Mikro trifft Makro - Das Finanzmarktgespräch

Transkript

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00:00:00: Anfang Dezember 2024. Der DAX überschreitet erstmals die 20.000-Punkte-Marke.

00:00:07: Höchstkurse. Und nun? Die Höchstkurse von gestern sind die Normalkurse von heute, denn

00:00:12: trotz aller Schwierigkeiten in der Welt läuft der Deutsche Light Index einfach weiter und

00:00:17: markiert direkt zum Jahresbeginn neue Rekorde. Dennoch bleibt das Umfeld nervös, auch wenn

00:00:23: der IFO-Index mal einen kleinen Sprung macht. Deutschland bleibt ein wirtschaftlicher Problemfall.

00:00:29: So hat sogar die Bundesregierung ihre Konjunkturpognose deutlich gesenkt. Derweil wurde den von der

00:00:34: Börse so geliebten KI-Shootingstars einige Zähne gezogen. Schuld daran ist mal wieder China.

00:00:41: Mit Deep-Siege zeigt das Reich der Mitte, dass KI auch mit weniger Computerpower und alten Chips

00:00:46: gut funktionieren kann. Das Ende des KI-Booms oder nur die Initialzündung zur nächsten Stufe.

00:00:52: Das wird sich wohl erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Ansonsten startet der US-Präsident

00:00:59: seine Amtszeit mit einem Feuerwerk an Dekreten und Anweisungen. Schnelle Erfolge müssen her,

00:01:03: damit die Wahlversprechen eingehalten werden. Ist der leicht gestiegene IFO-Index ein Hoffnungsschimmer

00:01:09: am Horizont für die deutsche Wirtschaft? Wie disruptiv ist die Veränderung der KI-Branche

00:01:14: durch den Deep-Siege-Shock? Und welche Maßnahmen hat Trump bereits eingeleitet,

00:01:18: die auch wirtschaftliche Auswirkungen haben? Wir sprechen drüber in dieser Folge. Mikro trifft

00:01:24: Makro. Hallo und herzlich willkommen zur 117. Folge Mikro trifft Makro. Heute ist Donnerstag

00:01:42: der 30.1. 2025 und bei mir ist der Chefvolkswirt der Dekabank Dr. Ulrich. Gute Morgen Ulrich.

00:01:49: Ja, denn Januar haben wir jetzt ja fast hinter uns. Ich hoffe, du bist gesund durchgekommen. Das Thema

00:01:55: Krankenquote war ja auch wieder ein Thema. Ja, jeder Teil, dreimal aufhaltsklopfen. Das ist alles

00:02:01: gut. Ja, dann lass uns aber nicht zu viel Zeit verlieren, denn es gibt wahnsinnig viele Themen,

00:02:06: die hier gerade durch die Gazetten und die Medien schwirren. Und starten würde ich mal mit dem

00:02:11: Treiben in den USA, denn da herrscht wirklich ein wahrer Wirbelwind aktuell. Trump hat nach

00:02:16: seinem Amtsantritt direkt erst mal 100 Dekrete Anweisungen erlasse, unterzeichnet, die nun

00:02:21: verschiedene Themen angehen sollen, einige auch mit Auswirkungen auf die Wirtschaft natürlich.

00:02:25: Darüber hinaus hat er auch erstmals seinen Mittel der Wahl eingesetzt, nachdem ein Militärflieger

00:02:30: mit abgeschobenen Immigranten nach Kolumbien gesendet wurde und nicht landen durfte. Hat er

00:02:35: mit Strafzöllen von bis zu 50 Prozent gedroht. Ergebnis der Flieger durfte dann doch landen.

00:02:40: Ist das jetzt Nutzung von Wirtschaftsmacht als Erpressungsmittel? Weil ernsthafte

00:02:44: Wirtschaftspolitik ist das ja eigentlich nicht mehr, was er jetzt macht mit den Zöllen?

00:02:47: Ja, mein Mitgefühl gilt da auch eher den Nachrichtenreporter, die müssen sich ja fühlen,

00:02:53: wie so an den Fäden von einem verrückten Magneten, was wir da jetzt schon an Anschauungsmaterial haben.

00:03:00: Also nehmen wir nur mal eine Woche raus, dann musst du dann vormittags berichtet werden,

00:03:05: dass Trump generell von den Zöllen eher zurückschrecken würde, nur um dann am Nachmittag

00:03:12: mit hohen Zöllen auf Kanada und Mexiko zu drohen. Dann kamen in der Reihenfolge Zölle mit Ölgeschäften

00:03:23: verbinden, Zölle mit dem Verkauf von TikTok verbinden. Dann vorübergehend sagen, dass Zölle

00:03:31: gegen China gar nicht so wichtig wären und dann genau die Episode mit Kolumbien Zölle dann auch

00:03:37: sogar einzuführen und gleich wieder auszusetzen. Das Gleiche gilt auch für diese Zahlungen an die

00:03:43: bundesweiten staatlichen Dienstleistungsprogramme, die dann auch im Bundesgericht gleich wieder

00:03:49: einkassiert hat. Also all das sind wirklich Beispiele aus einer einzigen Woche. Ein paar Tage eigentlich nur.

00:03:55: Richtig, das kriegt ja auch in einem Tag hin, denke ich. Ja, die einfach nur das wiedergeben,

00:04:01: was eben Trump da von sich gegeben hat. Also Thema Zölle an den Märkten setzt sich halt einfach

00:04:07: die Interpretation durch das schlichtweg einfach die Zölle für die neue US-Regierung. Insgesamt

00:04:14: eben jetzt kein Selbstzweck sind, die gehören also nicht zur wirtschaftspolitischen DNA, sondern

00:04:21: das sind eher ein Faustgefand für Verhandlungen über eben alle möglichen Themen, bilateral

00:04:27: Forderungen von den USA und andere Länder. Und was dann in der Summe rauskommt und das sind auch

00:04:35: die Wartungen an den Finanzmärkten, ist halt ein insgesamt dann eher milderes Zoll-Regime als

00:04:41: im Herbst letzten Jahres erwartet. Insbesondere für die Wirtschaftsdynamik in Amerika ist es

00:04:47: natürlich wichtig, die bleibt eben erhalten. Es hat keine Veränderungen bei den Aussichten für

00:04:53: die Konjunktur in den Vereinigten Staaten jetzt gegebenen letzten Tagen und Wochen. Ja, es ist ja

00:04:59: vorstellbar, dass Trump durchaus eben auch Zölle und auch hohe Zölle einführt, aber dann eventuell

00:05:06: auch dann wieder denjenigen Ländern erlässt, die eben wie Kolumbien bereit sind Forderungen zu

00:05:14: erfüllen. Nur ist Kolumbien sicherlich ein Sonderfall, bei anderen Ländern geht es dann eher um

00:05:18: ja unter Umständen auch wirklich wirtschaftspolitische Maßnahmen. Das Leistungsbild an das Defizit ist

00:05:25: Trump ja ein Dorn im Auge und da werden sicherlich andere Verhandlungen geführt. Aber das ist so

00:05:32: das auf was wir uns jetzt stand heute einstellen. Wenn wir uns mal dieses Decrete und Erlassgewitter

00:05:39: angucken, was da über die USA hergezogen ist seit dem 20. Januar, waren da denn auch Sachen dabei,

00:05:44: wo wir aus unserer Sicht sagen würden, jetzt wirtschaftlich gesehen, da ist auch relevant

00:05:48: dahinter? Nö, nichts. Also was was was ich jetzt wirklich konkret abzeichne, da war viel innenpolitik

00:05:55: dabei, also die Staatsbürgerrechtsthema zum Beispiel, dass die Staatsbürgerschaft nicht mehr

00:06:01: automatisch an diejenigen gegeben wird, die innerhalb der Vereinigten Staaten geboren worden

00:06:06: sind oder solche Themen wie die Rückbündnung des Mount Kindley oder der Neubündung Golf von

00:06:14: Amerika und so weiter und sofort oder auch die Bücknadigung der Kapitolsstürmer, all das waren

00:06:20: ja die Themen. Ja, unmittelbare Folgen gibt es sicherlich für einige Länder, viele Projekte,

00:06:26: auch viele Mitarbeiter beim Ausstieg aus der Gesundheitsorganisation, der WHO und auch beim

00:06:32: Klimagipfel. Da wird eben auch kein Geld mehr gezahlt. Ja, kann sich jetzt jeder selbst aussuchen,

00:06:37: was ihn persönlich am meisten bedroht. Aus unserer Sicht, wenn wir auch auf das Jahr schauen, auf

00:06:45: die großen, ja, markoeconomischen Themen, die an den Märkten Rolle spielen, dann ist es tatsächlich,

00:06:53: da muss man wieder nochmal zurückkommen auf das Vorthema, tatsächlich die Bedrohung oder das

00:07:00: Szenario, das in der Tat also was wie ein Zoll Krieg ausbricht, das bei diesen bilateralen

00:07:06: Verhandlungen mit Ländern dann eben große Handelspartner wie Kanadier oder auch die Europäer

00:07:13: sagen jetzt ist Schluss, jetzt machen wir das Gleiche und wir wenden auch Zölle an und dass sich das

00:07:20: dann hochschaukelt. Das wäre dann wirklich ökonomisch teuer und das würde auch die Sichtweise der

00:07:25: Märkte, der Finanzmärkte deutlich ändern. Andere Themen, worauf wir vielleicht achten

00:07:35: sollten, ist oder wo sich was ergeben könnte, ist das ganze Thema Energie, was er davor hat. Wir

00:07:45: wissen, dass es Zeit braucht. Aber die Frage, ob nicht da dann ein deutlicher Preisdruck entsteht

00:07:52: auf fossile Energiestoffe, insbesondere natürlich Rohöl, Gas, das wären allerdings ja eher positive

00:08:01: Effekte für die Weltwirtschaft. Negativ wäre es, wenn sich so eine Art Umweltkrieg entwickeln

00:08:09: würde, das heißt also die Amerikaner auf jegliche Umweltsstandards verzichten würden und die

00:08:13: Europäer das eben hochhalten würden und man dann eben hier auch Wettbewerbsverzerrungen bekommt,

00:08:19: das muss man auch im Auge behalten und nicht zuletzt auch die Kryptowelt. Das ist ja ein Thema,

00:08:28: was jetzt im Umfeld der neuen Administration hochgekommen ist, jetzt wieder ein bisschen

00:08:35: runtergespielt worden ist. Aber hier geht es vor allen Dingen eben um die Verquickung von Krypto,

00:08:43: ich würde mal sagen immer noch Biotopen, die einemermaßen selbstständig sind mit der richtigen

00:08:49: traditionellen Finanzwelt. Da ist doch ein erhebliches höheres Maß an Volatilität und

00:08:58: Instabilität in diesen Krypto-Bereich drin und der darf sich eben nicht übertragen auf die Bankenwelt

00:09:02: zum Beispiel. Da muss man einfach diese Verflechtungen im Auge haben, ansonsten ist das ja eben eine

00:09:08: Welt, wo viel ausprobiert wird nach wie vor und gemacht und getan wird und man muss auch sehen,

00:09:12: was verhärtet sich, also natürlich das Thema Bitcoin muss man beobachten. Also das sind so die

00:09:18: Felder, wo ich sagen würde, da muss man zumindest genau hingucken, ohne dass man jetzt sagen kann,

00:09:22: schon genau, dass da irgendwelche Einschläge oder sonstige Themen kommen können.

00:09:28: Apropos Einschläge, an den Börsen lief es ja auch ganz gut, der DAX hat einen neuen

00:09:32: Höchststand markiert, deutlich mehr als 21.000 Punkte sogar stehen da nun auf der Ohre und das

00:09:39: ist mehr als ordentlich und sorgt auch bei dem einen oder der anderen vielleicht für Sorgenfalten in

00:09:44: Bezug auf die Geldanlage, denn viele Menschen fragen sich ja dann, ja, ist das jetzt der richtige

00:09:48: Zeitpunkt, der DAX hat einen neuen Höchststand, jetzt kannst du eigentlich nur noch bergab gehen

00:09:52: und da fällt mir dann immer gleich ein, was du so gerne sagst, die Höchskurse von heute sind

00:09:58: die Normalkurse von morgen, ist es denn so, dass die Kurse derzeit sehr hoch stehen oder kann

00:10:03: man das eigentlich so gar nicht sagen? Ja, es ist ja schön, dass wir uns jetzt mittlerweile schon

00:10:07: selbst zitieren. Ja, das ist doch auch ein Zeichen von Größe, würde ich sagen. Das ist doch nicht

00:10:10: die ganze Folge auf diese Weise hinkriegen. Das schaffen wir aber, würde ich sagen. Naja,

00:10:15: hier muss man ja sagen, also zwischen Höchskursen und dann Normalkursen von später, da kann ja

00:10:20: schon mal eine Korrektur legen oder sogar ein Crash, also darf man natürlich nicht vergessen,

00:10:25: es soll ja nur ausdrücken, dass für den langfristigen Anleger und die privaten Haushalte sind

00:10:32: langfristig Aktieanleger, ist das alles nicht so wichtig, das bleibt weiterhin bestehen.

00:10:38: Trotzdem hat natürlich der ein oder andere immer doch die Idee, dass man auf dem Höchskurs

00:10:43: verkauft und dann auf dem niedrigsten Kurs wieder einzusteigen, wünschen wir immer alles Gute,

00:10:48: das ist das allerschwierigste an Marktiming. Trotzdem, wir machen das natürlich schon auch,

00:10:55: ja, wir setzen ja unsere nicht geringe Aufmerksamkeit und auch Analystenkapazitäten dazu ein und da

00:11:03: muss man jetzt sagen, also ist gegenwärtig einfach das Momentum zu stark, um jetzt sofort zu

00:11:08: sagen, das wird abbrechen, selbst wenn eben die Bewertungen auch in Europa jetzt doch eher nach

00:11:15: oben gehen, aber man muss auch sagen, wir haben jetzt gerade wieder Berichtssaison, läuft hervorragend,

00:11:19: das heißt also es geht weiter mit diesen Untermauerungen der höhere und große durchsteigende

00:11:25: Gewinne, wo es dann eben zu viel sein sollte, das wird sich schon rausstellen, aber für die

00:11:31: umwelibaren Zeit, die jetzt folgt, sehe ich das eben noch nicht, insbesondere eben vom Hintergrund,

00:11:37: dass das die Zahlen eben auch sehr, sehr gut reinkommen und dass es einfach auch noch keine

00:11:42: offenen Brüche gibt in der internationalen Makroökonomie, die jetzt die Märkte erschüttern

00:11:49: würden. Wir sehen sicherlich die einen anderen Fehl, Entwicklungen, die einen anderen Spannungen,

00:11:53: die sich aufbauen, aber es ist heute noch nicht offensichtlich, dass da irgendwas ist,

00:12:00: was tatsächlich brechen muss in einer Zukunft, sobald man überhaupt was sagen kann über das

00:12:06: Eintreten von größeren Ereignissen und deswegen denke ich, dass die Bewegung erst mal noch weiter

00:12:15: gehen wird. Wir haben weniger unsere Großziele, die wir für längerfristig ausgerufen haben,

00:12:21: schon erreicht, das ging eben sehr schnell, die werden sicherlich zu erhöhen sein,

00:12:27: ohne dass wir von dem Musterabstand nehmen, dass natürlich auch eine Korrektur in diesem Jahr

00:12:32: wieder vorsieht. Dann lass uns noch mal so ein bisschen auf ein freudiges Datenereignis sehen,

00:12:38: und zwar nicht ein Datum, sondern ein Datenereignis tatsächlich, denn der Evo-Geschäftsklimaindex,

00:12:43: der begleitet uns ja auch immer mal hier im Podcast, der hat tatsächlich einen Sprung gemacht

00:12:48: und schon in Folge 100 hatten wir dafür den besonderen Börsen-Ausdruck mit drin,

00:12:53: den Deadcat Bounds, also auch eine tote Katze kann auch springen, heißt es da ja immer so schön.

00:12:58: Ja, was ist denn jetzt passiert beim Evo-Index? Ist das jetzt ein Hoffnungsschimmer, den wir sehen,

00:13:02: dieser kleine unerwartete Sprung oder ist das ein statistischer Ausrutscher?

00:13:06: Deadcat Bounds, das ist ja dieses Bild, das auch eine tote Katze nochmal hochspringt,

00:13:12: wenn man sie nur weit genug von oben wirft, wie immer stimmig oder geschmackvoll dieses Bild ist.

00:13:18: Soll ja ausdrücken, eine Kurserholung, die eigentlich keine ist, weil eben die Gründe für

00:13:23: niedrige Kurse, in dem Fall niedriger Evo sich gehalten haben, und das ist wohl eher der Fall

00:13:28: jetzt wirklich bei den letzten Veröffentlichungen. Das Geschäftsklima für den Januar hat sich

00:13:34: ja leicht verbessert, nicht viel dazugekommen. Aber das ist, wenn man mal reinguckt, ausschließlich

00:13:40: auf die Beurteilung der aktuellen Lage zurückzuführen. Es gibt ja zwei Teile von Evo,

00:13:46: die dann zusammengerechnet werden. Wie geht es euch gerade heute? Besser als beim letzten Mal

00:13:52: oder schlechter? Und die zweite Teil ist dann, was erwartet ihr denn für die nächste Zeit? Und

00:13:57: das wird auch verglichen mit den Erwartungen vom letzten Mal. Ja, die Erwartungen haben

00:14:01: sich sogar leicht eingetrübt. Das ist ja auch Teil der Veröffentlichung. Insbesondere in den

00:14:09: Sorgenabteilungen der deutschen Wirtschaft. Das ist Industrie, das ist Bau, auch Einzelhandel.

00:14:15: Da ist unverändert, Schwäche zu sehen. Gibt vielleicht leichte Aufhellungen, ja, wir hatten

00:14:23: auch bessere Kreditvergabe zum Beispiel. Im ganzen Euro-Raum nach den letzten Zahlen. Aber das

00:14:30: ist ja alles nicht viel mehr als eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau. Das ist ja wie eine

00:14:37: Mannschaft, die jetzt gerade aus der ersten Liga abgestiegen ist und sich freut, dass man sich

00:14:41: in der zweiten halten kann. Das hat ja nichts damit zu tun, dass wir mal ein Wachstumsmodell waren,

00:14:46: gesamtwirtschaftlich, was nicht mehr funktioniert. Ja, Wachstum ist vielleicht ein ganz gutes

00:14:53: Stichwort, denn die Bundesregierung hat ja tatsächlich ihre Wachstumsprognosen für dieses

00:14:58: Jahr auch gesenkt. Man muss sagen, endlich, ihr sagt ja schon länger, dass es nicht mehr so toll

00:15:03: ist eigentlich dieses Jahr, was da kommt. Also nennen wir es mal die schwarze Null, die würde

00:15:08: auch Herrn Lindner gefallen, allerdings nicht beim Wirtschaftswachstum. Für dieses Jahr sollen es

00:15:11: noch 0,3 Prozent sein. Allerdings im nächsten Jahr soll es dann schon wieder ein bisschen mehr sein.

00:15:16: Teilt ihr diesen Optimismus fürs nächste Jahr und wie seht ihr denn das laufende Jahr? Kommt es

00:15:20: zu schwarzen Null oder wird es eher doch eine leichte Null? Naja, das ist ja ein komplettes

00:15:25: déjà vu. Es war genau so im letzten Jahr, wo wir gehofft haben, dass das Jahr 24 jetzt besser

00:15:34: wird. Letztes Jahr hatte man eben nicht damit gerechnet, dass es halt länger dauern würde,

00:15:38: bis die Konsumenten den Inflationsschock verdaut haben.

00:15:42: Weil ihre Einkommen auf dem Papier und auch in der Statistik jetzt wieder höher sind als vor der

00:15:50: Inflation, aber sie eben psychologisch das noch nicht verarbeitet haben und noch nicht anerkennen

00:15:58: und auch noch keine Erfahrung mit dieser höheren Preiswert gemacht haben, da muss man sich erst

00:16:03: einfinden, das dauert halt noch. Das könnte eben wirklich in diesem Jahr ein bisschen besser sein,

00:16:06: die Wirtschaft kann ein bisschen Fahrt aufnehmen, gerade auch weil wieder ein bisschen mehr konsumiert

00:16:12: wird, aber es reicht nach unserer Meinung nach im kommenden Jahr, gerade mal für knapp 1%

00:16:19: Wachstum aus und zwar ist die eigentliche Probleme am Standort Deutschland haben sich damit nicht

00:16:25: verbessert, also ich würde sagen Katze weiter tot. Und das sagt Herr Kater, das muss man dabei auch

00:16:33: nochmal sagen, der Lack ist leider auf der Straße, schuldigung. Also nicht der Katerlag auf

00:16:38: der Straße. Lass mir das, es wird nicht besser. Last but not least müssen wir aber auch noch mal

00:16:43: über ein weiteres Tier reden, sozusagen den Walfisch im Raum, denn der ist das Maskottchen von Deep

00:16:48: Seek der chinesischen KI Überraschung, zumindest für die westliche Welt, denn das Modell gibt es

00:16:54: natürlich schon ein bisschen länger, aber die haben tatsächlich jetzt auch für eine gehörige

00:16:58: Überraschung gesorgt und erstmal alle anderen KI-Werte an den Börsen, insbesondere die US-

00:17:03: amerikanischen Tech-Giganten ja auf Talfahrt geschickt, kann man sagen, denn die chinesische KI Deep

00:17:09: Seek hat gezeigt, dass auch mit effizienteren Modellen und vor allem mit weniger Computerpower

00:17:14: durchaus ein potentes KI-Modell rauskommt, das sich durchaus sehen lassen kann. Alibaba hat

00:17:21: gleich gekonnt, sie können das auch und ich habe die Gelegenheit genutzt, vorab mal ganz kurz mit

00:17:26: unserem Kollegen Björn Breitrück aus der DK Investment über das Thema zu sprechen und wir

00:17:30: hören mal, was er dazu zu sagen hat. Hallo Björn, schön, dass du kurz Zeit hast für uns und uns

00:17:36: vielleicht ein bisschen mitnimmst in die vielleicht neue Welt von KI. Warum haben die Märkte eigentlich

00:17:41: so ja fast schon geschockt reagiert auf diese neue Ankündigung, auf dieses neue KI-Modell,

00:17:46: was da in China bei Deep Seek vorgestellt wurde? Tatsächlich haben ja gar nicht die Märkte in

00:17:51: der Breite geschockt auf diese Nachricht reagiert, allerdings wie du richtig sagst, gerade amerikanische

00:17:57: Unternehmen mit hohem KI-Bezug, klassisch eine NVIDIA, eine Broadcom, auch eine ASML in Europa,

00:18:03: haben eben deutlich abgegeben auf die Meldung, die wir aus China bekommen haben, nämlich dass

00:18:08: die gleiche Qualität an KI-Modellen mit viel weniger Aufwand und mit viel weniger Kosten möglich

00:18:14: ist und das ist natürlich für die amerikanischen Unternehmen, die da sehr viele Investitionen

00:18:18: geplant haben, nicht gerade von Vorteil und daher haben wir zumindest bei diesen Unternehmen eine

00:18:23: deutliche Reaktion gesehen. Der Markt in der Breite hat darauf kaum reagiert. Viele Themen sind

00:18:29: sogar an dem Tag positiv aus dem Tag gegangen. Jetzt kann man sich natürlich fragen, China mit

00:18:34: der großen Manpower, die sie haben, stellen die jetzt irgendwie das, was die großen US-Konzerne

00:18:42: machen in den Schatten und muss man da jetzt Angst haben, dass die davon überrannt und überholt

00:18:46: werden oder sagst du, naja, da wollen wir erstmal abwarten, wie das da alles weitergeht? Abwarten

00:18:51: ist wahrscheinlich die richtige Strategie. Trotzdem, China ist schon immer im Bereich künstlicher

00:18:56: Intelligenz eigentlich neben den USA die große Region. Ein Drittel aller Patente liegen da,

00:19:01: die anderen zwei Drittel aber in den USA. Sie haben jetzt die Modelle der Amerikaner, die wir

00:19:06: bisher kennen, gut kopiert, mit aber ehrlicherweise auch schwachstellen. Wir wissen beispielsweise,

00:19:12: wenn man bei DeepSigmal nach Taiwan sucht, dann wird das Modell keine Antwort darauf ausgeben. Zeit,

00:19:18: glaube ich, auch die Amerikaner wurden nicht überholt. Die sind auch immer noch die Innovativen

00:19:23: im Bereich der künstlichen Intelligenz. Aber ja, auch hier ist es mittlerweile möglich,

00:19:28: gute Modelle zu programmieren. Das sind die zwei Regionen, die langfristig interessant sind

00:19:32: bei künstlicher Intelligenz. Das ist jetzt deutlich geworden, obwohl es ja durchaus diesen Chip-Ban

00:19:37: gibt, sprich die neuesten Chips von Nvidia, die sind in gar nicht verfügbar in China. Und das ist

00:19:43: natürlich ein Thema. Aber jetzt wurde deutlich, das ist mit der DeepSig. Ali Baba hat es jetzt

00:19:48: auch noch gesagt, die sagen, sie sind noch besser gezeigt, dass in China damit zu rechnen ist und

00:19:53: du sprichst es an, die Manpower spielt auch eine Rolle. Das ist jetzt ein echtes Wettrennen,

00:19:57: was da stattfindet. Man könnte sich natürlich jetzt auch noch fragen. Schlussendlich, ja,

00:20:01: ist der große KI-Hype, der in den USA ja eigentlich seinen Anfang genommen hat, ist der jetzt vorbei

00:20:07: oder treten wir vielleicht einfach nur in eine ganz neue Stufe ein? In China gab es beispielsweise

00:20:12: auch einen ganz starken Preiswettbewerb zwischen den unterschiedlichen KIs. Ist das jetzt was,

00:20:17: wo man sagt, okay, jetzt wird das Ding noch massentauglicher und noch breiter ausgerollt als

00:20:21: früher? Definitiv das zweite. Ich glaube, das ist diese neue Phase, die wir erreicht haben. Für

00:20:26: künstliche Intelligenz als großes Thema der Zukunft ist ja die Meldung, die uns erreicht hat, von

00:20:31: DeepSig eine positive. Wenn es zeigt, die Möglichkeiten und die Stärken von KI sind einfacher,

00:20:38: günstiger oder schneller verfügbar, dadurch erreichen wir sogar eher, wie du sagst, dieses

00:20:42: neue Level. Natürlich müssen auch die Amerikaner jetzt wieder mit Innovationen kommen. Das wird

00:20:47: aber passieren. Insgesamt ist das für das Thema langfristig positiv und ja, die Korrektur,

00:20:53: die wir bei einzelnen Unternehmen gesehen haben, die warnt gefühlt heftig. Aber mittel bis langfristig

00:20:58: wird auch an diesen Titeln nichts vorbeiführen, denn KI ist für uns eines der großen Themen der

00:21:02: Zukunft und dafür ist die Meldung eine positive. Danke fürs kurze einschätzende Lager.

00:21:08: Sehr gerne. Ja, aber wie ist denn die volkswirtschaftliche Sicht auf das Thema? Also das war jetzt ja

00:21:13: so mehr so die Investmentsicht und so die die Marktsicht im Kleinen vielleicht auch,

00:21:18: bei den einzelnen Werten. Wie seht ihr das denn mit dem Reich der Mitte? Wird es noch

00:21:22: mal wesentliche Impulse haben für Märkte und Volkswirtschaften oder glaubst du nicht ganz so

00:21:27: arg? Also in der DeepSig Story stehen zwei Botschaften oder stecken zwei Botschaften drin. Zum ersten

00:21:35: für KI-Markt selber ist es eben für alle Analysten jetzt unter umständender, wenn sich das alles

00:21:44: bewahrtet, unter umständender Perspektive bisher hat man geglaubt. KI-Modelle muss man mit warnwitzigen

00:21:52: Investitionen erstellen, was darauf hindeuten würde, dass wieder nur diejenige, die sich

00:22:00: diese Investitionen auch leisten können am Markt bestehen. Das deutet dann wieder in die Richtung

00:22:07: der Plattformökonomie, wo immer in jeder Branche bei jedem Produkt am Ende nur einer der Anbieter sein

00:22:18: kann und den ganzen Markt für sich vereinnahmt, der größte. Das ist ja eben die große Unterschied

00:22:24: von solchen Informationsdienstleistungen auf Plattformen, beispielsweise zur Produktion von

00:22:31: Industriegütern, wo es ja immer viel, viel Wettbewerb gibt. Und DeepSig hat eventuell gezeigt, dass

00:22:40: das gar nicht der Fall ist, sondern dass man eben KI-Modelle auch viel günstiger bauen kann und

00:22:45: das wäre eine revolutionäre, aber eben auch am Ende aus wirtschaftlicher Sicht gute Nachricht für

00:22:53: diesen Markt, weil dann eben die Möglichkeit, dass kleine und neue Anbieter schnell mal eben was

00:22:59: verbessern und sich in den Markt hineinbringen, dass das eben viel, viel einfacher möglich ist.

00:23:05: Auch gerade für die deutschen Unternehmen, die einen Anschluss an diese riesigen Investitionsthemen

00:23:10: und KI-Weltens verloren haben, wäre das wirklich eine super Botschaft, muss man ganz klar sagen.

00:23:16: Die zweite Message aus dieser Episode ist schlichtweg einfach, dass die chinesische

00:23:24: Innovationskranzkraft immens ist. Das ist genau das, was unterschätzt worden ist von vielen.

00:23:29: Ich kann mich noch an Diskussionen vor zehn Jahren, 15 Jahren über die Zukunft Chinas erinnern,

00:23:34: wo es dann hieß, die können nur nachmachen, aber können nichts Neues erfinden. Innovationen geht

00:23:40: gar nicht in China. Das, glaube ich, wird mit jedem Monat immer mehr in Frage gestellt.

00:23:47: Das sieht man ja auch im Automobilmarkt beispielsweise. Es wird jede Branche durchziehen.

00:23:53: Und solange das ohne übermäßige Staatsgelder stattfindet, muss man ja auch sagen aus

00:23:57: volkswirtschaftlicher Sicht, ist das gut, das ist Wettbewerb und dann muss man sich eben anstrengen,

00:24:02: auch gegen diese Wettbewerber zu bestehen. Wobei ich eigentlich glaube, dass die Chinesen und

00:24:08: Unternehmen das eigentlich ohne Staatsgelder schaffen würden. Aber es ist halt Ideologie in

00:24:11: China, dass dieser Prozess von Erfinden von neuen Dingen gesteuert werden soll, in eine Richtung

00:24:17: gesteuert werden soll, aus politischen Gründen. Und die Richtung ist erst mal, dass man überhaupt

00:24:21: alle Weltmärkte beherrscht. Das ist eben das, was unvereinbar ist mit den westlichen Regeln.

00:24:28: Und deswegen ist es nicht so ganz leicht, dass da eben ein wirklicher Weltmarkt zustande kommt.

00:24:33: Aber man sieht glaube ich immer mehr, dass eben ein in China auch neues entsteht. Und darauf

00:24:40: sollte man sich einstellen. Ja, dann lasst es am Ende nochmal kurz den Blick nach Deutschland

00:24:45: werfen. Der Wahlkampf, der Gewinntil langsam anschärfe und vor allem auch ein Fahrt,

00:24:48: noch etwa dreieinhalb Wochen sind es bis dahin. Wirtschaft ist weiterhin eines der beiden

00:24:53: Kernthemen. Man muss allerdings auch sagen, dass man in dem Programm nun zwar allerlei lesen kann,

00:24:57: aber man kann auch allerlei raus berechnen wahrscheinlich. Aber was dann am Ende tatsächlich

00:25:02: davon umgesetzt wird, das muss man erst nochmal abwarten, weil ich glaube kaum eine Regierung

00:25:07: hat das, was in den Programmen drin stand oder in den Koalitionsverträgen drin stand,

00:25:11: eins zu eins umsetzen können, oder? Ich würde spätestens seit gestern sagen,

00:25:18: dass jetzt mehr und mehr andere Themen im Mittelpunkt stehen. Also ein Thema vor allen

00:25:24: Dingen, die Migrationspolitik. Oder eigentlich ist es ja eher so die moralische oder demokratiebezogene

00:25:31: Frage, also wer jetzt mit wem abstimmen darf und wer nicht. Das geht ja dann von den eigentlichen

00:25:36: Sachfragen dann schon wieder weg. Und mit den wirtschaftlichen Problemen in Deutschland hat

00:25:40: es immer weniger zu tun, was da jetzt im Wahlkampf eine Rolle spielt. Ist vielleicht auch ein Zeichen

00:25:46: dafür, dass man eben in der Breite, vielleicht auch der Wählerschaft wohl dieses Thema Stagnation

00:25:52: beim Wohlstand und bei Wettbewerbsfähigkeiten noch gar nicht so als so störend empfindet.

00:25:56: Das ist aber auch Kennzeichen von solchen Prozessen. Da kann man mal fünf Jahre warten und zehn Jahre

00:26:01: warten. Und dann sieht man eben, wie man im Wettbewerberfeld immer wer zurückfällt, weil man

00:26:06: eben die anderen nur noch von hinten betrachtet, so ungefähr. Wollen mal sehen, wie das weitergeht.

00:26:11: Und auch mal sehen, ob das auch noch so ist, wenn sich der Arbeitsmarkt in Deutschland verschlechtern

00:26:18: sollte. Wir haben schon die ein oder anderen Entwicklungen, die sich neu andeuten. Also

00:26:23: zum Beispiel, dass die Unternehmen eben keine Arbeitskräfte mehr horten. Das heißt,

00:26:29: wir werden ja sparen. Das waren nämlich in den letzten Jahren das Verhalten von vielen,

00:26:36: vielen Unternehmen, gerade Industrieunternehmen, die gesagt haben, na ja, wir haben gerade eine

00:26:39: Pflaute bei den Aufträgen, bei der Auslastung. Aber wenn wir jetzt die Belegschaft runterfahren,

00:26:44: dann kriegen wir für bessere Zeiten eben überhaupt keine Fachkräfte mehr und dann können wir den

00:26:49: Betrieb dann nicht mehr aufrechterhalten, wenn es wieder besser wird. Aber das nimmt immer mehr

00:26:54: ab. Man glaubt gar nicht mehr, dass es so viel besser wird mit Aufträgen und damit eben auch

00:27:01: Produktionsniveaus. Und deswegen baut man dann jetzt mehr und mehr Arbeitsplätze ab. Darüber hat sich

00:27:10: übrigens dann auch der Fachkräftemangel ein bisschen vermindert in Deutschland. Das ist

00:27:14: dann der reine statistische Konsequenz, wenn die Firmen sagen, dann bieten wir das halt einfach

00:27:19: nie mehr an oder wir verkleinern uns und lehnen Aufträge ab oder wir rationalisieren oder was

00:27:25: auch immer. Das sind schon erste Entwicklungen im Arbeitsmarkt. Man sieht, wie sie sich entwickeln

00:27:30: und ob es dann nicht auch einen größeren gefühlten Druck aus der Wirtschaft gibt bei den

00:27:36: Menschen so im täglichen Leben. Man muss da nicht aufpassen, dass man nicht vergisst,

00:27:40: dass in den nächsten zehn Jahren auch irre viele Menschen in Rente gehen und gar nicht mehr im

00:27:43: Arbeitsmarkt drin sind. Also wenn ich jetzt sage, ich baue Personal ab, kriege ich ja vielleicht

00:27:48: gar keins mehr, wenn ich irgendwie 15 Prozent, 20 Prozent der Belegschaft in den nächsten zehn

00:27:52: Jahren verliere. Das ist richtig. Kommt halt drauf an, mit welchen Geschäftsplänen und

00:28:02: Entwicklungen von Geschäftsmodellen man das verbindet. Ob man dann auch einstellt,

00:28:07: neue Dinge zu machen und ob man die Produktion dann eben runterfällt. Oder ob man vielleicht

00:28:11: zu einem Geschäftsfeld verlagert auch sagt, ein Geschäftsfeld mache ich zu, das bediene ich

00:28:15: gar nicht mehr. Beziehungsweise sie im Ausland macht ja. Denn am Ende wollen ja all diejenigen,

00:28:19: die auch in Rente sind, vor allen Dingen eines, nämlich Güter und Dienstleistungen. Da ist schon

00:28:26: wichtig, dass man auf dem Produktionsapparat dann doch achtet. Auf jeden Fall kein leichtes

00:28:31: Unterfangen, was da vor einem liegt, auch so als Firmenlänker, dass man so den richtigen Hebel

00:28:36: findet, so zwischen wie viel Personal brauche ich eigentlich und wie viel sollte ich vielleicht

00:28:40: schon für die Zukunft vorhalten, die ich dann vielleicht nicht in zehn Jahren verliere. Ja, ich

00:28:44: meine ja, dass können die Unternehmen. Das ist eben das, wofür sie da sind und gerade die

00:28:50: deutschen Unternehmen, glaube ich, sind so gute Planer-Manager-Kaufleute, dass sie das eigentlich

00:28:56: sehr gut hinkriegen, wenn sie nicht eben ständig von irgendwelchen politischen Maßnahmen oder

00:29:04: möglichen Maßnahmen, die dann doch nicht kommen, Ängsten und Unsicherheiten, so paralysiert sind,

00:29:10: wie es zur Zeit ist, dass man sagt, wir machen jetzt hier mal gar nichts, wir machen unser

00:29:15: Unternehmen vielleicht noch winterfest, aber das bedeutet, dass wir eben mit einem sicheren Kern

00:29:20: weiterarbeiten, aber darüber hinaus geht nichts weiter in Richtung Innovation oder Erweiterung

00:29:24: oder wie auch immer. Ja, wobei ich immer wieder erstaunt bin, dass das bei Lehrerinnen und Lehrern

00:29:29: zum Beispiel überhaupt nicht funktioniert. Da haben wir das sehr regelmäßig, solche Wellenbewegungen,

00:29:33: das heißt, wir haben zu wenig Lehrer, im Moment haben wir viel zu wenig Lehrer. Ich kann mich noch

00:29:36: erinnern, als ich so ins Studium reingegangen bin, da hieß es dann, wir haben viel zu viel Lehrer,

00:29:41: Lehrer, Schwämme, die finden alle keinen Job, dann hat keiner mehr studiert, dann waren es wieder

00:29:45: zu wenig. Also da ist es ja eigentlich ganz einfach, weil ich weiß ja, wenn die heute jemand geboren wird,

00:29:50: in sechs Jahren kommt er in die Schule. Das ist die berühmte Schweinezyklus, ja, aber ich meine

00:29:55: Unternehmen... Aber da ist es ja berechenbar, ich kann ja sagen, wer jetzt geboren wird, heute,

00:30:00: der kommt in sechs Jahren, in sechs und ein halb Jahren in die Schule. Das ist vielleicht auch ein

00:30:03: Unterschied, ob die Existenz des Unternehmens daran hängt und man sich deswegen dreimal

00:30:09: über solche Zügel Gedanken macht oder ob man eben eine Behörde ist, die weiß auch in 20 Jahren,

00:30:15: ist das Geld da, da müssen wir uns halt mit anderen... Ja, und die Kundschaft ist bekannt,

00:30:20: sage ich jetzt mal vorher schon. Auch voraus berechenbar, aber man sich am Ende doch dann nicht

00:30:25: darum kümmert, wie eben die Dinge laufen. Genau, weil dann werden wir wieder bei der Planwirtschaft,

00:30:29: da müsste ich ja sagen, wir brauchen mindestens so und so viele Lehrerinnen und Lehrer und

00:30:33: verpflichtend diese Kurse vollzumachen. Also verlassen wir diesen Fahrtmal für heute zumindest.

00:30:39: Wir werden das Thema Bundestagswahl auf jeden Fall auch hier im Podcast begleiten. In der Woche

00:30:43: nach der Wahl, da werden wir dann auch zusammen mit Jörg Beusen ein Gespräch haben darüber,

00:30:48: was ist jetzt mit den Ergebnissen, was heißt das jetzt auch wirtschaftlich vor allem und

00:30:53: werden das dann auf jeden Fall auch nochmal einordnen. Für heute machen wir erstmal Feierabend hier

00:30:57: oder Mittagspause und wir hören uns dann in 14 Tagen wieder, wenn es wieder heißt,

00:31:02: wir sprechen drüber in dieser Folge von Mikro Trift Makro. Machen Sie es gut und vielen Dank fürs

00:31:07: Zuhören. Tschüss! Mikro Trift Makro ist ein Podcast der DECA Bank. Weitere Informationen

00:31:15: zur DEKA Bank finden Sie unter www.deka.de/deka-mimos-gruppe.

00:31:22: [Musik]