00:00:00: Die USA haben gewählt, heißt es in vielen Medien, und diese Wahl hatte es wirklich in sich.
00:00:05: Nachdem Joe Biden nach einem unglücklichen Auftritt seinen Verzicht auf die Kandidatur bekannt gab,
00:00:10: übernahm Camilla Harris als Präsidentschaftskandidat in der Demokraten.
00:00:15: Und im Vergleich zur letzten Wahl stand das Ergebnis diesmal ja tatsächlich relativ schnell fest
00:00:20: und deutlich schneller als beim letzten Mal. Donald Trump wird 47. Präsident der USA werden und für weitere vier Jahre regieren.
00:00:28: Ja und in Deutschland, da zerbricht die Ampelkoalition.
00:00:32: Was bedeutet die Wiederwahl Trumps für die Volkswirtschaften auf der Welt?
00:00:35: Was für Europa im Speziellen?
00:00:37: Und was für Deutschland und welche Auswirkungen haben diese ganzen politischen Ereignisse denn auf Geldanlage und Börse?
00:00:43: Wir sprechen drüber in dieser Folge "Mikro trifft Makro".
00:00:55: Hallo und herzlich willkommen zur 110. Folge "Mikro trifft Makro".
00:00:59: Heute ist Donnerstag der 7. November 2024 und bei mir ist heute neben dem Chefvolkswirt Dr. Ulrich Carter,
00:01:06: der Chefanlagestrategie Jörg Boysen, unser Teilzeitmieter im Podcast sozusagen.
00:01:12: Und nicht nur, dass wir einen Gast heute haben, nein, Sie können uns auch auf YouTube sehen, nicht nur hören wie sonst immer.
00:01:18: Unser Video finden Sie auf dem YouTube-Kanal der Dekabank.
00:01:21: Und bevor wir in das Thema der US-Wahl einsteigen, müssen wir glaube ich heute tatsächlich einen bisschen anderen Fokus nochmal legen.
00:01:28: Denn am gestrigen Abend wurde das Ende der sogenannten Ampelkoalition besiegelt.
00:01:33: Also die Ampel ist ausgefallen und blinkt jetzt nur noch rot und grün.
00:01:36: Gelb ist nicht mehr dabei.
00:01:38: Da kann man sich natürlich fragen, woran ist denn diese Ampelkoalition tatsächlich zerbrochen?
00:01:43: War es nur das Thema Schuldenbremse, die dafür gesorgt hat, dass das Ganze jetzt auseinandergebrochen ist, Ulrich?
00:01:48: Ja, um einen alten Regierungsmitglied zu zitieren, ich over.
00:01:55: Und man ist geneidt hinzuzufügen, Gott sei Dank.
00:01:59: Das fällt wohl eher jetzt unter die Kategorie Ende mit Schrecken als das andere.
00:02:06: Die Ampel ist auseinandergebrochen an der Unterschätzung der wirtschaftlichen Probleme Deutschlands.
00:02:14: Sie ist gestartet mit der Krise in Osteuropa mit dem Ukrainekrieg, wie die Merkel-Regierung, Großkrise.
00:02:22: Und danach hat man nicht trittgefunden mit den eigentlichen Themen.
00:02:28: In den letzten Monaten hat sich das Thema Standort Deutschland so zugespitzt,
00:02:33: dass man hektisch versucht hat, nachzulegen, aber die Glaubwürdigkeit dieser Regierung,
00:02:38: diese wirtschaftlichen Themen in den Griff zu kriegen, waren nicht mehr da.
00:02:42: Und dann zeigen sich natürlich auch die Fliehkräfte.
00:02:46: Es gab immer in dieser Ampelkoalition zwei fundamental unterschiedliche Herangehensweisen, Anwirtschaft.
00:02:54: Einmal marktorientiert, dafür stand die FDP immer, und einmal eher lenkungsorientiert, verwaltungsorientiert.
00:03:03: Das war der Ansatz der Grünen und der SPD.
00:03:06: Und anhand dieses Stress jetzt, wir sind so wie der FC Bayern, 0-2 hinten, aber es ist mittlerweile die 85. Minute.
00:03:15: Das Publikum wird unruhig und im Trainerlager geht es dann halt hoch her.
00:03:22: Die Dimension dieser Probleme, dass wir nicht nur in Spielfall liegen, sondern auch in die zweite Liga absteigen können,
00:03:28: das dämmert so langsam durch.
00:03:30: Und dann kommen natürlich diese Probleme oder diese unterschiedliche Herangehensweisen dann voll durch.
00:03:35: Und das hat zu dem Ergebnis geführt.
00:03:39: Die Kapitalmärkte sehen das so, dass sie das Ampel aus mit einer Hoffnung verbinden auf bessere Wirtschaftspolitik.
00:03:49: Und ein vernichtenderes Urteil über diese Wirtschaftspolitik bisher kann man eigentlich nicht ausstellen.
00:03:56: Jetzt ist die FDP aus der Koalition ausgeschieden.
00:03:58: Was heißt denn das jetzt für die wirtschaftspolitischen Maßnahmen?
00:04:01: Also wir haben jetzt ja eine Minderheitsregierung damit am Ende, also keine Mehrheit mehr im Bundestag soweit ich weiß.
00:04:06: Können die jetzt trotzdem irgendwie ihre ganzen Maßnahmen umsetzen oder sind die nicht eigentlich dann auf alle anderen Parteien irgendwie angewiesen?
00:04:13: Auch was das Thema Haushalt angeht, zum Beispiel was das Thema wirtschaftspolitische Maßnahmen, Schuldenbremse etc. angeht.
00:04:19: Also es wird ja jetzt nicht einfacher für die Amtsierende Regierung.
00:04:22: Es wird Stillstand geben.
00:04:23: Wir haben einige ausverhandelte Themen wie das Rentenpaket, die Krankenhausreformen usw.
00:04:29: Und der Plan des Kanzlers ist ja das eben noch fertig zu kriegen.
00:04:34: Da braucht auch ja die Oppositionspartei die CDU dafür.
00:04:38: Das wollen wir mal schauen, ob das geht.
00:04:40: Aber substanziell wird da nichts mehr passieren.
00:04:44: Sehr große Kritiker würden sagen, in den großen Themen Wirtschaftspolitik ist auch bisher eben substanziell nichts vernünftiges passiert.
00:04:53: Dieser Stillstand, der ist jetzt vorprogrammiert.
00:04:57: Aber es ist ein Stillstand, der relativ kurz ist, weil der Plan ist ja auch schon formuliert worden.
00:05:04: Nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg, März nächsten Jahres wird gewählt werden.
00:05:10: Der Termin wird wahrscheinlich dann irgendwann zwischen 2. März und 30. März liegen.
00:05:15: Und dann ist eben die Chance eines Neuanfangs.
00:05:21: Deutschland ist ein Sanierungsfall, zumindest was den Standort angeht.
00:05:25: Und das muss festgestellt werden und behoben werden.
00:05:29: Und genauso sehen sie eben die Aktienmärkte heute.
00:05:32: Muss man sich mal vorstellen, die Regierung tritt zurück und der Markt geht 1,5 Prozent nach oben.
00:05:38: Ich würde da etwas ein anderem Fahrplan sehen, weil ich glaube nicht, dass die Opposition den Sachen zustimmt.
00:05:43: Und ich könnte mir vorstellen, dass die Vertrauensfrage viel früher gestellt wird und dass ich auch viel früher Neuwahlen habe.
00:05:48: Was ich insgesamt auch für adäquat erachte.
00:05:52: Weil ich glaube, mit einem Donald Trump, da kommen wir mich auf die Wahl in den USA,
00:05:57: kann es nur sinnvoll sein, wenn wir keinen Machtvakuum in innerhalb Europas haben.
00:06:01: Es wäre aus meiner Sicht dringend erforderlich, jetzt eine stabile Regierung in Deutschland zu haben,
00:06:05: die vielleicht auch eine gewisse Vorreiterrolle in der Kommunikation mit den USA übernimmt.
00:06:11: Da können wir uns, glaube ich, zukünftig keine Schwäche leisten.
00:06:13: Also da sollte man solide und robust auftreten.
00:06:17: Du hast eben schon gesagt, die Börse steigt, obwohl die Regierung zerbricht.
00:06:21: Was heißt das für Geldanlage?
00:06:23: Wenn wir jetzt mal im Kontext der Geldanlage denken, ist das eine politische Börse?
00:06:27: Sind wir beim Thema USA auch am Ende schon wieder?
00:06:29: Ach, wir sollten uns da nicht überschätzen.
00:06:34: Auch in der deutschen Börse wird die Welt gespielt.
00:06:39: Und in der Welt ist jetzt gerade ein unternehmerfreundlicher, neuer Präsident in der größten Volkswirtschaft der Welt, ans Router gekommen.
00:06:50: Wir können gerne darüber diskutieren, ob es ihm denn überhaupt gelingen wird,
00:06:55: aus dieser Wachstumsmaschine USA noch mehr rauszuholen.
00:07:00: Das ist nämlich durchaus ein Thema.
00:07:03: Er hat nicht nur wachstumsförderende Maßnahmen im Köcher.
00:07:08: Und wie er das dann vielleicht in vier Jahren seinen Wählern dann verkaufen möchte,
00:07:13: wenn es eben nicht so ist, dass goldene Zeiten angebrochen sind,
00:07:17: sondern dass die Zustände sich eigentlich gar nicht so groß geändert haben.
00:07:22: Er ist auf der Welle geritten, dass die Leute immer noch das Inflationsthema im Nacken haben.
00:07:29: Das wird sicherlich auslaufen.
00:07:31: Aber das heißt nicht, dass es den Amerikanern wirklich so viel besser geht.
00:07:35: Aber das ist ein anderes Thema.
00:07:37: Erstmal ist die Weltkonjunktur trotz dieser Misere in Deutschland weiterhin gut in Form.
00:07:42: Wie gesagt, da sollten wir uns nicht überschätzen.
00:07:45: Und das ist es ja, was an der Börse wiedergespiegelt wird.
00:07:48: Aber heute haben wir mal ein eindeutiges Urteil jetzt hier auch über die deutschen Verhältnisse.
00:07:54: Da ist natürlich Hoffnung dahinter, dass sich hier wirklich auch mal was dreht.
00:07:58: Gut, dann wechseln wir jetzt mal Thema, teilweise zumindest.
00:08:01: Aber den Ort wechseln wir auf jeden Fall.
00:08:03: Wir reisen jetzt in die USA und schauen uns das Thema US-Wahl an.
00:08:06: Das wollten wir eigentlich tun heute.
00:08:08: Das andere kam jetzt irgendwie heute noch so dazwischen.
00:08:10: Da fangen wir mal an mit einer kleinen Ergänzung zur letzten Folge.
00:08:13: Da hatte ich nämlich gesagt, dass Donald Trump wahrscheinlich der erste Präsident sei,
00:08:16: dem es gelingt, nach einer nicht gewonnenen Wahl nochmal Präsident zu werden.
00:08:20: Das war nicht ganz richtig.
00:08:21: Das hat auch der Hörer Uwe noch mal klargestellt.
00:08:24: Der hat uns nämlich geschrieben.
00:08:25: Und man hat es jetzt ja auch in den Medien öfter gehört.
00:08:28: Also Grover Cleveland, den habe ich noch nie gehört vorher, ehrlich gesagt.
00:08:31: Aber der war schon mal Präsident in den späten 1800er Jahren.
00:08:36: Der 22. und 24. Präsident.
00:08:38: Aber nicht nur das.
00:08:39: Der hat noch ein paar andere Spezialitäten auf Lager gehabt.
00:08:42: Der war nämlich auch unverheiratet, als er ins Weißerhaus gekommen ist.
00:08:44: Und seine Schwester hat die Amtsgeschäfte der First Lady geführt und nicht seine Frau.
00:08:49: Die hat es dann später übernommen.
00:08:50: Und er war auch der erste und bisher einzige Präsident, der im Weißenhaus Vater geworden ist.
00:08:55: Also da kam ein Kind zur Welt tatsächlich im Weißenhaus.
00:08:58: Das gab es danach nicht mehr und davor auch nicht.
00:09:01: Und Last but not least um die Fun Facts für den Teil abzuschließen und dann ernsthaft zu werden endlich.
00:09:06: Er hat auch seine Rede zur Amts-Einführung in komplett freier Rede gehalten damals.
00:09:11: Das hat auch bisher noch keiner gemacht.
00:09:13: Er hat entweder einen Manuskript oder einen Teleprompter.
00:09:15: Gut, 1890 war es.
00:09:17: Hatte er natürlich keinen Teleprompter.
00:09:19: Aber zumindest hat er freie Rede gehalten.
00:09:21: Das waren so die Sachen, die ich jetzt über ihn rausgefunden habe.
00:09:24: Nachdem ich doch mal wissen wollte, wer das denn eigentlich ist.
00:09:26: Aber dann starten wir heute mal in die Sendung mit den Eindrücken von der US-Wahl.
00:09:30: Ich glaube, wir waren alle ein bisschen überrascht über die Deutlichkeit des Siegs.
00:09:34: Das hat natürlich auch dazu geführt, dass wir deutlich schneller als beim letzten Mal wussten.
00:09:39: Also vor vier Jahren, als wir mit dem Podcast hier angefangen haben, war ja auch eine US-Wahl.
00:09:43: Da haben wir ja doch ein paar Tage gebraucht, bis wir wirklich wussten, wer jetzt Präsident wird.
00:09:48: Diesmal ging es sehr schnell.
00:09:49: Gestern Morgen nach europäischer Zeit wussten wir eigentlich schon alle so,
00:09:52: es sieht so aus, als wird Donald Trump es tatsächlich nochmal schaffen.
00:09:56: Und nun ist es ja auch wichtig zu wissen, was heißt denn das alles jetzt eigentlich für Wirtschaft und Börse?
00:10:01: Ein bisschen Geopolitik muss man auch immer machen, denn das schwingt natürlich auch immer mit und beeinflusst ja auch die Börsen.
00:10:07: Da vielleicht auch nochmal der Hinweis, dass wir natürlich alles, was wir heute hier sagen,
00:10:11: ist Stand 7.11.00, ca. 10.30 Uhr, alles was danach passiert sein sollte, in jeglicher Hinsicht.
00:10:16: Also sei es jetzt Ampelkoalition oder US-Wahl, können wir natürlich dann nicht mehr berücksichtigen.
00:10:20: Aber schauen wir erst nochmal so ein bisschen auf den Tag des 5.11.00.
00:10:24: Wie habt ihr das denn wahrgenommen, Uli?
00:10:26: Ihr begleitet es ja auch sehr eng jetzt seit Wochen, den Wahlkampf, auch das Thema Wahl,
00:10:31: den Wahlausgang, die Wahlergebnisse, ein knappes Rennen war es ja wirklich nichts,
00:10:34: weil ja doch überraschend deutlich alles.
00:10:36: Ne, das war wirklich erstaunlich.
00:10:39: Für uns stand dann aber ganz schnell im Vordergrund, endlich ist es vorbei und ohne Katastrophe vorbei.
00:10:47: Wir haben ein Ergebnis, wir haben ein schnelles Ergebnis.
00:10:49: Und es war ja auch unsere Einstellung im Vorfeld ökonomisch, wirklich rein wirtschaftlich gesprochen.
00:10:57: Kann man mit beiden alternativen Leben, die Märkte können das auch, dass nun Trump natürlich auch ein politisches
00:11:07: und auch gesellschaftspolitisches und fast historische Weichenstellung darstellt.
00:11:13: Das ist ein anderes Kapitel, wo uns diese Weichenstellung hinführt in ein paar Jahren.
00:11:18: Gesellschaftspolitisch, Amerika, geopolitisch, das können wir überhaupt nicht sagen.
00:11:24: Wir können da Vermutungen anstellen, kann man auch gerne machen, aber das ist nicht zu sagen.
00:11:29: Aber der Markt geht ja erstmal mit dem Scheinwerfer ins nächste Jahr und dann vielleicht noch ins übernächste Jahr.
00:11:35: Und deswegen müssen wir jetzt abschichten, was da kommen könnte.
00:11:39: Die Auswirkungen auf unsere Prognosen sind jetzt nicht so fundamental.
00:11:45: Die Zölle ist ein Thema und Steuern, aber da wird kein komplett neues Bild rauskommen.
00:11:51: Wir haben eine dynamische US-Wirtschaft, sie bleibt dynamisch.
00:11:55: Ob es eben wirklich so erfolgreich wird, wie Trump eben das haben möchte, wollen wir mal sehen.
00:12:00: Weil wie gesagt ein paar schwarze Flecken auf seiner Wirtschaftsplanungsweste sind da schon drauf.
00:12:04: Aber es ist nicht so, dass wir das jetzt völlig umschreiben müssen.
00:12:08: Und auch die Rückwirkungen auf Europa, diese befürchteten Zoll-Probleme, die uns in die Rezession stürzen, sehen wir nicht so dramatisch.
00:12:18: Wohlgemerkt, ich bin nicht dabei zu sagen, Trump ist gut für Europa.
00:12:21: Nein, es ist nicht gut, es ist eine weitere Belastung.
00:12:25: Aber wie jetzt der erste Tenor war in den ersten Reaktionen, hier bricht alles zusammen, da sind wir ganz weit von entfernt.
00:12:32: Es ist aber auch hier eben eine eher historische Weichenstellung, von dem wir auch nicht wissen wie Europa reagiert.
00:12:40: Alles große Fragen, aber im Blick aufs nächste Jahr werden wir unsere Konjunkturpognosen nicht völlig umschreiben.
00:12:50: Wir werden kleinere Korrekturen vornehmen, aber wir können davon ausgehen, dass das, wie wir die Welt gesehen haben, grundsätzlich fürs nächste, übernächste Jahr so bleibt.
00:12:57: Dann müssen wir schauen, was für Bahnbrechende oder vielleicht auch nicht Bahnbrechende Maßnahmen kommen da überhaupt.
00:13:05: Wir kennen die Erartung von diesen Präsidenten von Trump und dann müssen wir auf die einzelnen Maßnahmen reagieren mit den Konsequenzen.
00:13:13: Und genau das werden wir auch tun in den kommenden Wochen.
00:13:16: Im Vorfeld ist man ja eigentlich unter den Marktprofis ein bisschen mit der Arbeitshypothese rangegangen.
00:13:20: Ja, Trump wird wohl nächster Präsident werden.
00:13:23: Die Märkte hat das erstmal so grundsätzlich so positiv beeinflusst.
00:13:25: Er hat erstmal so ein bisschen Aussicht gegeben, was könnte passieren.
00:13:29: Ging natürlich auch darum, dass er Unternehmen entlasten will.
00:13:32: Das ist ja Teil seiner Politik auf jeden Fall.
00:13:34: Jetzt haben die Börsen nach der Wahl ja in den USA extrem positiv reagiert, muss man sagen.
00:13:40: Ist das eine politische Börse?
00:13:42: Also die haben ja immer kurze Beine, wie es so schön heißt.
00:13:45: Oder sind da irgendwie echte Chancen eingepreist worden, weil man sieht, ja, da passiert jetzt was Donald Trump hat.
00:13:51: Du hast eben schon gesagt, von diesem goldenen Zeitalter schon gesprochen, dass jetzt für die USA anbricht.
00:13:56: Das ist natürlich sehr hochgehängt.
00:13:58: Ja, die Marktreaktion war erstmal deutlich.
00:14:01: 2,5 Prozent im S&P 500 und 1,5 Prozent in Europa verloren.
00:14:04: Das ist sicherlich eine klare Aussage.
00:14:07: Das, was wir ja im Vorfeld schon gesehen haben, waren das zehnjährige Renditen sowohl in die USA,
00:14:12: als aber auch zum Beispiel in Deutschland gestiegen sind.
00:14:14: Insgesamt muss man ja sagen, es gibt ja ein paar Felder, die Trump abarbeiten wird.
00:14:18: Es ist Regulierung, Steuern, Zölle, China, die Coupling und Migrationspolitik.
00:14:23: Und ich glaube, das Besondere daran ist, manches kann sehr kurzfristig kommen.
00:14:28: Zölle zum Beispiel, brauche ich das Parlament gar nicht, brauche ich gar kein Red Sweep.
00:14:32: Ich kann es per Executive Order machen, als Präsident.
00:14:35: Deswegen liebt er es so.
00:14:36: Er braucht niemanden Fragen, er macht einfach.
00:14:38: Und andere Themen wie Regulierung etc. wird sicherlich ein bisschen längerfristig sein.
00:14:43: Nichtsdestotrotz, wenn man sich das anschaut, Zölle hoch.
00:14:47: Das wird erstmal die Inflation mittelfristig wahrscheinlich treiben.
00:14:50: Inflation mittelfristig treiben heißt dann, das ist ein Effekt, der zieht sich langsam durch die Wirtschaft.
00:14:55: Kann Uli viel besser beschreiben als ich.
00:14:57: Es wird aber dazu führen, dass wir das Thema dann eher erst in zwei, drei Jahren sehen,
00:15:02: während wir den Effekt der Zölle unmittelbar haben.
00:15:06: Und ja, das wird es wahrscheinlich sein.
00:15:08: Also ich glaube, da ist ein bisschen Optimismus drin.
00:15:10: Es ist auch viel erleichter rum gewesen, dass es so klar war und wir keine Hängepartie kriegten.
00:15:15: Und wieder womöglich noch irgendwelche Auseinandersetzungen vor dem Parlament oder im Kongress.
00:15:20: Und dies und das.
00:15:21: Insofern finde ich das, ja, es ist ein Erleichterungs-Trade.
00:15:25: Der Rest und der Lackmustest, der kommt dann da vor allem drin.
00:15:29: So würde ich sehen.
00:15:30: Das Thema Zölle schauen wir uns natürlich nachher auch nochmal ganz kurz an.
00:15:33: Und Inflation und Zinsen ist natürlich auch immer ein Thema bei uns im Podcast.
00:15:37: Aber lass uns vielleicht erst nochmal so ein bisschen auf die Unternehmensseite schauen.
00:15:39: Da spricht ja erstmal vieles für Trump.
00:15:42: Er hat bereits im Vorfeld Dinge angekündigt.
00:15:44: Er möchte Unternehmen entlasten.
00:15:46: Das wird natürlich den Staatshaushalt wahrscheinlich ein bisschen belasten.
00:15:49: Das darf man nicht außer Acht lassen.
00:15:50: Deutlich mehr als das Camilla Harris vorgehabt hatte.
00:15:52: Aber es wird den Unternehmen zugutekommen.
00:15:55: Jetzt waren das erstmal nur Ankündigungen.
00:15:57: Was wäre es denn, was er umsetzen möchte, was den Unternehmen nutzen wird?
00:16:01: Also was er ganz konkret vor, was in der Diskussion ist, sagen wir es mal so,
00:16:05: ist die Unternehmenssteuer von 21 auf 15 Prozent zu senken.
00:16:09: Dass wir natürlich klarer Rückenwind nochmal.
00:16:11: Aber man darf auch nicht vergessen die vorherige Steuersenkung, die von Trump durchgeführt wurde.
00:16:19: Die war deutlich größer.
00:16:20: Also es ist nicht mehr der gleiche Push wie vor acht Jahren so grob.
00:16:26: Insgesamt ist das aber so etwas, was ja durchs Parlament muss, durch ein Kongress durch.
00:16:31: Und da würde ihm natürlich helfen, wenn wir einen Red Sweep haben.
00:16:33: Aber auch da wird sicherlich den einen oder anderen geben, der da drauf schaut.
00:16:37: Und insgesamt ist es so, würde es es schon erwähnt, die Staatsschulden werden dadurch,
00:16:42: oder beziehungsweise die Einnahmen werden geringer und dadurch die Staatsausgaben
00:16:45: wahrscheinlich in Summe höher sein und das wird natürlich dann die Renditen entsprechend belasten.
00:16:51: Aber es sind dann halt die weiteren Faktoren wie D-Regulierung oder Zölle, die dann noch mit reinspielen.
00:16:55: Also kurzfristig kann das gut was bringen, mittelfristig wäre ich da noch nicht ganz so optimistisch.
00:17:01: Lass uns vielleicht nochmal so ein paar Branchen anschauen in den USA.
00:17:03: Also ich habe immer so die Tech-Branche im Hintergrund, Leuten hören,
00:17:07: also weil die ja dann doch auch viel von der Börsenentwicklung einfach getragen hat in den letzten Jahren.
00:17:13: Und ich habe jetzt gelesen, dass in der Federal Trade Commission, die ist ja zuständig unter anderem
00:17:17: auch dafür Fusionen, Übernahmen etc. zu bewerten, auch unter Monopolgesichtspunkten beispielsweise,
00:17:24: dass es dort einen Wechsel geben wird. Da laufen diese ganzen Fäden dann eben zusammen.
00:17:28: Wie sehr wird sich sowas denn auswirken auf die Tech-Branche?
00:17:31: Also sagen die dann auch, dass es super, dann können wir besser Fusionieren.
00:17:34: Es wird vielleicht nicht mehr so detailliert hingeguckt wie unter Joe Biden.
00:17:37: Also es ist richtig, dass diese Commission sicherlich schärfer geworden ist unter der Regierung Biden.
00:17:44: Wird das jetzt ein Boom auslösen? Das glaube ich nicht.
00:17:47: Aber es wird sicherlich so sein, die Unternehmen antizipieren so etwas ja.
00:17:51: Man macht dann halt keine großen Übernahmen, man nimmt kleinere Übernahmen oder macht Aktien, Rückkaufprogramme etc. mit seinem Cash.
00:17:58: Das könnte es auf der Seite befeuern.
00:18:00: Umgekehrt, wir kommen ja später noch zu den Zinsen und wie wir die sich entwickeln werden.
00:18:05: Bei steigenden Zinsen ist sicherlich eine Unternehmensübernahme deutlich komplizierter.
00:18:09: Also das muss man dann immer so abwägen.
00:18:11: Also den 1 zu 1 Effekt kann man heute glaube ich schwer abschätzen.
00:18:15: Wahrscheinlich wird es einfacher große Übernahmen theoretisch zu stemmen.
00:18:19: Ob die dann praktisch umsetzbar sind, muss man sehen.
00:18:22: Aber es ist auch ein Teil der die Regulierung, die Trump sicherlich anstoßen wird.
00:18:28: Dann lass uns auch noch einen kurzen Abstellchen machen zum Thema Bitcoin und Kryptowährung.
00:18:33: Dein Lieblingsthema.
00:18:34: Ja, ich weiß.
00:18:36: Aber da gab es nach der Wahl zumindest ordentlich Auftrieb.
00:18:39: Der Bitcoin ist, man kann fast sein nach oben geschossen.
00:18:42: Wie erwartet man scheinbar unter Trump eine Art Liberalisierung oder vielleicht sogar noch mehr?
00:18:47: Wie ist da deine Meinung? Wie siehst du das?
00:18:50: Was liberalisiert er da?
00:18:52: Mir ist unklar, was er genau vor hat an der Stelle.
00:18:55: Ich glaube er hat erkannt, dass er da ein Thema hatte, mit dem er Wähler gewinnen kann, indem er sich pro Kryptowährung ausspricht.
00:19:03: Und ja, ich glaube an richtig realen politischen Rezepten fehlt es da.
00:19:09: Insofern, ich bin ja sowieso skeptisch was Bitcoin etc. angeht.
00:19:13: Ich kann da keinen fairen Wert bestimmen.
00:19:15: Das fällt mir dann immer schwer, da wirklich eine Ableitung zu machen.
00:19:18: Insofern, ja, hat sicherlich kurzfristig geholfen.
00:19:22: Wer das Investment in das ich die Fonds schicken würde, niemals.
00:19:26: Also, das ist auch ganz klare Positionierung.
00:19:28: Klare Statement von dir auf jeden Fall.
00:19:30: Dann lasst uns nochmal so ein bisschen auf die wirtschaftlichen Zusammenhänge schauen, so global.
00:19:34: Wir hatten es ja eben schon.
00:19:36: Die Zölle, das sind Trumps liebste Waffe in der Wirtschaftspolitik, in der Handelspolitik kann man eigentlich sagen.
00:19:41: Er spricht gern davon, dass die anderen ja dann die Zeche zahlen müssten für ihre ganzen Produkte, die sie unbedingt auf dem amerikanischen Markt verkaufen wollen.
00:19:49: Ich finde es immer so ein bisschen zu kurz gesprungen, weil die Produkte werden ja nun mal von den amerikanischen Bürgerinnen und Bürgern nachgefragt.
00:19:55: Und durch die Zölle wird sich der Preis der Produkte einfach erhöhen.
00:19:58: Und damit treibt er schlussendlich doch auch die Inflation wieder nach oben.
00:20:02: Das ist zumindest meine Sicht, die ich so habe, wenn ich so einfach mal darüber nachdenke.
00:20:06: Und für mich passt diese globale Wirtschaftspolitik und dann dieser Zollkrieg, das passt irgendwie alles gar nicht so richtig zusammen.
00:20:12: Und ich frag mich dann immer, sind Zolle wirklich das richtige Mittel, um Handelspolitik zu betreiben?
00:20:17: Naja, er setzt auf den Effekt, dass die Inflationskonsequenzen von den Zöllen hier plant.
00:20:25: Und was er plant, führt etwa zu einem Prozentpunkt mehr an Inflation.
00:20:31: Ist übrigens eine einmalige Sache, weil wenn man Zölle erhebt, dann kommt einmal ein Aufschlag auf die Preise.
00:20:37: Und wenn man die Zölle nicht weiter erhöht, dann war es das dann auch.
00:20:40: Nach zwölf Monaten, ne?
00:20:41: Genau, dann geht es auch wieder aus der Statistik raus.
00:20:45: Also er rechnet damit, dass dieser einmalige Effekt von den Menschen dann noch verkraftet wird, obwohl es schwierig ist.
00:20:52: Weil er gesagt hat, die Inflation ist das große Problem und es hat der beiden gemacht.
00:20:56: Und wenn er jetzt tatsächlich mit solchen Zollen ankommt, die ein Prozentpunkt Inflationen bringen, dann hat er ein Kommunikationsproblem.
00:21:03: Deswegen glaube ich nicht, dass er das Umsatz, was er gesagt hat, 10 Prozent auf alles einschließlich Tieren erhoben,
00:21:09: sondern dass er eben das selektiv machen wird.
00:21:13: Da wird er die Branche anfangen mit Zöllen, da wird er verhandeln mit den Europäern, was sie dafür geben und so weiter.
00:21:18: Das ist da in seinem Element.
00:21:19: Ich denke, er wird das auf diese Weise machen, sodass auch diese Inflationswirkungen sich strecken.
00:21:24: So, und dann wird er dadurch verschleiern, dass der US-amerikanische Konsument und die Konsumentin dann doch ein bisschen weniger haben.
00:21:35: Das merken die jetzt nicht so schnell, weil es eben nicht so ein Rieseneffekt ist wie bei der letzten Inflation.
00:21:41: Aber er hat dann so ein paar Vorzeige fabriken, die von europäischen Firmen dann in Amerika gebaut werden.
00:21:48: Und er sagt, ihr habt die Arbeitswerte zurückgeholt.
00:21:50: Obwohl auch da seine Bilanz nicht besonders gut ist aus dem bisherigen Zeug.
00:21:54: Also das ist die absehbare Geschichte, wie sie erzählt wird, ist aber weltwirtschaftlich jetzt nicht das große Ding.
00:22:01: Umgekehrt die Wirkungen hier in Europa. Klar, es ist ein weiteres Gewicht an den Füßen der deutschen Industrie.
00:22:13: Wir verkaufen viel ins Ausland, Zölle machen das nicht besser.
00:22:16: Aber deswegen eben jetzt hier die Regisse Rezession voraus zu sehen, ist meiner Ansicht nach zumindest rein aus den Zöllen herrn nicht angemessen.
00:22:25: Klar hohe Exportanteile und so weiter und so fort.
00:22:27: Aber man muss sich immer vor Augen halten, diese Effekte treffen nicht Deutschland allein.
00:22:35: Denn was wir an einer Maschine, die wir nach Amerika exportieren, hier noch selber machen in Deutschland, ist häufig nur ein kleiner Teil.
00:22:44: Wir haben 60% von der Maschine oder 80% vorher importiert aus Tschechien, aus China, aus anderen Regionen der Welt.
00:22:51: Und wenn wir die Maschinen nicht mehr verkaufen können nach Amerika, dann fallen auch diese Wertschöpfungen für alle Länder weg.
00:22:58: Das heißt also, diese negativen Effekte verteilen sich auf viele Länder, nicht nur die deutsche Industrie.
00:23:04: Was die deutsche Firma dann machen wird, ist natürlich klar, sie kann natürlich wirklich nach Amerika gehen.
00:23:09: Und da kommt dann das nächste Problemthema bei Zölln auf. Eine Runde, Zölle, wie er das
00:23:15: planen, gegen Europa 10%, hat die und die Auswirkungen nicht schön, aber nicht letal,
00:23:21: also rezessiv für Europa. Nur wenn es weitergeht, wenn also die Europäer, was sie mit Fuggenrecht
00:23:28: machen könnten und eigentlich auch machen sollten, zumindest bis zum gewissen Umfang,
00:23:33: dann gegen Zölle erheben. Wenn man von hier aus sagen kann, hör mal amerikanischer Präsident,
00:23:39: ihr seid groß, ihr könnt euch das leisten, solche Zölle zu machen, ihr habt gar nicht
00:23:44: so große Importanteile, es ist okay, aber wir sind genauso groß. Unser Markt ist exakt so groß wie,
00:23:50: also der europäische Markt, es ist exakt so groß wie der amerikanische und wir machen das jetzt
00:23:54: auch mal umgekehrt. Es trifft nicht gleich symmetrisch, aber es macht den Amerikanern auch zu schaffen.
00:24:01: Und wenn das Schule macht, dass eben die Länder sich dann gegenseitig noch mit Zölln belegen,
00:24:10: dann wird es teurer und das wird dann die eigentliche Problemthematik sein, aber das ist
00:24:17: dann ein Prozess, der dauert 25, 2026, 2027, das kann man sehen, wie sich das aufbaut. Sollte so
00:24:24: was passieren, dann haben wir ein größeres BIP-Problem auch, aber das sehen wir jetzt für 2025 eben
00:24:30: im nächsten Jahr noch nicht. Was vorgezeichnet ist, auch mit der Wahl jetzt in Amerika, ist natürlich
00:24:38: die schnellere Aufteilung der Welt in zwei Handelsblocke, das was vorher schon angezeichnet
00:24:42: war, was vor Harris ja auch vorangetrieben hätte. Diese Spaltung der Weltwirtschaft in zwei Sphären,
00:24:49: die ist vorgezeichnet, solange die sich allmählich stattfindet, also über fünf Jahre, zehn Jahre,
00:24:57: können die Unternehmen das ausbalancieren, können ihre Geschäftsmodelle umstellen, ihre
00:25:03: Produktionskenntnungen machen sie ja auch schon, anpassen. Für einige wird das schwieriger,
00:25:09: wie die Autos das sehen wir gerade, andere machen das Stickum, also da passiert es schon,
00:25:13: nur wenn innerhalb dieser Blöcke jetzt eben die Länder auch noch anfangen, sich mit Zölln zu
00:25:18: belegen, dann wird es wirklich schwierig und deswegen die Aufgabe der Europäer, gerade auch
00:25:26: der Europäischen Kommission, ist eigentlich uns nicht weiter mit Regulierungen zu behiligen,
00:25:33: sondern das zu machen, wofür sie da ist, den Binnenmarkt in Europa so geschmeidig wie möglich
00:25:40: zu machen, damit wir hier uns austauschen können, damit wir die Amerikaner untereinander sich ja
00:25:43: auch austauschen, Punkt eins und Punkt zwei, so viele Freihandelsabkommen auszuhandeln,
00:25:47: wie es geht, mit Lateinamerika, mit anderen Regionen, wo man sagt, da ist die politische
00:25:53: Zukunft auch ganz rosig, da können wir auch weiter mithandeln, das sind eigentlich die Themen,
00:25:58: die aus Europa kommen müssten, stichwort europäische Herausforderungen jetzt nach Trump,
00:26:02: wir wollen sehen, ob dieser Schuss jetzt hier wirklich halt gehört wird in Europa.
00:26:08: Ja, so ein paar Branchen, die stehen ja tatsächlich unter Beschuss der Zeit in Europa und gibt
00:26:14: auch so ein paar Unternehmen, die ins Strauchen kommen, man hört jetzt aus der Automobilindustrie
00:26:18: nichts Gutes, also neben VW sind es jetzt auch schon die ersten Zulieferer, die sagen,
00:26:22: naja wir müssen auch ein bisschen was entlassen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, jetzt kommt
00:26:27: vielleicht das Thema Zölle noch oben drauf, gerade in der Automobilindustrie, großer Exportschlage
00:26:32: auch in die USA, ich glaube wichtigster Handelspartner der Automobilindustrie ist derzeit immer noch
00:26:37: die USA, wie werden das denn die Unternehmen verkraften, wenn da jetzt noch mehr dazu kommt,
00:26:41: gerade vor dem Hintergrund Automobil oder welche anderen Branchen sind noch, ist Maschinenbau,
00:26:46: was macht die Industrie, sind die irgendwie davon betroffen? Da müssen wir erstmal die
00:26:50: Ausgestaltung abwarten, aber zu dem fangen wir mal mit den deutschen Autobahnen an. Ich glaube,
00:26:55: was da immer vergessen wird, ist ja, Premiummodelle kommen in der Regel aus Deutschland, aber viele
00:27:02: andere Autos werden auch in Werken in den USA hergestellt, ich nenne einfach nur mal BMW X3,
00:27:08: ich glaube die gesamte Produktion findet in den USA statt. Insofern, die unterlicht ja dann nicht
00:27:14: dem Zoll, insofern kann man das vielleicht auch dort drüber mitigieren. Das ist aber auch genau
00:27:20: das, was Trump ja eigentlich will, da will ja die Produktionsstätten in die USA damit auch verlagern
00:27:24: und dort Jobcreation schaffen. Insgesamt ist es ja so, würde ich sagen, deutscher Autosektor ist
00:27:31: sicherlich im Stress, aber sind auch im wesentlichen ein Unternehmen mit einer hohen
00:27:36: Staatsbeteiligung, das nenne ich jetzt einfach mal, kann man sich auch ja auch drüber streiten,
00:27:41: woher diese Probleme in dem Unternehmen führen, die anderen sind ja noch soweit ganz okay, da ist
00:27:47: es ja klar, Daimler hat auch eine kleine Schwäche, etc., aber da würde ich jetzt nicht den Stab drüber
00:27:52: brechen. Insgesamt zu den Zollen vielleicht, Uli hat es schon angesprochen, Universal Baseline
00:27:57: Tariffs, also 10 Prozent auf alles, das ist sicherlich etwas, was spannend wäre, wenn man das so tätet,
00:28:04: wird wahrscheinlich so nicht passieren, trifft alle Sektoren, könnte man dann nicht umgehen,
00:28:08: das ist dann halt so. Ich glaube eher, das ist so ein typischer Trump. Ich werfe erst mal was in
00:28:13: die Luft, setzt alle anderen unter Druck, die flattern mit den Flügeln und sind ganz nervös,
00:28:18: anstatt in Ruhe darüber nachzudenken und ich sage mal robust zu antworten. Da, wo man vielleicht so
00:28:24: was wie ein 10 Prozent Tariff machen könnte oder sich vorstellen könnte, wäre ja zum Beispiel
00:28:29: etwas, wenn wir sagen unsere Verteidigungsausgaben sind unter 2 Prozent, dann kriegt das Land
00:28:35: 10 Prozent Tariff auf alles und wenn es die 2 Prozent überschreitet, ist es wieder erledigt. So
00:28:41: könnte man ja auch politische Ziele, die er hat, damit verbinden. Also der Teufel steckt da wirklich
00:28:46: im Detail und welche Branchen dann schlussendlich getroffen werden, das muss ich glaube ich abzuwarten
00:28:51: an der Stelle. Ja, zinsen und Inflation, lass uns darauf vielleicht auch noch mal schauen. Inflation
00:28:57: war ja auch ein Riesenthema im Wahlkampf bei Trump, also er hat ja zum Beispiel gesagt, er möchte
00:29:01: die Energiepreise halbieren im ersten Amtsjahr, wobei ich mich da auch immer frage, geht so was
00:29:06: überhaupt, klar man könnte Steuern auf Energie reduzieren, aber halbieren ist natürlich schon eine
00:29:11: stabile Ansage gewesen, die er da getroffen hat. So kriegt man natürlich die Inflation ein bisschen
00:29:16: runter. Welche Maßnahmen kann er denn überhaupt treffen, um die Inflation noch mal runterzukriegen
00:29:21: in den USA, denn die ist ja immer noch zumindest ein bisschen höher als hier in Europa? Also bei der
00:29:26: Inflation hat er ja sein Meisterschück der Kommunikation und Psychologie abgeliefert. Wie die
00:29:38: Zentralbanken und die Statistik Ämter melden, ist die Inflation auch in den USA ja vorbei und
00:29:45: geht runter in Europa sowieso, aber die Psychologie der Menschen, die tickt anders. Die Leute gucken
00:29:53: natürlich im Laden auf die Preise oder im Restaurant auf die Preise und sehen, ist ja immer noch so
00:29:59: teuer wie letztes Jahr, was erzählt ja uns, die Inflation geht zurück. Die warten darauf,
00:30:04: dass die Preise tatsächlich dahin wiedergeben, wo so vor der Inflation waren. Das wird nicht
00:30:08: passieren. Der Wohlstand wird dadurch ausgeglichen, dass die Einkommen eben hinterher kommen und das
00:30:15: ist ja auch gegenwärtig unterwegs. Hohe Tarikwöpfe hier in Amerika auch hohe Lohnsteigerungen,
00:30:19: dann werden die Leute irgendwann ihre Einkommen haben, mit denen sie auch die höhere Preise
00:30:24: bezahlen können. In dem Prozess sind wir gerade, dass die Einkommen aufholen. Es ist noch nicht
00:30:31: abgeschlossen, aber wenn das dann abgeschlossen ist, dann werden die Leute in zwei Jahren außer
00:30:35: "Okay, Inflation ist auch für mich vorbei". Aber in dieser Zwischenphase ist zwar die Inflation
00:30:43: schon runter, aber eben in den Köpfen der Menschen. Und das hat Trump ausgenutzt. Das hat er eben ganz
00:30:47: klar hingestellt in seinem Pressekonferenz, hat er sich mit Lebensendungen umgeben und hat gesagt,
00:30:52: das ist so teuer, das ist so teuer, das war der beiden. Und deswegen kann er es nicht. Er braucht
00:30:57: jetzt gar nichts zu tun, dass die Inflation runterkommt, weil sie ist ja unten. Das heißt,
00:31:02: er muss abwarten, bis die Einkommen nachgezogen haben und die Leute sagen, ja, für mich ist
00:31:05: Inflation kein Thema mehr. Also das ist wirklich hervorragend ausgenutzt, diese markoeconomische
00:31:11: und psychologische Phase, in der wir eben nach dieser riesigen Inflationswelle jetzt einfach noch
00:31:16: drin sind. Das ist ebenso. Ob er jetzt substanziell die Inflation in eine andere Richtung wieder
00:31:21: bringt, eben vielleicht wieder nach oben oder was, das ist genau auch die Frage, die sich ja
00:31:26: Kapitalmarkt natürlich stellt. Er selber, ich sehe nicht, dass er irgendwelche Maßnahmen jetzt treffen
00:31:32: kann, wie er die Inflation runterbringt, ist auch nicht sein Job. Also das macht eine Notenbank. Und
00:31:37: hier interessiert uns viel mehr, ob er Druck ausübt auf die Fett, was er in der letzten Amtszeit
00:31:43: schon getan hat, um die Bezinsen zu senken, was auch immer, wen er eventuell als Nachfolger für
00:31:55: Paul instruiert. Es ist eine Phase der Unsicherheit zurzeit. Da gibt es ja auch Überlegungen,
00:32:04: wir waren gefühlt bei Bitcoin. Der hat ja auch durchaus Sympathien dafür, den Bankensektor
00:32:12: weiter zu liberalisieren, bis hin zu Parallelwährungen, wenn ihm da jemand irgendwas Einflüster von
00:32:18: seinen Tech-Leuten und er dann zum Golfen möchte und dann sagt, da machen wir.
00:32:23: Aber gestern ist der beste Sektor in den USA.
00:32:25: Ja, genau, die merken, die spielen das auch schon. Wobei, ist ganz klar, sollte er tatsächlich an die
00:32:30: Unabhängigkeit der Fett und an das Währungsmanagement überhaupt daran gehen zu sagen, also etablieren
00:32:36: hier noch andere Bitcoin-Währungen wie in anderen schwellen Ländern, dann ruiniert er das, auf dem er
00:32:44: als Staat steht, weil dann ist dieser Staat Pleite. Er ist eben nur dann nicht Pleite, wenn eine Fett
00:32:50: dahinter steht, die diese Währung stützt. Ob er das versteht, weiß ich nicht, aber ich glaube,
00:32:56: es wird ihm dann schon gesagt werden, sollte er solche Themen machen, glaube ich nicht.
00:32:59: Insofern, ja, da gibt es Unsicherheit, aber ich glaube am Ende immer noch, dass es auch in dieser
00:33:06: Administration viele Leute gibt, die sagen, also das müssen wir so lassen, das müssen wir so lassen.
00:33:10: Wir wollen den Staat runterfahren, ist ja alles okay, das wird ja wahrscheinlich auch passieren,
00:33:14: aber ich glaube nicht, dass er die Wirtschaftsordnung der amerikanischen Wirtschaft komplett ändert.
00:33:20: Das kann ich mir nicht vorstellen.
00:33:21: Ein Schwert hätte er aber in der Hand um Inflation zumindest zu dämpfen und dass wir in
00:33:27: der Haushaltskonsolidierung würde er nicht machen, aber das wäre zumindest das, wo es klappen würde.
00:33:32: Dann lass uns noch mal so ein bisschen auf den Markt der festverzinslichen Papiere schauen.
00:33:36: Die fallen ja immer so ein bisschen hinten runter, also wir reden immer unglaublich viel über Unternehmen,
00:33:40: über Aktien, das sind halt auch die Stories, die so ein bisschen spannend sind. Die Anleihen,
00:33:44: die sind immer so ein bisschen, ja, wirken immer so ein bisschen dröge, aber ich glaube aus deiner
00:33:48: Sicht sind die genauso spannend wie Aktien. Wir haben die ersten Zinssenkungen gesehen,
00:33:52: das heißt, es passiert wieder was am Zinsmarkt, nach der schnellen Erhöhung geht es ein bisschen
00:33:56: runter. Was heißt denn das jetzt für die festverzinslichen Papiere, auch vor dem Hintergrund einer anderen
00:34:02: Präsidentschaft und vielleicht eine durchregieren bis zur FED? Das weiß man ja auch noch nicht,
00:34:07: was da passiert. Ja, also ich hatte ja Haushaltskonsolidierung eben schon angesprochen und das wird
00:34:11: er nicht durchführen. Er wird ganz im Gegenteil eher die Ausgabenlast noch mal steigern. Das wirkt
00:34:16: inflationär, das wird mittelfristig führen und das sehen wir als allererstes in den langen Renditen.
00:34:20: Die lange Rendite ist nichts anderes als kurzfristige Zinsplus-Inflation. Also das haben wir ja auch
00:34:27: schon die letzten Wochen gesehen. Im Prinzip sind wir jetzt gestern bei 4,40, 4,50 grob in den
00:34:32: zehnjährigen US rausgelaufen. Das drückt auf die Kurse dort am langen Ende. Am kurzen Ende,
00:34:39: wie Oli beschrieben hat, das ist das Instrument der FED zu steuern, Zinssenkungen durchzuführen.
00:34:43: Da sind ein paar weitere Zinssenkungen jetzt bis ins nächste Jahr eingepreist. Da ist echt
00:34:49: entscheidend, wie viel Drucker ausübt. Aber ich gehe davon aus, dass wir weitere Zinssenkungen
00:34:54: sehen würden. Ich glaube, das ganz große Thema ist und das wird wahrscheinlich die meisten Kunden
00:35:00: treffen. Wir haben jahrelang viel Geld entweder nullverzins angelegt gehabt oder wir waren direkt
00:35:06: im Aktienmarkt. Das, was jetzt im Moment vergessen wird und deswegen finde ich diese Esseklasse so
00:35:10: spannend ist, wir haben wieder einen Zins. Man kann jetzt wieder am Geldmarkt anlegen, da kriegt man
00:35:15: vielleicht irgendwas zwischen, so sagen wir mal, um die 2%, 2,5% und ich kann auch längerfristig
00:35:20: anlegen. Das ist, glaube ich, das Spannende, was ich da gerade tun kann. Wenn man dort unterwegs
00:35:27: sein möchte und festverzintig etwas braucht, ist jetzt die Zeit, weil weitere Zinssenkungen machen
00:35:32: sie eigentlich nach vorn hinaus unartig. Ja, dann ein anderes Thema nochmal. Was jetzt wieder so
00:35:38: makroökonomisch ist, ist der Arbeitsmarkt in den USA. Das ist ja auch so eine ganz wichtige Zahl,
00:35:43: immer die da kommt. Da hat natürlich jetzt Trumps Thema der Migration gegeben, falls irgendwelche
00:35:50: Auswirkungen, welche genau wissen wir wahrscheinlich noch nicht, aber zumindest muss
00:35:53: mir sagen, wenn ich Androh, Massendeportationen durchzuführen, Leute zurückzuschicken in ihr Land,
00:36:00: dann heißt das ja auch gegebenenfalls, dass ich Arbeitskräfte verliere und in den USA sind,
00:36:06: viele der einfacheren Jobs traditionell, kann man fast sagen, von Migranten besetzt, übrigens auch
00:36:12: in Trumps Hotels, vermutlich auch sehr viele Migranten, die dort arbeiten. Hat das dann irgendeine
00:36:18: Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, kann man da schon irgendwas zu sagen oder vor allem, was heißen
00:36:22: das eigentlich für die Hochqualifizierten, die vielleicht in die USA gehen wollen, um dort zu
00:36:26: arbeiten, Stichwort Techindustrie, wollen die dann überhaupt noch kommen? Kann man da jetzt schon was
00:36:31: sagen zu den Effekten? Also es gibt eine Debatte in Amerika auch unter den Statistikern, wie groß
00:36:36: der Effekt der auch illegalen Immigration aufs Wirtschaftswachstum ist, weil sehr viele kommen
00:36:45: und sehr viele auch im Arbeitsmarkt relativ schnell integriert werden, gesetzliche Vorschriften
00:36:51: und Erlaubnissen und so weiter hin oder her. Das läuft eben da informell einfach ab und jeder
00:36:59: Job, der dann tatsächlich auch da ist, sofern er nicht vollkommen in der Schattenwirtschaft ist,
00:37:04: zahlt dann auch Steuern, zumindest trägt er zum Bruttoinlandsprodukt, zum Umsatz der
00:37:07: Firmen bei Schaffwerte und wird dann auch registriert als Bruttoinlandsprodukt. Und da gibt es schon
00:37:12: substanzielle Überlegungen, dass von diesem Wachstum in Amerika von 2,5 Prozent in letzten Jahren
00:37:21: schon so ein Drittel auf diese Migration zurückzuführen ist. Ich glaube aber nicht, dass das das Thema
00:37:32: immer ist, was die amerikanischen Wähler da interessiert, was das für Auswirkungen aufs
00:37:39: Wirtschaftswachstum oder auf dem Arbeitsmarkt hat. Was ich ganz faszinierend finde, ist vor allen
00:37:47: Dingen auch die gesellschaftliche Dimension dieser Veränderung in der gesellschaftlichen
00:37:54: Zusammensetzung, insbesondere auch, dass viele von den Immigranten der letzten Generation, also
00:38:01: nicht die gerade gekommen sind, die letzten Generationen Trump gewählt haben und konservativ
00:38:06: gewählt haben, republikanisch gewählt haben und damit das Kalkül der Demokraten, das sind
00:38:11: alles Menschen, die eigentlich eher sozial eingestellt sind, in dem Sinne, dass sie auf Ausweitung der
00:38:15: staatlichen Leistungen eben aus sind, völlig auf den Kopf stellen. Das ist eine sehr interessante
00:38:22: und ich glaube auch symbolische bzw. auch weiter über die USA hinaus wirkende Erkenntnis. Dieses
00:38:33: Konservatismus, den Migration auch auslöst, was man bei dieser Wahl eben auch sehr, sehr schön
00:38:40: gewählt hat und das ist auch ein Teil dieser Überraschung, warum Trump so weit vorne liegt,
00:38:44: weil er eben gerade auch in diesen Schichten, die eigentlich die Demokraten gepachtet hatten als
00:38:48: Wähler, so erfolgreich war. Die ökonomischen Folgen würde ich eben nicht überbewerten. Amerika ist
00:38:56: ein Land und das einzige Industrieland, was demografisch wächst, stellt sich damit gegen den
00:39:04: Trend mittlerweile auch nicht nur von Industrieländern, sondern auch von immer mehr Schwellenländern,
00:39:09: wo die Demografie auch nach unten geht. In Amerika ist das nicht so und es ist ein Mix aus
00:39:14: Einwanderung und aus auch Fertilität der Bevölkerung im eigenen Land. Ich glaube nicht,
00:39:21: dass die Amerikaner die Einwanderung generell aufgeben werden. Auch da ist es eher eine Frage
00:39:26: von Steuerung. Deswegen würde ich jetzt nicht überbewerten, dass die Maßnahmen von Trump jetzt
00:39:33: das Wirtschaftswachstum komplett abwirken könnten, weil er den Strom von Einwanderern unterbindet. Ich
00:39:38: glaube, das ist etwas zu kurz gedacht. Jetzt haben wir glaube ich so ziemlich alle Teilbereiche,
00:39:42: die man erst mal aus heutiger Sicht zumindest begutachten könnte, gestreift. Das würde mich
00:39:47: natürlich noch eure Meinung interessieren. Was heißt das eigentlich für Geldanlage? Ich weiß
00:39:51: ja auch, dass Uli zumindest Freund des langfristigen Aktionssparns ist und ich vermute mal du
00:39:55: wahrscheinlich auch. Jetzt kann man sich natürlich fragen, welche Anlageklassen und Vorgehensweisen
00:40:01: sind es denn, die man jetzt in der nächsten Zeit so im Blick behalten sollte, ohne jetzt irgendwelche
00:40:05: Tipps zu geben, weil für eine Beratung geht mir immer noch am besten zum Bankberater oder in die
00:40:08: Sparkasse. Wie geht es denn jetzt weiter nach der US-Wahl? Mit welchen Anlageklassen sollte man
00:40:13: denn arbeiten? Also nur Urwahl US-wahlbar gilt das, was wir gestern gesagt haben heute genauso. Also
00:40:19: das Thema Wahl spielt keine Rolle an der Stelle für meine persönliche asset allocation aus meiner
00:40:26: Sicht. Der Punkt, den man nicht oft genug stressen kann, ist aus meiner Sicht, dass es nicht mehr nur
00:40:32: Aktien sind, sondern dass es halt einen Zins gibt und dass man eine asset allocation entsprechend
00:40:37: in seiner Risikotragfähigkeit heute wieder deutlich besser darstellen kann. Und das ist dann ja auch
00:40:41: so ein bisschen, wo im Lebenszyklus stehe ich, bin ich 20, bin ich 30, bin ich vielleicht 50,
00:40:46: danach hängt ja ein bisschen ab, was ich und wo ich investiere. Das was man kurzfristig sagen kann,
00:40:52: glaube ich, ist relativ klar, wir haben S&P 500, der hat dieses Jahr plus 24 Prozent auf der Uhr,
00:40:58: das ist sicherlich sehr weit gelaufen. Das was Trump jetzt ankündigt und wahrscheinlich die nächsten
00:41:03: Wochen ankündigen wird, das wird das eher nochmal befeuern. Mittelfristig nicht vergessen, vieles
00:41:08: von dem was er tut, wird wahrscheinlich inflationsfördernd sein. Das kann dann mittelfristig ein
00:41:14: bisschen belasten. Es wird wahrscheinlich volatiler werden. Trump macht gerne das, was keiner erwartet
00:41:19: oder was alle sagen ist vollkommen unmöglich. Aber auch da sind wir ja ein bisschen besser darauf
00:41:24: vorbereitet. Wir haben jetzt eine Regierungszeit mit ihm hinter uns gebracht, da werden wir die
00:41:28: zweite hoffentlich auch schaffen. Wir sehen den Zins jetzt auch nicht wieder verschwinden, sondern er
00:41:33: bleibt da mit den Gefahren, die du andreut, das sehen wir genauso eher inflationär, da er auch noch
00:41:39: Risikopremien eben einpreisen und damit ist die Anlageklasse der Anleihen eben auch rehabilitiert.
00:41:47: Wir warten darauf, dass das bei den Immobilien auch passiert, weil die Finanzierungskonditionen
00:41:53: insgesamt sicherlich am kurzen Ende zumindest ein bisschen lockern und der Immobilienmarkt sich
00:41:58: auch sortiert jetzt von vielen, vielen Strukturthemen und wir da auch wieder neues Vertrauen eben sehen
00:42:07: nach den Belastungen, die wir ja uns zweifelhaft haben. Ansonsten bleibt es auch, wie du sagst,
00:42:15: das was wir an Kapitarmarktergebnissen hier erzielen, das hängt ab davon, dass irgendwo in der Welt
00:42:21: Wirtschaftsunternehmen sind, die Umsätze machen und Gewinne machen. Die Anlegerinnen und Anleger
00:42:26: der Spargassen beteiligen sich eben über Wertpapiere relativ direkt an diesem Schicksal der Unternehmen,
00:42:32: deswegen sagen wir vor allen Dingen, streuen damit nicht ein Unternehmen dieses Portfolioergebnis
00:42:37: runterreißen kann, aber der Durchschnitt der Erfolg aller Unternehmen auf der Welt
00:42:41: determiniert eben, was die Instrumente, ob das Aktien sind oder Anleihen sind, eben auswerfen
00:42:47: können. Bei allen Umstrukturierungen, bei allen historischen Neuorientierungen, wir haben es immer
00:42:54: noch mit Marktwirtschaften zu tun und Marktwirtschaften haben die Eigenschaft, dass Unternehmen sich in
00:42:59: beeindruckender Geschwindigkeit an Dinge anpassen, wenn man sie lässt. Das ist ein Seitenhippis auf
00:43:07: Deutschland, aber wenn man diese Marktwinstrumente verwendet, dann orientieren sich die Unternehmen
00:43:14: eben auf diese unterschiedlichen sich verändernden Umfeldbedingungen und machen das, wofür sie
00:43:20: da sind, eben Umsetzung und Wertschöpfung. Und das stimm ich vollständig mit dir aber ein. Das
00:43:26: ändert sich eben vom Grundsatz her nicht, von der Art her, wie es aussieht in jedem Fall, aber
00:43:31: deswegen sehe ich eben auch gerade bei den Anlageklassen, die wir hier bearbeiten und managen,
00:43:36: eben keine Unterbrechung. Das Wachstumsausblick im nächsten Jahr ist wieder 3 Prozent für die
00:43:41: Weltwirtschaft. Ich würde mal sagen, trotz Trump. Ja, also kann man zusammenfassen, die Auswirkungen der
00:43:46: US-Wahl auf Geldanlage soll man nicht überbewerten. Die Wachstumsfahre sind intakt, das hast du gerade
00:43:51: auch noch mal gesagt, da sehen wir derzeit auch keine Probleme. Zinsen sind wieder da, das ist
00:43:56: interessant für den Anleihemarkt. Ja, jetzt können wir uns natürlich noch abschließen fragen,
00:44:00: wie geht es denn eigentlich weiter jetzt nach der Wahl? Also Trump ist gewählt, da sind wir uns alle
00:44:04: sicher. Ich glaube ein paar Stimmen sollen nicht ausgezählt, aber ich glaube die kann man auch
00:44:07: außen vorlassen. Das Ergebnis war doch mehr als eindeutig. Am 20. Januar 2025 findet ja dann
00:44:15: die Amts-Einführung statt. Was passiert denn jetzt in der Zwischenzeit? Kann er da schon was machen
00:44:19: oder ist das jetzt so ein Vakuum, man wartet eigentlich nur auf den 20. Januar? Es gibt Transition-Teams,
00:44:25: die gehen in die Verwaltung rein und in die Administration und da wird im Prinzip die Staffelübergabe
00:44:32: vorbereitet. Deswegen heißt der amtierende Präsident ja jetzt auch Lame Duck, weil eigentlich hat er
00:44:37: nichts mehr zu sagen. Das ist im Prinzip auch ein Vakuum, was wir jetzt haben bis zum 20. Januar.
00:44:41: Also analog zu Deutschland. Analog zu Deutschland. Wir sind in guter Gesellschaft anders, aber in
00:44:46: guter Gesellschaft. Und insofern wird glaube ich bis zum 20. Januar gar nichts passieren. Das wird
00:44:52: einfach das Bestehende weiterlaufen. Ja und ab 20. Januar werden wir dann sehen, wie die USA sich
00:44:58: neu aufstellt. Ja wir werden das auf jeden Fall hier im Podcast weiterhin eng begleiten und wie
00:45:03: gesagt auch im Zweifel, falls sich jetzt Dinge ändern, nicht nur in den USA, sondern auch gerade
00:45:08: jetzt bei der Ampelkoalition. Im Zweifel auch mal die ein oder andere Sondersendung einstreuen. Wir
00:45:14: haben nächste Woche noch eine Aufnahme. Da können wir auf jeden Fall auch schon was sagen. Nochmal
00:45:18: wie ging es jetzt bei der Ampelkoalition weiter. Ein paar Tage dazwischen tut immer gut. Da gibt es
00:45:22: ein bisschen Klarheit. Ihnen kann ich nur empfehlen, abonnieren Sie unseren Podcast. Dann bekommen
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00:45:36: YouTube an. Da sind die Podcasts nämlich auch alle drin. Ja und mit dir Jörg schauen wir dann Ende
00:45:41: des Jahres, wie immer zurück auf den Kapitalmarkt mit unserem Jahresabschluss. Das machen wir dann
00:45:45: Ende Dezember. Gut da haben wir auch dann die üblichen Themen nochmal aufzuarbeiten und schauen
00:45:49: wir mal, was bis dahin noch so passiert, was die Wirtschaft noch bereithält. Denn wie du immer
00:45:53: sagst, langweilig wird es nie. Es gibt immer irgendwas zu betrachten. Das sieht aus. Ja das war es von uns
00:45:59: für heute erstmal. Machen Sie es gut und bis bald.
00:46:17: