00:00:00: Von nun an ging es bergab.
00:00:02: Das Sang einst Hildegard Knef und so erging es nun auch der deutschen Inflationsrate.
00:00:08: Dieses Sang auf den tiefsten Stand seit drei Jahren und liegt nun bei 2,2%.
00:00:13: Ein überraschend niedriger Wert, wenn man bedenkt, dass der Wert vor etwas mehr als
00:00:17: einem Jahr satte 6,5% Punkte darüber lag.
00:00:21: Damit liegt die Inflationsrate auch wieder in der Nähe der von der EZB angestribten
00:00:26: Zielrate von 2%.
00:00:28: Die Aktiemärkte warten weiterhin auf eindeutige Signale und ansonsten herrschte zunächst
00:00:34: urstellige Ruhe nach dem Fest.
00:00:37: Dennoch sorgen sich die Märkte darum, dass die Zinssenkungen später kommen könnten
00:00:42: als gedacht.
00:00:43: Die USA bereiten sich mehr und mehr auf die Wahl im November vor und Parteien und Kandidaten
00:00:49: gehen in Stellung.
00:00:50: Wann startet denn nun die umgekehrte Zinswende, wartet die amerikanische Notenbank noch ab
00:00:57: und was bedeutet das alles für die Geldanlage?
00:01:00: Wir sprechen drüber in dieser Folge.
00:01:02: Micro trifft Makro.
00:01:03: Hallo und herzlich willkommen zur 94.
00:01:17: Folge Micro trifft Makro.
00:01:19: Heute ist Donnerstag der 11.
00:01:20: April 2024 und bei mir ist wie immer der Chefvorkswert der Dekabank Dr.
00:01:25: Ulrich Carter.
00:01:26: Guten Morgen Herr Carter.
00:01:27: Sie ist und bleibt weiterhin das Thema an den Märkten, nämlich die inflation oder
00:01:34: genauer gesagt die Inflationsrate.
00:01:36: Da ich in den letzten fast vier Jahren auch schon wieder vieles aus dem Studium aufgefrischt
00:01:41: habe, ist das eine meiner Missionen.
00:01:43: Herr Carter mich triggert mittlerweile, wenn die Leute so etwas sagen wie die Preise sind
00:01:47: ja so hoch.
00:01:48: Ich versuche dann immer zu erklären, dass trotzdem die Inflationsrate niedrig sein kann,
00:01:54: denn Inflation ist ja die Veränderung der Preise und zwar aller Preise.
00:01:58: Das heißt also einige können sich auch natürlich verändern, aber insgesamt steigen
00:02:03: die Preise eben nicht mehr so schnell.
00:02:04: Ich weiß, dass es auch ein bisschen erbsen Zählerei ist am Ende des Tages, aber irgendwie
00:02:09: triggert mich das einfach immer, wenn das so ein bisschen Lapidar alles dargestellt
00:02:13: wird.
00:02:14: Und dann habe ich mir überlegt Herr Carter, das muss bei Ihnen ja noch viel schlimmer
00:02:16: sein, wenn dann Menschen mit so einem gesunden Halbwissen daherkommen und vielleicht auch
00:02:20: noch in der Öffentlichkeit mit diesem Wissen dann eben auftreten.
00:02:24: Das muss sich doch noch viel mehr ärgern, wenn dann dauernd irgendwie falsche Begriffe
00:02:28: verwendet werden, gerade jetzt im Zusammenhang auch mit der Inflation beispielsweise.
00:02:31: Naja, vieles ist ja die Frage, ob man sich klar ausdrückt und wenn man auch ungefähr
00:02:41: bleiben will, dann verschleiert man das irgendwie alles so ein bisschen.
00:02:44: Das nervt so ein bisschen manchmal.
00:02:46: Für uns gilt aber ganz, oder für mich gilt heute ganz klar, wenn irgendwas unverständlich
00:02:53: ist, dann liegt es eher am Sender als am Empfänger.
00:02:57: Gerade bei uns, gerade bei den Ökonomen ist doch klar, wenn wir uns in der Öffentlichkeit
00:03:03: äußern, dann muss es so sein, dass es auch insbesondere nicht Ökonomen eben nachvollziehen
00:03:10: können.
00:03:11: Denn es ist ja schon schlimm genug, ob es überhaupt richtig ist, was wir sagen, das
00:03:14: steht ja auch in der anderen Blatt.
00:03:17: Gerade für Ökonomen gilt ja noch mehr als für andere Wissenschaften.
00:03:21: Die absolute Wahrheit gibt es da nicht.
00:03:24: Genau, deswegen verwenden Sie auch immer gerne diesen Ausdruck zeteres Paribus, glaube ich.
00:03:29: Ja, das ist was aus der ökonomischen Denkart.
00:03:33: Wenn sich alles andere nicht ändert, dann kann man einen Effekt berechnen, aber leider
00:03:39: ändern sich viel mehr Dinge, als man in seinem Modell berücksichtigen kann.
00:03:45: Und deswegen stimmt dann das Modellergebnis nicht.
00:03:47: Und dann sagt man, ich nehme einfach an, dass sich nichts ändert, dann stimmt schon.
00:03:52: Ja, das ist doch sehr schön.
00:03:53: Das ist doch eine schöne Annahme eigentlich.
00:03:55: Aber bleiben wir mal bei der Inflationsrate.
00:03:56: Die ist ja erfreulich gesunken.
00:03:58: In Deutschland liegen wir jetzt bei 2,2 Prozent.
00:04:01: Und nun weiß aber, der regelmäßige Teil unserer Zuhörerschaft schon in etwa was im Basiseffekt
00:04:07: ist.
00:04:08: Und wenn Sie sich fragen, steckt denn diesmal auch wieder so ein Basiseffekt hinter der
00:04:11: Sache?
00:04:12: Der Basiseffekt, das ist viel bei den Fremdförtern.
00:04:15: Alle reden drüber, aber keiner weiß so genau was es ist.
00:04:19: Wollen wir den nochmal erklären, Herr Hussmann?
00:04:21: Ich glaube schon, Herr Karte.
00:04:22: Also es tut ja auf jeden Fall gut.
00:04:23: Ich habe das ja gelernt in der Schule.
00:04:24: Wiederholung ist wichtig.
00:04:26: Deswegen vielleicht gehen wir nochmal ganz kurz darauf ein.
00:04:28: Dann machen wir es mal ein bisschen bildhaft.
00:04:31: Stellen Sie sich mal vor, Sie messen jeden Monat Ihre Körpergröße mit der berühmten Kerbe
00:04:37: in der Türrahmen.
00:04:38: So, jetzt machen wir es mal einfach.
00:04:41: Bei erwachsenen Menschen sollte sich diese Körpergröße jeden Monat gleich sein.
00:04:45: Sollte sich ja nicht verändern.
00:04:47: Es gibt also kein Wachstum und kein Inflation.
00:04:49: Kerbe ist jedes Mal an der gleichen Stelle.
00:04:51: Es sei denn, Sie sacken unter der Last der Arbeit bei der DK jeden Monat, müssen Sie
00:04:56: zusammen.
00:04:57: Aber das ist wie gesagt, lassen wir mal außen vor.
00:04:58: Noch geht es mit Ihnen, Herr Karte.
00:05:00: Noch geht es.
00:05:01: Das ist schön.
00:05:02: Also Kerbe bleibt jeden Monat an der gleichen Stelle, weil die Körpergröße sich nicht
00:05:06: ändert.
00:05:07: Aber von einem Monat auf einem anderen, was weiß ich, das Paket abgeschliffen habe oder
00:05:11: ich habe sogar eine Stufe eingebaut nach unten, dann gibt es auf einmal eine neue Kerbe, und
00:05:16: zwar unterhalb der Alten.
00:05:19: Dann sagt einem die neue Kerbe über, "Huch, du bist geschrumpft."
00:05:22: Dabei liegt Ihre Körpergröße bei genau dem gleichen Wert.
00:05:28: Aber die Basis, von der aus gemessen wurde, die hat sich geändert.
00:05:32: Die Basis, auf der Sie stehen, die hat sich geändert.
00:05:34: Bei den Preisen ist das ein bisschen auch so.
00:05:36: Bei der Inflationsrate vergleicht man jetzt die Preise im März '24 mit den Preisen im
00:05:43: März '23.
00:05:44: Im April vergleicht man dann die Preise von April '24 mit den von April '23.
00:05:51: Wenn jetzt in diesem Jahr im April die Inflationsrate gestiegen ist, dann kann es natürlich daran
00:05:57: liegen, dass gerade in den letzten vier Wochen die Preise angestiegen sind.
00:06:01: Das wäre dann das, was wir mit Inflation meinen.
00:06:04: Dann wäre also die Körpergröße tatsächlich gewachsen.
00:06:09: Es kann aber auch eben sein, dass die Preise in den letzten vier Wochen völlig gleichgeblieben
00:06:16: sind.
00:06:17: Es gibt also aktuell gar keine Inflation.
00:06:18: Aber im vergangenen Jahr, im vergangenen März auf April sind sogar die Preise gesunken.
00:06:27: Gibt es manchmal hin und wieder, wenn beispielsweise Energiepreise zurückgehen oder etwa im Mehrwertsteuer
00:06:34: in der Pandemie gesenkt wird oder was, dann sinken auch mal Preise.
00:06:37: Und dann würde auch eine höhere Inflationsrate ausgewiesen werden, aber nicht weil jetzt
00:06:46: gerade die Preise gestiegen sind, sondern weil vor zwölf Monaten aus irgendeinem Grund
00:06:50: die Preise mal gesunken sind.
00:06:51: Und dieser Teil der Inflationsrate, die jetzt nicht auf die aktuelle Preisentwicklung zurückzuführen
00:06:56: ist, sondern auf das, was vor einem Jahr passiert ist.
00:06:59: Das nennt man dann eben den Basiseffekt.
00:07:01: Heißt also, dass bei der monatlich gemeldeten Inflationsrate eben nicht nur das Wichtig ist,
00:07:07: was jetzt gerade passiert ist mit den Preisen, sondern eben was auch vor zwölf Monaten passiert
00:07:12: ist.
00:07:13: So angewendet auf jetzt, was ist vor zwölf Monaten passiert?
00:07:15: Wer stand ja immer noch unter dem Eindruck von steigenden Energiepreisen?
00:07:19: Es ging damals also hoch.
00:07:20: Und deswegen haben Basiseffekte in diesen Monaten, also in diesem Jahr, jetzt hier 2024,
00:07:29: die Inflation eher entlastet und damit auch die Inflation nach unten gebracht.
00:07:34: So, das heißt jetzt aber auch nicht, dass die Inflation, so wie wir sie jeden Monat jetzt
00:07:39: diskutieren, dass die irgendwie verfälscht wäre oder falsch wäre.
00:07:43: Solche Basiseffekte, die können halt nur ganz kurzfristig mal ein bisschen Unsicherheit
00:07:49: oder ein bisschen Irritationen reinbringen, den richtigen Inflationstrend können auch
00:07:54: Basiseffekte nicht verdecken.
00:07:57: Also wenn die Preise nachhaltig ansteigen, dann merkt man das in jedem Fall.
00:08:02: Basiseffekt hin oder her.
00:08:03: Es ist nur so, dass diese Basiseffekte, die positiven Basiseffekte jetzt gerade auslaufen
00:08:08: und in den nächsten Monaten dann eher umgekehrt wirken.
00:08:12: Das heißt, in den nächsten Monaten wird es dann eher für die Inflation schwieriger werden
00:08:17: auf dem niedrigen Niveau.
00:08:18: Wir sind ja bei 2,2 Prozent zu verharren und deswegen glauben wir auch, dass die Inflation
00:08:26: eben, naja zumindest ab dem Sommer, Spätsommer dann auch wieder nach oben geht.
00:08:34: Aber trotzdem dürfte jetzt ja soweit erstmal alles klar sein.
00:08:37: Die Inflation ist runter und die Aktiemärkte haben das ja schon so ziemlich vorweggenommen
00:08:41: in den letzten Wochen, muss man sagen.
00:08:43: Und die beiden großen Notenbanken könnten ja jetzt auch dann anfangen, endlich mal ihre
00:08:48: Zinsen zu senken, denn da warten ja irgendwie alle drauf an den Märkten.
00:08:52: Dennoch herrschte nach der österreichischen Ruhe jetzt in den letzten Tagen einige Unruhe,
00:08:56: weil man eben befürchtete und das hat sich auch so ein bisschen bewahrheitet dann mit
00:09:00: den gestrigen Daten, dass die Inflationsdaten in den USA nicht so stark gesunken sind, dass
00:09:06: man jetzt auch tatsächlich die Zinsen senken könnte.
00:09:09: Warum ist es denn in den USA so viel hartnäckiger als beispielsweise jetzt in Europa?
00:09:13: Da ging es ja dann doch jetzt relativ straight nach unten mit den Inflationsdaten und damit
00:09:18: stehen ja die Zinssenkungen auch weiter im Raum.
00:09:21: Ja, ein bisschen umruh ist es schön gesagt.
00:09:24: Das hat ordentlich gerappelt gestern und zwar weil die Inflation in Amerika um ein Zehntel
00:09:31: höher gemeldet worden ist, als das erwartet worden ist jetzt im Vormonatsvergleich, nicht
00:09:35: im Vorjahrsvergleich.
00:09:37: Ja, das zeigt eben vor allen Dingen, wie schwierig es ist eben den Inflationsprozess
00:09:44: einzuschätzen.
00:09:45: Ja, vielleicht mal zum Hintergrund für die privaten Haushalte, für die Konsumenten und
00:09:52: auch für die Unternehmen ist das Inflationsthema durch.
00:09:55: Da zählen vor allen Dingen solche großen Inflationsbewegungen von 5 Prozent, 8 Prozent,
00:10:02: 10 Prozent, die hatten wir, haben die Bürger in Panik versetzt, nicht ganz so unrecht,
00:10:09: aber das Thema ist gegessen.
00:10:10: Also wir sind mit der Inflation so weit durch.
00:10:13: Was jetzt noch passiert an Diskussionen, ist eher was für die Finanzmärkte.
00:10:20: Denn der Konsument würde vielleicht sagen, es ist eigentlich jetzt nicht so wichtig,
00:10:25: ob die Inflation bei 2,2 oder vielleicht 2,7 oder 3,0 liegt.
00:10:30: Das ist für mich jetzt nicht so problematisch, wie das, was ich da im Oktober 22 erlebt
00:10:35: habe, 10 Prozent, hat er recht.
00:10:37: Aber für den Finanzmarkt ist ein Unterschied von einem Prozentpunkt, also ob die Inflation
00:10:43: bei 2 oder 3 ist, schon extrem wichtig, weil Finanzmärkte denken lange in die Zukunft.
00:10:50: Eine zehnjährige Anleihe wird unter der Voraussetzung begeben, dass die Inflation zehn Jahre lang
00:10:56: eingeschätzt werden muss.
00:10:58: Und wenn man jedes Jahr ein Prozentpunkt falsch liegt, dann summiert sich das schon auf.
00:11:04: Also da ist ein Zehntel Inflation schon ganz wichtig.
00:11:07: Und deswegen ist es eben an den Finanzmärkten, da geht es dann schon mit den Zehnteln los.
00:11:14: Das Ziel liegt ganz klar darin, dass die Manager der Finanzmärkte, und das sind die Zentralbanken,
00:11:22: die Manager der Währungen, schon dafür sorgen müssen, dass die Inflation wieder bei zwei
00:11:28: Komma Null liegt.
00:11:29: Jetzt nicht klar wisch, natürlich gibt es Abweichungsweise jeder, aber die Abweichungen
00:11:34: von zwei Komma Null müssen symmetrisch sein.
00:11:37: Es muss mal nach oben gehen, aber nach unten gehen, sodass im Durchschnitt eben diese zwei
00:11:40: Komma Null rauskommt.
00:11:41: Das ist das Wichtige und darum geht es jetzt an den Märkten.
00:11:45: Und wir sind so gerade auf der Kippe, wo man bisher angenommen hat, naja, es geht wieder
00:11:52: runter auf zwei Komma Null im Jahr 2025/2026, sind wir wieder da.
00:11:56: Und eine andere Fraktion, die sagt, nee, also bleibt doch eher bei drei Prozent.
00:12:02: Und das sind schon zwei unterschiedliche Perspektiven für eben die Finanzmärkte und auch gerade
00:12:09: für die Geldpolitik.
00:12:10: Weil, ich habe es gesagt, Notenbanken müssen zwangsläufig, sonst verlieren sie ein Glaubwürdigkeit.
00:12:18: Zwangsläufig die Inflation auf zwei Prozent runterprügeln in einem absehbaren Zeitraum
00:12:23: von ein, zwei, drei Jahren.
00:12:24: Und wenn sich jetzt abzeichnet, dass die Fraktion richtig liegt, die sagt, naja, wir liegen
00:12:29: aber immer noch bei drei Prozent, eher drei Prozent plus.
00:12:31: Wir sind zwar jetzt zufällig ein bisschen niedriger, aber es geht eher nach oben.
00:12:37: Dann müssen die Notenbanken noch mal ran mit der Inflationsbekämpfung.
00:12:41: Und genau das ist ja eben jetzt die Frage können.
00:12:44: Die Amerikaner, die Zinsen senken in einer Situation, wo die Inflation eigentlich eher
00:12:50: bei drei Licht als teilweise noch gemeldet wird bei zwei, das sind dann Sondereffekte.
00:12:57: Und ja, die Zahl gestern war wieder leicht enttäuschend.
00:13:05: Die beiden Inflationszahlen davor in den letzten beiden Monaten waren auch enttäuschend und
00:13:09: dann bildet sich langsam ein Bild raus, wo man sagen kann, nee, nee, im Juni können die
00:13:13: Zinsen noch nicht gesenkt werden.
00:13:15: Und genau das ist gestern passiert.
00:13:17: Die meisten Analysten haben gestern kapituliert, was in Amerika die Iuni Zinsenkung angeht
00:13:25: und sie zumindest verschoben.
00:13:28: Und das hat eben dann auch die heftigen Reaktionen einen Aktienmärkten hervorgerufen.
00:13:35: An den Rentenmärkten hatte man das eigentlich schon so ein wenig angefangen, einzupreisen
00:13:40: schon in den letzten Wochen.
00:13:42: Aber an den Aktienmärkten hat das eben nochmal deutlich Reaktionen hervorgerufen, insbesondere
00:13:48: zu den Aktien.
00:13:50: Es ist aus unserer Sicht ziemlich klar, dass die Verschiebung der Zinswände die gute
00:13:55: Aktienmarktentwicklung nicht kaputt macht.
00:13:58: Wir sind auch deutlich weiterhin positiv für den Aktienmarkt, weil die gute oder die problematische
00:14:08: Zinsdiskussion hat ja einen Grund, und zwar die gute Konjunkturentwicklung.
00:14:12: Und in dem Falle ist es für die Aktienmärkte natürlich genauso wichtig.
00:14:19: Nein, es ist wichtiger, dass die Konjunktur in Vereinigten Staaten läuft, denn gleichzeitig
00:14:24: mit der Verschiebung der Zinswände nach hinten, die meisten gehen jetzt von September aus,
00:14:30: mit dem ersten Zinsschritt nach unten, werden ja die Konjunkturprognosen für Amerika angehoben.
00:14:37: Wir werden das auch tun, nochmal wieder tun.
00:14:39: Und das ist für die Aktienmärkte wichtiger.
00:14:42: Insofern bleiben die Ausblicke für die Aktienmärkte positiv, wenn die Zinssenkungserwartungen
00:14:50: nach hinten geschoben werden, irritiert das, aber produziert kein völlig neues Bild.
00:14:55: Was anderes wäre, wenn die amerikanische Notenbank zum Ergebnis kommen würde, es geht nicht darum,
00:15:01: den Zinssenkungen nach hinten zu verschieben, sondern wir müssen die Zinsen erhöhen.
00:15:04: Das wäre ein neues Bild, das wäre was anderes, aber davon sind wir sehr, sehr weit entfernt.
00:15:09: Also trotz dieser problematischen Entwicklung bei der Inflation gehen wir doch davon aus,
00:15:16: dass sich über diese Zeit von ein, zwei Jahren die Inflation weiter beruhigt.
00:15:21: Und es gilt nochmal mehr für Europa.
00:15:24: Die Konjunkturdynamik in Amerika ist riesen höher als in Europa.
00:15:31: Deswegen spielt sich auch diese Inflationsdebatte hauptsächlich jetzt in Amerika in Europa.
00:15:36: Wir haben für die EZB rechnen wir weiter mit Juni als ersten Zinssenkungstermin.
00:15:41: Wir haben jetzt heute in einigen Stunden die Entscheidung der Europäischen Zentralbank,
00:15:49: der April-Sitzung und da werden wir auch sehr gut hinhören, was Frau Lagarde uns berichtet.
00:15:56: Aber es zeichnet sich ab, dass in diesem Zinszyklus zum ersten Mal in bestehender EZB
00:16:04: wahrscheinlich die europäische Zentralbank die Zinsen eher senkt als die amerikanische.
00:16:09: Zumal in den USA habe ich auch gelesen, der Arbeitsmarkt auch weiterhin noch sehr gut läuft.
00:16:15: Signal, also solange es da noch sehr gut läuft, wird wahrscheinlich die Zinssenkung auch noch ein
00:16:19: bisschen geschoben. Ja, der Arbeitsmarkt steht im Zentrum der Analyse in Amerika. Hier werden
00:16:26: immer sehr, sehr große Zuwächter an Jobs gemessen und man fragt sich, wie kann das sein, wo kommt
00:16:32: die ganzen Leute her? Sehr herrlich, immer noch Leute, die sich aus der Corona-Zeit verabschiedelt
00:16:37: hatten, aber jetzt wieder an Arbeitsmarkt kommen. Aber ein Riesenthema in den USA ist das Thema
00:16:42: Immigration. Dass gesellschaftlich genauso diskutiert wird wie hier, hohe Problematiken bei
00:16:50: Integration und alles, was damit zusammenhängt. Aber vom wirtschaftlichen Faktor in Amerika recht
00:16:56: eindeutig dahin funktioniert, dass die Menschen schnell in die Arbeitsmärkte integriert werden
00:17:02: und dort eben für Jobwachstum sorgen und zumindest ein Teil der dynamischen Entwicklung
00:17:10: der Arbeitsmarkt in Amerika und am Ende dann auch der Konjunktur darstellen. Wie viel, darum geht
00:17:15: eben die Diskussion und das Bedarf also noch weiterer Beobachtung und Auswertung. Ja, in den
00:17:22: USA stehen ja zudem auch noch die Wahlen an, also die Wahl im November und man merkt ja jetzt schon
00:17:28: so ein bisschen, wie der Wahlkampf so langsam Fahrt aufnimmt. Also Donald Trump treuht schon mal
00:17:34: so ein paar Unsicherheiten im Hinblick auf die korrekte Durchführung der Wahl aus und versucht
00:17:38: gleichzeitig natürlich aus den zahlreichen drohenden Prozessen, in denen er ja drin steckt,
00:17:42: irgendwie rauszukommen. Joe Biden wiederum hat eine tolle Wirtschaft hinter sich. Die kann er aber
00:17:48: im Wahlkampf gar nicht so richtig nutzen, denn da herrscht so ein bisschen die Wahrnehmung. Na ja,
00:17:54: das haben ja die Unternehmen gemacht, das hat ja nichts mit den Präsidenten jetzt erstmal zu tun,
00:17:57: der hat ja da kaum was für getan eigentlich. Aber gefühlt gilt auch hier wieder die alte
00:18:02: Regel, politische Börsen haben kurze Beine, heißt es ja so schön, denn aktuell interessiert sich
00:18:07: eigentlich niemand an den Märkten so richtig für das, was da im US-Wahlkampf passiert. Zumindest
00:18:12: kommt es mir aktuell so vor. Ja, es ist so, es zeichnet sich ja durchaus ab, dass es auf
00:18:20: eine zweite Amtszeit Trumps zuläuft. Bei allen Unsicherheiten, die natürlich es ist ja noch ein
00:18:25: paar Monate hin passieren können und die Märkte haben dieses Thema eigentlich nicht, entdeckt,
00:18:32: ich glaube auch nicht, dass es an den Aktien- und Anleihenmärkten für langanhaltende Kursbewegungen
00:18:40: sorgen sollte, vielleicht um den Wahltermin rund um wieder ein paar Tage, aber das ist wirklich
00:18:45: dieses Thema politische Börsen und kurze Beine. Das werden nur sehr, sehr kurzzeitige Kursreaktionen
00:18:52: passieren. Wir bleiben dabei am stärksten und am nachhaltigsten, würden Aktien und Renten dann
00:19:01: schwanken, wenn die Wahl kein Ergebnis hervorbringen würde, also wenn das Wahlergebnis nicht anerkannt
00:19:07: würde, wenn sogar Gewalt auf den Straßen geben sollten, denn dann nimmt die Unsicherheit zu, ob
00:19:12: der größte Kapitalemarkt der Welt eben überhaupt noch ein sicherer Hafen für Vermögen ist, wenn
00:19:17: er das Thema Unregierbarkeit dann die Runde macht, aber auch das halte ich persönlich für nicht
00:19:25: wahrscheinlich bei allem, was wir schon aus Amerika gesehen haben, trotzdem für unwahrscheinlich,
00:19:29: so dass es dann wirklich daraus hinausläuft, was ist denn für die Wirtschaft jetzt die
00:19:35: Konsequenz bei einem Sieger Biden oder bei einem Sieger Trump und da muss man doch sagen,
00:19:41: die Wirtschaftsprogramme unterscheiden sich doch nicht so fundamental, dass es also völlig neue
00:19:46: Kursniveaus geben müsste. Was will Trump ökonomisch machen? Er will die Steuern senken, das ist gut
00:19:54: für amerikanische Aktien, er will Zölle einführen, das ist kurzfristig sogar auch gut für amerikanische
00:20:00: Aktien, langfristig ist es schlecht für alle Aktien auf der Welt, weil das Handelskrieg entfachen
00:20:07: könnte, der eben fürs Wachstum in der Welt nicht gut wäre und er will die Einwanderung
00:20:14: begrenzen, das ist ja je nachdem welchem Faktor die Einwanderung in den USA für die Konjunktur
00:20:22: gerade ausmacht, dann auch problematisch eher für Aktien, weil das Wachstum dann zurückgehen würde,
00:20:28: aber auch das ist etwas was ich in den nächsten Jahren, wenn überhaupt, ganz langfristig zeigen
00:20:34: würde und allzu weit entfernt, insbesondere in der Handelspolitik ist die demokratische
00:20:42: Regierung unter beiden ja auch nicht, trotzdem sind wir am meisten bei der Perspektive Trump 2.0
00:20:50: besorgt, um eben diese Perspektive eines eventuell neuen Handelskriegs, also politische Zölle aus
00:20:57: den USA gegen China, Anti-Dumping-Zölle dann auch aus Europa gegen China und dann gegen Zölle
00:21:04: aus China gegen Europa und die ganzen Fragen von den Firmen, die in China eben arbeiten, also das
00:21:11: sind das sind schon Perspektiven, das würde die Weltwirtschaft schon stärker bedrohen, aber auch
00:21:17: dazu muss es nicht kommen, das ist ja immer die große Problematik, wenn man wirtschaftliche
00:21:24: Voraussagen machen möchte unter der Voraussetzung, dass die Politik dies und jenes macht, da macht
00:21:29: die Politik eben nicht dies und jenes und dann sind alle schreckensgemählten oder auch Wolken
00:21:35: Kuckungsheime, sind dann Makulatur, da muss man tatsächlich demütig sein und dann fragen,
00:21:41: wenn die Politik das macht, dann passiert jenes, aber ob sie es macht, dann müssen wir dann erst
00:21:46: mal abwarten und in den Überlegungen, die wir machen, sind natürlich auch weniger drin, also
00:21:54: diese politischen Unsicherheiten betreffen natürlich gerade diese viel diskutierten Themen,
00:21:58: Außenpolitik, NATO-Ausdrittspannungen, Asien und so weiter und so fort, die muss man darauf kann
00:22:06: man sich vorbereiten, indem man Szenarien macht, aber man muss sie dann beurteilen, wenn sie auftreten,
00:22:12: weil Politik ist einfach zu sprunghaft, um sie vorher sagen zu können.
00:22:16: Sprunghaft waren ja auch die Aktienmärkte in den letzten Tagen, also da ging es kräftig rund,
00:22:22: da hat es richtig gerappelt mal, durch die Zinsen kam ja aber auch wieder eine andere Anlageklasse,
00:22:27: so ein bisschen in den Fokus, nämlich die Anleihen und deren Entwicklung ist ja für den normalen
00:22:34: Menschen in der Bundesrepublik Deutschland ein bisschen schwerer nachzuvollziehen, würde ich sagen,
00:22:39: weil bei den Aktien hat man ja die ganzen Indizes, man hat den DAX als sehr schön Messwert eigentlich,
00:22:46: wo man sehr gut daran beurteilen kann, wie ist es aktuell, um die Aktien bestellt. Wie gesagt,
00:22:50: das Thema Rentenpapiere ist nicht so einfach zu verstehen, da auch viele mathematische Zusammenhänge
00:22:56: sind, also zwischen Zinsen und den Kursen und Rückzahlungen und so weiter, mal so ganz grundsätzlich,
00:23:02: wie ist es denn in den Zeiten der Drohnenzinsenkung, um die Anleihen bestellt? Ja, vor allen Dingen,
00:23:08: wo es ja ganz lange hieß Anleihen sind tot, weil in der Nullzinsphase bis, ja ich würde sagen,
00:23:15: bis 2021, da hieß es ja, man kann mit Anleihen überhaupt kein Geld mehr verdienen, weil die
00:23:20: auch auch unmerklich über Null rentiert haben. Aber um das klar zu sagen, das ist vorbei,
00:23:26: der Zins ist zurück, Anleihen sind wieder mega attraktiv geworden und das gilt insbesondere auch
00:23:37: in diesem Jahr und das gilt noch besonderer für jetzt, heute, gerade wo wir sprechen. In den
00:23:44: letzten Monaten hatte man dann schon gedacht, Anleirenditten waren letztes Jahr so stark hoch
00:23:52: gegangen, dass das jetzt auch schon wieder zu viel würde, also sie waren dann schon mal noch
00:23:58: attraktiver und dann sankten ja auch schon wieder die Anleirenditten, weil alle Welt gesagt hatte,
00:24:03: die Notenbanken werden die Leitzinsen senken, das geht wieder ein Stückchen zurück,
00:24:06: zwar nicht mehr auf Null, aber eben wieder ein bisschen zurück und das ist in den letzten Wochen
00:24:11: ja auch wieder durchkreuzt worden, weil eben die Zinswände nach hinten geschoben wird,
00:24:17: wenn man sich fragt, wie einfach ginge Zinssenkungen, so dass die Anleihen jetzt ja wieder zugelegt haben
00:24:23: in der Rendite. Das heißt also, wir haben jetzt gerade wieder eine sehr, sehr attraktive Situation
00:24:30: um Unternehmensanleihen, die ja noch mal höher rentieren als Staatsanleihen und von der Bonität
00:24:40: her, teilweise sogar als besser einzustufen sind als Staatsanleihen, werfen Renditen ab,
00:24:46: mit denen man eben auch die Inflationsrate schlagen kann und das ist ja das Ziel eines
00:24:51: jeden Anlegers. Also neue Attraktivität von Renten, wir merken langsam, dass die Anlegerinnen und der
00:25:01: Anleger aufgewacht sind und eben das auch wieder erkennen. Es ist verständlich, dass das jetzt
00:25:08: ein Weilchen gedauert hat, dass die Renten so eine Renaissance erleben, weil sie waren wirklich
00:25:12: zehn Jahre lang weg vom Fenster, aber sie werden jetzt mehr und mehr entdeckt wieder und früher,
00:25:18: das heißt früher ist es ja immer noch so, dass sie ein fester und wichtiger Bestandteil des
00:25:23: Vermögens sind. Sie bringen Stabilität ins Gesamtportfolio rein und ergänzen damit die Aktienanlage.
00:25:29: Insofern für uns normalisiert sich auch hier einiges, wie so vieles. Die Renten sind wieder
00:25:36: im Spiel und das auch gut so. Ja, Anleihen dienen ja auch zur Refinanzierung von Unternehmen,
00:25:41: also dann Unternehmensanleihen entsprechend. In dem Zusammenhang habe ich noch eine spannende
00:25:45: Zahl aufgeschnappt. Es gab nämlich im März dieses Jahres so viele Pleiten bei Unternehmen in
00:25:51: Deutschland wie noch nie. So stand es zumindest in den Schlagzeilen, aber vermutlich steckt da auch
00:25:55: wieder irgendwas dahinter, eben nicht die wirtschaftliche Deindustrialisierung Deutschland,
00:26:00: sondern irgendeine statistische Besonderheit wahrscheinlich. Na ja, noch nicht mal eine
00:26:03: statistische Besonderheit, sondern das, was in den letzten Jahren passiert, das ist immer noch so
00:26:07: natürlich, dass der Corona, der Insolvenzstau aus der Corona-Zeit, der löst sich auf,
00:26:12: dafür muss ich auch auflösen. Und daran sieht man eher wieder, wie viel ökonomische Aufräumen
00:26:18: arbeiten nach Corona eben noch zu leisten sind. Das Thema ist eigentlich vorbei, zumindest von
00:26:23: der gesamten weltwirtschaftlichen Bedrohung her, aber mit den Themen Inflation, Zinsanstieg
00:26:31: und auch Insolvenzen ist ja da so viel, was ich noch normalisieren muss. Und das sehen wir eben
00:26:38: wieder, die Insolvenzen sind aufgehalten worden in der Zeit und man hört das jetzt auch und sieht
00:26:44: das auch an der Art von Beispielen oder anekdotischen Geschichten. Dort wo es Management schlecht ist,
00:26:51: wo man vielleicht schon vor Corona gesagt hat, da läuft was nicht, richtigen Geschäftsmodell von
00:26:58: der Firma, da wird es jetzt ganz prekär, weil das ist eine Weile lang noch konserviert worden in
00:27:06: Corona durch die vielen Hilfen, aber die Schwachstellen sind ja da und die zeigen sich dann jetzt umso mehr.
00:27:13: Dazu haben wir unsere Problembranche, wir haben eine riesige Baurezession, da ist es dann auch
00:27:19: nachvollziehbar, dass die Insolvenzen steigen, Thema Gastronomie ist auch schwierig. Da kommen also
00:27:25: jetzt ein paar Entwicklungen zusammen, die die Zahlen dann eben auch erklären, es geht auch noch ein
00:27:31: bisschen weiter, ist aber auch wesentlich, dass hier von nicht die großen Börsen gehandelten
00:27:36: Unternehmen betroffen sind, denn die haben ja gerade ganz im Gegenteil in den letzten Jahren
00:27:42: ihre Bilanzqualität, das heißt also Verschuldung verbessert. Die großen Sektoren der Volkswirtschaft
00:27:50: stehen nach Corona eigentlich vergleichsweise im historischen Vergleich von ihrer Finanzkraft
00:27:58: ganz gut da, das sind die Haushalte alle zusammengenommen und die Unternehmen, die Verschuldungskwoten
00:28:05: sind dort im historischen Vergleich relativ gering. Ja, dann biegen wir mal so langsam auf die Zielgrade
00:28:12: ein und da stelle ich ja immer mal ganz gerne die Frage, was liegt denn so auf ihrem schreibtisch
00:28:17: Herr Kater, was es zu berichten geht, sind es nur Inflation und Zinsen oder gibt es noch mehr?
00:28:21: Zinsen stehen schon im Vordergrund, haben wir auch ganz groß hier zielbesprochen, hat ja auch
00:28:27: einen großen Raum hier angenommen, aber natürlich machen sich dann noch weitere Diskussionen breit,
00:28:32: wie immer, die mal mehr mal weniger beleuchtet werden. Wir waren jetzt gerade bei soliden
00:28:38: Bilanzen von Haushalten unternehmen, das kann man aber für die Staaten nicht sagen und es gibt
00:28:42: mehr und mehr langsam aufnehmende Debatte über die Gesundheit der Staatsfinanzen.
00:28:48: USA immer noch riesige Defizite jedes Jahr der Staatshaushalt und wenn Trump kommt,
00:28:54: dann irgendwann wird das dann schon zum Thema vielleicht nicht nächstes Jahr, nicht übernächstes Jahr.
00:28:58: Wir wundern uns hier, dass wir in der Konjunktur abstinken, die Deutschen gegenüber den Italienern
00:29:03: und Spaniern und jetzt können wir mal in die Zahlen reinschauen, dann sehen wir, dass die beiden
00:29:07: Länder einfach unglaublich viel Unterstützung aus dem Wiederaufbauprogramm aus der EU kriegen.
00:29:12: In Italien, größte Ordnung, 5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, in Spanien ebenfalls,
00:29:19: schon sehr viel Gelder abgerufen worden sind, und es ist natürlich klar, dass dann eben die
00:29:23: wirtschaftliche Dynamik auch steigt, wenn der Staat so viel Impulse liefert und trotzdem ist in
00:29:32: diesen Ländern die Verschuldung, die jährliche Verschuldung des Staates ungebremst. Italien hat
00:29:39: die Schuldenquote ein bisschen gesenkt, aber das kommt auch nur durch die Inflation. Also,
00:29:43: das ist ein Thema, wo geht es hin, wie stark sind auch diese fiskalischen Impulse, wie wir das
00:29:51: sagen, verantwortlich für Konjunkturaufwung, den wir jetzt hier in Europa erwarten. Das sind
00:29:59: alles Fragen, die mehr in den Blick rücken, die wir auch diskutieren. Es schält sich als Ergebnis
00:30:08: eine Zweiteilung raus. Kurzfristig ist das ein großer Booster für die Wirtschaft und wird
00:30:16: wahrscheinlich, oder es kann gut sein, dass das in 2025 und 26 auch in Europa zu einem
00:30:22: deutlichen Aufschwung führen wird. In Amerika ist der Aufschwung schon im Gang, da kann es
00:30:29: vielleicht auch sogar noch weitergehen mit den guten Zahlen, und das ist natürlich sehr, sehr
00:30:34: gut, auch gerade für die Aktienmärkte. Aber zweiter Punkt ist natürlich die Frage, wie geht es dann
00:30:39: längerfristig weiter? Das sind allerdings Themen, die kann man sich mal überlegen, die werden aber
00:30:47: an den Märkten erst mal keine Rolle spielen. Wie gesagt, wenn es dazu kommt, dass auch gerade
00:30:51: aufgrund dieser fiskalischen Impulse die Konjunktur angeschmissen wird, dann haben wir erst mal auch
00:30:57: die Chance auf einen längeren Aufschwung hier in Europa. Die Rechnung muss dann hinterher schon
00:31:05: bezahlt werden, auch staatlicherseits. Aber das sind Themen, die eben noch eine ganze Weile in
00:31:13: die Zukunft reichen. Ich glaube ja, wir werden uns noch eine ganze Weile über Zinsen und Inflation
00:31:18: unterhalten müssen hier im Podcast, denn das ist ja im Moment so das treibende Thema eigentlich
00:31:22: an den Märkten. Aber wir werden natürlich auch mal so einen Blick werfen, vielleicht auf die Aktienmärkte,
00:31:27: wie die sich jetzt weiterentwickeln, abseits dieser ganzen Zinsen, weil eigentlich stehen ja noch ganz
00:31:32: andere Daten hinter so Aktienmärkten, und die sollte man ja auch immer mal im Blick haben,
00:31:35: weil diesen ja mindestens genauso wichtig wie die Zinsen. Ja, dann würde ich sagen, wir machen
00:31:40: für heute ein Schleifchen dran. Vielen Dank für ihren Blick auf die Kapitalmärkte, Herr Carter.
00:31:45: Und wenn Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, Fragen haben zu Börse, Wirtschaft oder den Märkten,
00:31:50: dann lassen Sie uns gerne eine Nachricht zukommen. Sie finden uns entweder auf den
00:31:53: gängigen Social Media Plattform oder Sie schreiben uns einfach eine E-Mail an podcast@dk.de.
00:31:58: Und natürlich freuen wir uns auch über Bewertungen auf iTunes oder anderen Plattformen, wo man Podcast
00:32:04: bewerten kann. Da können Sie ein paar Sterne verteilen oder auch gerne noch ein paar Zeilen an
00:32:08: uns schreiben. Das war es von uns für heute. Machen Sie es gut und bis bald. Tschüss!
00:32:12: Mikro trifft Makro ist ein Podcast der DK Bank. Weitere Informationen zur DK Bank finden Sie
00:32:21: unter www.dk.de/dk-gruppe
00:32:27: [Musik]
00:32:29: Untertitel im Auftrag des ZDF, 2010