierten Sachen, die ich dann im Land verkaufen konnte. Aber dann kann man ja sagen, okay, wir haben jetzt die Zölle, die lösen und alles, dann ist jetzt ja alles geklärt eigentlich.
00:26:15: Ja, bis auf das, was nicht geklärt ist. Diese ganze Überlegung, wie bei allen ökonomischen gesellschaftspolischem Sachen, kann man lange diskutieren. Es gibt immer Elemente, die in die gewünschte Richtung sprechen. Es gibt dabei immer noch viele Nebeneffekte.
00:26:30: Und die Nebeneffekte sind eben sehr, sehr problematisch. Schon die Haupteffekte sind problematisch. Ob er mit diesem Instrument seine Ziele erreichen kann, wird eben sehr stark angezweifelt.
00:26:41: Das Ende wird sein, dass er wahrscheinlich 30 Prozent von dem, was er haben möchte, erreichen kann. Also vielleicht ein bisschen geringere Leistungsbilanz, bisschen Entlastung für den Staatshaushalt.
00:26:52: Den Schaden, den er dabei anrechnet, der ist aber dann nicht eingerechnet. Den sehen wir jetzt schon mit den großen, großen Verwerfungen der Unsicherheit und auch der politische Schaden der Abkehr der Verbündeten von den Vereinigten Staaten.
00:27:06: Und dann ist immer noch nicht klar, wie jetzt wirklich die Zielfunktion ist. Ein ausgeliefertener Leistungsbilanz kriegt er dann wirklich nur um den Preis der Rücknahme des Kapitalverkehrs, will er auf die Rolle des Dollars als Reservewährung verzichten und die amerikagen Kapitarmärkte unattraktiver machen.
00:27:22: Will er wirklich den Weltfinanzmarkt umkrempeln?
00:27:26: In politisch will er diese versteckte Steuererhöhung tatsächlich durchwirken lassen. Denn paradoxerweise, er will ja die Steuern senken, aber Zölle sind Steuern. Zölle sind Steuern, die sich von der Wirkung her vor allen Dingen auf die Konsumenten im zollerhebenden Land, also in dem USA, eben durchwirken.
00:27:47: Das werden alles die Fragen sein, die noch zu klären sind. Und das wird auch davon abhängen, wie das System, das Wirtschaftsdienst, reagiert. Also die Durchwirkung der Zölle, wenn sie sich jetzt so bestehen bleiben, die kann man erwarten für den Spätsommer, dann sind die Lagerbestände aufgebraucht, dann müssen die Zölle tatsächlich einkalkuliert werden, dann steigen die Preise und dann reagieren die Konsumenten und dann sehen sie, was da los ist.
00:28:14: Dann ist die Frage, wie geht es weiter? Wenn solche negativen Effekte auftreten, wie reagiert die Administration, wird sie eventuell die Notenbank einsetzen wollen?
00:28:25: Das ist ja auch schon das Thema, was zu der Unsicherheit beiträgt, wieder die Notenbank dazu verdonnern, Zinsen zu senken, um die Lasten zu verringern.
00:28:37: All das Dinge, wo man eigentlich eher sagen muss, Fragen überfragen und damit kann man diese starken Schwankungen an Aktienmärkten, Anleihenmärkten auch, glaube ich, ganz gut verstehen.
00:28:50: Eine weitere Frage ist ja eigentlich, kann Trump das überhaupt alles schaffen, was er sich da jetzt aufgeschrieben hat?
00:28:56: Genau, also natürlich nicht, also wie gesagt, vielleicht kommen ein paar Teilzielerreichungen vor, aber diese Veränderungen bei den Dingen, die wir angesprochen haben, die bedingen eben komplett den Umbau der Rolle der USA.
00:29:11: Und die USA ist normal, die größte Säule im Welthandels- und Finanzsystem.
00:29:16: Und das müssen wir eben sehen.
00:29:22: Eine weitere Frage gibt es sich für mich und andere Beobachter natürlich auch in der politischen Richtung.
00:29:28: Was ist, wenn er nicht erfolgreich ist, wenn der Druck steigt bei den Nebenwirkungen, wenn diese 30 Prozent Erfolgsquote eben nicht ausreichen, auch die eigene Geschichte überhaupt zu Ende zu erzählen, wenn er dann als eventuell gescheitert gilt nach einem, zwei Jahren,
00:29:44: bei den Zwischenwahlen, die Wähler ihm schon denkte, verpassen, wird er dann die Gesetze des Machtwechsels unter Demokratie und der Mehrheiten anerkennen?
00:29:55: Das sind ja auch ganz düstere Dämonen, die da irgendwo im Hintergrund lauern.
00:29:59: Und alles zusammen ist eben ein Bild der kompletten Unsicherheit über die USA.
00:30:05: Die USA ist aus der Rolle des Stabilitätsgaranten zum unsicheren Kantonisten geworden.
00:30:12: Und nochmal, das, was die Finanzmärkte daraus ableiten können, sieht man eben, die Finanzmärkte sind auch in dieser Unsicherheit befangen, deswegen diese starken Schwankungen.
00:30:26: Wir haben höchstwerte Anvolatilität am Aktienmarkt gesehen.
00:30:30: Die Niveaus halten sich am Aktienmarkt.
00:30:32: Das hängt damit zusammen, dass die Wirtschaft trotz all dieser Unsicherheit auf einem hohen Niveau arbeitet.
00:30:39: Die Zukunftsorientierung ist ein bisschen problematisch.
00:30:42: Man investiert nicht so gerne, wenn man nicht weiß, wo es hingeht.
00:30:45: Aber die Unternehmen haben häufig bewiesen, dass sie eben auch mit veränderten Leitplanken gut umgehen können, zuletzt in der Corona-Zeit.
00:30:55: Deswegen darf man das jetzt nicht eins zu eins übersetzen, daran, dass die Leute einfach alle vier Euro von sich strecken und sagen, ich weiß gar nicht mehr, was ich machen soll.
00:31:01: Das ist absolut nicht der Fall.
00:31:03: Unternehmen sind schon sehr eigenständig und sehr ehrgeizige Organismen und die arbeiten weiter.
00:31:09: Und in den Zahlen sehen wir, dass jetzt die Auswirkungen nicht so dramatisch sind, wie wir das jetzt hier vielleicht auch darstellen.
00:31:16: Da muss man immer ein bisschen Abstand gewinnen zwischen dem, was vielleicht ein Historiker irgendwann mal über diese Paihole sagen wird, großer Strukturbruch.
00:31:24: Und dem, wie sich tatsächlich dann ausarbeitet, der Wohlstand wird jetzt nicht zusammenbrechen.
00:31:29: Das ist nicht das Thema, sondern es ist eher die Frage, wie geht es weiter und wie müssen wir uns anpassen.
00:31:35: Und wer ist der Gewinner und Verlierer in den nächsten Jahren? Das sind so die Themen.
00:31:39: Und gibt es ein bisschen Hoffnungsschimmer auch in den USA oder ist alles schwierig im Moment?
00:31:45: Es ist nicht gesagt, dass die Welt nur so funktionieren muss, wie sie heute funktionieren.
00:31:49: Im Gegenteil, es gibt tausend Alternativen.
00:31:51: Wir werden nur dankbar, wenn wir wissen, in welche Richtung es geht.
00:31:54: Jetzt haben wir ein Haufen Probleme, Herausforderungen, nennen wir sie mal, gewälzt, ein Haufen Unsicherheit gesehen.
00:32:00: Abschließend eine Frage.
00:32:02: Hast du über Ostern vielleicht noch was im Nest gefunden, was ein bisschen süßer schmeckt als das, was wir eben gehört haben?
00:32:08: Ja, gerade eben. Gerade eben ist noch was.
00:32:11: Da war aber Glück gehabt.
00:32:12: Poster, Ei aus dem Nest gefallen, ja.
00:32:15: Also, wir haben jetzt gerade heute die Stimmungsdaten für den April bekommen für Deutschland des EFO-Geschäftsgemerindex.
00:32:25: Riesen Überraschung.
00:32:26: Trotzdem, der ganzen Probleme ist das Geschäftsvertrauen in Deutschland gestiegen.
00:32:31: Und das zeigt eben, dass die Unternehmen durchaus dabei sind, sich anzupassen.
00:32:36: Wir müssen hier wahrscheinlich ein bisschen Abstriche machen.
00:32:39: Wir haben wahrscheinlich für den ganz guten Geschäftsverlauf im April natürlich auch Vorziegeffekte.
00:32:45: Die Leute saugen sich natürlich jetzt mit Vorreden erst mal voll.
00:32:48: Und das heißt natürlich erst mal eine höhere Produktion.
00:32:50: Bedeutet jetzt nicht, dass die Trump-Effekte gar nicht eintreten.
00:32:53: Also, das sollte man jetzt nicht glauben.
00:32:55: Aber die Unternehmen sind in so weit zuversichtlich, dass man auch natürlich in veränderten Umständen auch neue Chancen wahrnimmt.
00:33:03: Beispielsweise ist eben die Konzentration dann stärker auf dem europäischen Binnenmarkt.
00:33:07: Eine der Hoffnungen der Unternehmen.
00:33:09: Dann konzentriert man sich eben nicht so sehr auf Auslandsmärkte, sondern der europäische Markt ist groß genug,
00:33:14: um eben auch Umsätze zu steigern und auch Ausfälle woanders wettzumachen.
00:33:20: Wir sehen ja schon so eine kleine Abkoppelung zur Zeit von Europa zum Amerika, amerikanischen Aktienmärkte 25 Prozent runter.
00:33:27: Beim DAX könnte man einfach auf den Blick der beiden Stände vom Jahresanfang und heute sagen, es ist gar nichts passiert.
00:33:33: Das ist ein 8 Prozent Plus, das ist ein ganz normales Jahr, wenn man die Kurve dazwischen weglässt.
00:33:39: Also, da sieht man Unterschiede zwischen Amerika und Europa. Die Belastungen sind sehr stark in Amerika zur Zeit.
00:33:44: Und das bringt doch auch zuversicht rein, selbst in so ein angespannter oder ein bisschen aufgerichter Lage.
00:33:53: Na ja, dann können wir vielleicht in der nächsten Folge mal den Blick Richtung Europa werfen und mal gucken, was hier so los ist.
00:33:58: Das ist ja unsere Seite des Atlantiks sozusagen, aber ich befürchte wahrscheinlich wird es zwischendrin wieder irgendwelche Nachrichten geben,
00:34:05: die noch spannender sind als all das, was wir heute schon wissen.
00:34:09: Von daher, wir hören uns in zwei Wochen wieder und wenn Sie auch mal eine Frage haben oder ein Thema, wo Sie sagen, hey, das wäre doch auch mal interessant zu besprechen,
00:34:16: dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an podcast@dk.de oder kommentieren Sie unter unserem Instagram-Posts,
00:34:23: unter YouTube-Videos, da sehen wir das dann auch. Und übrigens, neuerdings kann man auch bei Spotify kommentieren.
00:34:30: Da kriegen wir dann auch eine kleine Nachricht, dass jemand einen Kommentar hinterlassen hat.
00:34:34: Das ist wohl relativ neu, zumindest bei Podcasts. Ihnen vielen Dank fürs Zuhören, machen Sie es gut und bis bald, tschüss!
00:34:42: Mikro trifft Makro ist ein Podcast der DK Bank. Weitere Informationen zur DK Bank finden Sie unter www.dk.de/dk-gruppe