Mikro trifft Makro - Das Finanzmarktgespräch

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00:00:00: Am vergangenen Sonntag, den 23. Februar 2025, hat Deutschland gewählt und wird in den nächsten

00:00:07: vier Jahren von einer neuen Regierungskollizion geführt.

00:00:10: Das hat auch Auswirkungen auf Wirtschaft und Märkte und welche das sind, darauf wollen

00:00:16: wir heute in dieser Sonderfolge von Micro trifft Macro schauen.

00:00:20: Was wird eine neue Regierung wirtschaftlich ändern können?

00:00:23: Was bedeutet das für Kapitalmärkte und die Geldanlage?

00:00:26: Und wie wird es mit dem Standort Deutschland weitergehen?

00:00:29: Wir sprechen drüber in dieser Folge.

00:00:31: Micro trifft Macro.

00:00:33: Micro trifft Macro.

00:00:37: Das Finanzmarktgespräch der DECA Bank.

00:00:40: Deutschland hat gewählt, dass vorläufige amtliche Endergebnis steht fest und nun geht es in

00:00:48: die Bildung einer regierungsfähigen Koalition.

00:00:51: Das Wahlergebnis hat nicht wirklich überrascht und auch die Märkte sind weitgehend unberührt

00:00:57: geblieben davon.

00:00:58: Dennoch stellen sich natürlich viele Menschen die Frage, wie es nun weitergeht mit Deutschland

00:01:02: als Standort und ob die neue Regierung das Problem oder die Probleme, die wir hier sehen,

00:01:08: tatsächlich lösen können.

00:01:10: Um das Ganze zu besprechen, begrüße ich heute bei mir hier im Studio, wie immer mein Podcastpartner,

00:01:15: den Cheffolkswirt der DECA Bank, Dr. Ulrich Carter und zusätzlich unseren Mann von der

00:01:21: Seitenlinie möchte ich fast sagen, den Chefanlagestrategien der DECA Investment, Jörg Beusen.

00:01:25: Hallo und guten Morgen ihr zwei.

00:01:27: Guten Morgen.

00:01:27: Ja, dann schauen wir doch mal auf die Situation.

00:01:30: Ich habe gerade nochmal geschaut, etwa dreieinhalb Monate ist es her.

00:01:32: Da haben wir schon mal hier gestanden und über eine Wahl gesprochen.

00:01:34: Da war es aber die US-Wahl.

00:01:36: Und wenn man mal schaut, vor etwa einem Monat ist Donald Trump offiziell ins Amt gekommen.

00:01:42: Er hat natürlich vorher schon für Wirbel gesorgt ein bisschen.

00:01:45: Aber das ist jetzt schon das zweite politische große Ereignis innerhalb von nicht mal zwei

00:01:48: Monaten, das wir sehen im Jahr 2025.

00:01:52: Lass uns vielleicht erst mal so ein bisschen aufs Wahlergebnis ganz allgemein schauen, wie

00:01:55: bewertet ihr denn das Wahlergebnis so aus wirtschaftspolitischer Sicht, fiskalpolitischer Sicht?

00:02:00: Welche Signale kann eine neue Regierung vielleicht an die Märkte senden?

00:02:03: Welche vielleicht auch nicht?

00:02:04: eher zur Bedeutung dieser Wahl.

00:02:07: Braucht man nur nach Amerika gucken.

00:02:08: Da wird überhaupt gar keine Notiz genommen von dem Thema.

00:02:11: Also ist natürlich unser großes Thema hier, aber nicht umsonst auch natürlich.

00:02:15: Ja, bei mir kann man so Befindlichkeiten austauschen.

00:02:20: Bei mir sind so zwei Gefühle auf der einen Seite.

00:02:23: Sind wir natürlich jetzt vor allen Dingen froh.

00:02:25: Das war eine stabile Regierung.

00:02:27: Wahrscheinlich kriegen werden, warum mit aller Vorsicht.

00:02:30: Aber auf der anderen Seite waren wir 14.000 Stimmen entfernt von absolutem Chaos.

00:02:36: Das war ja am Sonntagabend noch ganz anders als Montag, als wir aufgewacht sind.

00:02:40: Und wenn wir tatsächlich diese Dreierkonstellation als einzige Möglichkeit gehabt hätten, ich

00:02:47: weiß nicht, kannst du besser einwerten, was die Börse dann gemacht hätte?

00:02:51: Das wäre nicht so gut gewesen.

00:02:53: Jetzt haben wir eben diese Perspektive.

00:02:57: Und der große Vorteil dieser neuen Konstellation liegt in etwas, wo eigentlich Politik jetzt

00:03:05: gar nicht so richtig was dafür kann.

00:03:07: Es sind zwei Punkte.

00:03:08: Zum einen ist das Problembewusstsein, dass wir es wirklich mit massiven wirtschaftlichen

00:03:15: Standortproblemen in Deutschland zu tun haben, eben ganz stark gewachsen noch während der

00:03:20: Zeit der Ampel.

00:03:21: Das ist ja das Problem der Ampel, dass sie das nicht richtig eingeschätzt hat.

00:03:23: Und deswegen ist die Aufmerksamkeit auf dieses Thema und auch die Priorisierung dieses

00:03:29: Themas im nächsten Regierungsprogramm einfach wesentlich höher.

00:03:32: Und das ist eben wichtig.

00:03:33: Unabhängig davon, wie viel nun wirklich Bürokratie abgebaut wird und wie sehr man in

00:03:38: der Lage ist, wirklich die Standortbedingungen zu verbessern, es wird sich verbessern.

00:03:42: Ich denke nicht, dass es ein Rohrkrepierer wird.

00:03:45: Vielleicht werden nicht alle Wünsche erfüllt werden, die hierzulande bestehen.

00:03:50: Aber das ist eine ganz andere Ausgangsposition.

00:03:52: Und Punkt zwei ist, dass wir auch bei dem Thema Geopolitik einfach weiter sind in der Diskussion.

00:04:00: Die Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren gemacht haben in Europa mit jetzt der neuen

00:04:05: US-Regierung und das Bewusstsein, dass hier was passieren muss, wird einfach Finanzierung

00:04:11: auslösen.

00:04:12: Und das ist ein ökonomischer Impuls.

00:04:15: Da kann eigentlich gar keine Regierung sich dessen erwähren.

00:04:19: Wenn jetzt Vatalio hochgefahren wird, wenn jetzt verschulden finanziert Infrastruktur

00:04:22: gebaut wird, dann ist es ein ökonomischer Schritt nach vorne.

00:04:26: Und diese beiden Dinge, das sind eben ganz neue Perspektiven am Beginn dieser Regierung

00:04:33: im Vergleich zu den letzten.

00:04:34: Ja, ich würde es ähnlich sehen.

00:04:36: Ich würde sagen, eine Zweierkonstellation ist schon mal besser als eine Dreierkonstellation.

00:04:40: Und die Dreierkonstellation wäre wirklich chaos gewesen.

00:04:42: Das wäre wirklich, glaube ich, nicht gut gewesen.

00:04:45: Was wichtig wäre aus meiner Sicht noch, dass man jetzt zügig voranschreitet, dass man

00:04:50: nicht so eine lange Phase hatte.

00:04:51: Ich glaube, am letzten Mal war die GroKo sechs Monate, bevor sie ins Amt kam, dass wir, glaube

00:04:55: ich, ein bisschen arg lang, damit man einfach Sicherheit reinkriegt und auch Berührung

00:05:00: reinkriegt.

00:05:01: Und dann genau das, was Ulrich Kater schon gesagt hat, wirtschaftliche Impulse, die dann

00:05:07: gesetzt werden und kommen werden und das Problem Bewusstsein, dass wir ein paar Rahmenbedingungen

00:05:12: ändern müssen, um wieder wirtschaftlich nach vorne zu kommen.

00:05:15: Ich glaube, das ist ein ganz entscheidender Punkt.

00:05:17: Und da gilt es, Wettbewerbssituationen zu verbessern, Infrastruktur, Investitionen,

00:05:23: Verteidigungsausgaben, Bürokratieabbau.

00:05:26: Da kann man sich jede Menge vorstellen.

00:05:27: Und wenn es erstmal kleine Schritte sind, dann hätte ich die Hoffnung, dass man kleine

00:05:31: Erfolge schon mal sieht und schrittweise nach vorne kommt und den Mut fasst, dann auch die

00:05:35: größeren Themen mal anzugehen.

00:05:37: Schammefeld, erst nochmal kurzfristig drauf.

00:05:40: Die kurze Sicht hat so eine Regierung eigentlich die Chance, ganz kurzfristig irgendwas schon

00:05:45: in die Wege zu leiten, also wirtschaftspolitisch, fiskalpolitisch, was dem Standort Deutschland

00:05:49: Wachstum verschaffen würde auf die Schnelle, weil wir sind jetzt ja immer noch in der

00:05:52: Phase, dass wir sagen, naja, wir stecken in der Art Mini-Rezession.

00:05:56: Die dauert zwar lange, ist aber nicht so stark, ist halt auch doof.

00:06:00: Kann da irgendwas passieren?

00:06:01: Gute Frage, weil in der Tat ist es ja so, wenn man auf der Brücke von so einem Riesentanker

00:06:07: steht und sagt, jetzt müssen wir mal durchstarten, dann setzt man Hebel in Bewegung, passiert

00:06:12: gar nichts erstmal.

00:06:14: Das ist bei der Wirtschaft ja genauso, die Programme, die man beschließt in so einem

00:06:19: Koalitionsvereinbarung, die müssen umgesetzt werden und dann dauert es natürlich bis

00:06:23: die kommen.

00:06:24: Deswegen ist es erstens wichtig, dass man ein vernünftiges Programm zusammenzimmert,

00:06:32: denn das Einzige, was sofortige Effekte bringt, sind die Erwartungen.

00:06:37: Das heißt, also die Effekte sind noch nicht da, weil die Programme ja noch nicht umgesetzt

00:06:40: sind, aber die Menschen rechnen fest damit, dass diese Wirkungen kommen und dann ist

00:06:45: der eine oder andere Manager eben schon mal bereit, Investitionen jetzt anzukurbeln.

00:06:49: Und das wiederum ist natürlich dann auch wieder eine Aufwärtsspirale.

00:06:53: Deswegen, Glaubwürdigkeit ist wichtig.

00:06:55: Wenn ich Planungssicherheit habe und Glaubwürdigkeit da ist, dann kann ich heute schon anfangen,

00:07:00: die Produktionsstätten zu bauen.

00:07:02: Da ist ein Unternehmen schneller als der Staat und insofern, das wäre entscheidend.

00:07:06: Lass uns auch nochmal auf die Finanzpolitik schauen, das ist ja auch so ein Thema.

00:07:10: Welche fiskalpolitischen Maßnahmen sind denn zu erwarten?

00:07:13: Also das Thema Schuldenbremse ist glaube ich eins, was jetzt seit heute Morgen noch mehr

00:07:17: im Raum steht.

00:07:18: Also man hat ja schon gehört, es soll doch reformiert werden jetzt, obwohl das vorher

00:07:21: ausgeschlossen wurde.

00:07:22: Also man kommt wohl nicht um hin zu sagen, na wir müssen da ran an die Schuldenbremse.

00:07:26: Was sind denn die Effekte, die sich daraus dann ergeben?

00:07:30: Ist das dann so ein kurzfristiger Effekt, wo man sagt, na ja, da kommt dann schon ein

00:07:33: bisschen Investitionslust auf bei den Unternehmen oder auch vielleicht bei den Privathaus halten,

00:07:39: die dann sagen, na ja, vielleicht gehe ich doch nochmal was an am Haus und versuche

00:07:42: mal was zu machen, weil ich sehe, dass da eben entsprechende Programme kommen werden.

00:07:46: Ja, also ist ja eventuell die Achillesverse dieser Regierung, dass bei der Schuldenbremse

00:07:53: mit Verfassungsrang Änderungen schwierig möglich sind angesichts der Konstellation,

00:07:58: das muss man sehen.

00:07:59: Ich glaube nicht daran, dass das jetzt noch im nächsten Monat, also im Restzeit des alten

00:08:05: Parlaments durchgewunken wird.

00:08:06: Muss man jetzt sehen, wie sich entwickelt.

00:08:08: Ich glaube es eher nicht.

00:08:09: Vielleicht nochmal ganz kurz zur Erklärung.

00:08:12: Vier Wochen, weil vier Wochen gibt es noch den alten Bundestag und ab dann gibt es die

00:08:17: neue Zusammensetzung des Bundestages.

00:08:19: Das heißt, also per jetzt könnte man noch mit einer Mehrheit beschließen, dass man das

00:08:25: Thema ändern würde in der Verfassung, weil man bräuchte eine Zweidrittelmehrheit wahrscheinlich.

00:08:29: Genau, mit der alten Mehrheit könnte man das noch machen, aber ist natürlich demokratisch

00:08:34: nicht so richtig legitimiert.

00:08:36: Also ich glaube es nicht, dass man es macht, aber wie gesagt, das ist das, was man sich

00:08:40: ansehen muss.

00:08:41: Aber ich denke am Ende auch nicht, dass das der Showstopper sein wird für die Vorhaben

00:08:47: der neuen Regierung.

00:08:49: Es gibt zwei Wege aus diesem Labyrinth raus.

00:08:52: Zum einen kann man natürlich verhandeln, insbesondere die Linke, die Partei die Linke,

00:08:57: ist natürlich da der Adressat.

00:08:59: Wenn man beispielsweise das aus Sicht der Regierung notwendiger, aus Sicht der Linken

00:09:04: abzulehende Thema Verteidigung, verknüpft mit auch zusätzlichen Ausgaben für Infrastruktur,

00:09:10: wo auch die Linke sehr, sehr stark dafür ist, dann wäre das ein Verhandlungsmöglichkeit,

00:09:16: ein Verhandlungspaket.

00:09:17: Und zum zweiten gibt es natürlich auch die Möglichkeit, Verteidigung über die europäische

00:09:22: Ebene zu finanzieren.

00:09:23: Also ich glaube nicht, dass das jetzt die Regierung ausbremsen wird.

00:09:27: Ganz allgemein ist es so, dass jeder Euro, den eine Regierung, nicht nur in Deutschland,

00:09:33: sondern auch woanders ausgibt und der nicht woanders weggenommen wird.

00:09:38: Das heißt also, wenn über mehr Steuern eingenommen wird oder bei anderen Ausgaben gekürzt wird,

00:09:43: also jeder zusätzlich über Verschuldung ausgegebener Euro, bringt sogar etwas mehr

00:09:50: als ein Euro zusätzliches Innenlandsprodukt.

00:09:53: Weil zuerst wird, kauft die Regierung was und dann hat jemand ein höheres Einkommen

00:09:57: und er kauft auch noch was.

00:09:58: Da gibt es also so Ketteneffekte und deswegen kommt eben durch diese Vorhaben, die sich

00:10:03: jetzt immer deutlicher abzeichnen, eben ein Konjunkturempulsen, wirtschaftlicher Impuls

00:10:08: rein und wir müssen überlegen, wie wir das abbilden, also ob wir die Konjunkturaussichten

00:10:12: für Deutschland nach oben nehmen müssen, aber das können wir erst dann machen, wenn

00:10:15: wir wissen, was jetzt konkret kommt.

00:10:18: Ich würde es ähnlich einschätzen, also ob man das mit einem Parlament, was quasi abgewählt

00:10:23: ist, noch die Schuldenbremse reformiert, da hätte ich auch so meine demokratischen Zweifel

00:10:28: dran, sage ich mal.

00:10:29: Ich würde auch die Auswege sehen, die Dr.

00:10:32: Karthai schon beschrieben hat und ja, dann wird es halt ganz stark davon abhängen, wie

00:10:37: schnell diese fiskalischen Impulse ankommen.

00:10:39: Also das wird glaube ich key sein.

00:10:41: Ich glaube, man muss in kurzer Zeit viel anstoßen, damit man auch später die Effekte hat und

00:10:48: gegebenenfalls auch diese zukünftige Regierung davon profitiert in den nächsten anstehenden

00:10:52: Wahlen, weil, wenn ich das erst in Jahr drei mache, dann kann ich es auch sein lassen.

00:10:56: Dann lass uns vielleicht nochmal auf die Finanzmärkte ein bisschen genauer schauen.

00:11:01: Jörg, das ist ja was, was ihr immer im Blick habt.

00:11:03: Wie haben denn die Finanzmärkte reagiert?

00:11:05: Also aus meiner Sicht eigentlich fast gar nicht.

00:11:07: Es gab so einen kurzen, ja, so einen kurzen Aufbäumen, aber das war dann auch alles schnell

00:11:11: wieder weg.

00:11:12: Es war so ein ganz kurzer Effekt eigentlich.

00:11:14: Man fragt sich natürlich, gibt es da erkennbare Trends irgendwie, dass man sagt, bei den Aktien

00:11:19: wird es eher schwieriger oder besser oder bei den Anleihen durch Zinspolitik beispielsweise

00:11:24: haben wir eh ein Problem oder eine Chance beispielsweise oder bleibt es einfach bei

00:11:28: den kurzen politischen Beinen, denen ja die Börse nachgesagt wird nach so einer Wahl?

00:11:33: Ja, ich glaube schon, dass es bei den kurzen Beinen bleibt.

00:11:36: Wenn wir uns mal die Anleihe merkte anschauen oder den Euro-Dollar beispielsweise, da ist

00:11:39: kaum Veränderung zu sehen.

00:11:41: Das macht gar nichts.

00:11:42: Ich glaube, da wo man noch die größte Veränderung gesehen hat, ist auf dem deutschen Aktienmarkt

00:11:46: logisch.

00:11:47: DAX gestern Abend plus 0,6 Prozent, MDAX plus 1,5 grob.

00:11:52: Insofern, da sieht man schon, dass dieser Fokus von den DAX-Unternehmen ein Stück weit auf

00:11:58: die MDAX-Unternehmen die Kleineren schwenkt und die haben ja einen höheren Anteil, die

00:12:03: kleineren Unternehmen ihres Umsatzes in Europa, in Deutschland als die großen DAX-Konzerne.

00:12:08: Das ist vielleicht so die einzige Auswirkung und dann nach vorne hinaus ist der ein oder

00:12:13: andere wird es gestern gesehen haben, wer die Verteidigungs- bzw. Rüstungsindustrie

00:12:17: sich anschaut, dort wieder erhebliche Kursgewinne zu sehen, dass er sicherlich klar mit der Diskussion

00:12:24: um weitere Verteidigungsfähigkeit der Europäischen Union bzw. Deutschlands getrieben.

00:12:29: Da haben jetzt viele, glaube ich, hohe Erwartungen.

00:12:32: Das muss man dann sehen, wie das sich materialisiert.

00:12:36: Gibt ja noch ein paar andere Branchen.

00:12:37: Die Probleme haben wir in Deutschland.

00:12:38: Die Rüstungsindustrie ist es aktuell nicht.

00:12:41: Wenn man so auf die Automobilindustrie beispielsweise schaut, das ist ja auch eine ganz wichtige

00:12:46: Komponente in der deutschen Wirtschaft.

00:12:47: Gibt es da Branchen, wo du sagst, naja, da wird es weiterhin schwierig bleiben oder

00:12:53: abseits von Rüstung wird es noch andere Branchen geben, die profitieren können?

00:12:56: Abseits Rüstung gibt es, glaube ich, weitere Branchen, wo die profitieren werden.

00:13:00: Das ist zum einen Versorger, dass man dort mal über den Energiemix neu diskutiert bzw.

00:13:06: man ja irgendwie diskutieren muss, wie kriegen wir die Energiepreise runter, wie schaffen

00:13:09: wir Produktionen wieder innerhalb Deutschlands?

00:13:12: Das Zweite ist sicherlich der Bankensektor mit weniger Regulierung.

00:13:15: Das wären mal so Profiteure aus meiner Sicht, Nebenverteidigung.

00:13:18: Verteidigung und Automobilindustrie fand ich ganz spannend.

00:13:23: Die Diskussion zu Reinmetall, die ja auch ein Automobilzulieferer sind, was die meisten

00:13:27: inzwischen komplett vergessen.

00:13:29: Und wo jetzt die Diskussion startet, schließlich nicht die Automobilfabrikation und Stellestadt,

00:13:35: die da jetzt in diesen Werken her, das ist ja auch vielleicht ein gangbarer Weg für andere

00:13:40: Automobilzulieferer.

00:13:41: Also da könnte was entstehen.

00:13:43: Potenzielle Verlierer aus meiner Sicht, ja die Grünen sind nicht mehr dabei, damit

00:13:47: wird sicherlich das Thema Ökologie ein Stück in den Hintergrund rücken.

00:13:51: Das folgen wir quasi der Amerika.

00:13:54: Das Thema wird aus meiner Sicht irgendwann mal wiederkommen, aber das sind wir, glaube

00:13:58: ich, haben wir im Moment andere Probleme, die uns beschäftigen.

00:14:00: Du hast eben die Energiepreise schon angesprochen.

00:14:03: Energiepreise und Inflation, das waren ja so ein bisschen die großen volkswirtschaftlichen

00:14:07: Themen, die uns auch so umgetrieben haben, immer im Podcast.

00:14:10: Kann so eine Regierung eigentlich das wirklich beeinflussen?

00:14:14: Also du hast jetzt gesagt, ja, wenn man an die Versorge geht, schon ein bisschen das Thema

00:14:18: Inflation, aber jetzt nicht so wirklich, weil das liegt eigentlich in Händen der EZB komplett.

00:14:22: Teils, teils.

00:14:23: Also am Ende ja, am Ende liegt die Inflation komplett in den Händen der Europäischen Zentrarbank,

00:14:30: also an der Jeden Zentrarbank.

00:14:32: Aber da reden wir von Zeiträumen von fünf Jahren.

00:14:34: Kurzfristig, also für ein Jahr, kann eine Regierung an den Preisen schon was drehen,

00:14:41: vor allen Dingen an den Preisen, die die Verbraucher eben jeden Tag erleben.

00:14:44: Lebensmittelpreise über die Mehrwertsteuer beispielsweise, Energie über das Thema Benzin

00:14:49: und Heizen.

00:14:50: Da kann man dann kurzfristig in Pulse setzen, wo die Leute sagen, ja, seht mal, die neue

00:14:55: Regierung macht ja was.

00:14:57: Das muss man aber genau und sorgfältig abschmecken mit den negativen Effekten, die so was eben

00:15:04: hat.

00:15:05: Wir haben bereits niedrigere Sätze für den Grundbedarf bei der Mehrwertsteuer.

00:15:13: Das noch weiter zu senken, wäre dann auch schwierig, Effekte auszulösen.

00:15:19: Wenn man jetzt ein großes Gesamtpaket macht bei den Steuern, dann könnte man auf die Idee

00:15:24: kommen und sagen, wir müssen die Einkommenssteuer senken für auch gerade Leute, die im mittleren

00:15:30: und unteren Einkommensbereich sind.

00:15:32: Aber die Einnahmen, die dann fehlen, die müssen wir eventuell über die Mehrwertsteuer

00:15:36: die Mehrwertsteuer wieder reinholen, zumindest zum Teil. Und dann könnte man sagen, ja, wir lassen

00:15:41: aber für diejenigen mit eher geringeren Einkommen diese ermäßigten Mehrwertsteuersätze stehen und

00:15:47: machen nur für den höherwertigen Konsum oder den teuren Konsum, machen wir höhere Mehrwertsteuer.

00:15:52: So könnte man vorgehen, aber da sind wir jetzt schon mitten wirklich in der Steuertechnik drin.

00:15:56: Und auf dieser Ebene wird sich das Ganze bewegen. Ich rechne jetzt aber nicht damit, dass die

00:16:01: Inflation durch die neue Regierung in den Augen der Leute abgeschafft wird, sondern die Inflation

00:16:08: wird sich darüber bei den Konsumenten in den Hintergrund drängen lassen, dass eben sie nicht

00:16:15: weiter nach oben geht, dass sie auf diesem Niveau bleibt, wo wir jetzt sind, 2, 2, 2,5 Prozent,

00:16:20: aber eben weiterhin die Einkommen steigern und die Leute merken, dass sie sich halt dann doch

00:16:25: wieder mehr leisten können, auch mal ins Restaurant gehen können, trotz der hohen Preise. Und dass

00:16:30: auf diese Weise die Erinnerung an diese schreckliche Inflation aus, weiß ja schon 2 Jahre wiederum

00:16:35: her, dass die langsam verblasst, das wird eher so der Weg sein. Ja, auch so international, wenn

00:16:41: man mal schaut, wir hatten eben schon kurz vorher gesprochen oder du hast eben auch schon gesagt,

00:16:44: na ja in Amerika wird es eigentlich kaum wahrgenommen, Trump hat zwar irgendwie ein Tweet oder ein

00:16:49: True Social Post abgesetzt, aber das war es dann auch irgendwie. Trotzdem natürlich die Frage,

00:16:55: wie sieht es denn aus auf dem internationalen Paket Deutschland als Standort? Galt ja für

00:17:00: die internationalen Investoren eher so ein bisschen als Risiko, teuer und schwierig und trotz

00:17:04: vieler Investitionshilfen, kam zum Beispiel keine Chipfabrik zustande, um ein Beispiel zu nennen,

00:17:11: da gibt es bestimmt noch viele mehr. Die Frage ist natürlich, hat sich die Risiko-Wahrnehmung des

00:17:15: Standorts Deutschland international oder wird sich das jetzt verändern durch eine neue Regierung,

00:17:20: wenn wir jetzt Programme sehen, die vielleicht Investitionen auch in den Standort erleichtern

00:17:24: oder verbessern? Ich würde sagen, das ist noch ein bisschen früh, um das zu beurteilen. Also ja,

00:17:30: ich glaube, wenn wir eine weniger zerstrittene Regierung kriegen als die letzte, dann hat das

00:17:35: schon mal positive Effekte und das sollte sich mittelfristig auswirken, aber so eine Wahrnehmung

00:17:41: dreht man auch nicht in einer Nacht, also insofern darf ich ein bisschen zurückhalten und weil du

00:17:46: die Chipfabriken angesprochen hast, in meiner norddeutschen Heimat gibt es ja auch noch eine

00:17:50: Batteriefabrik, die grandios gescheitert ist, insofern auch die, da würde ich noch mal drüber

00:17:56: nachdenken, ob man dort diese Standorte nicht einer Zweitverwendung zuführen kann, was ich damit

00:18:02: meine ist. Wir suchen ja immer Standorte, wo man vielleicht mal was bauen kann, wo wir auch unseren

00:18:06: Verteidigung weiter ausbauen können beziehungsweise die Produktion beschleunigen können, warum

00:18:12: nicht die Gelder dahingehend umleiten und dann die gemeinsame europäische Verteidigung sicherstellen.

00:18:17: Wie schätzt ihr die Flows ein, die letzten Monate?

00:18:21: Bei der Übersetzung tut es noch was.

00:18:23: Ja, also die Bereitschaft ausländischer, institutioneller, also großer Anleger, in Europa jetzt wirklich wieder Geld zu platzieren.

00:18:31: Also es sind unheimlich viele Gelder aus den angelsächsischen Regionen rein nach Europa geflossen,

00:18:37: das ist vielleicht auch spiegelsicher an der Performance der Indizes quasi wieder, wenn man

00:18:42: einen europäischen Aktienmarkt sich mit einem US-Aktienmarkt vergleicht, dann hat Europa klar outperformt,

00:18:46: die seit Jahres anfangen.

00:18:48: Da ist jetzt halt genau die Frage, wie groß wird das Enttäuschungspotenzial, weil die viel glauben,

00:18:54: Friedrich Merz ist jetzt Kanzler, weil er die größte Partei stellt, dass das alles sozusagen ab heute geregelt ist.

00:19:00: Schuldenbremse, Distasienis, das wird alles gerne ausgeblendet.

00:19:03: Die Mechanismen, Koalitionsbildung, wie lange sich sowas hinziehen kann, was man für Mehrheiten im Parlament braucht,

00:19:09: um das ein oder andere zu ändern. Das ist denen nicht ganz so geläufig, das merke ich auch insbesondere dann immer,

00:19:14: wenn ich mit einigen Kollegen spreche, denen man das dann erklären muss und sagen muss, mal schön langsam.

00:19:20: Deswegen habe ich so ein bisschen die Befürchtung, da könnte auch ein leichtes, negatives Sentiment reinkommen,

00:19:25: um wenn man erkennt, es geht halt doch nicht ganz so schnell.

00:19:28: Das ist deswegen drängig so drauf, dass wir schnell eine Regierungsbildung, schnell ein paar Erfolge feiern können

00:19:34: und dann das Ganze auch ein positives Sentiment kriegt.

00:19:39: Du hast eben auch europa schon angesprochen.

00:19:41: Der europäische Gedanke, der ist ja auch den ganzen Parteien immer so wichtig, wenn wir da irgendwelche Veränderungen sehen

00:19:46: im Verhältnis, wie steht Deutschland in der EU auf oder wird es eigentlich so bleiben, wie es bisher war?

00:19:52: Das ist wiederum eine sehr gute Frage, wir haben nur gute Fragen heute im Programm.

00:19:56: Das sagt man immer, wenn man sie nicht beantworten kann.

00:19:58: Du brauchst ein bisschen Zeit zu überlegen.

00:20:00: Das ist auch okay.

00:20:02: Nein, ich meine, die Lage, das wird uns ja, die wir das Ganze ja auch schon lange begleiten und auch geopolitisch einschätzen,

00:20:10: ja auch von Monat zu Monat von Ereignis zu Ereignis immer mehr bewusst,

00:20:15: was sich da gerade abspielt auf dieser internationalen Bühne,

00:20:22: wie sehr Europa geopolitisch gesprochen eigentlich in den letzten Jahrzehnten in einem Reservat gelebt hat.

00:20:30: Also eingehegt von wohlmeinenden Wächtern, man brauchte sich um die tägliche Fütterung fast keine Gedanken machen,

00:20:39: zumindest was das Thema Verteidigung angeht und so weiter.

00:20:42: Und auf einmal kommen die Werte an und sagen hier raus, sagt Auswildern hier, Feierabend.

00:20:47: Das ist ja so ein bisschen die Situation.

00:20:50: Es ist in der Gruppe der Gepflegten, die da auf einmal ein freier Wildbahn sind, völliges Chaos.

00:20:57: Die schnattern alle durcheinander und sagen, machen wir jetzt.

00:21:00: Und das ist leider immer noch der Zustand.

00:21:02: Und ob jetzt eine neue Bundesregierung da Ordnung reinbringt, als wichtigste europäische Wirtschaftsmacht nach wie vor,

00:21:11: sind wir das mit über 30 Prozent Anteil an der Europäischen Union.

00:21:15: Klar steht uns das auch zu.

00:21:18: Aber ob wir das können, da bin ich zu wenig Politik-Experte, um das zu vorhersagen zu können,

00:21:26: das müssen wir beobachten.

00:21:28: Aber ich denke, der Druck auf diese Europäer nimmt erkennbar zu.

00:21:39: Und wir wollen hoffen, dass diese Konstruktion, die wir haben, der gemeinsame Markt,

00:21:46: das Zusammenarbeiten in vielen Bereichen nicht zu stark wird, so dass das Konstrukt Schaden nimmt,

00:21:53: sondern dass es im Gegenteil sich immer mehr fester zusammenarbeitet.

00:21:56: Aber an dieser Weichenstellung sind wir.

00:21:59: Wenn es ums Geld geht, würde ich sagen, haben wir in den letzten Jahren die überzeugendste Signale gesetzt,

00:22:09: dass Europa zusammenbleibt.

00:22:11: Und der Markt hat das auch so interpretiert.

00:22:13: Wir haben den Euro gegründet.

00:22:14: Wir haben die überumstrittenen Entscheidungen aus der Zentralbank gehabt.

00:22:18: Wir halten den Euro zusammen, selbst wenn es Finanzkrise gibt, mit Mario Draghi.

00:22:22: Und wir haben jetzt auch das gesamte gemeinsame Programm

00:22:26: wie der Aufbaufinanzierung nach Corona gemacht.

00:22:29: Das sind drei Säulen in dem finanziellen Bereich, auf dem wir stehen.

00:22:33: Aber wie gesagt, der Druck nimmt extrem zu.

00:22:36: Meinen wir doch mal ein Worst-Case-Szenario.

00:22:39: Und sagen, die EU fliegt auseinander.

00:22:42: Dann steht Deutschland alleine da, dann steht Italien alleine da, Frankreich, Polen, Wiese.

00:22:46: Das will man sich gar nicht ausmalen, wie es das bedeutet.

00:22:48: Dann ist unser größter Handelspartner, nicht die USA, sondern Holland oder Frankreich.

00:22:52: Oder Frankreich, genau.

00:22:54: Also insofern, ich glaube, eine tiefergehende europäische Integration ist das,

00:22:58: was aus dieser Situation erfolgen wird.

00:23:01: Das ist so mein Case.

00:23:03: Und umgekehrt schockiert mich, dass Donald Trump nicht kleine Chancen hat,

00:23:08: wieder Präsident zu werden.

00:23:10: Das war, glaube ich, allen klar, die sich länger mit den USA beschäftigen,

00:23:13: umso mehr schockiert mich, wie wenig vorbereitet wir auf diese Situation sind.

00:23:18: Ja, dann lass uns auch noch mal ein bisschen nach vorne schauen,

00:23:21: wenn alles im regulären Rahmen läuft.

00:23:23: Wir haben jetzt vier Jahre einer neuen Regierungskoalition vor uns.

00:23:27: Vier Jahre, in denen viel gestaltet werden kann.

00:23:29: Wir haben schon viel angesprochen.

00:23:31: Was sind denn aus eurer Sicht die größte Chance und/oder das größte Risiko in den vier Jahren?

00:23:36: Ich weiß es ist eine gute Frage, würd' ich jetzt sagen.

00:23:39: Nein.

00:23:41: So gut sind sie nun auch nicht.

00:23:46: Es sind so viele Bretter, die da auf der Werkbank liegen.

00:23:49: Wir haben das Thema Migration, wir haben das Thema Infrastruktur,

00:23:51: wir haben das Thema Haushalt, wir haben das Thema soziale Gerechtigkeit,

00:23:54: wir haben das Thema Klima und so weiter.

00:23:57: Ich denke, die Bilanz wird gemischt ausfallen.

00:24:01: Es wird nicht so sein, dass auf allen Feldern jetzt ein Durchmarsch passiert.

00:24:06: Muss auch nicht sein.

00:24:07: Wir müssen Dinge verbessern und man lernt eben auch immer aus den Fehlern,

00:24:10: die jetzt auch in der Ampel gemacht worden sind, beispielsweise das Wirtschaftsthema,

00:24:13: völlig zu unterschätzen.

00:24:15: Insofern glaube ich schon, dass sich die Dinge hier wieder verbessern.

00:24:19: Das Risiko ist natürlich ein totaler Rohrkrepierer.

00:24:23: Es geht nicht.

00:24:25: Und da hat ja auch die Politik jetzt mittlerweile selbstkritisch gesagt,

00:24:30: okay, das ist jetzt unsere letzte Chance, die Politik aus der sogenannten Mitte,

00:24:35: aus der etablierten Mitte heraus.

00:24:38: Das würde ich auch teilen, dann geht es anders weiter.

00:24:41: Das ist das eine.

00:24:43: Und das andere ist ein Thema, was die Kapitalmärkte natürlich auch interessieren muss.

00:24:47: Da müssen wir uns dann wahrscheinlich häufig drüber beugen, dass da Anleimarkt.

00:24:51: Mehr Verschuldung in dieser Welt ist ja schön und gut, aber was heißt denn das?

00:24:55: Welch nimmt ihr denn mit dem Anstieg der Renditen jetzt?

00:24:59: Momentan noch nicht, aber wenn Schulden steigen,

00:25:03: ist das die normale Reaktion, dass Renditen ansteigen würden.

00:25:07: Und insofern muss man das zumindest auf der Agenda haben.

00:25:10: Und wenn ich dann noch die Risiken aufzähle,

00:25:13: dann können wir anfangen, Handelskonflikte, Wettbewerb mit China,

00:25:17: hohe Energiepreise, politische Fragmentierung

00:25:20: und ausbleibende fiskalische Unterstützungsmaßnahmen,

00:25:23: dass wir ein alles Themen, wenn das käme, nicht gut.

00:25:27: Dann lass uns nochmal ganz kurz auf was Positives schauen.

00:25:30: Die Märkte sind sehr gut gelaufen, in 2025 bisher, unabhängig von der Bundestagswahl.

00:25:36: Also die hatte wenig Einfluss darauf.

00:25:38: Man kann es natürlich fragen, woher kommt es?

00:25:40: Also gerade der DAX hat enorm gewonnen, aber nicht nur der.

00:25:43: Generell haben wir auch in ganz Europa eigentlich sehr positive Märkte gesehen.

00:25:47: Ich habe jetzt gelesen, es gab wieder einen positiven Geschäftsklimaindex-Marswischen drin.

00:25:52: Da hatten wir auch schon gesprochen, der geht ja auch immer so hoch und runter.

00:25:56: Ist das der Auslöser?

00:25:57: Ist es vielleicht das potenziell in Aussicht stehende Kriegsende in der Ukraine?

00:26:01: Auf das man so hinarbeitet, so langsam, ist das ein Auslöser für die Märkte?

00:26:05: Oder woher kommt das alles?

00:26:07: Ich glaube, das ist eine Melange aus all dem.

00:26:09: Die Friedensbemühungen, sage ich mal, befeuern sicherlich einige Sektoren,

00:26:17: aber das geht in starken Wellen.

00:26:19: Es sind die Flows und die Hoffnung, dass sich in Europa was verbessert.

00:26:22: Wenn ich mir die Bewertung der europäischen Aktien anschaue,

00:26:25: die sind einfach nur zur eigenen Historie, ist das schon historisch niedrig.

00:26:29: Eigentlich ist es, glaube ich, die Wahrnehmung aus dem Ausland.

00:26:32: Hier muss was passieren, ansonsten ist es auch vorbei, sage ich mal, etwas übertrieben.

00:26:38: Aber das ist, glaube ich, die große Hoffnung, dass wir uns auf europäische Ebene zusammenraufen

00:26:45: und mal die Dinge in eine positive Richtung drin.

00:26:48: Weil die polswirtschaftlichen Daten sind ja weiterhin, stehen die Zeichen auf Präzession?

00:26:52: Ja, aber Aktienmarkten in der Volkswirtschaft, neun Monate voraus, sage ich jetzt einfach.

00:26:56: Also in neun Monaten haben wir keine mehr, heißt das.

00:27:00: Nein, aber das wird genau das Thema sein.

00:27:02: Wie weit wird jetzt die Makroökonomengemeinde,

00:27:06: jetzt eventuell mal die Aussichten für Deutschland auch wieder nach oben nehmen?

00:27:12: Das ist schon was, weil es ging in den letzten Quartalen immer nur nach unten.

00:27:17: Wir haben immer auf den Warten, auf den Aufschwung gehabt, ja, nix kam.

00:27:21: Und wenn das jetzt tatsächlich dreht, dann sind das ganz andere Vorzeichen.

00:27:26: Was ich wahrnehme in den einzelnen Segmenten, in meiner Hochtechnologie,

00:27:33: sind ja auch die deutschen sechs oder sieben Unternehmen im Dachs ja durchaus mitgelaufen,

00:27:37: jetzt zum Schluss mit den Amerikanern nicht ganz so, aber immerhin.

00:27:41: Aber was ja völlig der Niederleg ist, ist doch die klassische Industrie,

00:27:44: die Bewertung dieser klassischen Industrieunternehmen.

00:27:47: Ja, in Deutschland würde ich dir recht geben, aber auch da, also ich bleibe dabei,

00:27:54: ich finde Maschinenbau, um es jetzt mal ganz klassisch zu machen, durchaus interessant.

00:27:59: Ja, auch Vollpotenzial.

00:28:01: Auch Vollpotenzial und Produktionsstandorte, die automatisiert irgendwie,

00:28:05: also wir brauchen Produktivitätsfortschritte, um die Kosteninflation in den Schach zu halten

00:28:10: und deswegen, da muss eigentlich perspektivisch was passieren.

00:28:15: Und das sehen wir nämlich auch, genau das.

00:28:17: Vielleicht kurz vor Ende nochmal Thema Technologie, du hast es eben angesprochen,

00:28:21: das war ja so ein bisschen der Wachstumstreiber für die Aktienmärkte,

00:28:25: gerade in den USA in den letzten Jahren, jetzt gab es so ein bisschen,

00:28:28: ja mit den Zinsen, ein bisschen Probleme bei den Wachstum auch natürlich,

00:28:33: weil Finanzierung teurer wurde, hat sich das wieder so,

00:28:37: in diesem Jahr schon so ein bisschen wieder geregelt alles,

00:28:39: oder ist es immer noch schwierig, weil die Zinsen in den USA sind ja weiterhin noch deutlich höher,

00:28:44: zum Beispiel in Europa.

00:28:45: Ja, aber also nach wie vor ist Technologie ein Wachstumstreiber,

00:28:49: insbesondere auf der Gewinnsite in den USA,

00:28:52: aber die Bedeutung des Sektors wird perspektivisch weiter abnehmen,

00:28:58: was ich meine, ist nur die Zusammensetzung des Gewinnwachstums wird sich verändern.

00:29:02: Das ist halt, ich sage mal, erfreuliche da dran,

00:29:05: weil endlich der Aufschwung auch in den USA auf breiteren Füßen steht,

00:29:09: das ist aus meiner Sicht sehr, sehr positiv zu beorten.

00:29:12: Und klar, die Technologieführerschaft liegt, glaube ich, zurzeit klar in den USA,

00:29:17: was so Unternehmen wie Nvidia, Microsoft, Apple und wie sie alle heißen betrifft,

00:29:22: aber nichtsdestotrotz, wir müssen uns hier auch nicht verstecken,

00:29:26: vielleicht müssen wir das so ein oder andere Mal klüger finanzieren,

00:29:29: vielleicht auch klüger hier die Produktion ansiedeln

00:29:32: und klüger groß machen, anstatt immer die Technik zu entwickeln

00:29:36: und dann nach außen zu geben und ja, dann im Prinzip in die Röhre zu schauen,

00:29:41: mittelfristig.

00:29:42: Braucht man natürlich auch die entsprechenden Arbeitskräfte dann vor?

00:29:44: Arbeitskräfte, ich glaube, gut ausgebildete Arbeitskräfte wirst du

00:29:47: im Standort Deutschland immer finden.

00:29:49: Kommt man Zweifel aus der Automobilindustrie?

00:29:51: Kommt man Zweifel aus der Automobilindustrie und Standorte habe ich ja gesagt,

00:29:54: wir haben ja Chipfabriken.

00:29:55: Also du hast schon einen angeboten in Norden.

00:29:57: Ich hätte noch einen hier in der Mitte zu bieten, da steht eine Amazon-Ruine,

00:30:01: die ist nicht fertig gebaut worden, also von daher, da hätten wir schon zwei.

00:30:05: Also, wenn jemand Ideen hat, kann sich gerne bei uns melden.

00:30:08: An euch beide erstmal vielen Dank, dass wir heute hier war, dass wir so

00:30:12: aktuell über das Thema sprechen konnten.

00:30:14: Damit machen wir vor heute Feierabend und die Einwähre der andere hat es vielleicht gemerkt,

00:30:18: dass heute die Tonqualität im ersten Teil etwas anders war als jetzt.

00:30:22: Das lag allein daran, dass wir in einer etwas anderen Aufnahmesituation waren

00:30:27: und ich jetzt nochmal im Nachhinein hier etwas einspreche.

00:30:31: Vielen Dank fürs Zuhören und wenn Sie Fragen haben, gilt natürlich wie immer,

00:30:36: schreiben Sie uns gerne an podcast@dk.de, gerade auch was das Thema Bundestagswahl

00:30:42: und Auswirkungen der Wahl angeht und wir schauen dann, wie wir die Fragen

00:30:46: in einen der nächsten Podcasts einbauen.

00:30:49: Das war es von uns für heute.

00:30:50: Machen Sie es gut und bis bald.

00:30:54: Mikro trifft Makro ist ein Podcast der DK Bank.

00:30:58: Weitere Informationen zur DK Bank finden Sie unter www.dk.de/dk-gruppe

00:31:09: [Musik]