Mikro trifft Makro - Das Finanzmarktgespräch

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00:00:00: Mikro trifft Makro, das Finanzmarktgespräch der DECA Bank.

00:00:07: Nach deutlichen Verlusten von fast 6 Prozent viel der DAX vergangene Woche unter die psychologisch

00:00:15: wichtige Marke von 18.000 Punkten.

00:00:17: Bedingt durch schwache Weltbörsen und die angstfeinere Zession in den USA, hatte zum

00:00:22: Wochenauftakt außerdem die 200-Tage-Durchnitzlinie unterschritten, die als wichtiger Indikator

00:00:27: für den langfristigen Trend gilt.

00:00:29: Große Rücksetzer gab es aber auch an der Wall Street oder am Nica Index.

00:00:33: Was sind jetzt die Gründe für diese Entwicklung und noch wichtiger, wie geht es an den Börsen

00:00:38: weiter?

00:00:39: Darüber wollen wir sprechen bei Mikro trifft Makro.

00:00:41: Mein Name ist Tanja Heinrich und ich darf an dieser Stelle meinen Kollegen Dirk Husmann

00:00:45: vertreten, der sich im wohlverdienten Urlaub befindet.

00:00:48: Bei mir ist wie gewohnt der Cheffolkswirt der DECA Bank, Dr. Ulrich Kater und Joachim

00:00:52: Schallmeier, leitender Kapitalmarktstrategie der DECA Bank.

00:00:56: Herzlich willkommen.

00:00:57: Hallo.

00:00:58: Hallo.

00:00:59: Was ist denn da eigentlich passiert letzte Woche?

00:01:01: Nach Rekordständen in den vergangenen Wochen hat der DAX, wie auch die weltweiten Börsen,

00:01:06: in den letzten Tagen erhebliche Verluste verzeichnet.

00:01:08: Was sind denn Ihrer Meinung nach die Hauptfaktoren, die zu diesen Kursrutschen geführt haben?

00:01:13: Ja, der Hauptfaktor für diese Kurskorrekturen liegt wohl darin, dass es in den vergangenen

00:01:21: 18 Monaten einfach so gut gelaufen ist an der Börse.

00:01:25: Seit fast zwei Jahren, seit Beginn 2022, der Marktjagd hat gar keinen anderen Weg als nach

00:01:32: oben.

00:01:33: Parallel zu dieser Entwicklung hat auch die Wirtschaft in Amerika immer wieder positiv

00:01:39: überrascht.

00:01:40: Jetzt schwächelt die Konjunktur in den USA und die Märkte fragen sich, was passiert,

00:01:48: aber das Wesentliche ist, dass die Kursniveaus eben sehr hoch waren.

00:01:51: Und wenn man das in den Bild gießen möchte, dann kann man sagen, es hat lange die Sonne

00:01:57: geschieden, der Wald ist trocken und jetzt kommt jemand und ruft Feuer.

00:02:01: Und wie geht es Ihrer Meinung nach jetzt weiter, gerade auch mit der US-Konjunktur?

00:02:06: Also wir haben ja enttäuschende Arbeitsmarktzahlen gehabt und es gibt auch gewisse Sorgen um

00:02:10: die Technologieriesen.

00:02:12: Wie sehen denn die Prognosen aus und sind diese Ängste, die die Menschen haben, berechtigt?

00:02:16: Nein, das ist es ja.

00:02:18: Es gibt ein wenig schwächere Wirtschaftsinnikatoren für die Vereinigten Staaten, also ein bisschen

00:02:26: weniger gemeldete Jobs im letzten Monat oder auch eine etwas schwächere Stimmung bei den

00:02:33: US-Unternehmen.

00:02:34: Aber die Wirtschaftsdaten, die wir bekommen und wir haben uns das gestern auch noch mal

00:02:41: in der ganzen Breite angesehen, deuten eben nicht auf einen Einbruch in der US-Wirtschaft

00:02:49: hin, sondern auf eine moderate Abkühlung.

00:02:52: Die ist erwartet gewesen.

00:02:54: Wir haben für dieses Jahr eine Wachstumsrate in Amerika von zweieinhalb, im nächsten Jahr

00:02:58: von zwei.

00:02:59: Das heißt, diese Abkühlung ist in den Zahlen drin.

00:03:02: Jetzt kommt sie und wir sehen auch nichts Stärkeres als das, was wir eingestellt haben.

00:03:08: Natürlich muss man das beobachten.

00:03:11: Die US-Notenbank hat die Bremsen noch ziemlich angezogen mit den hohen Zinsen und wir werden

00:03:20: weiterhin auch wieder marktaufmerksam die Zahlen uns anschauen, die in den nächsten Monaten

00:03:26: kommen.

00:03:27: Aber in voraus eilendem Gehorsam aus diesen Daten, die wir jetzt haben, einen Einbruch

00:03:34: zu machen, das erscheint uns überhaupt nicht gerechtfertigt, die US-Wirtschaft und auch

00:03:40: viele andere Wirtschaften in der Welt sind, solide unterwegs und deswegen kommt man immer

00:03:45: wieder zurück zu diesem Punkt.

00:03:47: Es waren die Kurse eben vorher zu weit gelaufen.

00:03:50: Und wie haben sich Ihre Prognosen seitdem verändert?

00:03:53: Also wir haben, wie gesagt, bei dem Konjunkturbild keine Veränderung vorgenommen, weil das,

00:03:59: was passiert, in das hineinpasst, was wir prognostizieren.

00:04:03: Es ist ein Wachstum von 2,5 Prozent für Amerika, die Weltwirtschaft mit 3 Prozent sogar in

00:04:09: diesem Jahr.

00:04:10: Leichte Abkühlung im kommenden Jahr.

00:04:13: Das, was wir verändern, ist in der Tat die Einschätzung der US-Notenbank.

00:04:18: Auch sie hat ja immer Zweifel gehabt, ob die Wirtschaft sich überhaupt abkühlt.

00:04:24: Und auch die wird das jetzt registrieren und wird eben dann beginnen, jetzt die Zinsen

00:04:29: zu senken.

00:04:30: Und wir haben jetzt noch drei Zinsenkungen für dieses Jahr für die US-Amerikanische

00:04:36: Notenbank in die Prognose aufgenommen.

00:04:40: Das heißt, also es geht jetzt zügig runter mit den Zinsen und auch das ist natürlich

00:04:46: für Wirtschaft und auch für die Kapitalmärkte dann wieder eine Unterstützung.

00:04:51: Herr Schalmeyer, Sie sind ja einer der Aktien-Spezialisten der DK.

00:04:57: Warum reagiert denn der Markt zu heftig, wenn sich die Wirtschaft, wie Dr.

00:05:00: Karte gesagt hat, nur moderat abschwächt und das oben dreien auch noch erwartet wurde?

00:05:04: Ja, die Sorgen um die Konjunktur aufgrund der zwei schwächeren Datenpunkte in den USA,

00:05:12: die waren sicherlich der Auslöser jetzt für die Aktienmarkkorektur, aber nicht der Grund.

00:05:17: Der Grund liegt ja woanders.

00:05:19: Der Grund liegt daran, dass bestimmte Investment-Themen in den letzten Jahren deutlich überinvestiert

00:05:24: wurden, also vor allen Dingen diese Magnifikensieben, die sieben großen Unternehmen in den USA,

00:05:29: die ja auch ganz schwergewichtig in den Indizes vertreten sind und da geht es um das ganze

00:05:33: Thema KI, also künstliche Intelligenz und die daran angrenzenden Geschäftsmodelle.

00:05:39: Da sind die Erwartungen sehr hochgeschraubt worden.

00:05:42: Die Unternehmen haben auch hervorragend berichtet, aber wie es so oft dann ist, die Erwartungen

00:05:47: sind dann immer noch mal höher geschraubt worden und selbst mit den guten Berichten,

00:05:51: die auch jetzt im zweiten Quartal ja abgeliefert wurden, hat dann so eine gewisse Enttäuschung

00:05:56: eingesetzt und von daher für uns ist es eine überfällige Stimmungskorektur, die wir da

00:06:00: aktuell sehen.

00:06:01: Es geht hauptsächlich eben ausgelöst um diese Investment-Themen, die jetzt ja auch dann stärker

00:06:07: korrigieren und dementsprechend ist es auch keine Korrektur, die jetzt sich sozusagen

00:06:14: marktbreit fortsetzen sollte.

00:06:15: Und jetzt abgesehen von diesen Trendthemen, was macht der übrige Markt?

00:06:20: Naja, der übrige Markt hat ja im Vorfeld gar nicht so extrem gut performt.

00:06:26: Also auch in den USA waren ja vor allen Dingen die Trendthemen der Treiber.

00:06:31: Die haben ja auch den S&P 500 nach oben getrieben, einfach aufgrund der hohen Gewichtung dieser

00:06:37: einzelnen Titel.

00:06:38: Wenn man sich den breiten Markt anschaut, dann hinkt der eben diesen Trendmärkten hinterher

00:06:44: und genauso ist es jetzt auch in der Korrektur.

00:06:47: Die Korrektur findet vor allen Dingen eben dort statt, wo vorher die Übertreibung statt

00:06:51: gefunden hat.

00:06:52: Das sieht man beispielsweise.

00:06:53: Wenn man sich eben diese herausragenden siebende, Magnifikent-Sieben anschaut, dann haben die

00:06:58: jetzt von der Spitze knapp 20 Prozent mittlerweile korrigiert.

00:07:02: Der breite S&P 500 Index in Anführung, Strich nur 8,5 Prozent und andere Marktsegmenten

00:07:08: noch weniger.

00:07:09: Also es ist eben wirklich etwas, was von diesen Segmenten ausgelöst wurde.

00:07:13: Was aber angesichts der Heftigkeit der Bewegung sich natürlich dann auch auf den breiten

00:07:18: Markt überträgt.

00:07:20: Und auch an den asiatischen Aktienmärkten erleben wir aktuell einen Ausverkauf mit

00:07:25: teilweise erheblichen Kursverlusten.

00:07:27: Womit hängt denn das zusammen?

00:07:29: Ja, auch der japanische Aktienmarkt, der war ja im Fokus der Anleger.

00:07:35: Denn nach, man kann ja schon sagen, Jahrzehnten, wo am japanischen Aktienmarkt eigentlich überhaupt

00:07:42: keine Performance stattgefunden hat, war ja in den letzten 12, 18 Monate wirklich eine

00:07:47: extrem starke Aufwärtsbewegung zu beobachten.

00:07:50: Und die Investoren haben ja auch stark sich nach Japan orientiert.

00:07:53: Und dementsprechend auch hier eben eine starke Investition, ein starker Geldfluss in die Märkte

00:08:00: hinein.

00:08:01: Und da kommt es jetzt dann eben auch heftiger zu einer Gegenbewegung.

00:08:04: Wobei hauptsächlich jetzt auch zu einer hohen Volatilität, das sehen wir jetzt ja auch in

00:08:07: den heutigen Handelstagen.

00:08:09: Und dann wirklich in beide Richtungen auch die Märkte ganz starke Ausschläge zeigen.

00:08:13: Weniger Betroffen sind die europäischen Aktienmärkte, auch der heimische DAX-Index.

00:08:17: Ja, der kann sich natürlich dieser Bewegung aus den USA auch nicht entziehen.

00:08:21: Das ist klar, dafür ist die Gesamtmarktstimmung jetzt einfach zu schlecht.

00:08:25: Aber man muss ja doch sagen, sowohl der DAX als auch der europäische Index, die haben

00:08:30: ja die Aufwärtsbewegung nur bedingt mitgemacht.

00:08:33: Und auch die ganzen Bewertungen, also die Bewertungen in den Indizisten ja nicht deutlich angestiegen

00:08:39: und somit ist auch das Korrekturpotential jetzt einfach hier in Europa und auch im DAX-Index

00:08:44: einfach begrenzt dadurch.

00:08:45: Und bleiben wir nochmal ganz kurz in Deutschland.

00:08:48: Die Stimmung hierzulande ist ja nicht unbedingt besser.

00:08:51: Die deutsche Wirtschaft ist zwischen April und Juni weiter leicht geschrumpft.

00:08:54: Und dann gab es davor auch noch enttäuschende Quartalszahlen, nicht zuletzt von den Autobauern.

00:08:59: Im vergangenen Quartal sind wir knapp an der Rezession vorbeigerutscht.

00:09:03: Inzwischen sieht es da jedoch auch wieder schlechter aus.

00:09:06: Was bedeutet das denn für den DAX?

00:09:08: Naja, also da muss man wirklich unterscheiden.

00:09:10: Die deutsche Konjunktur ist ein Trauerspiel.

00:09:12: Die hangelt sich an der Nulllinie entlang, war ein bisschen drüber, war ein bisschen

00:09:17: drunter, jetzt zuletzt wieder eher ein bisschen schwächer.

00:09:19: Aber da gilt es einfach weiter, ganz klar zu differenzieren.

00:09:23: Der DAX ist nicht die deutsche Konjunktur, sondern der DAX, das sind Weltunternehmen,

00:09:27: die an der globalen Konjunktur hängen.

00:09:29: Und da gilt einfach auch das, was die letzten Jahre gegolten hat, auch jetzt in dieser

00:09:34: Korrektur entscheidend ist, die Entwicklung der globalen Konjunktur, der Weltwirtschaft.

00:09:40: Und die ist stabil bei 3 Prozent.

00:09:42: Und das wird dann auch entsprechend auf die DAX-Unternehmen positiv reflektieren.

00:09:48: Jetzt haben wir gerade schon ein bisschen über Deutschland, die USA und Asien gesprochen.

00:09:52: Aber auch im Rest der Welt tut sich einiges.

00:09:55: Inwiefern beeinflussen denn geopolitische Spannungen, wie beispielsweise auch der eine

00:10:00: Ostkonflikte merkte?

00:10:01: Und kann das auch Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung hierzulande haben?

00:10:05: Ja, diese Faktoren sind auf keinen Fall auszublenden, ausblendbar.

00:10:13: Wir sehen es ja, die Entwicklung im Nahen Osten ist weiterhin auf Eskadation gerichtet.

00:10:21: Es ist immer noch ein Schwelbrand, von dem man nicht weiß.

00:10:25: wie es weitergeht. Dann haben wir in den USA im November die Präsidentschaftswahlen vor der Brust.

00:10:31: Und paradoxerweise steigen ja eher die politischen Risiken und auch die Kapitarmarktrisiken an mit

00:10:40: der Zunahme der Unterstützung für Camilla Harris jetzt als demokratische Kandidatin. Denn wenn es

00:10:47: eben wieder knapp wird, bisher hatte man ja sehr stark mit einer deutlichen Mehrheit für die

00:10:53: Republikaner für Trump gerechnet. Aber wenn es jetzt wieder knapp wird, dann steigen ja eher die Themen,

00:10:59: die die Ängste um die Akzeptanz des Wahlergebnisses wieder an und die Frage, wie stabil sind die USA.

00:11:06: Also insgesamt ist eben diese Umgebung weiterhin unruhig und sorgt wie auch in der Vergangenheit

00:11:13: immer mal wieder für Schrecksekunden. Und wenn das jetzt in diese Marktkorrektur hinein fällt,

00:11:18: kann sich das ein oder andere natürlich überlagern auch. Aber nochmal diese geopolitischen Themen

00:11:24: sind ja jetzt nichts Neues. Das ist ja jetzt nichts, was an der Kursbewegung jetzt eben maßgeblich

00:11:32: beteiligt war, sondern da geht es wirklich um die Themen Korrektur von übertriebenen Erwartungen.

00:11:37: Und jetzt stellen sich natürlich viele von unseren Zuhörerinnen und Zuhörern sicherlich die Frage,

00:11:44: wie können sie in turbulenten Zeiten wie diesen, wo es durchaus ein bisschen mehr Bewegung gibt,

00:11:49: ihre Geldanlage schützen. Welche Strategien und Maßnahmen sollten sie denn in Betracht ziehen,

00:11:54: um jetzt Verluste zu minimieren und können sich da trotz der Unsicherheiten an den Märkten

00:11:59: auch Chancen bieten aktuell? Also ich möchte nicht unbedingt auf den alten Spruch zurückgreifen,

00:12:07: dass die Börse keine Einbahnstraße ist, aber naja vor allen Dingen, weil es nicht stimmt,

00:12:13: langfristig ist die Börse ja durchaus eine Einbahnstraße und zwar nach oben. Das ist ja

00:12:17: tatsächlich der Fall. Aber diese Aufwärtsbewegung, die kommt eben immer in Wellenform daher. Das heißt,

00:12:26: es geht mal drei Etagen nach oben und dann eben auch wieder eine Etage runter. Ich würde sagen,

00:12:34: in den letzten zwei Jahren ging es gefühlt sogar vier Etagen nach oben und jetzt geht es eben wieder

00:12:38: ein bisschen zurück. Das ist eine normale Entwicklung an der Börse, bei der der Privatanleger,

00:12:46: die Privatanlegerin sagt, da gibt es nichts an Verlusten zu minimieren, denn Verluste sind es

00:12:55: tatsächlich erst, wenn man zu niedrigeren Niveaus verkauft und damit eben diesen Kursrückgang dann

00:13:03: auch realisiert und festschreibt. Der zu erwartende und ziemlich sicher eintretende Effekt wird sein,

00:13:10: dass wir in zwei, drei Jahren eben über ganz andere Themen reden. Wir haben vorher vielleicht

00:13:15: noch problematische Themen, aber das weltwirtschaftliche Wachstum geht jeweils immer weiter über

00:13:21: lange Zeiträume und unsere Vorausschau, dass wir auf die zehn Jahre Sicht durchschnittlich mit sechs

00:13:30: Prozent Zuwachs an den Aktienmärkten rechnen. Die wird durch solche Ereignisse, wie wir sie jetzt

00:13:35: haben, überhaupt nicht in Frage gestellt, sondern das ist alles darin enthalten. Also das bedeutet,

00:13:41: für den privaten Haushalt, der in Aktien spart, der vielleicht ein Aktien-Sparplan hat, gibt es

00:13:49: überhaupt keinen generellen Grund, jetzt beispielsweise den Sparplan auszusetzen oder

00:13:55: hier auszusteigen, um dann vermeintlich wieder billiger einsteigen zu können. Dieses Timing

00:14:01: ist, wie man gerade jetzt an der heutigen Marktreaktion auch wieder sieht, das geht ja jetzt

00:14:06: auch wieder nach oben. In solchen Volatilen, das heißt Bewegungsstarkenzeiten, ist das für gerade

00:14:13: auch den Nicht-Profi, ist das unmöglich und deswegen ist die goldene Regel für die privaten

00:14:20: Aktienbesitzer durch solche Situationen fährt man durch und insofern denken wir, dass zum einen die

00:14:30: Korrektur jetzt aus sich selbst herauskommt und eben nicht aus der desaströsen Entwicklung in

00:14:38: der Wirtschaft und deswegen auch zeitlich begrenzt sein sollte. Herr Schalmeyer, ab wann ist es denn

00:14:47: sinnvoll wieder zu kaufen? Also kurzfristig kann natürlich die Stimmungsbereinigung, die wir

00:14:55: jetzt an den Märkten sehen oder in Teilbereichen der Märkten sehen, sich schon noch ein bisschen

00:14:58: fortsetzen und da gibt es auch immer schwer zu prognostizieren der eigene Dynamiken, wenn wir

00:15:03: einfach so hohe Volatilitäten, so hohe Kursschwankungen haben. Neben der Stimmungskorrektur, die wir

00:15:09: eben in den verschiedenen Investmentthemen haben, haben wir eben auch noch die Lage im nahen Osten,

00:15:15: die zusätzlichen Stück weit hier auf der Stimmung drückt und insofern sind in den kommenden Tagen

00:15:22: schon bei den Anlegerinnen und Anlegern erstmal stärker nerven gefragt. Aber grundsätzlich geht

00:15:29: es nicht ums Timing, sondern es geht eben um die langfristigen strategischen Ausrichtungen in der

00:15:36: Vermögensanlage und da bleiben Aktien ganz klar der Favorit, wenn man die Risikotragfähigkeit hat,

00:15:43: denn die fundamentalen Rahmenbedingungen, die sind jetzt ja auch in dieser Stimmungskorrektur

00:15:49: weiterhin intakt und deswegen gilt es wirklich eben hier die Nerven zu behalten, die mittel- und

00:15:57: langfristigen Perspektiven dann auch zu fokussieren und in dieser Phase der erhöhten Verunsicherung,

00:16:04: das heißt Kursausschläge, hohe Kursausschläge in beide Richtungen, sowohl nach unten als auch

00:16:09: nach oben, gilt es eben schrittweise und kontinuierlich dann auch Positionen weiterhin aufzubauen. Und die

00:16:17: grundsätzlichen Rahmenbedingungen sind vor allen Dingen aufgrund der soliden Konjunkturintakt,

00:16:21: aber auch perspektivisch eben jetzt wieder mit den Notenbanken, die dann doch etwas zügiger

00:16:28: wahrscheinlich sogar die Zinsen senken dürften. Wir haben vernünftige Bewertungsausgangslage

00:16:33: in vielen Märkten und all das zusammengenommen, sprichst einfach dafür, dass nach eben jetzt

00:16:39: einer Phase von höheren Kursausschlägen dann auch der Markt relativ zügigen Boden wird finden können.

00:16:45: Und jetzt haben wir vorhin schon über den Technologiesektor ein bisschen gesprochen.

00:16:50: Kann man dann sagen, in welchen Regionen oder Segmenten sich gerade ein Einstieg lohnen könnte?

00:16:55: Naja, der Fokus liegt natürlich jetzt im Moment auf den US-Aktienmärkten und da sehen wir die größte

00:17:03: Korrektur eben in diesen Teilbereichen der Investmentthemen, die vor übertrieben waren. Ich

00:17:08: glaube, das kann noch ein bisschen sich fortsetzen. Von daher könnte man da, wenn man jetzt wirklich

00:17:14: kurzfristig agiert, da noch ein bisschen zurückhalten sein. Auf der anderen Seite muss man beachten,

00:17:22: dass innerhalb des US-Aktienmarkts eine große Rotation gerade stattfindet. Das heißt,

00:17:27: der einen Seite kommt zwar diese Investmentthemen, etwas unter Druck, die vorher stark überbewertet

00:17:34: waren. Auf der anderen Seite kommt aber der breite Markt, der auch zurück, und wir haben es ja gerade

00:17:38: gehört, die US-Konjunktur, die ist ja stabil. Und dementsprechend sollte man da jetzt auch nicht

00:17:44: zu viel Aktionismus machen, sondern sollte sich eben auf die längerfristigen Perspektiven konzentrieren

00:17:50: und da bleibt der US-Aktienmarkt grundsätzlich interessant. Man muss eben von der Einzeltitel

00:17:54: Selektion dann tatsächlich etwas aktiver vorgehen oder eben eine breitere Streuung vornehmen.

00:18:01: Wir haben weiterhin die Situation, dass der europäische Markt nicht im Fokus der Anleger steht.

00:18:09: Die Konjunkturen in Europa tut sich schwerer. Dafür haben wir aber auch Aktienmärkte,

00:18:14: die niedriger bewertet sind. Die Unternehmensgewinne, die steigen nicht ganz so rasant an wie in den

00:18:19: USA, aber sie steigen eben immer noch prozentual niedrig einstelle gegenüber letzten Jahren.

00:18:24: Also da ist eine positive Unternehmensdynamik auch, wenn sie gering ausfällt, aber sie ist eben

00:18:31: positiv und das wird natürlich auch hier dann die Märkte stabilisieren. Also von daher gilt den

00:18:35: Fokus auch weiterhin auf die deutschen europäischen Märkte zu legen und auch auf das Segment der

00:18:42: Small- und Mid-Caps, die sich natürlich der allgemeinen Stimmungskorektur jetzt nicht entziehen

00:18:47: können, also absolut im Moment auch ein Stück weit korrigieren, aber in der relativen Betrachtung

00:18:53: sind die recht stabil und es ist ein gutes Anzeichen auch dafür, dass der Markt insgesamt eben jetzt

00:19:00: hier keine Panikzüge annimmt, sondern dass die Investoren durchaus auch differenzieren. Und zu

00:19:07: guter Letzt, Herr Doktor Carter, das er auch schon angedeutet, man darf auch die Unternehmensanleihen

00:19:14: und die Rentenanlagen nicht vergessen. Ich meine, wir sind in einer Situation eben anders als noch vor

00:19:19: einigen Jahren, wo auch die Zinsen wieder zurück sind. Jetzt haben wir zwar die letzten Tage einen

00:19:24: deutlichen Rückgang in den Zinsen gesehen, aber es sind wieder höhere Kupons zu erzielen und gerade

00:19:30: mit den letzten Tagen, wo ja auch die Risikopremien im Unternehmensanleihe-Sektor stark angestiegen

00:19:36: sind, haben wir insgesamt wieder vernünftige laufenden Ertrag, den wir auch aus Unternehmensanleihen

00:19:43: auch Unternehmenseinleihen höherer Risikogruppen erzielen können und da ergeben sich jetzt

00:19:49: auch wieder interessanter Einstiegszeitpunkte und von daher gilt es eben hier auch neben dem

00:19:56: Aktienmarkt auch weiter, wie in den letzten 12-18 Monaten, den Fokus gerade auch auf den Bereich

00:20:02: der Unternehmenseinleihen zu legen. Dann halten wir also fest, bei allen Turbulenzen und Emotionen

00:20:07: für Anlegerinnen und Anleger ist es jetzt besonders wichtig, nicht in die psychologische

00:20:11: Falle zu tappen, Ruhe zu bewahren und vor allem die langfristigen Ziele im Blick zu behalten.

00:20:15: Vielen Dank Herr Dr. Kater, vielen Dank Herr Schallmeier für ihre Einordnung und vielen Dank

00:20:20: natürlich auch an unsere Zuhörerinnen und Zuhörer. Und natürlich hören Sie an dieser Stelle ab

00:20:25: übernächster Woche auch wieder meinen Kollegen, der Kussmann. Herzlichen Dank fürs Reinhören und bis bald!

00:20:30: Mikrotrift Makro ist ein Podcast der DK Bank. Weitere Informationen zur DK Bank finden Sie unter

00:20:38: www.dk.de/dk-gruppe

00:20:43: www.dk.de/dk-PPL-Polizei

00:20:45: [MUSIK]

00:20:47: Auf auf auf auf dich.