Mikro trifft Makro - Das Finanzmarktgespräch

Transkript

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00:00:00: Arbeit ist das halbe Leben, so heißt es so schön in einem Sprichwort.

00:00:03: Doch es heißt auch weiter, die andere Hälfte ist schöner.

00:00:06: Und ich glaube, das würden auch viele Menschen unterschreiben und Arbeit verändert sich auch.

00:00:10: Und wenn man mal zurückschaut, wo kommen wir eigentlich her?

00:00:12: Wie haben wir früher gearbeitet?

00:00:13: Wie arbeiten wir heute?

00:00:14: Haben Sie allein in den letzten Jahren auch für viele Menschen unglaublich viele Dinge verändert.

00:00:18: Und genau darauf möchten wir heute mal schauen.

00:00:20: In dieser aktuellen Folge "Mikro trifft Max".

00:00:23: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge "Mikro trifft Max".

00:00:36: Bei mir ist wie immer so diesem Format der Futuro-Logge MaxTinus.

00:00:40: Hallo Max, ich begrüße dich.

00:00:42: Ein fröhlichen und arbeitsamten Tag lieber, der wünsche ich dir.

00:00:45: Ja, arbeitsam ist ja ja auf jeden Fall, denn wir stehen hier zusammen im Studio

00:00:48: und nehmen eine neue Folge unseres Podcasts auf.

00:00:51: Ist das Arbeit?

00:00:52: Ja, das fragen sich vielleicht die ein oder der andere.

00:00:55: Ist das wirklich noch Arbeit, was wir hier machen?

00:00:57: Also ich muss sagen, ich fühle mich immer sehr wohl bei dieser Arbeit, die ich mache.

00:01:00: Es ist eine sehr schöne Arbeit auch und sie macht mir viel Spaß.

00:01:03: Und ich glaube, das ist bei dir auch so.

00:01:06: Bei mir auf jeden Fall.

00:01:07: Ja, leider Gottes haben zwei Drittel der Menschen, die in Deutschland arbeiten dürfen,

00:01:11: das Gefühl zumindest zu 50 Prozent nicht.

00:01:14: Also sie gehen in einigen Teilen gerne zur Arbeit.

00:01:17: Das hat auch sehr viele soziale Aspekte in vielen Bereichen.

00:01:20: Aber sind sie doch so, dass sie sagen, die Freizeit ist mir lieber Freizeit?

00:01:25: Übrigens ist ein Begriff, den wir erst mit der Industrialisierung erfunden haben.

00:01:28: Den gab es vorher gar nicht.

00:01:30: Ja, das habe ich auch schon gehört in einem anderen Podcast.

00:01:31: Da ging es mich auch ums Thema Arbeit.

00:01:33: Mich würde jetzt mal interessieren, dass Thema Arbeit oder der Begriff Arbeit,

00:01:36: der ist ja immer so ein bisschen abstrakt.

00:01:38: Ich gehe zur Arbeit, ich gehe auf die Arbeit, wie auch man das immer sagen möchte.

00:01:41: Und Arbeit ist ja sehr unterschiedlich.

00:01:43: Also wir haben einmal sowas wie Büroarbeit, wir haben kreative Arbeit,

00:01:47: wir haben Produktionsarbeit, wir haben handwerkliche Arbeit.

00:01:50: Gibt es eigentlich ein Arbeitsbegriff, wo man sagen würde,

00:01:53: das umschreibt Arbeit so im Allgemeinen ganz gut.

00:01:56: Und damit kann man das jemandem, der noch nie gearbeitet hat oder noch nie gehört hat,

00:02:00: was Arbeit überhaupt ist, ganz gut beschreiben.

00:02:02: Alle Definitionen, die wir zum Thema Arbeit heute haben, sind sehr industriell geprägt tatsächlich.

00:02:08: Und da geht es eigentlich immer darum, dass man einen Teil seiner Lebenszeit

00:02:13: für jemand anderen zur Verfügung stellt und in dieser Zeit etwas erwirtschaftet,

00:02:17: was dem anderen und so sollte es eigentlich sein, auch irgendwie dem Allgemeinen wohl zu Gute kommt,

00:02:23: wobei letzterer Teil in letzter Zeit tatsächlich abgenommen hat.

00:02:26: Und wir haben uns ja in der letzten Folge schon über das Thema künstliche Intelligenz unterhalten.

00:02:31: Da haben wir auch immer wieder den Bereich Arbeit gestreift.

00:02:35: Ist denn künstliche Intelligenz tatsächlich für die Entwicklung der Arbeit so wichtig in der letzten Zeit geworden?

00:02:41: Oder wird es das in Zukunft erst noch richtig werden?

00:02:43: Wir haben ja mit künstlicher Intelligenz noch gar nicht richtig angefangen.

00:02:47: Also das ist ja das, was wir da jetzt gerade haben, das sind so die ersten Gehversuche.

00:02:51: Das ist so ein bisschen wie, man muss sich das so vorstellen,

00:02:53: wir haben jetzt das Ford Model T und wir haben zum ersten Mal eine funktionierende Produktionstraße,

00:02:58: auf der wir jetzt also auch Autos für die Massen produzieren können.

00:03:01: Wir können jetzt also auch KI mal für die Massen darlegen.

00:03:04: Das Ganze sieht aber immer noch ein bisschen aus wie eine Kutsche.

00:03:08: Das heißt also die KI, die wir heute verwenden, die nimmt uns vor allen Dingen im Alltag so einfache Arbeiten ab,

00:03:14: wie Texte schreiben, mal was recherchieren oder ja du hattest das letztes Mal so schön gesagt,

00:03:20: auch gute Nachtgeschichten mal zu erfinden.

00:03:22: Ja das sind alles so Sachen, die wir heute nutzen.

00:03:25: Die wirklichen Themen, wo wir mit KI und im Zusammenspiel mit Menschen allerdings ansetzen können,

00:03:31: also wirklich die Welt zu verändern und das auch zum Positiven, weil da gehe ich mal von aus,

00:03:37: dass Menschen die Welt positiv verändern wollen, das haben wir noch gar nicht angefangen.

00:03:42: Und da müssen wir auch bei vielen, gerade auch bei großen Unternehmen noch umdenken,

00:03:45: denn man könnte natürlich auch böse sein und sagen, wir nutzen KI hier einfach dazu,

00:03:51: um unsere Rentabilität einfach zu verbessern, um noch mehr Gewinn zu machen,

00:03:56: um noch mehr Ressourcen irgendwo auf und abzugreifen und für uns zu nutzen,

00:04:01: statt dass wir sie der allgemeine zur Verfügung stellen.

00:04:05: Da hilft uns dann auf der anderen Seite KI aber wieder, dass solche Prozessen zunehmend auch erkannt werden können,

00:04:10: auch von der Öffentlichkeit.

00:04:11: Das heißt also, da wird es Gegendruck geben.

00:04:14: Und diese neue Sicht der Dinge, dass es nicht mehr so dieses beherrschen einzelner großer Strukturen ist,

00:04:21: die so etwas unter Kontrolle haben, sondern dass immer mehr Menschen das werden nutzen können.

00:04:26: Und damit das gleiche Wissen haben wie ein großer Konzern heute,

00:04:32: weil sie alles das, was sie wissen, müssen schnell abrufen und sich ausgeben lassen können.

00:04:37: Das wird für Verwirrungsorganen.

00:04:38: Und da werden ganz, ganz viele sich auf einmal wundern, wo denn dieses ganze Wissen beim Menschen herkommt.

00:04:43: Wir reden da übrigens auch von der sogenannten "situativen Intelligenz".

00:04:47: Das heißt also, dass du in einem ganz bestimmten Moment, ganz bestimmtes Wissen, sehr schnell abrufen kannst.

00:04:52: Und das spricht völlig dem entgegen, was wir heutzutage noch auf Schulen oft lernen,

00:04:59: wo du zum Beispiel darauf trainiert wirst, Wissen für zweimal 45 Minuten im Kopf zu haben und dann eine Klausur zu schreiben.

00:05:07: Wir werden uns in Zukunft fragen, warum soll ich das im Kopf haben, wenn ich es auch auf dem Handy haben oder nachsehen kann.

00:05:12: Stattdessen ist es viel wichtiger zu wissen, was will ich mit diesem Wissen eigentlich anwenden?

00:05:17: Also was will ich damit umsetzen?

00:05:20: Dazu brauche ich eine eigene Wertstellung.

00:05:21: Also wir müssen das Thema Arbeit hier über KI nicht nur in dem Sinne neu denken,

00:05:27: dass wir sagen, da können wir was mit automatisieren.

00:05:29: KI ist kein Automatisierungs-Tool.

00:05:31: Sie kann auch automatisieren.

00:05:33: Sie ist aber vor allen Dingen eine intellektuelle und kognitive Erweiterung von Möglichkeiten, von menschlichen Möglichkeiten.

00:05:40: Wenn wir das verstanden haben und der Potenzierungsgrad von mal 10, mal 15 pro Mensch dann dabei herauskommt,

00:05:48: werden immer mehr Menschen immer mehr in Unternehmen gehen oder Unternehmen werden mehr Interesse daran bekommen,

00:05:55: weil sie zusammen mit der KI erst richtig wertvoll sind oder die KI erst richtig wertvoll ist durch die Menschen.

00:06:00: Wenn wir das verstanden haben, werden wir viele Diskussionen, die wir heute nach so einer ersten Übersicht mit unserem industriellen Sozialisierungshintergrund,

00:06:09: das wird alles automatisiert, alle Jobs fallen weg, werden wir das um Münzen in,

00:06:14: wir sind nicht zu viele Menschen auf diesem Planeten, sondern wahrscheinlich zu wenigen.

00:06:19: Kommen wir nochmal ein bisschen zur Entwicklung von Arbeit und von Arbeitsplätzen.

00:06:22: Da hat sich ja auch unglaublich viel verändert.

00:06:25: Man kann sich heute 2024 gar nicht mehr so richtig vorstellen, dass man tatsächlich, also in meinem Fall zum Beispiel, jeden Tag ins Büro gefahren ist früher.

00:06:35: Das ist etwas, was sich in den letzten, ich sage es mal, gut 3,5 Jahren irgendwie abgelöst hat.

00:06:41: Also der tägliche Besuch des Büroarbeitsplatzes ist eigentlich in den Hintergrund geraten.

00:06:46: Ich erinnere mich noch ganz gut daran, früher war es so, dass man gesagt hat,

00:06:49: ich bleibe im Homeoffice, heute kommt jemand von der Telekom beispielsweise und repariert irgendwas bei mir am Internetanschluss.

00:06:55: Dann war ich im Homeoffice.

00:06:56: Heutzutage habe ich das Gefühl, es ist genau umgekehrt.

00:06:59: Also die Menschen sagen eher, ich fahre heute mal ins Büro, wir haben da einen Termin oder einen Workshop beispielsweise.

00:07:05: Habe ich keine Workshops oder Termine, die ich nicht auch online abhanden kann?

00:07:09: Bleibe ich eigentlich im Homeoffice.

00:07:10: So ist so ein bisschen der Gedankengang.

00:07:12: Wie stark wird denn dieses Thema Remote Work die Arbeitswelt in den nächsten Jahren noch weiter verändern?

00:07:18: Weil das, was wir jetzt gesehen haben, war ja eine Expressveränderung durch einen exogenen Faktor.

00:07:23: Also in dem Fall die Corona-Pandemie, die quasi dafür gesorgt hat, dass wir im Homeoffice geblieben sind.

00:07:28: Die uns sehr gut getan hat, im Rückblick betrachtet zumindest was Innovation und Arbeit dann geht,

00:07:34: weil ich glaube der Begriff Homeoffice existierte vor Corona gar nicht.

00:07:37: Da hat man dann zu Hause gearbeitet oder so weiter.

00:07:39: Also es ist, dass das Ganze so eine Struktur bekommen hat.

00:07:45: Das ist glaube ich Corona zu verdanken.

00:07:47: Und dass die Menschen aber heute natürlich nicht mehr im Büro zurückgehen.

00:07:50: Ich meine, ganz ehrlich gucken wir uns die meisten Büros an.

00:07:54: Also da kommt jeder relativ schnell auf den Gedanken, dass es im Café zu arbeiten doch vielleicht irgendwie netter und smarter ist und auch irgendwie besser aussieht.

00:08:01: Ich war letztens in Hamburg bei einem großen Konsumgüterhersteller, internationaler Konsumgüterhersteller.

00:08:08: Und da hat mich dann das Topmanagement auch gefragt, ja, Herr Tinius, warum wollen denn die Menschen nicht mehr

00:08:14: in ihre Büros zurück? Wir haben Probleme, die wieder hier hin zu bekommen.

00:08:18: Na ja, da bin ich mit denen so ans Fenster gegangen, wir haben dann rausgeguckt, da haben wir gesehen, okay, da unten links, da unten rechts ist eine Currywurstbude.

00:08:25: Die sind halt bald ein bisschen besser.

00:08:27: Licht außerhalb in Orten sind in Hamburg relativ schlecht erreichbar und dann hast du darum herum nichts.

00:08:33: Also das muss man sich auch mal vorstellen.

00:08:36: Wir haben das Ganze aus der industriellen Idee, dass wir Produktionsstätten außerhalb der Innenstadt liegen ja

00:08:43: deshalb gemacht, weil die Dampfmaschine so laut war.

00:08:46: Dann kam der Elektromotor, der war schon leise, aber da waren noch Pressen und so weiter und so fort.

00:08:50: Und heute die Büroarbeit ist eigentlich super leise und in vielen Städten und bei vielen Unternehmen hat sich tatsächlich auch schon durchgesetzt, dass eine Rückkehr in die Innenstadt, also auch in ein belebtes Zentrum eigentlich auch ganz hilfreich ist.

00:09:02: Wir haben dann überlegt, warum machen wir nicht für dieses Unternehmen dort in Hamburg, gerade weil es Konsumgüterhersteller ist.

00:09:09: Eine Art Co-Working-Space mit Café in der Innenstadt, wo Mitarbeiter dann halt täglich für zwei, drei Stunden hinkommen können oder öfter auch in der Woche immer mal um sich mit anderen auszutauschen.

00:09:20: Aber auch die Menschen wahrzunehmen, für die sie Produkt schaffen.

00:09:24: Und dann sonst auch, wenn sie konzentratrierte Arbeit brauchen, dann das Empfehler dort in separaten Räumen oder aber auch zu Hause machen können.

00:09:33: Das ist aber eben nicht mehr so in dem eigenen Büro, wo man dann eben immer hingeht und die Büros sehen an heute eigentlich in der Regel immer noch relativ trist, unbedeutend aus.

00:09:43: Und sie sind auch schwierig dafür, weil wir immer kreativer arbeiten mussten, weil das passiert ja schon Automation, nicht nur durch künstliche Intelligenz, sondern auch durch verschiedene andere Hilfsmittel hilft uns ja immer mehr, standardisierte Arbeitsprozesse abzugeben.

00:10:01: Und den kreativen Prozess müssen wir natürlich weiterentwickeln.

00:10:05: Und wenn wir das aber natürlich in einer Umgebung tun sollen, die für kreative Prozesse überhaupt nicht geeignet ist und der Austausch dort auch nicht möglich ist, dann fällt uns das schwer.

00:10:13: Und dann sitzen wir oft da, sind sehr unzufrieden und denken, ah, jetzt muss ich aber und ich muss jetzt kreativ werden und so was.

00:10:20: Und deshalb müssen wir einfach komplett umdenken, auch was Arbeitsplätze angeht, was auch hilft Innenstädte zu beleben, wenn die Menschen tagsüber in der Innenstadt sind.

00:10:30: Und dann dort abends auch noch was trinken gehen können.

00:10:32: Also es gibt solche Städte, da funktioniert das heute noch und auch Stadtteile, z.B. auch in London.

00:10:37: Funktioniert so etwas heute noch sehr gut, auch in Manhattan, in New York.

00:10:42: Weniger gut funktioniert es so in den deutschen Metropolen, da ist das noch relativ stark nach abgegrenzt.

00:10:49: Da gibt es so die ganzen, z.B. Frankfurt, die mit dem Büro-Türm.

00:10:52: Da findest du dann auch mal inzwischen ein ganz nettes Café unten drin.

00:10:56: Das ist nicht wirklich ein Café, es ist eigentlich mehr so eine Art bessere Kantine.

00:11:01: Es hat also keine Historie, kein wirklichen Barmenschen, der dafür lebt und stirbt, dass er dieses Ding betreibt.

00:11:11: Und das ist einfach ein Unterschied.

00:11:13: Und noch eine ganz wichtige Information dazu, ich berate ja mit ein paar Kollegen auch auch Regionen.

00:11:20: Und was wir festgestellt haben ist, wenn du in einer Region keinen ordentlichen Café hast, brauchst du gar nicht anzufangen, die zu entwickeln.

00:11:26: Dann haben die Menschen den Bereich aufgegeben, dieses Quartier, diese Region.

00:11:30: Also du musst ein gutes Café haben, das ist wichtiger als die Fähigkeit, künstliche Intelligenz umzusetzen,

00:11:36: weil dann Menschen erst ins Gespräch miteinander kommen.

00:11:40: Und das dürfen wir nicht vergessen.

00:11:41: Und das haben wir in der Industrialisierung oft vergessen, das Gespräch.

00:11:44: Wir haben Menschen hinter Computerarbeitsplätzen gesetzt, die sitzen dahinter, Monitoren,

00:11:48: sprechen damit E-Mail auch mit ihrem direkten Gegenüber oder Zimmer nach Bahn, weil wir haben inzwischen sehr große Monitore.

00:11:55: Und da muss man sich dann schon manchmal fragen, bei uns in Dänemark ist das so, da trifft man sich morgens in der Region ganz entspannt, erst mal im Café.

00:12:02: Man ist auch mittags im Café, in der im Unternehmen und nachmittags dann ab vier trifft man sich in der Region auch wieder da.

00:12:08: Da finden eigentlich immer so eine Art inoffizielle Meeting statt.

00:12:11: Die haben den großen Vorteil, dass sie nicht so lang sind.

00:12:14: Weil du triffst dich halt inoffiziell, man spricht schnell, dann dreht man sich um, redet mit dem nächsten.

00:12:19: Und da kommt dann wirklich auch schnell was bei rum statt sich in einen Konferenzraum zu setzen, der genauso gebühntlich ist wie die Büros,

00:12:25: und dann zu versuchen, dort zu einem Ergebnis zu kommen.

00:12:28: Da wird sich Arbeit nochmal umgucken müssen, wie wir sie heute definieren.

00:12:34: Und das alles, und das ist so ein bisschen die Gefahr, das klingt jetzt nach Spaß.

00:12:38: Und da sagen wir dann, ja, wenn das aber nach Spaß klingt, dann ist es ja keine Arbeit mehr.

00:12:45: Warum muss ich dann den Menschen dafür Geld geben?

00:12:47: Das ist so dieses klassische industrielle Denken, was natürlich Arbeit an der Dampfmaschine war kein Spaß.

00:12:53: Das war harte körperliche Arbeit immer noch.

00:12:55: Das hat sich bis heute gehalten, die wir, du hattest das vorhin schon angesprochen, Spaß an der Arbeit haben.

00:13:01: Wir haben uns da so Oasen geschaffen und viele Menschen können sich die nicht selbstständig schaffen.

00:13:06: Wir könnten sie aber für diese Menschen schaffen und die könnten dann auch alle froh dabei sein.

00:13:10: Aber dann setzt bei vielen Menschen der industriellen Prägung dann gleich wieder ein,

00:13:14: ja dann geht's denen zu gut, dann tun die nix und so weiter.

00:13:18: Also das ist natürlich auch so ein Vorurteil gegenüber gerade jüngeren Generationen, was nicht stimmt.

00:13:23: Da ist es eigentlich ja umgekehrt, die tun dann nichts, wenn ich versuche sie einzukassenieren.

00:13:28: Dann wären die sich auch vehement und sagen so ein Quatsch, meine ich mit.

00:13:31: Wenn man ihnen Freiheit gibt, dann sind sie in der Regel wiederum so fährt, dass sie die auch für das Unternehmen nutzen.

00:13:38: Das ist ein Missverständnis, was wir heute auch gerade mit den jungen Generationen haben, was wir auch noch klären müssen.

00:13:44: Ja, ich wollte dich gerade schon fragen, wie sie denn der Arbeitsplatz der Zukunft außen habt,

00:13:48: während ich das jetzt in meinem Kopf formuliert habe, noch mal drüber nachgedacht.

00:13:51: Den Arbeitsplatz gibt es ja eigentlich gar nicht, denn Arbeitsplätze sind sehr sehr unterschiedlich.

00:13:55: Wir haben jetzt immer sehr oft, liegt vielleicht auch daran, dass ich selber in so einem Büro arbeite,

00:14:00: den Büroarbeitsplatz vor Augen, da arbeiten natürlich auch sehr viele Leute,

00:14:04: aber viel mehr Leute arbeiten ja wahrscheinlich in der Produktion oder in der Agrarwirtschaft oder wo auch immer

00:14:11: und machen ja Arbeiten, die man auch gar nicht im Homeoffice ausführen kann.

00:14:15: Also ich denke mal zum Beispiel an den Schlachtbetrieb oder sowas, da kannst du nicht einfach rausgehen

00:14:19: und deine Arbeit mit nach Hause nehmen, genauso der Landwirt, der eben sein Feld bestellen muss.

00:14:25: Wie werden sich denn diese Arbeitsplätze vielleicht verändern in der Zukunft, wo man nicht sagen kann,

00:14:30: naja, die arbeiten halt viel remote und treffen sich dann zum Netzwerken im Café dreimal am Tag,

00:14:37: um sich informell auszutauschen und vielleicht auf kreative Ideen zukommen,

00:14:42: weil die müssen ja tatsächlich Arbeit im klassischen Sinne machen, also keine Büroarbeit, sondern Handarbeit schlussendlich.

00:14:50: Die machen tatsächlich Handarbeit, müssen dabei aber auch immer kreativer werden,

00:14:54: denn wenn du vorher zum Beispiel als Garten- und Landschaftsbauer einfach irgendetwas grün gemacht hast

00:15:00: in der Stadt oder Treppenabsetze verschoben hast, um da rechts daneben noch Beten anzulegen oder so weiter,

00:15:09: dann hast du heute die Aufgabe für Städte dafür zu sorgen, dass es in diesem Bereich auch eine Klima-Reduktion gibt,

00:15:15: dass wir dort halt einfach minus fünf Grad in diesem städtischen Bereich, den wir umbauen, erreichen müssen.

00:15:22: Dazu musst du dich ganz anders und tiefer mit dem Thematik auseinandersetzen.

00:15:25: Selbst das heißt, auch in solchen Berufen brauchen wir Freiheit, um miteinander zu reden und auszutauschen,

00:15:30: um Erfahrungen zu verifizieren. Und wir haben natürlich durch verschiedene Robotics, die wir neben KI hier noch gar nicht angesprochen haben,

00:15:40: aber humanuine Roboter sind tatsächlich auch nur noch drei bis fünf Jahre entfernt und werden dann in einigen Bereichen eingesetzt werden,

00:15:47: wo sie uns Aufgaben abnehmen. Und dann wird das große Geschrei auch wieder losgehen.

00:15:52: Wir dürfen hier nicht den Menschen ersetzen und so weiter, aber tatsächlich ersetzen wir dann oft Tätigkeiten, die der Mensch auch gar nicht machen möchte.

00:15:59: Und bei der zunehmenden...

00:16:01: Noten, Arbeitnebenden, wir sind das sehr, sehr helfen, dass wir bestimmte Tätigkeiten.

00:16:06: Dann kommt natürlich immer wieder die Sache, ja, aber die Tätigkeiten der Menschen, die

00:16:10: da ersetzt werden, die Menschen können ja gar nichts anderes.

00:16:12: Da muss ich dann sagen, da muss man natürlich dann auch mal über den eigenen Schatten

00:16:16: springen und sagen, einmal für sich selber, ich möchte was lernen, aber wir müssen natürlich

00:16:20: auch ganz offiziell das Angebot machen, dass wir was lernen müssen.

00:16:23: Wir haben ja heute zum Beispiel, wenn wir über Arbeit reden, da macht man ja vorher

00:16:27: immer einen Abschluss, also ein Bildungsabschluss.

00:16:30: Wir haben das Problem, dass wir in den 70er Jahren 1976, um genau zu sein, noch ungefähr

00:16:36: 25 bis 35 Jahre mit dem Bildungsabschluss unserer Arbeit bestreiten konnten.

00:16:41: Heute sind das fünf bestenfalls acht Jahren in einigen Berufen nur noch drei Jahre, die

00:16:47: du nach einem Bildungsabschluss dieses Wissen nutzen kannst, um damit etwas zu machen.

00:16:52: Wir reden deshalb mit Hochschulkanzlern inzwischen international, aber in Deutschland übrigens

00:16:57: auch sehr intensiv darüber.

00:16:59: Man sollte nicht jeder Mensch 60, 72 Monate in seinem Leben Bildungszeit bekommen, die

00:17:07: er nutzen kann, sodass er dann einmal zu Anfang, einmal in der Mitte und dann aber auch noch

00:17:10: mal, wenn er 60 oder 70 ist, nicht durchaus mit neuen Themen beschäftigt, weil das hilft

00:17:15: auch.

00:17:16: Viele ältere Menschen fallen ja heute deshalb raus, weil sie dann keine Weiterbildung mehr

00:17:20: bekommen oder sich ermöglichen oder weil das auch sozial überhaupt nicht anerkannt

00:17:25: ist, dass man so etwas macht.

00:17:27: Wenn man das natürlich dann festlegen würde, dass sie dürfen oder vielleicht sogar noch

00:17:31: mal müssen, um sich fit zu halten und an der Gesellschaft weiter teilnehmen und nicht

00:17:36: rausfallen zu müssen, dann kann man noch eine ganze Menge bewegen.

00:17:39: Deshalb werden also solche Arbeitsprozesse auch in diesem ganzen Produktivberufen sich

00:17:45: völlig neu strukturieren.

00:17:46: Wir werden ja auch viele Produktionen zurückholen, was wir heute als große Produktionsstrecken,

00:17:54: z.B. in der Tischlerei oder in Textilgewebe, in den Bangladeschmieren, Maraasien machen.

00:18:01: Da gibt es inzwischen auch wieder, z.B. beim Möbelbau, weil die Möglichkeit, es gibt

00:18:07: ein Netzwerk hier von 200, 300 Tischlern in Europa, die inzwischen, die haben sowieso

00:18:12: alle CAD-fähige Maschinen, also die können Holz auch über Computerprogrammierung bearbeiten,

00:18:17: die bekommen jetzt digitale Datensätze von einzelnen Möbeln und die können dann halt

00:18:21: weltweit, Sensor überprüft an jedem Ort, aber in verschiedenen Tischlereien immer das gleiche

00:18:26: Möbel herstellen, d.h. auch Großaufträge auf mehrere Tischlereien verteilen.

00:18:30: Und damit wird halt eine neue Produktionsstrecke, die auch lokalere Wertschöpfung ermöglicht,

00:18:38: wieder entstehen.

00:18:39: Diese lokalere Wertschöpfung, gerade auch von Produktionstätigkeiten wird auf der anderen

00:18:45: Seite zu einer Wiederanerkennung auch solcher Berufe führen.

00:18:49: Meine früher waren solche Berufe anerkannte, weil sie auch vor Ort oft stattfanden.

00:18:55: Man hat gesehen, was die Menschen tun, und hat gesagt, wow, die leisten einen Beitrag

00:18:59: zur Gesellschaft.

00:19:00: Das ist auch etwas, was wir über Datenkainer noch besser erheben können.

00:19:04: Inzwischen ist das dann so geworden, dass wir das oft nicht mehr sehen, dass diese Menschen

00:19:09: eher unsichtbar sind und da müssen wir auch wieder von weg kommen.

00:19:13: Also das ist auch etwas, was die Menschen nicht guttut.

00:19:16: Aber tatsächlich müssen wir uns auch fragen, z.B. Postzusteller.

00:19:21: Die haben heutzutage eine sehr genau vorgegebene Zeit, die sie pro Brief oder pro Paket einsetzen

00:19:28: dürfen und das Ganze ist also wirklich für so das Grenz schon an der Kord.

00:19:32: Was aber z.B. würde mit einer Gesellschaft passieren, wenn wir denen mehr Zeit geben?

00:19:40: Die hätten die Möglichkeit mit den Menschen, die sie beliefern, kurz in den Austausch zu

00:19:44: gehen, mit denen zu reden, würden vielleicht Unzufriedenheit, würden vielleicht sogar

00:19:50: Arbeitslosenquoten sinken können, würden Menschen vielleicht gesünder werden, wenn

00:19:54: wir so etwas stattfinden ließen.

00:19:55: Und dazu können wir jetzt, da hilft uns übrigens auch KI, auch für diese Berufe Daten erheben.

00:20:03: Deshalb können wir dann halt gucken, ist es wirklich sinnvoll im Sinne der Tragsteigerung

00:20:09: für das jeweilige Unternehmen vielleicht, aber im Sinne der Volkswirtschaft muss man

00:20:12: dann vielleicht andere Gesetze finden, wo dann eben auch dargestellt werden muss.

00:20:17: Volkswohl muss dann eben auch eingehalten werden in bestimmten Bereichen, deswegen müssen

00:20:21: wir dem bestimmte Freiräume geben oder so was.

00:20:24: Das ist etwas, was wir jetzt wirklich neu definieren müssen.

00:20:28: Wo wir Arbeit neu definieren müssen, die ist halt nicht mehr nur so 0,1, wie wir Digitalisierung

00:20:33: auch betrachten, also es gibt ja wieder richtig oder falsch.

00:20:36: Es gibt dazwischen auch immer ein Sowohl als auch.

00:20:38: Es gibt auch eben immer mehr nicht nur die Grau, sondern auch die Farbtöne dazwischen.

00:20:42: Und das wird sich in der zukünftigen Arbeit hervorheben.

00:20:45: Und dann hat, das garantiere ich, auch ein Zusteller im Logistikketten auch wieder Spaß

00:20:52: an der Arbeit, wenn die nicht mehr diesen unglaublichen Druck der unglaublich vielen

00:20:56: Pakete zum Beispiel standhalten müssen, sondern wenn die wieder mit Menschen ins Gespräch

00:21:00: kommen, wenn die sich wieder freuen, dass man sie sieht, dass sie dann auch entsprechend

00:21:04: lohnt werden, weil man aber eben weiß, die liefern nicht nur ein Gewinn für das Logistikunternehmen,

00:21:09: sondern in dem Fall dann auch für die gesamte Volkswirtschaft.

00:21:11: Und das kann man messen.

00:21:12: Ich habe es jetzt einfach mal sprechen lassen.

00:21:15: Das waren sehr viele Gedanken, die du gerade geteilt hast, glaube ich.

00:21:18: Ich greif mal einen raus, den ich mir noch gemerkt hat.

00:21:21: Ziemlich vom Anfang, da ging es um das Lernen.

00:21:23: Und das ist ja auch sowas.

00:21:25: Das lebenslange Lernen wurde ja auch schon vor vielen Jahren immer wieder aufgerufen.

00:21:29: Also auch als Arbeitnehmer geht es eben darum, lebenslang weiter zu lernen.

00:21:33: Wie wichtig wird denn das tatsächlich in der Zukunft?

00:21:35: Oder nimmt uns da KI auch so viel ab, dass wir sagen, na ja, wir müssen schon lernen,

00:21:39: aber anders, als wir es in der Vergangenheit gedacht haben?

00:21:41: Ja, natürlich.

00:21:42: KI hilft uns ja dadurch.

00:21:44: Situative Intelligenz.

00:21:45: Wir hatten das vorhin schon mal, glaube ich, kurz erwähnt.

00:21:48: Das heißt, also wir kriegen zu einem bestimmten Zeitpunkt sehr, sehr viel Wissen abfordern,

00:21:52: was eine bestimmte Situation für uns erklärbar macht oder was wir einfach nicht mehr selber

00:21:56: lesen müssen.

00:21:57: Was wir nicht mehr selber lesen und uns aneignen müssen.

00:21:58: Wir müssen aber auf einer Wertbasis sehr genau wissen, was will ich mit dem Wissen

00:22:02: eigentlich machen?

00:22:03: Und darüber müssen wir uns mehr Gedanken machen.

00:22:06: Und insofern müssen wir etwas anderes lernen.

00:22:08: Nämlich wir müssen diese großen Zusammenhänge, insofern schönest du mich vorher hast reden

00:22:12: lassen, weil diese großen Zusammenhänge sind tatsächlich die, mit denen wir uns als

00:22:16: Menschen mehr beschäftigen müssen.

00:22:18: Das heißt, es geht nicht mehr nur darum, dass ich jetzt etwas lerne für eine direkte

00:22:22: Tätigkeit, sondern die Tätigkeit, die ich ausüber hat, immer multilaterale Aspekte.

00:22:28: Das heißt, die wirkt in das Produkt, die wirkt auf das Unternehmen, die wirkt auf meine Mitarbeiter,

00:22:32: die wirkt auf die Gesellschaft, die wirkt auch auf die Zukunft und all diese Zusammenhänge.

00:22:38: Werden wir viel, viel mehr, also wir werden diese Spezialistentum, was wir in der Industrialisierung

00:22:45: haben.

00:22:46: Spezialisten wissen, kann ich über KI sehr schnell und sicher abfragen.

00:22:50: Aber das generalistische Wissen richtig zusammenzusetzen und daraus große Zusammenhänge machen,

00:22:56: dabei kann KI mich unterstützen.

00:22:57: Ich als Mensch muss aber die Entscheidungen treffen, in welche Richtung ich das dann

00:23:01: bewegen will.

00:23:02: Und entsprechend die KI immer weiter antrennieren, dass sie mich immer besser unterstützt.

00:23:07: Ich glaube, wir streifen jetzt dann auch so langsam einmal den Podcast vom letzten Mal,

00:23:11: aber auch ein bisschen schon den vom nächsten Mal, den ich würde gerne beim nächsten Mal

00:23:14: mit dir über das Thema Wohnen und Leben in der Stadt sprechen.

00:23:17: Weil ich glaube auch, dass sich da einiges verändern wird im Bezug auf Arbeit.

00:23:22: Weil wenn man mal so zurückschaut, hat man früher ja in der Stadt gelebt, gewohnt, gearbeitet

00:23:27: und das alles auch in einem Viertel.

00:23:29: Du hast vorhin ja auch schon angesprochen, Arbeit wird wieder sichtbarer werden im Viertel

00:23:33: vielleicht in der Stadt.

00:23:34: Ist das was, was auch vielleicht so ein Aspekt ist, der Arbeit in der Zukunft?

00:23:38: Tatsächlich haben wir bis 1933 und das hängt jetzt in dem Fall mit Artenen zusammen, mit

00:23:44: der Artena-Architektur CARTA, die da entwickelt wurde.

00:23:47: Da hat man beschlossen, dass die Arbeit vom Menschen getrennt werden muss in der Stadt.

00:23:53: Also bis dahin hat man im Vorderhaus, in der Beletage hat der Besitzer gewohnt, unten

00:23:58: drin waren die Ladengeschäfte, da drüber haben die Angestellten gewohnt, im Hinterhaus

00:24:02: wurden halt die Werkstätten.

00:24:03: Und dann hat man beschlossen, dass das getrennt werden muss und man hat halt immer mehr dieser

00:24:08: Werkstätten aus den Städten raus oder in Außenbezirke geschaffen und dann die Menschen halt über

00:24:13: Durchgangsstraßen dorthin bewegt.

00:24:15: Das hat natürlich Städte verändert und gerade die Durchgangsstraßen, weil die dann zunehmend

00:24:21: für den schnellen Verkehr gebaut worden, haben dazu geführt, dass du in Städten an den

00:24:25: Durchgangsstraßen keine Verbindungen mehr hast.

00:24:28: Jetzt geht es, also keine Verbindungen mehr zum Umfeld hast, also da ist dann halt klassische

00:24:33: Wohnviertel entstanden, da ist dann keiner mehr ausgestiegen und hat da herum geguckt,

00:24:38: die Geschäftsstraßen sind dann dadurch weggegangen, also auch ein Teil der Arbeit, lokalen Arbeit

00:24:44: ist dann weggegangen.

00:24:45: Jetzt redet man wieder von verwebten Städten, das ist richtig und das hängt auch mit neuen

00:24:51: Arbeitsstrukturen natürlich zusammen, die auch immer verwebter sind.

00:24:56: Das heißt du hast nicht mehr so dieses Einzelne nur für das eine Arbeit, genauso wie du jetzt

00:25:01: das Einzelne nicht mehr nur in diesem Bereich leben oder arbeiten hast.

00:25:05: Wir bekommen tatsächlich die Zeit vor Athen, das war die Leipziger-Arbeitsphase, tatsächlich

00:25:13: wieder zurück, dass wir Städte wieder zusammenführen und verweben und das hängt auch mit neuen

00:25:18: Sichtweisen auf die Arbeit zusammen.

00:25:20: Die, wie wir das vorhin auch schon beschrieben haben, mit diesem großen Konsumgüter unternehmen

00:25:24: vielleicht doch besser wieder in der Innenstadt sich ansiedeln, dort mit den Menschen gemeinsam

00:25:29: etwas machen, weil dadurch der Kontakt, die Wahrnehmung und der Prozess wieder etwas

00:25:35: anderes ist.

00:25:36: Das Gleiche bei den Logistikdienstleistungen oder auch bei Menschen, die im Baugewerb

00:25:41: tätig sind.

00:25:42: Immer wieder dieser direkte Austausch und auch die Wertschätzung, die gegenseitige,

00:25:47: weil man eben auch erkennt, dass da nicht nur etwas passiert, was für ein Unternehmen

00:25:52: gut ist, sondern auch was für Menschen gut ist.

00:25:55: Das haben wir in der Industrialisierung tatsächlich aus dem vorgelassen und wir haben auch reichliche

00:26:01: Regulierungen, Gesetze geschaffen, die das auch ermöglichen.

00:26:05: Im Grundgesetz steht Eigentum verpflichtet und das ist eigentlich etwas, was wir heute

00:26:10: mit Unternehmen oft nicht mehr umsetzen, denn das verpflichtet auch etwas für die Allgemeinheit

00:26:17: zu tun und das machen wir nicht mehr.

00:26:18: Wir haben heute das Axelcheat unten rechts, da muss eine möglichst hohe schwarze Zahl

00:26:24: stehen und dann ist gut die ganzen Prozesse, die rum-rum stattfinden, werden jetzt über

00:26:32: Themen wie Purpose, Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeitberichte und so langsam aber sicher wieder eingebracht,

00:26:38: aber ganz ehrlich, das ist nicht das, was wir eigentlich brauchen.

00:26:42: Wir brauchen tatsächlich eine Integration von Unternehmertum in die Gesellschaft und

00:26:47: in die Arbeitswelten.

00:26:48: Und damit auch für die Menschen erkennbaren Sinn dessen, was sie tun.

00:26:53: Das weckt sehr zur Friedenheit auf das Anfangs Thema zurück zu kommen, weil wir Menschen wissen,

00:26:59: warum sie überhaupt arbeiten und eben nicht nur als Dienstleister für die Vermögensanreicherung

00:27:06: von Einzelnen, sondern als Dienstleister für eine Vermögensanreicherung in der gesamten

00:27:13: Gesellschaft, die nicht nur mit Geld, sondern auch mit Immatriellen werden zu tun hat.

00:27:18: Und dann sind Menschen, glaube ich, auch wieder zufriedener.

00:27:21: Denn der Postbote, der einfach weiß, heute je schneller ich dem Brief auslieere, desto

00:27:28: mehr verdienen die Aktionäre.

00:27:29: Das ist eine fürchterliche Motivation.

00:27:34: Wenn er aber weiß, je besser ich dem Brief auslieere, desto besser entwickelt sich dieses

00:27:39: Viertel, desto schöner wird die Nachbarschaft und desto mehr Menschen fühlen sie hier wohl.

00:27:43: Behaupte ich, ist das eine völlig andere Integration von solchen Arbeitsplätzen in

00:27:48: unseren Alltag.

00:27:49: Das klingt aber so ein bisschen auch wie der Weg zurück in die Arbeitswelt, die wir mal

00:27:54: hatten, aber mit modernen Mitteln.

00:27:55: Irgendwie ist es so eine spannende Kombination.

00:27:57: Auf der einen Seite haben wir wieder die klassischen Viertel, in denen gearbeitet wird, in denen

00:28:02: Handwerker sich ansiedeln, in denen vielleicht eine Autowerkstatt wieder in der Innenstadt

00:28:05: ist, wo ich nicht erst eine halbe Stunde rausfahren muss, mit meinem ohnehin schon leicht defekten

00:28:09: Auto.

00:28:10: Ist das tatsächlich so eine Entwicklung, wo man sagt, da kann man sich auch als Arbeitnehmer

00:28:13: schon ein bisschen darauf vorbereiten.

00:28:15: Wie kann ich das?

00:28:16: Und da sind wir wieder bei deinem Credo.

00:28:17: Wie kann ich da die Zukunft für mich als Arbeitnehmer gestalten?

00:28:20: Erst mal muss ich sie tatsächlich, wie du schon gesagt gestalten wollen.

00:28:24: Da hängt schon auch das Selbstbewusstsein dran, was viele Prozesse heute zugegebenermaßen

00:28:29: nicht wirklich hergeben.

00:28:30: Im Moment ist in der Logistik Branche, wenn du da jetzt als einzelner Briefträgerin oder

00:28:35: Vorrichtträger kommst und sagst, ich möchte das jetzt verändern, dann erntest du weniger

00:28:40: als ein mildes Lächeln.

00:28:42: Aber wenn das immer mehr Menschen tun und wir haben ja zum Beispiel auch gerade große

00:28:46: Arbeitskämpfe laufen, die halt für völlig falsche Ziele auch gehen.

00:28:50: Einer bei der Bahn, da versucht ein Kollege weniger Arbeit und mehr Geld rauszuhandeln,

00:28:57: was dazu führen wird, dass in dem dahinter liegenden bestreigten Konzern es darum gehen

00:29:03: wird, wie kann ich Arbeit noch schneller automatisieren?

00:29:05: Also wir lösen klassische industrielle Prozesse aus.

00:29:09: Statt dafür zu kämpfen, wie kann ich aus Lockführern, Händen des Mobilitätsdienstleister

00:29:14: machen, die mit Hilfe von KI eben genau solche Strukturen, die der Gemeinschaft der Gesellschaft

00:29:19: auch dienlich sind, aufbauen können, für mehr Zufriedenheit bei Menschen sorgen, für

00:29:23: mehr Miteinander und Glück und, ich schuldige, das klingt pathetisch, aber auch Liebe miteinander.

00:29:31: Menschen sagen immer, Liebe, das ist jetzt nichts, was du so in diesem Zusammenhang mit

00:29:35: Wirtschaft sagen darf, Max, das kann man nicht machen.

00:29:37: Aber ich finde das sehr, sehr wichtig, denn wenn man das, was man tut, für andere mit

00:29:42: Liebe macht, dann macht man es meistens auch richtig, dann hat man auch meistens eine Erfüllung

00:29:46: dabei.

00:29:47: Und wir können uns das erlauben hier in diesem Podcast, dass wir das mit Liebe machen, aber

00:29:51: viele andere dürfen das nicht.

00:29:53: Und das ist auch eine Unterbindung von einem normalen menschlichen Gefühl, das darf

00:29:57: man auch nicht vergessen.

00:29:58: Es tut mir auch immer so ein bisschen weh, wenn ich das immer so bestätigen muss, diese

00:30:02: weiblichen Werte.

00:30:03: Also das heißt, letztes Jahr war ich auf der Mobile World Congress in Barcelona der größten

00:30:10: Mobilausstellung und da merkst du dann halt sehr genau, wo Frauen im Vorstand sitzen

00:30:15: und wo nicht, da wo keine sind, da hast du die ganzen Leistungsdaten, das beste oder

00:30:20: schnellste Netz, den besten technologischen Vorsprung und so weiter.

00:30:24: Und da wo Frauen sind, hast du dann immer, wir haben den besten technologischen Vorsprung,

00:30:28: um damit das und das in der Gesellschaft zu verändern.

00:30:30: Die denken da tatsächlich generalistischer und weitreichender und vielleicht noch mit

00:30:36: ein bisschen mehr Liebe.

00:30:38: Ja, dem möchte ich eigentlich jetzt gar nichts mehr hinzufügen, das möchte ich jetzt einfach

00:30:42: mal so stehen lassen.

00:30:43: Liebe, deine Arbeit könnte man so zusammenfassen und dann wird auch in der Zukunft alles gut

00:30:47: werden.

00:30:48: Vielleicht ist das so die Zusammenfassung und die generelle Formel, die man mal finden

00:30:51: müsste, um Arbeit wieder liebenswert zu machen.

00:30:54: Für zwei Drittel der Menschen hast du vorhin gesagt, ist es das nämlich vielleicht nicht

00:30:58: so wirklich.

00:30:59: Und ich glaube, das ist ein schönes Schlusswort für diesen Podcast zur Zukunft der Arbeit,

00:31:03: wo wir uns jetzt mal über ganz viele Aspekte ausgetauscht haben und diese Wendung zum

00:31:07: Schluss, die habe ich tatsächlich auch nicht kommen sehen, lieber Max.

00:31:10: Vielen Dank dafür, vielen Dank für deine Gedanken zum Thema und wenn Sie, liebe Zuhörerinnen

00:31:14: und Zuhörer, noch Fragen rund um das Thema Arbeit und Arbeitswelt in der Zukunft haben,

00:31:19: dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an podcast@dk.de oder kommentieren Sie einfach

00:31:24: unter den Social Media Posts, da sehen wir das dann garantiert auch.

00:31:28: Ja, das war es von uns für heute und ich glaube, die nächste Folge, da sprechen wir mal über

00:31:34: Wohnen in der Stadt, weil das ist auf jeden Fall auch ein Steckenpferd von dir, die Urbanisierung

00:31:39: in der Zukunft.

00:31:40: Da freue ich mich auch schon drauf.

00:31:42: Max, vielen Dank und liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, vielen Dank fürs Zuhören, macht

00:31:45: es gut und bis bald.

00:31:46: Tschüss.

00:31:47: Mikro trifft Makro ist ein Podcast der DK Bank.

00:31:52: Weitere Informationen zur DK Bank finden Sie unter www.dk.de/dk-mimus-gruppe.

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